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Einsamkeit am Wochenende

E
Hallo liebe Leute!

Da ist er wieder - der Freitag!
Eigentlich sollte ich hüpfen und schreien,dass ich fertig bin mit Arbeit - aber ich schaffe es kaum,dass Gebäude zu verlassen,weil ich es hasse,allein zu Hause zu sein!

Obwohl ich immer viel unternehme am WE und es schnell vergeht - die Grundeinsamkeit bleibt immer da!
In einer Bez. ist es erträglich,da wird viel kompensiert/verdrängt,viel in Kauf genommen,was man eigentlich nicht will - nur um nicht allein zu sein!Kaum ist man wieder Single,würde man alles tun,nur damit wieder jemand da ist!

Obwohl ich seit 4 Monaten in Therapie bin,und viele Fortschritte gemacht habe,auf diesem Gebiet hat sich nichts verändert...

Wer hat Erfahrungen mit diesem Gefühl gemacht?Wem geht es ähnlich?Hat Euch eine Therapie geholfen?

LG

Emily

26.04.2013 15:03 • x 1 #1


KatzenKönigin
Liebe Emily,

genau den selben Gedanken hatte ich heute auch: blödes Wochenende. Ja, auch ich hab mir viel vorgenommen, aber ich weiß auch, der Ex wird in meinen Gedanken immer mal wieder (naja - um ehrlich zu sein: permanent, denn heute ist erst der 3. Tag der Kontaktsperre) vorbeischneien.

Einen Deiner Gedanken finde ich ganz spannend:

In einer Bez. ist es erträglich,da wird viel kompensiert/verdrängt,viel in Kauf genommen,was man eigentlich nicht will - nur um nicht allein zu sein!Kaum ist man wieder Single,würde man alles tun,nur damit wieder jemand da ist!

Und vielleicht kann man den ja zu einem Trick ummodeln. Der hilft nur temporär und krempelt nichts um, aber vielleicht kann er für einen kurzen Erleichterungsmoment sorgen. Ich mach das immer so: Jedes Mal dann, wenn ich sehr stark an ihn denke, wenn er mir fehlt und ich mir alles in rosaroten Farben ausmale (was waren wir glücklich! Zärtlich! Liebevoll miteinander! Und lustig!) drücke ich den Stoppknopf. Und dann stelle ich mir vor, wie es wäre, wenn der Ex jetzt bei mir wäre. Und zwar nicht so, wie ich es mir wünschen würde (frisch verliebt), nicht so, wie es WAR, sondern so, wie es WIRKLICH WÄRE. Also: Misstrauisch, sprachlos, unsicher, schmerzhaft. Keine sehr schöne Situation, oder? Wäre doch sehr unangenehm. Und dann versuche ich, zu akzeptieren, dass es JETZT genau so wäre, und nicht anders. Alles andere wäre überhaupt nicht realistisch! Also, bleiben wir in der Realität!

Und dann kann man sich ja fragen: Wenn DAS das einzige ist, was ich gerade kriegen kann / könnte - würde ich das etwa wirklich wollen? Würde mir das GUT tun?

Die Antwort ist NEIN!

Und die einzige Alternative ist es, ohne ihn zu sein. Das tut weh! Aber noch lange nicht so weh, wie wenn er jetzt da wäre. Es ist das kleinere Übel!

Das wird keinem hier das Wochenende retten, da bin ich mir sicher. Aber mir hilft der Gedanke ungemein, wenn ich merke, dass ich mich mal wieder in die rosarote Welten zurücksehne, die wir hatten. Die Frage ist nämlich nicht mehr, was wir hatten, sondern was wir jetzt noch haben KÖNNTEN. Und was wäre das? Schmerz und Chaos! - Nein danke!

Das vielleicht nur als kleiner Gedankenanstoß, denn ich weiß, am Wochenende ist es immer am schlimmsten. Komm gut durch, und tu Dir was Gutes. Du schaffst das!

Liebe Grüße,

die KatzenKönigin

26.04.2013 15:17 • x 4 #2


A


Einsamkeit am Wochenende

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K
Hallo Emily,

Zitat:
Hallo Liebe Leute!

Da ist er wieder - der Freitag!
Eigentlich sollte ich hüpfen und schreien,dass ich fertig bin mit Arbeit - aber ich schaffe es kaum,dass Gebäude zu verlassen,weil ich es hasse,allein zu Hause zu sein!


ich denke das ist ein ganz normales Gefühl, aber man kann auch gemeinsam einsam sein, meinst Du nicht ?
Frage Dich lieber warum Du angst davor hast allein zu sein, denn bist Du es wirklich ?
Du hast doch Dich selbst , sobald Du Jemanden brauchst um Dich nicht allein zu fühlen, läuft was falsch.
Natürlich ist es schön sich mit Leuten zu treffen, Zeit zu verbringen etc., aber bevor Du nicht wahrhaftig mit Dir selbst zufrieden bist und ohne Ängste und Einsamkeitsgefühle alleinsein kannst, sollte Dir klar sein das Du nur aus Abhängigkeitsgefühlen heraus handelst und nicht weil Du wahrhaftig eine Partnerschaft/Freundschaft lebst und geniessen kannst.
Zitat:
Obwohl ich immer viel unternehme am WE und es schnell vergeht - die Grundeinsamkeit bleibt immer da!

es macht letzten Endes auch keinen Unterschied ob Du Dich krampfhaft am Wochenende beschäftigst um das Gefühl zu verdrängen, denn es ist ein Symptom dafür das Du mit Dir nicht im Reinen bist , wenn Du Dir das Wochenende so vollstopfst, weil Du Dich meinst ablenken zu müssen, Deine Ängste gehen deshalb nicht weg.

Zitat:
In einer Bez. ist es erträglich,da wird viel kompensiert/verdrängt,viel in Kauf genommen,was man eigentlich nicht will - nur um nicht allein zu sein!Kaum ist man wieder Single,würde man alles tun,nur damit wieder jemand da ist!

lese Dir diesen Satz jetzt selbst mal laut vor und frage Dich wozu Du eine Beziehung geführt hast und vorallem WAS für Beziehungen Du bisher geführt hast, auch Freundschaften können so verkehrt sein.
Solange Du nicht erkennst das Du gerne allein bist, weil Du eigentlich nicht allein bist, sondern Dich selbst hast und damit zufrieden sein kannst, wirst Du weder Jemanden in Deinem Leben finden der Dich bereichert, noch Du ihn.

Eine Beziehung ist nicht dazu da um Ängste zu verdrängen, zu kompensieren oder was auch immer, es ist eine Ergänzung ohne die man auch leben können muss und mit sich im Reinen ist ohne daran fast zu vergehen.
Zitat:
Obwohl ich seit 4 Monaten in Therapie bin,und viele Fortschritte gemacht habe,auf diesem Gebiet hat sich nichts verändert...

wie alt bist Du ?
Was sind 4 Monate im Verhältnis zu Deinem bisherigen Lebensalter ?
Ich bin seit 1,5 Jahren am Aufarbeiten meines Lebens und selbst ich bin längst noch nicht so weit sagen zu können das ich immer mit mir allein zufrieden bin, wenn ich auch nicht ganz allein lebe, ich bin aber in keiner regulären Partnerschaft mehr und Das ist auch gut so.

4 Monate sind erst der Anfang Deines Weges und je nach Lebensstil wirst Du noch viel vor Dir haben und Dich selbst fragen müssen ob Du bereit bist die Therapie nur aus Ausrede für Dich selbst zu benutzen , dass Du eben eine machst, oder als wahrhaftige Chance Dein Leben nachhaltig zu verändern und mit Dir selbst zufriedener zu werden.
Der Weg ist das Ziel.

Zitat:
Wer hat Erfahrungen mit diesem Gefühl gemacht?Wem geht es ähnlich?Hat Euch eine Therapie geholfen?

ich kenne wie gesagt Deine Gefühle und mir hilft es enorm weiter in meiner Therapieform zu bleiben, mich selbst zu spüren, meine Fehler zu erkennen, mir meine Verhaltensmuster zu zeigen.
Ich habe mich enorm verändert und merke auch an meinem Umfeld Veränderungen, es braucht alles eben seine Zeit, wenn Du bereit bist Dich selbst zu lieben und Dich auf diesen Weg machst, wirst Du merken das Du Niemanden sonst brauchst und dann sehen Dich auch Andere mit anderen Augen

Alles Gute für Dich
Knappi

26.04.2013 15:42 • x 5 #3


E
Liebe Katzenkönigin!

Danke für den Tipp mit dem wie es wirklich wäre - das hilft mir gerade ungemein...

Lieber Knappi!

[i]Du hast doch Dich selbst , sobald Du Jemanden brauchst um Dich nicht allein zu fühlen, läuft was falsch.
Natürlich ist es schön sich mit Leuten zu treffen, Zeit zu verbringen etc., aber bevor Du nicht wahrhaftig mit Dir selbst zufrieden bist und ohne Ängste und Einsamkeitsgefühle alleinsein kannst, sollte Dir klar sein das Du nur aus Abhängigkeitsgefühlen heraus handelst und nicht weil Du wahrhaftig eine Partnerschaft/Freundschaft lebst und geniessen kannst.
[/i]

Das ist ja gerade mein Problem,an dem ich arbeiten muss!

Ich bin 31 - Du hast vollkommen Recht,4 Monate sind im Vergleich zu dieser Zeitspanne sehr wenig - ich muss dranbleiben,kämpfen, stark bleiben, aber mir auch meiner Schwächen bewußt sein!

Danke sehr für Deine ausführliche Antwort,hat mir sehr geholfen!

27.04.2013 10:27 • #4


E
Hallo an Alle!

Es ist einfach wahnsinnig schwer,mit dem Gedanken umzugehen,dass man sich selbst genug ist!
Der Verstand sieht alles ganz klar, Ich habe mich,alles wird gut, ich mache mich nicht mehr abhängig von anderen Menschen! aber das Bauchgefühl jammert und stöhnt:
Ich halte das allein sein nicht aus,ich tue alles,damit ich nicht allein bin-hänge Männern nach
,die mir nicht gut tun,lasse es zu,dass man mich verletzt,verplane meine Tage,dass ich mit mir nicht allein sein muss...
Es ist der schwerste Kampf meines Lebens,aber ich will mich ihm stellen,ich will alles versuchen,damit ich mir selber reiche!

Emily

28.04.2013 19:55 • #5


S
Liebe Emily,
Du glaubst gar nicht, wie sehr Du mir aus dem Herzen sprichst. Auch ich kenne diese Einsamkeitsgefühle nur zu gut. Mein ganzes Leben lang schon. Ich habe auch wie Du das Gefühl, dass es für mich eine Lebensaufgabe zu sein scheint, zu lernen, sich selbst zu lieben und zu genügen und nicht immer die Liebe und Aufmerksamkeit im Außen zu suchen. Nur zu oft habe ich die Liebe bei Männern gesucht, die mir alles andere als gut getan haben. Auch jetzt befinde ich mich gerade mal wieder in so ner abhängigen Situation und hänge ihm nach, nur um nicht allein zu sein und das alles nur für ein bisschen Liebe. Tatsächlich werde ich immer wieder verletzt und zurückgestoßen. Ich mache schon länger Therapie und ich bin sehr selbstreflektiert, aber es braucht so viel Zeit und Geduld mit sich selbst. Es sind wirklich Baby-Steps, aber man ist so leicht wieder im alten Muster drin, dass man ganz leicht mal wieder einige Schritte zurückfällt. Frage mich auch, ob ich es jemals schaffen werde, mit mir selbst glücklich zu sein.
Weißt Du, ich glaube, Heilung wird dann anfangen, wenn wir aufhören zu kämpfen und unsere Gefühle, seien sie auch noch so schmerzhaft, annehmen.
Besonders Dein letzter Satz hat mich sehr berührt...fühle das wirklich auch so. Sei stolz auf Dich liebe Emily. Denn Dein Wille ist da, dich all dem zu stellen.

Liebe Grüße von einer gerade Einsamen....
Sabrina

28.04.2013 20:15 • x 2 #6


Westi
Hallo Emily,

ich kann dir sagen, dass diese Einsamkeitsgefühle nach einer Trennung absolut normal sind. Das habe nicht nur ich mehrfach durchmachen müssen. In einer Beziehung werden wir umgepolt - von einem Ich zu einem Wir. Wir richten unser Verhalten bzw. unser gesamtes Leben auf die Person an unserer Seite aus....teilen Gedanken, Wünsche und Sorgen. Machen Pläne, die Hobbies gleichen sich denen des Partners an - man unternimmt mehr gemeinsam als alleine. Die Beziehung zu Freunden gerät oft (nicht immer) ein wenig in den Hintergrund.
Bricht die Beziehung auseinander, reisst das erst einmal ein Loch in unser Leben. Der vermeintliche Halt fällt weg, wir fühlen uns verlassen und allein in der Welt. Besonders schön ist während der Trennungszeit die selektive Wahrnehmung - meinen wir doch überall plötzlich sich liebende, knutschende Paare zu sehen.
Die Zeitraum für die Verarbeitung der Trennung ist sehr unterschiedlich. Ich habe mal zwei Monate und auch schon einmal ein halbes Jahr gebraucht, um mich wieder halbwegs im Leben zurechtfinden zu können. Entzugserscheinungen könnte man es nennen. Aber: Die Zeit heilt auch hier alle Wunden. Es ist kein Dauerzustand.
Wir bemerken irgendwann die Vorteile des Singledaseins und lernen uns neu kennen...wir werden aktiv, testen neue Hobbies aus, lernen neue Menschen kennnen etc.

Was wir nach einer Trennung brauchen ist ein Ziel vor Augen und Menschen, die für uns da sind. Such dir ein Ziel aus, das du erreichen willst und arbeite darauf hin. Geh raus, umgib dich mit Freunden und Familie. Irgendwann wirst du merken, dass du auf eine Partnerschaft gar nicht mehr angewiesen bist sondern im Leben sehr gut alleine klar kommst. Versprochen!

MfG
Westi

02.05.2013 17:52 • x 2 #7


E
Hallo Westi!

Danke für Deine kraftgebenden Worte!

Sicher sind diese Gefühle nach einer Trennung stärker,aber in meinem Fall hat das sicher auch mit meiner Kindheit zu tun, da es nie den Halt einer stabilen Familie gegeben hat!
Noch heute ist meine familiäre Situation nicht einfach (Alk. und seine Folgen...) und Vater war auch keiner da...

Natürlich heißt das nicht,dass alle Menschen mit einer schlechten Kindheit sich als Erwachsene allein fühlen und/oder sich in abhängige Bez. begeben,aber bei mir ist das sicher der Fall!

Meine Trennung ist jetzt genau 6 Monate her,und noch immer fühle ich mich verraten und verkauft...nach außen merkt man mir nichts an,aber innen drinnen. Das mit dem Ablenken stimmt 100%,ich glaube aber,dass ich das zu sehr betrieben habe...

Versuche jetzt,Stück für Stück, mich aus dem Treibsand freizuschaufeln - jetzt gerade fühle ich mich gut - schauen wir,wie es mir am Abend geht...

Zum Thema Einsamkeit passt im Moment perfekt folgender Song:

vom österreichischen Xavier Naidoo

LG

Emily

03.05.2013 11:55 • x 1 #8


Blanca
Zitat von Emily:
Obwohl ich immer viel unternehme am WE und es schnell vergeht - die Grundeinsamkeit bleibt immer da!

In einer Bez. ist es erträglich,da wird viel kompensiert/verdrängt,viel in Kauf genommen,was man eigentlich nicht will - nur um nicht allein zu sein!Kaum ist man wieder Single,würde man alles tun,nur damit wieder jemand da ist!

Obwohl ich seit 4 Monaten in Therapie bin,und viele Fortschritte gemacht habe,auf diesem Gebiet hat sich nichts verändert...

Wir schreiben das Jahr 2024. Unendliche Weiten.

Was hat sich bei Dir inzwischen verändert?

24.04.2024 22:22 • #9


E
Zitat von Blanca:
Wir schreiben das Jahr 2025. Unendliche Weiten. Was hat sich verändert?

Ja, bin noch immer einsam. Noch einsamer.
Habe dazu den einzigen Mann verloren, der mir bisher wirklich etwas bedeutet hat.
Was jetzt weiter? Hoffe, dass eine neue Therapeutin andere Wege aufzeichnen kann. Morgen um diese Zeit ist der Account gelöscht, dann kannst du dir ein neues Projekt suchen.

24.04.2024 22:25 • #10


Blanca
Zitat von Emily:
Ja, bin noch immer einsam. Noch einsamer.

Warum? Was läuft da schief, in Deinem Leben?

War Deine Mutter vor 11 Jahren etwa auch schon dement?
Und Deinen (aktuellen) Ex - den kanntest Du damals doch noch gar nicht.

Was ist mit Dir, und Deinem Innersten?
Warum bist Du Dir nicht selbst die beste Freundin, Partnerin, Liebe? Dein ureigenstes Projekt?

24.04.2024 22:26 • x 2 #11


Blanca
Zitat von Emily:
Was jetzt weiter?

Leben. Jeden Tag einen Schritt mehr.

Zitat von Emily:
Hoffe, dass eine neue Therapeutin andere Wege aufzeichnen kann.

Die Arbeit wirst Du letztlich selbst machen müssen.
Aber das weißt Du ja eh.

Warst Du je in stationärer Therapie?
Schwierig, solange Deine Mutter Dich braucht, schon klar.

Aber vielleicht ein mittelfristiger Meilenstein, auf dem Weg in ein anderes Leben?
Bis dahin laß Dir von der Therapeutin neue Wege aufzeichnen, die Du dann selbst gehen kannst.

Bleib hier im Forum.
Gibt viele Menschen hier, die Dir helfen wollen und werden.
Gib nicht auf - jedem Tief folgt auch wieder ein Hoch, ist wie an der Börse.
Bloß nicht aufgeben. Und sei es täglich nur ein Zentimeter, aber den gehst Du. Das kannst Du auch.

24.04.2024 22:59 • x 4 #12


Blanca
@Emily - Auch wenn Du bisher nichts mit Religion am Hut gehabt haben magst - schau es DIr einfach mal an und hab Geduld bis zum Ende. Zieh daraus, was Dir gut tut. Du verpflichtest Dich zu nichts, großes Indianerehrenwort:


Ab min 4:25 kommt der entscheidende Teil.

Zum Abschluß noch ein Satz aus anderer Quelle:
When I felt no worth, he paid it all for me.

Reine Glaubenssache, ich weiß.
Die Geschichte ist immerhin rund 2000 Jahre her.
Beweisbar ist da wissenschaftlich nix, aber die Legende lebt fort.
Daher auch keine weitere Diskussion, sondern auch hier, in diesem Deinen Thread

24.04.2024 23:31 • x 1 #13


T
Zitat von Emily:
Morgen um diese Zeit ist der Account gelöscht

Warum das..?
Überlege dir das doch noch einmal. Ich habe die Beiträge in deinem Thread gesehen und habe auch den Eindruck gewonnen, dass du gerade blind vor Schmerz um dich schlägst... ich habe keine beleidigenden Beiträge gesehen, dafür viele, die es wirklich gut mit dir meinten.
Es wollte sicherlich mit dem Bezug zu deinem Ex auch niemand Salz in die Wunde streuen, ich denke bei dir vermischt sich der Schmerz aus deiner Kindheit hier mit einem aktuellen Thema, das du nicht differenzieren kannst -

Für gewöhnlich können die meisten Menschen leichter loslassen, wenn sie irgendwann realisieren, dass es auf der Seite des Anderen keine tiefe Liebe war. Sogar bei mir (und ich habe auch genügend Baustellen ist das so). Schmerzt das? Ja, höllisch.
Noch mehr schmerzt mich (und viele andere) jedoch der Gedanke, der andere hätte einen unsterblich geliebt und es hätte trotzdem nicht sein sollen/er wollte trotzdem nicht.

Bei dir löst der Gedanke aber offensichtlich etwas anderes aus, was für die meisten wahrscheinlich nicht so leicht nachzuvollziehen ist.
Ich nehme hier nur die Diskrepanz zwischen dem wahr, was die Beiträge bezwecken wollten (sie waren nämlich durchaus tröstend geschrieben) und zwischen dem, was offensichtlich bei dir ankam.

Ich verstehe deinen tiefen Schmerz, aber indem man um sich keilt treibt man alle Menschen nur noch weiter von sich weg.
Bei mir selbst ist es so, dass ich mich, wenn der Schmerz zu stark wird, lieber selbst zurückziehe (ich spreche jetzt in erster Linie vom realen Leben) anstatt ihn an anderen auszulassen.

Es ist sehr schade, dass du Blankas Beiträge gar nicht mehr an dich ranlassen konntest, nachdem sie dich (und da konnte ich dich durchaus sehr gut verstehen) nach dem allerersten Beitrag auf dem falschen Fuß erwischt hatte.
Sie hat sich seitdem sehr bemüht, das wieder auszubügeln und wollte dir durchaus Trost spenden.

Es ist sehr traurig wie das insgesamt gelaufen ist... Ja, es ist so: man bekommt leider im Leben nicht immer (oder meistens nicht) den perfekt auf einen zugeschnittenen Trost, den man gerne hätte oder gerade bräuchte. Das ist manchmal sehr schwierig, wenn man keine Mama hatte, die einen liebevoll in den Arm genommen und getröstet hat. (Ich kenne das auch nicht, mache das aber dafür heute mit meiner Tochter... damit es ihr nicht so gehen muss wie es mir ging.)

Man muss lernen, sich auch selbst etwas Trost zu geben.
Genau wie Blanka sagt, indem man sich mit schönen und positiven Dingen umgibt, die einem Freude machen und einem gut tun.
Anders geht es nicht.
Ich spreche hier zu 100% aus Erfahrung. (Die ich, nebenbei bemerkt, wirklich niemandem wünsche...)

Ich wünsche dir, dass du innerlich zur Ruhe kommen kannst. Und ich würde dir raten, dir sämtliche der letzten Beiträge in einem ganz ruhigen Moment nochmal anzusehen. Ich habe wirklich hart nach Beleidigungen oder Gehässigkeiten gesucht, aber keine gefunden.

Den Kommentar Elfe gegenüber fand ich allerdings nicht nett, Elfe, egal ob man ihr immer zustimmt oder nicht, hat das Herz auf dem rechten Fleck und auch eine Menge zu tragen.
Viele von uns haben das. Mehr, als man hier herumposaunen würde.

Ich würde mir sehr wünschen, dass du bleibst und innerlich Frieden schließt.

Wie hart das mit deiner Mutter ist verstehe ich übrigens zu 100% und ich bewundere dich dafür, dass du es schaffst, sie zu pflegen. Ich weiß nicht ob ich das nach allem was war, für meine tun könnte. Obwohl ich wirklich ein unglaublich loyaler Mensch bin. Aber ich habe selbst wahnsinnig viel mitgemacht und in der Therapie gelernt wie unglaublich wichtig es ist, sich selbst zu schützen.
Meine Mutter konnte sich immer ganz gut vor meinen Emotionen schützen ( = sie ignorieren)... ich sehe nicht so viel Sinn darin, nachdem ich schon mein Leben lang so viele Schmerzen wegen ihr leide, mich am Ende für sie vollends kaputt zu machen.
Ist aber nur meine persönliche Sichtweise - und wie gesagt, aller- allergrößten Respekt dass du das so machst und so schaffst!
Mein Schwiegervater war 10 Jahre dement (ein sehr lieber Mann) und es war grausam für uns alle. Auch mein Großvater, der wie ein Vater für mich war und mein Vater waren schwerkrank bevor sie gingen. Es gibt keine Worte dafür, wie hart es ist, nahestehende Angehörige auf diesem letzten Weg zu begleiten!
Du bist leider nicht die Einzige, die das erleben muss(te).
Ich denke viele ü40 können da traurigerweise mitreden - und auch mitfühlen.
Dir ist da jedenfalls meine 100%ige Anteilnahme absolut sicher... und ich denke das trifft auf nahezu jeden anderen zu, der sich an dem Thema beteiligt hat.

Solltest du wirklich gehen wünsche ich dir alles erdenklich Gute! ️
Ich fände es sehr schade!

25.04.2024 01:37 • x 4 #14


E
Zitat von thegirlnextdoor:
Genau wie Blanka sagt, indem man sich mit schönen und positiven Dingen umgibt, die einem Freude machen und einem gut tun.

Da gibt es nicht viel. Ein Bad, eine Mass., Wellness? Das ist ja nix. Ich habe auch bei Freunden nicht das Gefühl, dass sie mich verstehen. Ich kann nicht über vieles mit ihnen reden. Ich möchte nicht alleine Urlaub fahren, essen, spazieren gehen etc. Ich empfinde nicht viele Menschen als ebenbürtig, das gebe ich zu. Er war der erste Mann überhaupt, bei dem ich das so wahrnahm.

Meine ganze Familie stirbt mir weg. Wenn meine Mutter geht, hab ich nur noch einen leiblichen Onkel. Der Rest hat kein Interesse mehr.

Sie hat mich schon immer wieder umarmt. Sie hat Depressionen und in Kombination mit dem Alk., kam eben öfter die dunkle Seite zum Vorschein.
Meine Oma hatte auch schon Demenz, sie und mein Opa, waren meine Lebensmenschen. Seit ihrem Tod 2012 ist bei mir irgendwie eine Klappe gefallen. Ich bin zwar lebensfroh und mutig, aber das hat mich verändert.

Dir möchte ich wirklich danken! Du hast des Pudels Kern verstanden, um was es geht in der Geschichte. Wünsche dir nur das Beste ️

25.04.2024 04:22 • x 1 #15


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