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Einsamkeit am Wochenende

Heffalump
Zitat von Emily:
Meine ganze Familie stirbt mir weg. Wenn meine Mutter geht, hab ich nur noch einen leiblichen Onkel. Der Rest hat kein Interesse mehr.

Ich bin auch seit Jahren allein, mein letzter Verwandter aus Kindertagen, ist mein Bruder - aber der wird durch Frau und Kindeskegel immer weniger, gefühlt, zu Familie
Zitat von Emily:
Ihr Päckchen interessiert mich nicht

Nicht?

Ihr beide tragt, tief in Euch, eine Verletzung. Welche - egal, Aber diese nimmt all die Kraft, all das - was man für sich zur Genesung bräuchte.
Ich will dir nicht einreden, deine Meinung zu überdenken, Elfe schon auch sehr speziell sein kann, aber im Grunde, auch sie sucht Heilung, Verständnis und Zuwendung.

Zitat von Emily:
Er war der erste Mann überhaupt

Tja - das ist schade.
Aber es gibt auch hier zwei Möglichkeiten dies zu sehen.

Die leidende wird immer darum trauern - und die dankende wird sich freuen, dies in der Form erlebt haben zu dürfen - wird Anderen ja nicht so oft so zu Teil.

Ich wünsche Dir, das du für dich etwas findest, was dich in ruhige Fahrwasser bringt, auch wenn ich mir wünsche - du würdest dich nicht löschen lassen.

25.04.2024 04:38 • x 6 #16


T
Zitat von Emily:
Da gibt es nicht viel. Ein Bad, eine Mass., Wellness? Das ist ja nix.

Musik. (Am besten musizieren mit anderen - Chor? Ich habe jahrelang in Gospelchören gesungen. Hat mir das Leben gerettet und die Gemeinschaft sehr gut getan.) Sport - mit Tieren, reiten? (Auch das hat mir schon das Leben gerettet)
Oder Kunst? Tanzen? Mannschaftssport..? - Es gäbe so viele Dinge... und nicht alle schönen Dinge sind inhaltsleer und können nur einsam und im stillen Kämmerlein verübt werden.


Zitat von Emily:
Ich habe auch bei Freunden nicht das Gefühl, dass sie mich verstehen.

Das ist klar, denn das verstehen wirklich nur Menschen, die ähnliches erlebt haben. Wie könnten andere das auch wirklich richtig verstehen..? Offengestanden wünsche ich es gar keinem, das zu verstehen... denn es ist nicht schön, und kein Kind und kein Mensch sollte solche seelischen Schmerzen erleiden müssen.

Selbsthilfegruppe? Für Angehörige von Müttern/Elternteilen mit Narzissmus/Persönlichkeitsstörugen? Ich habe schon oft mit dem Gedanken gespielt, mir so eine Gruppe zu suchen.

Wobei ich zugeben muss, dass ich hier diesbezüglich auch schon super Austausch hatte, der sehr tröstlich und interessant für mich war, wo ich mich erstmals richtig verstanden fühlte. Aber tatsächlich nur von Menschen, die eben dasselbe erlebt haben. Man schwingt da etwas ähnlich.


Zitat von Emily:
Meine Oma hatte auch schon Demenz, sie und mein Opa, waren meine Lebensmenschen. Seit ihrem Tod 2012 ist bei mir irgendwie eine Klappe gefallen.

Verstehe ich sehr gut. Mein Opa starb 2007. Mein Vater Anfang 2017. Seitdem fühle ich mich mutterseelenalleine auf der Welt. Obwohl ich eine eigene Familie habe. Aber für meine Kinder bin natürlich ich die Stütze, nicht andersherum. Was mir im Gegenteil eher Druck macht, da ich selbst chronisch krank bin und kein Backup da ist.
Es ist schon hart. Aber es hilft nichts, man muss irgendwie durch.


Zitat von Emily:
aber das hat mich verändert.

Nach dem Tod eines geliebten Menschen ist die Welt mit einem Mal anders... und bleibt für immer verändert. So nehme ich es auch wahr.
Damit umzugehen ist nicht einfach.


Zitat von Emily:
Und eines noch: Elfe ist einfach nur dämlich. Ihr Päckchen interessiert mich nicht. Ihre ständige Selbstdarstellung ist unerträglich.

Elfes Los ist auch nicht so einfach. Ich habe auch dafür Verständnis/Empathie, auch wenn es anders gelagert sein mag als der Packen, den ich trage.

Liebe Emily, ich wünsche dir sehr, dass du Wege findest, dein Leben wieder schöner und glücklicher zu gestalten. Ich weiß, daß ist eine immense Herausforderung... eine, mit der ich selbst auch auf mehreren Ebenen zu kämpfen habe (bei mir kommt noch die gesundheitliche dazu... und das hat man leider nicht alles selbst in der Hand...) - Ich weiß auf jeden Fall wie schwierig das mit all den Verlusten etc. ist.

Ich kann dir nur raten: sieh zu, dass du unter Menschen kommst. Es muss nicht der Chor sein, es muss kein Mannschaftssport sein... aber such dir irgendwas wo du unter Menschen kommst und nette Leute kennenlernen kannst. Vielleicht am Ende sogar doch eine Selbsthilfegruppe für Menschen, die familiär ähnliches erlebt haben.
Unabhängig von einem Mann - sieh zu, dass du etwas Ansprache findest, wenn du schon nicht hierbleiben möchtest.
(Was ich immer noch schade finde. Warum nicht einfach die Ignore-Funktion nutzen und weiterhin mit den Usern austauschen, die du magst..? Hier gibt es viele wertvolle und gute Anregungen und Denkanstöße... ich gebe allerdings zu, dass die sich oft leichter und konstruktiver lesen, wenn sie nicht an einen persönlich adressiert sind deswegen lese ich hier auch viel mit und schreibe kaum in meinem Thema. Ich habe den Eindruck es hat mir/uns auf diese Weise tatsächlich noch viel mehr geholfen...)

Denk doch nochmal darüber nach...
Andernfalls auch dir, wirklich alles erdenklich Gute. ️

25.04.2024 04:53 • x 4 #17


A


Einsamkeit am Wochenende

x 3


T
Zitat von Heffalump:
Ihr beide tragt, tief in Euch, eine Verletzung. Welche - egal, Aber diese nimmt all die Kraft, all das - was man für sich zur Genesung bräuchte.
Ich will dir nicht einreden, deine Meinung zu überdenken, Elfe schon auch sehr speziell sein kann, aber im Grunde, auch sie sucht Heilung, Verständnis und Zuwendung.

Sehr gut ausgedrückt liebe @Heffalump. So sehe ich es auch.

25.04.2024 04:56 • x 2 #18


Heffalump
Zitat von thegirlnextdoor:
Nach dem Tod eines geliebten Menschen ist die Welt mit einem Mal anders... und bleibt für immer verändert. So nehme ich es auch wahr.
Damit umzugehen ist nicht einfach.

Volle Zustimmung.
Trauerarbeit, sagt man, ist richtig hart.

Und, Wir haben es nie gelernt oder verlernt, das Trauern, das Ende. Und jene, die gingen, fehlen mir unendlich

25.04.2024 05:00 • x 4 #19


T
Zitat von Heffalump:
Und jene, die gingen, fehlen mir unendlich

Mir auch. Es heißt ja immer die Zeit heilt alle Wunden. Das Gefühl habe ich persönlich nicht... wie man Trauer wirklich in dem Sinne bewältigen kann, dass einen der Verlust des bzw. der Menschen nicht mehr unendlich schmerzt, die einem so nahe standen, verstehe ich bis heute nicht. Wie soll das gehen? Schließlich ist der Mensch weg! (Unabhängigkeit davon ob man nun an ein Fortbestehen der Seele glaubt oder nicht, Fakt ist - der Mensch ist nicht mehr sichtbar, ansprechbar usw.)

Ja es ist wirklich schwierig darüber hinwegzukommen und sein Leben so zu leben wie vorher, wenn es sich so völlig anders anfühlt. Mich haben diese Abschiede auch sehr verändert. Generell, und einige meiner Sichtweisen usw.
Der Blick aufs Leben wird anders. (So zumindest fühlt es sich für mich an.)

25.04.2024 05:14 • x 3 #20


Heffalump
Zitat von thegirlnextdoor:
Es heißt ja immer die Zeit heilt alle Wunden

Naja
der Schmerz ist nicht mehr brüllend laut, mehr so wimmernd still. Aber er ist da.

25.04.2024 05:32 • x 1 #21


T
Zitat von Heffalump:
Naja der Schmerz ist nicht mehr brüllend laut, mehr so wimmernd still. Aber er ist da.

Für meinen Geschmack tief genug, und denke ich an den Menschen, so richtig bewusst und intensiv kommt es mir leider noch viel zu laut, brüllend, wimmernd und pochend hoch.
Aber ich bin wahrscheinlich einfach ganz besonders schlecht im Loslassen...

25.04.2024 05:35 • x 1 #22


E
Zitat von Heffalump:
auch wenn ich mir wünsche - du würdest dich nicht löschen lassen.

Ach, du kannst ja wirklich nett sein.
Aber meine PNs hast du auch irgendwann ignoriert. Aber seis drum, und den Löschvorgang kann ich nicht mehr rückgängig machen.

Zitat von thegirlnextdoor:
Selbsthilfegruppe

Da war ich schon vor Jahren. Das war so ein unsägliches Gejammer der anderen, das hat mich noch mehr runter gezogen.

Ich verstehe dich. Trotzdem du hast einen Partner, Kinder. Du wirst im Alter wahrscheinlich nicht alleine sein.
Aber der Schmerz des Verlusts bleibt immer, das stimmt. Das ist doch das einzige Tröstliche am Tod, dass man sagen kann, jetzt werde ich wieder mit ihnen zusammen sein.

Die Kids um Unterricht lieben mich. Da gibt es kaum jemanden, der nicht mit mir klar kommt. Da gibt es Abiturienten, die sich nach Jahren noch melden. Ich handle die mit links. Aber selbst soll ich keine haben...Komisch, Kinder und Tiere verstehen einen, sehen durch einen durch. Heute ist die letzte offizielle Stunde mit den beiden liebsten Klassen, die ich je hatte. Fühlt sich auch wie ein Verlust an.

25.04.2024 05:40 • #23


Heffalump
Zitat von thegirlnextdoor:
schlecht im Loslassen...

Sind wir Fühlenden das nicht Alle? Irgendwie, irgendwo.
ich will diesen Einen ja nicht loslassen.

Und wenn ich jeden Tag ne Kerze zünde, für ihn und All die Anderen, für mich, als kleiner Trost. Wege, der Trauer zu begegnen sind vielfältig und sehr persönlich. Gibt leider Viele, die wollen das nicht verstehen - und sagen dann so blöde Sachen, wie: Hast das noch nicht überwunden..

Es gibt Menschen, die trauern bis zu ihrem eigenen Ableben.

Zitat von Emily:
Aber meine PNs hast du auch irgendwann ignoriert

Weißt du, das tut mir leid. Es gibt keine Entschuldigung. Aber vielleicht eine Erklärung.
Jeder hier, kommt mit einem Schmerz, denk ich mir. Und wenn man gerade da in einer depressiven Phase ist, selber nimmer weiß wo oben und unten ist - und der Schmerz darüber überkommt einen ja nicht wie leichter Sommerregen, sondern wie Hagelkörner in XXL, dann tut man sich schwer, dieses zu transportieren, sei es im Forum oder per PN.

Und wenn gerade in der Stimmung Post kommt, reale Briefe typisch sind, hab ich einige da liegen noch ungeöffnet, ist es mir schwer gefallen, anderen zu zu hören, zu zulesen oder da zu sein.


25.04.2024 05:47 • x 7 #24


T
Zitat von Emily:
Aber meine PNs hast du auch irgendwann ignoriert.

Nicht ignoriert, ich war in den letzten Tagen gar nicht im Forum.
Davor war mir nicht bewusst, etwas ignoriert zu haben. Da hatte ich eigentlich alles gesagt, was ich zu der ganzen Sache sagen konnte.
Es ist auch wie @Heffalump sagt... man hat leider nicht immer unbegrenzt Kraft, man hat zwischendurch mit seinen eigenen Problemen/Sorgen usw. zu tun... und bei uns war in den letzten Tagen einiges los (leider auch unerfreuliches. Nicht die Beziehung betreffend, aber Dinge mit denen wir uns herumschlagen mussten, und die mich viele Nerven gekostet haben... in den letzten Tagen hatte wirklich keiner von uns mehr Nerven, und da wäre ich für niemanden ein guter Zuhörer gewesen. Hätte selbst einen gebraucht, aber diesbezüglich gebe ich mich auch keinen Illusionen mehr hin...)
Schreibe generell auch nur sehr selten/wenig pns, weil es mich viel Kraft kostet. Ich denke, das geht ziemlich vielen so.

25.04.2024 06:00 • x 4 #25


Chrome
Ich weiß ja nicht was dein Therapeut dir geraten hat, aber es klingt für mich eher so als würdest du davon laufen.

Wie oft bist du wirklich alleine und setzt dich mit dir auseinander? Was einen wirklich krank macht ist zwanghaftes nicht allein sein. Wer immer etwas unternehmen muss, nur weil er den Gedanken nicht ertragen kann alleine zu sein, wird grundsätzlich daran scheitern.

Mein Tipp:

Kauf dir zwei Tagebücher und nehme dir jeden Tag mindestens eine Stunde Zeit für dich. Schalte alles aus, Handy, TV, Radio und schreib deine Gefühle in das erste Buch, dann lese noch einmal deine Gefühle, lass sie 20 Minuten sacken und schreib dann ins zweite Buch deine Gedanken über diese Gefühle und was du vielleicht verändern könntest um selbst verursachte negative Gefühle zu verändern oder abzustellen.

Viele negative Gefühle tun wir uns selber an und wissen es nicht einmal und warum ist des so? Naja weil wir den Dingen nicht bewusst auf den Grund gehen. Mit der Zeit entwickelt man dann eigentlich Methoden gegen diese negativen Gedanken in positive zu verändern.

Vor allem begreifen wird dann auch relativ schnell, dass Einsamkeit nix mit Menschen zu tun hat. Man kann sich sogar im Zirkus einsam fühlen. Man muss dieses Gefühl in den Griff bekommen, dann ist man auch wieder offen für neues.

Naja am Ende ist es dein Leben, ich wünsche dir alles Gute und viel Glück auf deinem weiteren Lebensweg

25.04.2024 06:26 • x 4 #26


E
Zitat von Chrome:
Was einen wirklich krank macht ist zwanghaftes nicht allein sein. Wer immer etwas unternehmen muss, nur weil er den Gedanken nicht ertragen kann alleine zu sein, wird grundsätzlich daran scheitern.

Du hast mir zum Abschied noch gefehlt!
Ich bin die letzte, die vor ihren Problemen davon läuft.
Ich bin viel alleine, und mache mir den Terminplan nicht übervoll, so wie es viele Menschen machen, die sich gar nicht mehr spüren.

25.04.2024 08:10 • #27


Blanca
Zitat von Emily:
Ich bin die letzte, die vor ihren Problemen davon läuft.

Fein! Aber der Tipp mit den zwei Tagebüchern war nicht von schlechten Eltern. Zudem hat @Chrome es offensichtlich gut gemeint; sein Beitrag wirkt fürsorglich. Mag sein, daß er nicht perfekt auf Deine ganz individuellen Bedürfnisse passt. Aber dennoch kannst Du Dir da was rausziehen - und sei es nur, daß es irgendwo da draußen Menschen gibt, die Anteil an Deiner Situation nehmen und versuchen, Dir emotional beizustehen - daß ihre Mittel begrenzt sind und niemand hier Dir Deine Probleme 1:1 abnehmen kann, liegt doch auf der Hand.

Apropos weglaufen: Deine Antwort an Chrome wirkt einmal mehr wie eine Flucht nach vorn. Das zieht sich durch den gesamten Thread und wurde auch von anderen bereits bemerkt und entsprechend kommentiert. Kannst Du wahlweise ignorieren und an Dir abperlen lassen, oder Dich im stillen Kämmerlein damit auseinandersetzen - tut natürlich weh, aber ist Draufhauen in diesem Fall nicht auch (D)eine Art des Davonlaufens?

Schade, daß Du die Accountlöschung beantragt hast, nach soviel Jahren. Das wird es Lesern leider verunmöglichen, Deine Threads im Zusammenhang zu lesen und still etwas für sich mitzunehmen daraus. Aber gut, ist jedermanns eigenes Recht und Entscheidung.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag und daß Du Deinen inneren Frieden findest, irgendwie, irgendwo, irgendwann, bei wem auch immer - am ehesten tief in Dir selbst.

Nochmals alles Gute und viel Glück auf Deinem weiteren Weg.

25.04.2024 08:31 • x 2 #28


Blanca
Zitat von Blanca:
Das zieht sich durch den gesamten Thread

Korrektur: Gemeint war nicht speziell dieser, sondern vor allem Dein aktueller Thread:
strategien-des-loslassens-t73065.html

25.04.2024 08:44 • #29


Libellenfrau
Liebe @Emily, vielleicht konnten wir dir nicht die von dir erhofften Lösungen anbieten, aber wir können hier bestenfalls Impulse geben. Und gerade hier sind Menschen zu finden, die das Unverstanden werden gut kennen, und sich zum Teil auch Wege daraus erarbeitet haben. Wir sollen andere einen verstehen, wenn man selbst in Unklarheit lebt? Jeder Mensch weiß letztendlich am besten um seine Probleme und Defizite. Wir können uns jedoch öffnen, und einander mitteilen. Und es werden wohl verschiedene Menschen sein, die dich auf unterschiedliche Puzzleteile aufmerksam machen. Vielleicht brauchst du eine Phase der Abgeschiedenheit, um diese Teile zu sortieren. Natürlich ist dein Wunsch, dich hier anzumelden, zu respektieren. Leider entsteht der Eindruck, dass dir das Wohlwollen der User nicht gänzlich bewusst ist. Ich wünsche dir, dass es noch ankommt, zusammen mit der Klarheit deiner anderen Themen. Dann hast eine innere Ausgeglichenheit erreicht, fühlst dich nicht mehr abgespalten von anderen, und kannst die Stunden, die dir alleine gehören, genießen. Alles Gute für dich.

25.04.2024 09:00 • x 4 #30


A


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