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Einsamkeit in der Beziehung

Sliderman
@Kirschlaub

Ich weis das klingt hart , aber du bist dir schon darüber im Klaren, dass Du nur dieses eine Leben hast?

11.07.2024 12:37 • x 2 #31


DieSeherin
kam seine depressive episode vor zwei jahren aus dem nichts, oder gab es einen auslöser? war er schon vorher ohne arbeit, oder ist er durch die krankheit da reingerutscht?

11.07.2024 13:10 • x 2 #32


A


Einsamkeit in der Beziehung

x 3


Charla
@Kirschlaub
Zitat von Kirschlaub:
Und ich habe, bei allem Verständnis für seine Situation, ganz einfach keine Lust mehr mich wie ein emotionaler Fußabtreter zu fühlen, während er meint nichts weiteres negatives wäre genug damit sich zwischen uns wieder irgendwas bessern/aufbauen würde.

Er hat dich nicht nur jahrelang belogen und betrogen, sondern auch deine Gutmütigkeit ausgenutzt, wenn der Zufall nicht mitgespielt hätte wärst du immer noch ahnungslos.

Wichtig ist wie du dazu stehst und was dir guttut und wie du dir Partnerschaft vorstellst.
Glaubst du noch daran, dass er dir dieses auch nur um Ansatz zu geben bereit ist ?

Du hast lange genug Verständnis für ihn aufgebracht, ihm Chancen gegeben, die er nicht genutzt hat, irgendwann muss es genug damit sein.
Fange an an dich zu denken und dein Leben leichter und unbeschwerter zu leben.

11.07.2024 15:11 • x 2 #33


Kirschlaub
Zitat von DieSeherin:
kam seine depressive episode vor zwei jahren aus dem nichts, oder gab es einen auslöser? war er schon vorher ohne arbeit, oder ist er durch die krankheit da reingerutscht?


Nach eigener Aussage hatte er die Jahre zuvor immer eine Art Fassade gehabt, und nach den Vorstellungen gelebt die er anerzogen bekommen hatte. Er hatte alles nie hinterfragt, da er es nicht anders kannte und im Elternhaus quasi die erwartete Rolle zu erfüllen hatte und kein eigenes Ich entwickeln durfte/konnte.

Vor den 2 Jahren wurde ihm das bewusst, was dann erstmal einen großen Zusammenbruch auslöste und er seitdem eben sein bisheriges Leben, seine Werte, Ziele und alles in Frage stellt.

Er hatte vorher Arbeit, aber auch die Berufsrichtung war eher vom Elternhaus vorgegeben.

Zitat von Charla:
wenn der Zufall nicht mitgespielt hätte wärst du immer noch ahnungslos.




Ein sehr wichtiger Punkt, ja. Es ist auch echt bescheiden, wenn man als Partnerin sich quasi nicht sicher sein kann, ob er nicht doch wieder irgendwas verheimlicht. Man weiß es ja nie, passiert ist es schließlich schon zu oft. Ich persönlich finde es zudem respektlos, so mit der Partnerin umzugehen.

Zitat von Charla:
Glaubst du noch daran, dass er dir dieses auch nur um Ansatz zu geben bereit ist ?


Was ich mich unabhängig davon frage ist, selbst wenn da irgendwas möglich wäre, oder therapierbar oder whatelse, ist auch die Frage wie lange das dann noch dauert. Die letzen 12 Jahre (auch vor der akt. depressiven Episode) hat er es offenbar verpasst an sich zu arbeiten. Mittlerweile geht es mir aber so schlecht, dass ich keine weiteren Jahre auf irgendwas warten kann, selbst wenn er morgen anfangen würde.

11.07.2024 17:18 • x 1 #34


Y
Das eine ist, dass du für dich jederzeit die Entscheidung treffen darfst zu gehen!

Die andere Frage ist aber nochmal:

Wer behandelt ihn?
Wieso war er nie stationär?
Was tun die Ärzte um ihm klar zu machen, dass er eine forcierte Therapie braucht? Wieso läuft das alles so wischiwaschi?

Ich will damit sagen, dass irgendwer doch hier die Verantwortung übernehmen muss. Und ein Mensch mit einer schweren (!) Depression kann das möglicherweise überhaupt nicht. DAS ist ja grade die Erkrankung. Absolute Schwärze und Antriebsarmut.

Wieso passiert da nicht mehr?

Grade wenn es so Themen von zu Hause aus gibt, dann kann man die doch wunderbar aufarbeiten!

11.07.2024 17:41 • x 1 #35


Kirschlaub
Wir waren heute bei einem Sozialarbeiter, bzw. es war (leider) eher mein Termin und er ging eben auch mit. Ich habe erzählt, was ich mir wünsche und wie ich mir eine Beziehung vorstelle. Ein Thema davon war, ein selbstsicheren Partner, ein Partner der sagt was er möchte und dazu steht, usw.

Bei uns lief das bisher eher so, dass er was sagt, ich was dagegen sage, (wenn anderer Meinung oder gegenteiliges Bedürfnis) er nachgibt aber ich später vorgehalten bekomme es würde immer alles nach meinen Vorstellungen laufen. Warum: Weil es ihm, nach eigener Aussage zu blöd ist, da erst noch 10 Minuten drüber diskutieren zu müssen...

Für mich wäre es eher so, dass man sich gegenseitig das Bedürfnis des Partners anhört, um zusammen einen Kompromiss zu finden. Er sieht es leider als unnötige Diskussion. Wo hingegen ich es bereichernd fände, wenn Partner miteinander über ihre Bedürfnisse sprechen, eben um auch gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen.

Ich erzählte, dass ich es nicht vorgehalten/unterstellt bekommen möchte, dass immer alles nach mir laufen würde. Weil das gar nicht von mir ausgeht. Anstatt darauf einzugehen (z.B. warum er das so wahrnimmt, oder ob er das anders sieht) ging er leider wieder dazu über nach anderen Situationen zu suchen, wo ich irgendwas falsch gemacht hätte.

Wirklich immer wenn er sich angegriffen fühlt reagiert er darauf indem er Situationen sucht, die er dem Gegenüber vorhalten kann. Und dann kommt Aber letztens, da hab ich xy und du hast dann aber abc getan!

Und ich sitze dann da und denke mir, meine Güte was für ein Kindergarten. Aber es bringt widerum auch nichts irgendwas dazu zu sagen. Selbst wenn man sagt würdest du bitte mit den Vorwürfen aufhören kommt dazu auch wieder aber du hast auch Vorwürfe gemacht! Und ich soll das dann nicht dürfen? Siehst du, es muss wieder alles so laufen, wie du es willst! Und man kann dann irgendwann auch nicht mehr, weil das nur anstrengd aber nie zu einem konstruktiven Ergebnis führt.

Der Sozialarbeiter hatte vorgeschlagen, dass für den nächsten Tag für die 24 Stunden beide ohne Vorwürfe kommunizieren. Ich habe aber offen dazu gesagt, dass ich es nicht für möglich halte. Klar kann man darin auch einen Vorwurf sehen, aber ich weiß in dem Fall tagsächlich, dass es nicht funktionieren wird.

Wenn er das jetzt auf Knopfdruck plötzlich umsetzen könnte, dann wäre es die letze Zeit auch möglich gewesen. Also entweder kann er es nicht, dann brauche ich es auch nicht nochmal versuchen. Sonst läuft es so, dass ich konfliktrei kommuniziere, und trotzdem Vorwürfe zurück bekomme. Oder er könnte es, aber wollte es bisher nicht.

Bei mir ist es aber so, dass ich einfach keine einzige dieser negativen Situationen mehr aushalte.

11.07.2024 17:43 • #36


Kirschlaub
Zitat von Yoffi:
Wer behandelt ihn?
Wieso war er nie stationär?
Was tun die Ärzte um ihm klar zu machen, dass er eine forcierte Therapie braucht? Wieso läuft das alles so wischiwaschi?


Bei seinem Psychiater ist er etwa 1x im Jahr persönlich, sonst gibts nur ab und an Telefontermine und ein neues Rezept. Mehr ist die letzen 2 Jahre nicht passiert. Warum, keine Ahnung.

Er war davor 1x bei einem anderen Psychiater, der meinte ich schreibe Sie nicht krank, ich bin der Meinung dass Ihnen eine Tagesstruktur gut tut Mein Mann war anderer Meinung und ist nicht mehr hin. Sein Hausarzt hat ihn fortlaufend krank geschrieben ohne nachzufragen. Man muss halt nur die richtigen Leute finden, die machen was man möchte.

11.07.2024 17:47 • #37


Libellenfrau
@Kirschlaub
Zitat von Kirschlaub:
Vor den 2 Jahren wurde ihm das bewusst, was dann erstmal einen großen Zusammenbruch auslöste und er seitdem eben sein bisheriges Leben, seine Werte, Ziele und alles in Frage stellt

Das liest sich aber schon so, dass zumindest einer Verbesserung möglich wäre. Klar, er hat eine Vorgeschichte, die ihn aber nicht hintern sollte, an sich zu arbeiten. Alle Eltern erziehen entsprechend ihrer Vorstellung. Viele Menschen kommen in die Situation, sich und ihr Umfeld zu hinterfragen, alles neu zu bewerten und eigene Vorstellungen zu entwickeln, und danach zu leben. Das nennt man erwachsen werden. Oder man kann auch im Vertrauen auf die Weisheit der Ahnen deren Weltbild annehmen und weitergeben. Für dich ist das nicht das Richtige, und wenn er nicht an sich arbeiten will oder kann, ist er nicht der Richtige. Offensichtlich ist seinerseits keine Bemühung zu erkennen, aus seiner Situation herauszukommen. Dann bleibt er stehen Du gehst weiter. Eure gemeinsame Zeit ist dann vorbei. Vielleicht braucht er auch einen Wachrüttler, aber das ist nicht deine Aufgabe. Du hast genug investiert.

11.07.2024 17:50 • x 2 #38


Y
Na zum einen kannst du an einen kranken Menschen nicht die gleichen Anforderungen stellen als an einen gesunden. Also das was du da beim Sozialarbeiter angesprochen hast ist utopisch in der jetzigen Situation.

Zum anderen kannst du aber fordern, dass sich ein kranker Mensch um Genesung bemüht. Und auch den Ärzten auf die Finger hauen. Das geht gar nicht, dass sie deinen Mann da so im Stich lassen. Und das tun sie und er lässt sich auch im Stich, wenn er keinen Weg sieht um gesünder zu werden. Denn die gibt es die Wege.

Ich finde das ziemlich traurig und tatsächlich zum .. von seinem Ärzten. Aber wie gesagt, das Arbeitsamt oder die Rentenversicherung werden noch mit einer Forderung nach Reha ankommen. Hoffen wir, dass die Erkrankung bei deinem Mann bis dahin nicht zu sehr chronifiziert ist.

Was ich tun würde? Deinem Mann entschieden entgegen treten. Es gibt Wege zur Heilung und du forderst ein, dass er die geht oder du gehst. Fordere mit ihm zum Arzt zu gehen. Fordere vom Arzt eine adäquate Therapie, am besten stationär. Fordere, dass sich die Ärzte in der Verantwortung sehen und dass sich dein Mann der Verantwortung stellt. Nicht wegen dir oder der Ehe, sondern sich zuliebe.

Und sonst geh. Wenn er untergehen will, dann geh nicht mit unter, sondern geh und leb dein Leben.

Aber hör erstmal auf Dinge zu fordern, die er als kranker Mensch momentan nicht kann und die seine Erkrankung ggf nur verschlechtern.

11.07.2024 18:11 • #39


Kirschlaub
Zitat von Yoffi:
Aber hör erstmal auf Dinge zu fordern, die er als kranker Mensch momentan nicht kann und die seine Erkrankung ggf nur verschlechtern.


Das waren und sind keine Forderungen an ihn, sondern allgemein meine Vorstellungen und Bedürfnisse einer Beziehung. Ja, schon irgendwo klar dass es ihn betreffen würde, wenn die Beziehung weitergehen sollte. Ich habe andererseits auch nichts davon in einer Beziehung zu bleiben die nicht nur in keinem Punkt meinen Bedürfnissen entspricht, sondern auch belastet und nicht klar ist ob es jemals meinen Bedürfnissen entsprechen würde.

Ich sage nicht du musst so sein/werden sondern ich sage ich brauche und wenn das nicht er sein sollte, dann macht eine gemeinsame Zukunft für beide vielleicht einfach keinen Sinn.

Zitat von Libellenfrau:
Das liest sich aber schon so, dass zumindest einer Verbesserung möglich wäre.


Will ich auch nicht ausschließen, nur ist es für mich quasi mittlerweile zu spät. Ich gehe beziehungsmäßig schon auf dem Zahnfleisch. Nach 2 Jahren kompletter emotionaler und körperlicher Distanz fühle ich mich nicht mehr fähig, das noch länger auszuhalten.

11.07.2024 18:59 • x 2 #40


Y
Zitat von Kirschlaub:
Das waren und sind keine Forderungen an ihn, sondern allgemein meine Vorstellungen und Bedürfnisse einer Beziehung. Ja, schon irgendwo klar dass es ...

Ja das ist schon klar. Aber der Zeitpunkt bzw die Reihenfolge ist falsch. Erstmal muss er etwas dafür tun, dass er gesund wird und dann kann er überhaupt wieder auf solche Dinge eingehen.

Deine Bedürfnisse sind ja völlig in Ordnung, aber an einem kranken Menschen eben verbraucht. Du kannst auch nicht mit jemandem wandern wollen, der grade das Bein gebrochen hat. Du kannst dann aber fordern, dass er sich um Heilung des Beins bemüht, damit er sich in Zukunft mit deinen Wunsch gemeinsam wandern zu gehen auseinander setzen kann.

11.07.2024 19:04 • #41


Kirschlaub
Zitat von Yoffi:
Deine Bedürfnisse ... an einem kranken Menschen


Ich habe den Eindruck, dass du mich da wohl falsch verstehst. Mir geht es bei den Bedürfnissen nicht zwingend um eine Zukunft mit ihm.

11.07.2024 20:15 • #42


E
Zitat von Kirschlaub:
Nach 2 Jahren kompletter emotionaler und körperlicher Distanz fühle ich mich nicht mehr fähig, das noch länger auszuhalten.

Das glaube ich dir aufs Wort , jedoch es fällt mir schwer zu erkennen, worum es dir wirklich geht. Er ist so, wie er ist. Punkt. Gründe völlig egal.

Du kannst nicht mehr ertragen, wie es läuft. Gründe völlig egal, alles legitim.

Aber du willst nicht gehen. Weil du vermutlich über Leute urteilt, die das Handtuch werfen. Die in schwierigen Zeiten, aufgeben.

Was genau erwartest du von dir? Versuche das so deutlich es geht zu formulieren. Jenseits aller Gründe, ethischen Vorstellungen etc. Was genau erwartest du von dir?

11.07.2024 20:24 • #43


Y
Zitat von Kirschlaub:
Ich habe den Eindruck, dass du mich da wohl falsch verstehst. Mir geht es bei den Bedürfnissen nicht zwingend um eine Zukunft mit ihm.

Doch, das verstehe ich. Aber ich finde, das musst du mit dir selbst ausmachen. Oder akzeptierst du nicht, das und was er für eine Erkrankung hat?

Das eine ist doch, von ihm zu erwarten etwas zu tun, damit es ihm besser geht.

Das andere ist an ihn Dinge heranzutragen, die er momentan einfach nicht tragen kann. Natürlich ist da eine Erwartungshaltung mit verbunden. Und sei es nur die, die er dabei empfindet, selbst wenn du es anders meinst.

Bist du vertraut mit dem Krankheitsbild der schweren Depression?

11.07.2024 20:25 • #44


Kirschlaub
Zitat von Ella:
Aber du willst nicht gehen.


Weil ich seit Beginn des Threads vor 2 Tagen noch nicht ausgezogen bin, oder woraus schließt du das?

Zitat von Yoffi:
von ihm zu erwarten etwas zu tun, damit es ihm besser geht.


Sehe ich nicht so. Er muss selbst wollen, das es ihm besser geht, Eigenmotivation ist Voraussetzung für jede freiwillige Behandlung.

Zitat von Yoffi:
Das andere ist an ihn Dinge heranzutragen,


Das ist nach wie vor der Punkt, wo ich den Eindruck habe wir reden nicht über dasselbe.

11.07.2024 20:30 • #45


A


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