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Einsamkeit in der Beziehung

Charla
@Kirschlaub
Zitat von Kirschlaub:
Eigentlich, so sagt er, weiß er dass es von der Depression kommt.
Weshalb ich es nicht als was vorspielen sehen würde, . . .
zumindest Hand halten, mal umarmen, trotzdem noch beizubehalten.

Er ruht sich, meiner Ansicht nach aber darauf aus, ohne Rücksicht auf deine Bedürfnisse und Wünsche.
Zitat von Kirschlaub:
Es wurden mehrere Medikamente ausprobiert und sonst nur herum gesessen und die Zeit vergehen lassen.

. . . Vorgeschlaten hatte ich zum Beispiel ambulante Hilfen, (ABW, psychosozialer Dienst, etc.) die unterstützen bei Anträgen, bei Ärzten, bei der Alltagsbewältigung, führen Gespräche, etc.
Die Antwort darauf war, was sollen die mir schon helfen

Fakt ist, er kann sich nur selbst helfen und wenn er das nicht kann ist er allein dafür verantwortlich sich Hilfe zu suchen und anzunehmen. z.B. :

1. Reha-Therapie machen in einer psychosomatiker Klinik, der ihn hilft andere Verhaltensmuster zu entwickeln.
- eine Tagesklinik aufsuchen, die ihm hilft gesunde Strukturen zu entwickeln
- einer Selbsthilfegruppe beizutreten
- Sport machen
- Hobby suchen

Er ruht sich auf deine Kosten aus weil du nur scheinbar so verständnisvoll bist, aber dennoch darunter leidest, so wie auch viele andere Partner von Depressiven es auch tun und sich selbst dabei vergessen, bis sie am Ende auch ausgebrannt sind und psychosomatisch darunter leiden.

Zitat von Kirschlaub:
Vielleicht habt ihr dazu einen Rat, für mich, für ihn, für uns. Gedanken, Erfahrungen, etc.

Er muss selbst aktiv werden, damit es ihm besser gehen kann.
Es ist unverantwortlich Medikamente zu schlucken und daneben eine Psychotherapie abzulehnen.

Für dich kann ich dir empfehlen gut auf dich selbst acht zu geben, dir ein tolles Hobby mit Gleichgesinnten suchen, Freundes-Kontakte zu pflegen, dir Auszeiten gönnen.

Ausserdem ihm klarmachen, dass er selbst was tun muss und Hilfe sucht um die Depressionen abzumildern und bestenfalls zu beheben, das ist Voraussetzung für dich um zunächst erstmal weiter in eurem Bruder-KrankenSchwester-Verhältnis leben zu können.

Bald wird er mit immer der selben Erkrankung vermutlich auch von der KK ausgesteuert und er kann aufgefordert werden Erwerbsminderungesrente zu beantragen, dann trägst du auch noch finanziell die Hauptlast mit.

Passe gut auf dich auf und achte deine Wünsche und Bedürfnisse, denn diese wollen ge- und erlebt werden !

09.07.2024 11:16 • x 3 #16


E-Claire
Zitat von Kirschlaub:
Was mir einfach fehlt ist die Nähe, körperlich, emotional. Sich spüren, sich riechen, die Wärme des anderen, usw. Das sind Momente in denen man sich Zeit füreinander nimmt.


Ich befürchte, das ist der Preis den Du bezahlst, für Deinen fehlenden Veränderungswillen.

So hart es jetzt gerade ist, aber ihr seid gefangen im Spiel des Verantwortungsherumgeschiebe. Du möchtest, daß er sich ändert, er möchte, daß die Depression von alleine weggeht, keiner übernimmt wirklich die eigene Verantwortung.

Leider oder zum Glück hat keiner von uns die Macht, andere zu einer Veränderung zu zwingen. Du kannst Deinen Partner wertschätzend aber voller Klarheit über Deine Bedürfnisse informieren und ihn bitten, sich dieser anzunehmen, aber das ist dann leider eben auch alles, was Du an dieser Stellschraube drehen kannst.

Mehr Spielraum hast Du in Bezug auf Deine eigenen Handlungsmöglichkeiten. Die Frage, die ja hier schon gestellt wurde, ist, wie lange bist Du noch bereit, Deine völlig berechtigten Bedürfnisse zurück zu stellen, in der Hoffnung, daß vielleicht (!) eines Tages sich doch eine Veränderung bei ihm einstellt.

Ab wann wärst Du bereit die Beziehung zu beenden? Welcher Zeitraum ist der maximale, den Du noch aushältst? Wichtig wäre vielleicht auch mal zu beleuchten, welche Dinge das sind, die Dich in der Beziehung halten.

Viele Menschen, die in einer Situation verharren, die sie zwar als unzureichend definiert haben, haben durchaus Gründe nichts zu verändern, denn sie fürchten die Veränderung mehr, als die Tristesse im jetzt.

09.07.2024 11:18 • x 3 #17


A


Einsamkeit in der Beziehung

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Kirschlaub
Zitat von Brightness2:
Nicht mehr, ich verstehe das, sondern ich verstehe eben nicht,


Stimmt, das ist genau so berechtigt. Ich vermute, dass du mit deiner Frage des sich auf der Erkrankung ausruhens kann nicht, weil Depression wohl nah dran bist.

Zitat von Margerite:
kümmere Dich freundschaftlich um ihn.


Das ist für mich keine Option. Nicht aus Trotz o.ä. sondern weil ich das emotional nicht trennen könnte. Wenn Trennung gibt es für mich auch kein Kontakt halten mehr.

Ich würde auch kein on-off wollen, wenn Trennung dann auch endgültig.

Zitat von Charla:
dass er selbst was tun muss und Hilfe sucht um die Depressionen abzumildern


Vielleicht ist es auch genau das, er musste bisher ja nichts tun.

Medikamente nehmen um die sich sein Arzt gekümmer hat und Zeit vergehen zu lassen hat funktioniert. Geld kam von der KK jetzt vom ALG2 also kein Grund was tun zu müssen.

Ja ich sollte wohl Grund genug sein. Wenn er meint die Hilfen würden ihm nichts bringen, aber das ich von seiner Krankheit entlastet wäre, würde wohl mir was bringen können.

09.07.2024 11:23 • x 2 #18


Kirschlaub
Ich habe weder die Kraft, noch die Bereitschaft wieder alleine alles zusammen zu halten.

Es gibt Vorgeschichten, sehr charakterlich unschöne. Ich war ein paar Monate nach Beginn der Beziehung betrogen worden. Ohne S., nur mit Brustmassage aber der (Schimpfwort) hat es verheimlicht, Jahre. Er ist mit dieser Lüge ca. 3 Jahre später unsere Ehe eingegangen (ich hätte ihn mit diesem Wissen und der Lüge nicht geheiratet) und ca. 3 Monate später kam es nur durch reinen Zufall heraus, (ist halt blöd, wenn man versehentlich mir eine Sms an sie schickt) sonst wüsste ich es vermutlich bis heute nicht. Es war damals zu spät um zu annulieren.

Er hatte mir beteuert und versichert, dass nichts passiert wäre (von dem mit den Brüsten wusste ich da noch nichts!) ich hatte ihm geglaubt. Die Jahre über gab es nochmal 2 Lügen, nichts zu der Thematik aber zu mehr Vertrauen trägt sowas logischer Weise nicht bei. Vor allem, wenn man dann meint nichts mehr zu versauen wäre ausreichend, das ich wieder vertraue. Und man dann aber so hirnlos ist und es trotzdem nochmal (für mein Empfinden schwerwiegend) schafft.

Ich war eigeninitiativ bereit für einen Neuanfang, hatte die Idee wir machen uns neue Ringe mit einem neuen Datum, und was davor war wird abgehakt. Für mich war das mein Entgegenkommen ihm auch wieder vertrauen können zu wollen. Nur dass der (Schimpfwort) es fähig brachte kurz bevor die Ringe ankamen...na, wer weiß es: Richtig, wieder zu lügen. (Er verstieß wissentlich gegen eine Abmachung und behauptete ebenfalls wissentlich etwas anderes dazu. Ins Dateil gehen möchte ich nicht)

Zwischendrin, also nach den 2 Lügen und vor der Idee mit dem Neuanfang kam, wieder durch Zufall, das von damals mit der Brustmassage heraus. Also wenn man so will dazu geschätzt 8 Jahre lang angelogen worden. Dann vor ca. 2 Jahren noch die Distanz, wegen seiner aktuellen depressiven Episode. Und ich habe, bei allem Verständnis für seine Situation, ganz einfach keine Lust mehr mich wie ein emotionaler Fußabtreter zu fühlen, während er meint nichts weiteres negatives wäre genug damit sich zwischen uns wieder irgendwas bessern/aufbauen würde.

Ich könnte sicher mehr tun, will es aber ehtlich gesagt nicht mehr. Wenn einer was für die Beziehung tun sollte, ist es sowas von mein Partner, sonst wird das nichts mehr mit uns. Ich sag mal so, auch wenn es vielleicht gerade hart und wenig empathisch wirkt: Wenn man vielleicht depressionsbedingt nicht die Energie und Fähigkeiten hat, um etwas für die Beziehung zu tun, sollte man zumindest so weit denken und seine Beziehung nicht auch noch, völlig unnötig, verschlechtern. Um es dann erst Recht nicht zu schaffen die nötige Energie da rein zu investieren.

10.07.2024 15:49 • x 2 #19


E
Das ist keine schöne Geschichte, tut mir leid, dass du das erlebt hast und weiter erlebst. Da ist viel Groll zu lesen, Frustration und viel Schmerz.

Und es kommt mir vor, als stuendest du ganz alleine da, denn dein Partner hat aufgrund seiner Depressionen triftigen Gründe, um nichts machen zu können.

Du schreibst, du bist in Therapie, was sagt deine Therapeutin / dein Therapeut zu der aktuellen Situation?

Ich finde, nichts und niemand sollte einen handlungsfähig machen. So als Grundsatz. Was macht diese Aussage mit dir?

10.07.2024 16:15 • x 1 #20


Kirschlaub
Zitat von Ella:
Was macht diese Aussage mit dir?


Handlungsfunfähig fühle ich mich nicht. Es ist mein Naturell, dass ich loyal bin und auch eine Beziehung, egal wie lang oder kurz, nicht einfach wegschmeiße wie Müll. Ich persönlich denke, man kann über vieles reden, kann an Hürden zusammen wachsen und zusammenwachsen, usw. Aber das alles geht defacto nicht alleine. Es ist egal wozu ich bereit wäre, sofern da nicht beide mitmachen fährt die Beziehung trotzdem an die Wand.

10.07.2024 16:29 • x 4 #21


AnnaLüse
Zitat von Kirschlaub:
Mein Partner hatte schon länger vor uns eine Dysthymie (leichte chronisch depressive Verstimmung) die er in den Jahren mit 3 Klinikaufenthalten und Medikation scheinbar gut im Griff hatte.

Vor ca. 2 Jahren bekam er eine schwerere depressive Episode. Er hat von dem Tag an abrupt alles zwischenmenschliche und körperliche eingestellt. Kein Hand halten, kein umarmen. So ist es bis heute geblieben.

Wie geht er denn jetzt aktuell mit der Depression um? Er kennt das typische Vorgehen ja eigentlich, wenn er schon stationär und ambulant behandelt wurde. Und gerade bei schweren Depressionen arbeitet man meist gleichzeitig mit Medikamenten und Psychotherapie. Seine aktuellen Medikamente scheinen nicht anzuschlagen, seit wann nimmt er die?

10.07.2024 16:56 • #22


Kirschlaub
Zitat von AnnaLüse:
Wie geht er denn jetzt aktuell mit der Depression um?

Seine aktuellen Medikamente scheinen nicht anzuschlagen, seit wann nimmt er die?


Er selbst hat die 2 Jahre über leider nichts gemacht, Medikamente genommen und drauf gewartet das sich was bessert. Bewegung, Ernährung, SHG und was es sonst noch alles gäbe, wurde aufgrund von bringt doch eh nichts erst gar nicht versucht. Oder vielleicht 2x, dann ist kein Wunder passiert und es wurde wieder aufgehört.

Bei Überprüfungen der Wirkstoffspiegel kam eine Therapieresistenz heraus, d.h. im Verhältnis zur Dosis baut sein Körper das zu schnell wieder ab, bevor es im Gehirn richtig wirkt. Weshalb er als nächstes eine Elektrokrampftherapie stationär bekommt. Hat er sich selbst drum gekümmert, finde ich gut. Aber es ist schon auch wieder dieser Untertitel von andere sind dafür zuständig, das es mir besser geht Die neue Behandlung würde nicht ausschließen, auch selbst was beizutragen.

Was er tun/lassen möchte ist seine Sache, zu entscheiden wie weit ich mitgehen möchte ist meine.

10.07.2024 17:40 • #23


Kirschlaub
Zitat von Kirschlaub:
Bewegung, Ernährung, SHG

selbst was beizutragen.


Ich möchte ihm keinesfalls etwas vorschreiben oder aufzwingen. Es ist eher ein Denken an die Zukunft, um eben einen stabilen Zustand möglichst lange zu halten und erneuter Verschlechterung vorzubeugen. Bei chronischer Dysthymie wird das vermutlich lebenslang Thema sein.

Die Aussicht zeitnah auf die nächste Episode zuzusteuern ist für mich nicht erleichternd.

10.07.2024 17:45 • #24


Charla
@Kirschlaub
Zitat von Kirschlaub:
Bei Überprüfungen der Wirkstoffspiegel kam eine Therapieresistenz heraus, d.h. im Verhältnis zur Dosis baut sein Körper das zu schnell wieder ab, bevor es im Gehirn richtig wirkt.


ich bin aus dem Metier schon lange raus und nicht mehr auf dem neuesten Stand.
Dennoch frage ich mich ob Antidepressiva für ihn wirklich erforderlich sind, z.B. weil zuviele Serotonin-Rezeptoren die Wirkung verhindern könnten, wobei von einigen Forschern dieses inzwischen als Depressions-Ursache abgewiesen wird.
Ich gehe davon aus, dass seine Ärzte vorab eingehende Untersuchungen vorgenommen haben weil sie eine EKT anwenden wollen, die seine chronischen Depressionen eindämmen sollen ?

Zitat von Kirschlaub:
Bewegung, Ernährung, SHG und was es sonst noch alles gäbe, wurde aufgrund von bringt doch eh nichts erst gar nicht versucht. Oder vielleicht 2x, dann ist kein Wunder passiert und es wurde wieder aufgehört.

All das gehört mit dazu, damit Besserung eintreten kann. Bei vielen Menschen wirken Antidepressiva aus o.g. Gründen nicht weil sie eine andere Ursache runterdrückt, z.B. eine negative Lebenseinstellung, keine/zuwenig Eigeninitiative usw.
Körper-Geist-Seele sind nicht voneinander zu trennen sie gehören zusammen, funktioniert das eine nicht richtig, funktioniert das ganze System nicht richtig.

Vielleicht hilft ihm ein Anschubs von dir sich selbst mehr zu bemühen und mehr Eigeninitiative zu zeigen wenn er zu hören bekommt, was er riskiert wenn er weiter wie bisher Däumchen dreht ?

Ob das bei ihm ankommt ist eine Möglichkeit, der Ausgang ungewiss. Oft war das ehemaligen Patienten egal, sie wollten nichts ändern, dafür verbogen sich viele Angehörige, rollten den roten Teppich für sie aus und bedienten sie und verausgabten dabei sich selber.

Depressionen sind anerkannte schwere Erkrankungen, es kann immer mal sein, das damit der Alltag schwer zu bewältigen ist, der Antrieb fehlt und viel Kraft kostet, diese gilt es deshalb zu stärken.
Kraft gibt z.B. wie schon geschrieben eine ausgewogene Ernährung, Bewegung, ein Hobby, eine feste Tagesstruktur, u.v.m. Wer nichts ausprobiert kann nicht wissen wie es wirkt und wie es hilft.

Dein Leben ist nicht endlich, vergeude es nicht mit Menschen, die sich auf deinen Schultern ausruhen. Du willst, dass sich etwas ändert, deshalb ist es deine Angelegenheit und Aufgabe das konsequent zu kommunizieren und umzusetzen.

Alles Gute und viel Glück !

10.07.2024 19:25 • x 1 #25


Kirschlaub
@Charla Ich finde/denke, dass ich getan habe (für die Beziehung und für ihn) was mir im Rahmen als Partnerin möglich war. An der Grenze zu dem, wo es zu viel geworden wäre; Oder mit der langen Nachsicht vielleicht auch schon mit einem Bein in Richtung zu viel. Nicht nur die letzen 2 Jahre, sondern auch davor schon.

Mir ist aufgefallen, dass ich mich die letzen Jahre zunehmend weiter entwickelt habe (die letzen 20 Jahre arbeite ich an mir, auch mit fachlichen Hilfen) während ich leider den Eindruck habe, dass er sich die letzen 12 Jahre die wir uns kennen leider keinen Schritt bewegt hat. Ich denke, dass wir damals gut zusammen gepasst hatten, von unseren jeweiligen Bedürfnissen, der Reife und dem Stand im Leben. Nur bin ich durch die Hilfen und die Selbsthilfe nicht mehr die von damals.

Damals war ich quasi eine graue Maus, verunsichert und dass mich jemand nicht anschreit, fand ich schon wahnsinnig positiv. Ich hab ihm nicht widersprochen, er konnte sein Leben weiter leben und ich bin quasi mitgegangen.

Mittlerweile ist das nicht mehr so, ich stehe für mich ein, mache ihm klar dass ich ihn nicht brauche um zurecht zu kommen, fordere einen respektvollen Umgang mit mir ein, usw.

Ich hindere ihn nicht daran sich weiter zu entwickeln oder aus seiner Komfortzone raus zu kommen, im Gegenteil ich würde es begrüßen. Oder wenn er sagen würde ich möchte was ändern, aber ich schaffe es nicht -wäre immernoch was anderes, wie sitzen zu bleiben und darauf zu warten, dass andere was machen.

Die aktuelle depressive Episode kann man die letzen 2 Jahre als Argument für nichts wollen und nicht können nehmen. Aber dann bleiben trotzdem noch 10 Jahre übrig, in denen sich auch nichts getan hat.

Momentan fühle ich mich von der Reife mittlerweile so, wie man es von jemand in meinem Alter erwarten würde. Respektvolle Kommunikation, Nachsicht, Perspektivwechsel, Selbstreflexion, usw. Während er auf mich wirkt, als ober noch in seinen 20-ern feststeckt (passiv-aggressiv, trotzig, usw. wenn ihm was nicht passt)
Ja, ich kenne auch seine Ursachen dahinter (Elternhaus), aber ich brauche nicht mein Leben lang auf diesem Stand bleiben. Unterstützung heißt für mich, dass der zu unterstützende überhaupt gewillt ist an seinem Zustand etwas selbst ändern zu wollen. Andernfalls ist es für mich keine Unterstützung, sondern eher Pflege...

10.07.2024 20:21 • x 2 #26


Y
Bei einer schweren depressiven Episode ist in der Regel eine stationäre Behandlung (8-10 Wochen) infiziert, mindestens eine psychiatrische Behandlung (wer verschreibt die Medis? Hausarzt oder Psychiater?) und ggf Tagesklinik. Über eine Psychotherapie lässt sich streiten, dazu muss erstmal eine Grundstabilität da sein.

Das sein Arzt das so laufen lässt finde ich sehr fragwürdig. Aber Arbeitsamt und Rentenversicherung werden ihn in aller Regel in eine Reha-Maßnahme zwingen. Ein Patient hat nämlich in Dt. nicht nur Rechte, sondern auch die Verpflichtung alles dafür zu tun um gesund und arbeitsfähig zu werden und erst nach Ausreitzung aller Maßnahmen Anspruch auf langfristige Gelder. So die Theorie.

Mir scheint hier hat sich mit der Zeit und unter der Aufsicht von Ärzten ein deutlicher sekundärer Krankheitsgewinn entwickelt. Heißt: die Anteilnahme, Rücksichtnahme und finanzielle Stütze hält ihn in diesem Zustand. Bei Angehörigen entwickelt sich schnell eine Co-abhängigkeit. Druck auszuüben wird als schädigend verstanden, führt erstmal zu mehr Rückzug. Ein ewiger Kreislauf aus dem man irgendwann der eigenen Gesundheit zuliebe aussteigen sollte. Und das kannst nur du. Er wird dir das nicht abnehmen.

10.07.2024 20:37 • x 2 #27


Charla
@Kirschlaub
Während du dich weiter entwickelt hast, ist er stehengeblieben und deshalb passt es jetzt nicht mehr zwischen euch, du verhungerst und verkümmerst neben ihm.
Leben ist Wachstum und Bewegung, sonst stirbt die Lebendigkeit und das Wohlgefühl.
Zitat von Kirschlaub:
Andernfalls ist es für mich keine Unterstützung, sondern eher Pflege...

und das ist nicht dein Job, du hast ihm gezeigt wie es geht, er kann dich als Vorbild nehmen und mit dir zusammen wachsen, das geht aber nur wenn er die Bereitschaft dazu mitbringt und das ist leider nicht der Fall.

Setze dir Ziele, was möchtest du erreichen und was kannst du tun um dahin zu kommen ?

10.07.2024 20:48 • x 1 #28


Kirschlaub
Zumindest geht es mir so, dass ich es (und ihn) auch ehrlich gesagt ziemlich unattraktiv finde, wenn man sich als Partnerin fühlt als hätte man es mit einem quasi 5-jährigen zu tun.

Ob das Aufräumen betrifft, Verantwortung für irgendwas übernehmen, oder auch wie man miteinander spricht usw. Ich trage/räume ihm nichts hinterher, wenn er es selbst nicht mehr schafft gibt es dafür bspw. ambulante Hilfen.

Wenn das aber stattdessen wie selbstverständlich an die Partnerin abgegeben wird, Spoiler, erstickt das die Paarbeziehung. Weil man ganz einfach keine Paarbeziehung mehr hat dadurch. Und wenn man dann was anspricht (die Bitte etwas wegzuräumen, als neutrale Bitte formuliert) wird man von einem trotzigen Kind angepflaumt, das kein Bock hat. Oder es wird dann widerwillig erledigt, aber so dass der Gegenüber den Widerwille auch mitbekommt.

Zitat von Yoffi:
sekundärer Krankheitsgewinn entwickelt.


Nach deinem Satz musste ich an seine Aussage denken, dass es für ihn in Ordnung wäre wenn ich mir meine Bedürfnisse wo anders erfüllen würde. Das ist doch auch wieder ein sich ausruhen, anstatt selbst was zu tun. Wenn ich mir meine Bedürfnisse wo anders erfüllen würde, dann ist die Beziehung mit ihm überflüssig.

11.07.2024 09:59 • x 2 #29


AnnaLüse
Zitat von Kirschlaub:
Nach deinem Satz musste ich an seine Aussage denken, dass es für ihn in Ordnung wäre wenn ich mir meine Bedürfnisse wo anders erfüllen würde. Das ist doch auch wieder ein sich ausruhen, anstatt selbst was zu tun.

Das klingt, als hätte er sich im Moment völlig selbst aufgegeben.
Ist ein stationärer Aufenthalt gerade so gar keine Option für ihn?

11.07.2024 11:27 • #30


A


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