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Einsamkeit ist keine Einbahnstrasse

btlwe.
Ich möchte hier mal ein Gedankendgang aufbrechen, was ist schlimmer als Einsam sein. Unglücklich Einsam sein! Geht übrigens vervorragend in einer Beziehung, wenn man sich aus Gewohnheit dran klammert. Woher nehmen wir eigentlich die Erkenntnis nicht mal das Einsam sein anzunehmen und die freiwerdenen Resource Lebenszeit und Gewissheit anzunehmen? Ich finde es ein erstaunlicher Phänomen in meinem Umfeld wie allesamt gerade frisch aus einer Beziehung gestolpert ihre freiwerdene Energie dazu verwenden entweder Ex hinterher -zutrauern/-zuschreiben/-betteln oder einfach nur stumpf die nächste Attraktion auf Datingapps zu suchen! Vom Fließband auf Arbeit zum Fließband im privaten Umfeld. Woher kommt eigentlich das Selbstverständnis darauf ein Anrecht zu haben? Hat sich der Konsumtempel schon so dermaßen in die Hirnrinde gebohrt? Als wäre die Verfügbarkeit ein Selbstverständnis. Und wenn man klar darauf blickt, ich suche zb überhaupt garnichts mehr im Kontext Beziehung, ich wurde eher immer mal adressiert, sehe ich wirklich wenig sinnvolle positive, rationale Fürsprachepunkte zum Themenbereich Beziehung, meist erwächst es aus dem gesellschaftlichen Narrativ, man sei nur irgendwie Werthaft, wenn man ein Partner vorzuweisen hat! Als sei es irgendein käufliches Produkt, bei manchen Zeitgenossen bestimmt auch der Fall, wenn ich mir diese Krätze von Sugardaddies und Sugarbabies, welche zb im TrashTV oder sozialen Medien ansehe. Dann stolperste irgendwann unwillkürlich
irgendwann über diese komplett kaputten teilzeitdebilen Beziehungscoaches, eine Realsatire, welche man sich einfach auch mal so bei Wohnung aufräumen nebenbei anhören kann! 30 Tage Kontaktsperre und wenn Du die durch hast musste irgendso ein gequirlten Schwachsinn nach dem immer gleichen Schema per WA ungewollt deiner Ex ins Gesicht rülpsen (anders kann man diese Verbalunfälle nicht bezeichnen). Zweitens ist dies Manipulativ und in gewissen Masse übergriffig, jemand der dich ablehnt hat alles gesagt, was man zu akzeptieren hat. Die Botschaft hat man zu umarmen, denn sie ist wenigstens ehrlich und zeugt von einem gewissen Grundrespekt der Person ggüber. Also was passiert an dem Punkt, an dem man erkennt, dass man in seinem Allein Sein unfassbare Geborgenheit trägt, dass man seine Zeit sinnvoll ausgestalten kann, dass man diese Zeit für wichtige Sozialkontakt pflegen kann (welche in einer Beziehung meist doch erfahrungsgemäß verkümmern). Ist eine Beziehung nicht exakt ein Ventil zur negativen Einsamkeit. Ich bin jetzt seit 10 Jahren Single und nehmen wir mal zwei kurze Verliebtheitsphasen aus, hat mir mein bewusstes Einsam sein sehr viel Selbstsicherheit gebracht, sehr viel destabilisierende Faktoren, wie zb der Zweifel meiner Partnerin an mir als gute Option entzogen! Ich hatte immer das Gefühl in Beziehungen nach Liebe zu betteln, ein Gefühl das ich retrospektiv betrachtet als ziemlich abscheulich empfinde! Dieses Gefühl ist gegangen. Wenn ich jetzt einsam mit meinem Fahrrad auf einem Hügel stehe, vermeine ich an die sprachlichen Grenzen der dts. Sprache zu kommen, es ist dieses Solitude aus den englischen, was mir vorschwebt! Dieses positiv Einsame, dass glückliche Einsamsein, voller Optimismus, voller Zuversicht, dem Blick, was einen selbst Erfüllung schenkt! Es ist so wie gute für sich zu Kochen, aus dem Antrieb sich das beste Selbst zu gewähren. Also: Warum ist Einsamkeit immer so negativ beschreiben in unserem Kulturraum.

Habt euch wohl, ich wollte diesen Gedanken bein Gehen hier nochmal hinterlassen, mit einer glänzenden Schneeflocke im Gesicht! ️

29.11.2023 14:25 • x 7 #1


E
Ich würde es so sehen
Es gibt sich allein sein und es und es gibt sich einsam fühlen.
Das sind für mich aber zwei unterschiedliche Dinge.

Und glücklich einsam sein, passt für mich irgendwie nicht.
Ich kann glücklich allein sein, im Sinne von ich komme allein gut klar und bin mir selbst genug.
Ich kann mich aber auch einsam fühlen, obwohl ich in einer Partnerschaft bin.

Für mich ist das etwas anderes bzw ich würde sagen, dass einsam sein die nächst höhere Stufe von allein sein ist

29.11.2023 14:31 • x 5 #2


A


Einsamkeit ist keine Einbahnstrasse

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D
Zitat von btlwe.:
Ich bin jetzt seit 10 Jahren Single und nehmen wir mal zwei kurze Verliebtheitsphasen aus, hat mir mein bewusstes Einsam sein sehr viel Selbstsicherheit gebracht,


Zitat von btlwe.:
Dieses positiv Einsame, dass glückliche Einsamsein, voller Optimismus, voller Zuversicht, dem Blick, was einen selbst Erfüllung schenkt! Es ist so wie gute für sich zu Kochen, aus dem Antrieb sich das beste Selbst zu gewähren.


Zitat von btlwe.:
Also: Warum ist Einsamkeit immer so negativ beschreiben in unserem Kulturraum.

Weil wir noch immer soziale Wesen sind und das ganze neumodische Geschwafel, dass wir ja ach so frei und abhängig und uns selbst genug sind, Blödsinn ist. Sieht man ja an deinem Thread. Wärst du tatsächlich selbstsicher, glücklich und fein damit, würdest du das hier alles nicht schreiben und dich damit so akribisch befassen.

29.11.2023 14:45 • x 3 #3


btlwe.
@Doppelherzchen natürlich befasst man sich damit, ist ja ein überall präsentes Narrativ! Aber wenn man es runterbrechen will, hat die Natur das Verliebtsein in den Gedanken verankert, damit man sich bestmöglich auf die Arterhaltung konzentriert. Bloß, wenn in mir nicht ansatzweise die Erkenntnis reift, mich reproduzieren zu wollen, warum sollte ich dann eine Beziehung anstreben? Und warum wird mir dies immer wieder als Fragestellung oder Selbstverständnis, im sozialen Umfeld, untergejubelt? Ich wollte hier keine Diskussion entfachen, sondern nur kurz ein Gedankengang loswerden.

29.11.2023 14:56 • x 2 #4


M
Du sprichst die Vorteile des Single Daseins an, die es unbestritten gibt.
Und die Nachteile einer schlechten oder meinetwegen durchschnittlichen Partnerschaft.
Ja, dieses unabhängig sein ist gut, es ist extrem gut. Einfach heute plump entscheiden, worauf ich Lust habe.

Aber: das kann man in einer positiven Partnerschaft auch haben. Und ich habe oder hätte gerne eine Partnerin, weil ich es schön finde. Schön, wenn jemand da ist, der einen ganz speziell mag und den man selbst auch ganz speziell mag. Die Partnerschaft selbst kann, wenn es 100%ig passt auch so ausgestaltet werden, dass man gewisse Vorzüge aus beiden Welten hat. Ich bin nicht allein unglücklich, wäre es aber, wenn ich wüsste, es würde bis zum Ende so sein. Es würde einfach etwas fehlen. Und damit meine ich nicht einfach jemanden, damit ich nicht alleine beim nächsten Familienfest auftauche.

29.11.2023 15:11 • x 1 #5


btlwe.
@Maccie Glaub mir Dating in Berlin ist so wie ein entspannten Sommerurlaub in Sodom und Gomorrah zu verbringen! Hier sucht jeder eine immer noch bessere Option, wenn man dabei mitmacht, kann man auch gleich komplett sein Selbstwertgefühl in die Spree werfen!

Hoffnungslosigkeit tindert Verzweiflung. It's a Match und allesamt sind der Preis.

29.11.2023 15:28 • x 1 #6


Urmel_
Zitat von btlwe.:
ist ja ein überall präsentes Narrativ!

Kenne ich ehrlich gesagt nur von Frauen, die im Soziologie- oder Ethnologiestudium eine Gehirnwäsche bekommen haben.

Die kleine lautstarke Gruppe mault dann halt im Internet rum und man schaukelt sich gegenseitig hoch, während in sich ruhende Menschen um die Tastenneurotiker einen Bogen machen.

Ist aber durchaus auch als Win/Win zu betrachten, da so die Spinner unter sich bleiben.

Stimmt natürlich nicht ganz, da ein weiblicher Po kurzfristig die Männer blendet. Das sind dann meist die Horrorgeschichten, die man hier liest.

Du bist noch jung, wenn du es jetzt angehst, dann kannst du die Propaganda in deinem Kopf noch in die Schranken weisen.

Alles Gute!

29.11.2023 16:55 • x 1 #7


H
@btlwe. Oh jeh, ich will ehrlich sein, um dich, soviel Text, würde ich einen Bogen machen.
Bei uns sagt man, Leute die eine Geiß bockig reden, - lässt man nicht ins Haus .
Vielleicht weniger akademisches Gerede, dafür mehr handwerkliches Können, ist mein Vorschlag

29.11.2023 22:02 • x 1 #8


O
Ich glaube glücklich allein sein kann nur derjenige der sozial sehr stark eingebunden ist. Der sich dann von Zeit zu Zeit von seiner Gruppe weg bewegen und das allein sein genießen kann.

Wenn man aber einsam ist, ohne die Option in Verbindung treten zu können, dann tut das weh.

29.11.2023 22:48 • x 2 #9


btlwe.
@Haeschen

These: Ich glaube die Friendzone wurde geschaffen, um sich Handwerkskosten zu sparen!

@onfire: Ja, ich habe ein sehr wertvollen Freundeskreis, mein Bedarf den Zirkel auszuweiten, würde nicht mehr den adiquaten Tiefgang gewährleisten.

Also ich hätte er Angst mein Leben einfach nur bis zum Ende, wo jeder allein geht, hinzuvegetieren, aus Bequemlichkeit.

29.11.2023 23:01 • #10


H
@btlwe. Wo parkt man als Frau die Schwätzer? Ersatzbank?

29.11.2023 23:07 • #11


btlwe.
@Haeschen Man verschwendet keine Worte an Sie, so wie ich es ab hier mit Ihnen mache!

Habe keine Zeit und keine Lust auf albernde Schamingversuche einzusteigen.

29.11.2023 23:09 • #12


Gorch_Fock
Und was ist wenn Du mal krank bist, lieber TE? Dir die Seele aus dem Leib kotzt, alleine auf dem Klo in der Singelwohnung? Der Fernseher einsam im Wohnzimmer flimmert und einzige Geräuschquelle ist? Du alleine ins Kino gehst oder am Katzentisch im Restaurant sitzt? Alles Momente, die total schön sind, als Singel, oder?
Ich hab die Zeit als Singel auch gemocht, mir war aber trotzdem klar, dass ich auf Dauer so nicht leben möchte. Dafür mach das Zusammensein mit einer tollen Partnerin und Familie zu viel Freude. Ich kenn beides: Den Schmerz wenn es zerbricht, aber auch den Willen wieder nach Vorne zu gehen. Und das Gute ist: Jeder kann das selbst entscheiden.

29.11.2023 23:18 • x 1 #13


H
@btlwe. Richtig, so kennt man das .
Persönliche Statistik, die ich ungefähr seit 4 Jahren führe, Testballon .
Gute Zeit

29.11.2023 23:25 • #14


btlwe.
@Gorch_Fock Ich fahre sogar allein in Urlaub, ich besitze kein Fernseher und mag allgemein keine Frontalberießlung. Vielleicht bin ich einfach anders getrieben, für mich ist zb meine Wohnung ein Ort der Erholung, aber nicht mein Lebensmittelpunkt. Als ich wirklich krank war, also Mental, da hat sich gezeigt, dass Liebe immer an Bedingung geknüpft ist, dort wurde ich stehen gelassen. Vielleicht habe ich selbst falsche Entscheidungen getroffen, aber dies hab ich selbst zu verantworten.

29.11.2023 23:29 • x 3 #15


A


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