Das ist ja das fiese, und der Grund warum wir auch noch ein Kind haben, warum wir geheiratet haben, warum wir noch verheiratet sind. Wir funktionieren gut, Haushalt und Kinderfürsorge wird so fair wie möglich geteilt, wenn ich ausgehen möchte kann ich das. Aber meine Freundinnen haben eben auch nicht so viel Zeit weil entweder ihre Männer sich nicht um die Kids kümmern können oder Sie zum Beispiel im Schichtdienst arbeiten. Alles muss mindestens 4 Wochen vorher geplant werden damit dass klappt. Mein Mann und ich sind ein gutes Team und wenn es um eine Karriere geht oder darum dass ich Zeit für mich bekomme habe ich überhaupt keine Probleme.
Die meisten Frauen die ich kenne sind neidisch, weil er wirklich ein toller Vater ist, der viel macht, weil er immer für die Familie und die Freunde da ist. Weil er sich für den Verein immer Zeit nimmt.
Aber das Problem ist dass wenn er gerade nicht damit beschäftigt, ist anderen ihren PC zu richten, Kids von anderen Mal abzuholen um die Eltern zu entlasten, Vereinsarbeit zu leisten etc. Diese 4-12 Stunden die Woche, dann ist für mich nichts mehr da. So fühlt es sich zumindest an.
Als habe er einfach keine Worte mehr übrig. Er macht Referenzen zu Unterhaltungen von denen er behauptet dass er Sie mit mir geführt hätte und wenn ich Ihn verständnislos anschauen dann erinnert er sich dass er das Gespräch mit jemand anderen hatte.
Manchmal glaube ich wir sind das Idealbild einer arrangierten Ehe. Wir sind eine Superwirtschaftseinheit die zusammen jeden Mist gewuppt kriegen und sich immer unterstützen.
Das Problem ist nur, es war keine arrangierte Ehe. Ich erwarte keine Date-nacht einmal die Woche, keine Blumen, kein gar nichts. Nur dass er mich genauso behandelt wie alle anderen.
Sich mit mir unterhält, echtes Interesse zeigt, die Initiative nimmt um Zeit mit mir zu verbringen, mich in den Arm nimmt, und ja auch wenn ich krank bin und ihm drumm bitte mir irgendwas zu erzählen um mich von meinen schei. abzulenken, er es einfach macht.
Aber dass kriege ich nicht, er denkt eben nicht von selbst dran mich zu umarmen, ihm fällt nichts gutes ein, sein Tag war nicht so spannend.
Ich könnte all das ja sogar verstehen wenn ich ihn nicht ab 8 mit seinen Kumpels zuhören müsste. Da kann er reden, Witze machen und ich bin wieder allein.
Jeder kriegt den tollen, lustigen Mann in den ich mich verliebt habe nur für mich ist von ihm nichts mehr übrig.
Und ich kann einfach nicht mehr betteln und hoffen. Wahrscheinlich ist mir da einfach mein Stolz im Weg. Aber wenn man immer nur umarmt wird, wenn man darum bittet, immer die Fragen in jeder Unterhaltung stellen muss, immer die Vorachläge und die Orga für die gemeinsame Zeit übernehmen muss, dann tut das einfach nur weh.
Und wenn ich es nicht tue, dann passiert eben einfach nichts. Dann reden wir halt nur um die Termine für die nächsten Tage abzustimmen und was familiär so ansteht. Jeder geht seinen Interessen abends und an den Wochenende nach. Jeder kann sein Ding allein machen.
Jeder will mehr Me-time und ich will weniger davon. Ich hab mich schon für eine weitere berufliche Fortbildung eingeschrieben damit ich was zutun habe. Ich will nicht jeden Tag 1,5 Stunden lesen und eine halbe Stunde Sport machen. Aber ich hab legit nichts besseres zu tun.
Wir sind die Idealen Kollegen die den Betrieb Familie führen. Wir sind nur kein Paar. Es ist als wüsste er dass ich schon da bin, wenn er seine ganzen Pflichten ggü. Den anderen erledigt hat. Wie eine Puppe, die still im Regal sitzt, bis Sie gebraucht wird.