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Eingeschlafene Ehe, dann Affäre im Büro

Ema
Zitat von So-What:
Aber was ist mit dem schlechten Gewissen gegenüber der Kinder passiert?

In aller Kürze zusammengefasst hat sie erkannt, dass eine todunglückliche und leidende Mutter, die eine unglückliche Ehe mehr schlecht als recht irgendwie erträgt, niemals gut für die Entwicklung der Kinder sein kann.
Ist eigentlich auch klar: Was lebt man ihnen da vor? Und welche Hypothek erlegt man ihnen auf? Auch wenn es nie ausgesprochen wird, steht doch im Raum: Ich habe mich für euch aufgeopfert. Und Kinder haben dafür sehr feine Antennen.

Es hat aber echt viele Jahre gedauert, bis sie sich zu der Erkenntnis durchringen konnte.

19.03.2024 20:45 • x 6 #196


Kampfschnake
@Ema
Zitat von Ema:
Das Universum weiß immer, was es tut. Man ist nicht zur falschen Zeit am falschen Ort. Man ist immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort.


Verehrte Ema,

es überrascht mich, solche Sätze von Dir zu lesen. Mir fallen ad hoc sehr viele Menschen ein, die das zu Recht komplett anders sehen.

Freundliche Grüße von Schnake

19.03.2024 20:59 • x 1 #197


A


Eingeschlafene Ehe, dann Affäre im Büro

x 3


Ema
Zitat von Kampfschnake:
Mir fallen ad hoc sehr viele Menschen ein, die das zu Recht komplett anders sehen.

Menschen sehen die Dinge höchst unterschiedlich. Das ist halt meine Sichtweise

19.03.2024 21:02 • x 3 #198


Saule1980
Zitat von Ema:
Menschen sehen die Dinge höchst unterschiedlich. Das ist halt meine Sichtweise

Meine auch… exakt

19.03.2024 21:17 • #199


Kampfschnake
Zitat von Ema:
Das ist halt meine Sichtweise


Vollkommen okay. Aber manchmal kollidiert die Sichtweise mit der Realität.

19.03.2024 22:07 • #200


K
Zitat von Ema:
In aller Kürze zusammengefasst hat sie erkannt, dass eine todunglückliche und leidende Mutter, die eine unglückliche Ehe mehr schlecht als recht irgendwie erträgt, niemals gut für die Entwicklung der Kinder sein kann.

Vielen Dank @Ema für deine Erklärungen und das Fallbeispiel. Es freut mich ehrlich von dir so versöhnliche Töne zu hören, zumal du mich ja immer recht hart angegangen bist.

Beim Lesen kommen mir aber in paar Anmerkungen und eine wichtige Frage in den Kopf: Was ist denn eigentlich eine unglückliche Ehe? Ich denke in deinem Fallbeispiel ist alles klar. Der Mann ein Ignorant und Egoist, der seine Frau unterdrückt. Da ist natürlich die Grenze klar überschritten. Erst recht natürlich bei psychischer und physischer Gewalt ist wohl keinerlei Kämpfen um die Ehe mehr vertretbar. Aber es gibt ja, wie immer im Leben, Grauzonen.

Wenn 2 Menschen sich verlieben und eine Ehe eingehen, somit beschließen, ihr Leben gemeinsam zu gestalten, kommen ja meistens 2 unterschiedliche Charaktere zusammen mit unterschiedlichen Wertvorstellungen und Sozialisationen. Konflikte sind als vorprogrammiert. Immer! Die ersten Jahre wird das meiste überdeckt durch Verliebtheit und die berühmte rosarote Brille. Aber spätestens wenn Kinder da sind, der Alltag entsprechend anstrengend wird, dann treten diese Konflikte überdeutlich zu Tage. Dann gibt es drei Möglichkeiten, entweder man trägt diese offen aus und kommt zu Lösungen oder man steckt zurück und hält der Kinder zu liebe aus oder man trennt sich. Soweit so einfach!

In meiner Generation war es noch so, dass überwiegend die Frauen zurücksteckten und aushielten. Klar gab es auch hier Ausnahmen, wir lebten ja nicht mehr im Mittelalter. Ich kenne durchaus sehr selbstbewusste und starke Frauen, die sich nicht für Mann und Familie aufopfern wollten, die z.B. weiterhin ihren Berufen nachgehen wollten und die ihre Männer zur aktiven Mithilfe aufforderten. Wenn ich so darüber nachdenke, dann sind in unseren Bekanntenkreis die meisten dieser Ehen inzwischen geschieden. Die Männer unserer Generation wollten diesen Weg noch in den seltensten Fällen mitgehen.

Dann gibt es auch heute noch Frauen, die aushielten und zurücksteckten. In meiner Nachbarschaft leben noch relativ viele Familien, die so funktionierten. Hier gibt es recht viele Frauen zum Beispiel, die der Kinder zu liebe ihre Berufstätigkeit aufgaben und 100% Hausfrau und Mutter blieben. Für den Rest ihres Lebens. Diese Ehen sind heute nicht viel mehr als reine Zweckgemeinschaften. Wenn ich mitbekomme, wie dort miteinander umgegangen und geredet wird, dann gruselt es mich. Auch weiß ich von einigen aus erster Hand, dass es dort Affären gab. Diese wurden zwar irgendwann still und heimlich beendet aber nie aufgearbeitet und sie sind bis heute ein unausgesprochenes Geheimnis. Und dann gibt es uns, meinen Mann und mich, wo ich auch zunächst zurück steckte und aushielt. Aufgeschreckt durch meine Affäre haben wir aber aufgearbeitet und gekämpft. Unser Umgang miteinander ist dennoch bis heute freundlich und liebevoll. Es gibt zwar Streitigkeiten, die nach außen aber eher wie Diskussionen wirken dürften, da wir beide niemals laut werden.

Ja, unsere Ehe war eine Zeit lang unglücklich und die Affäre ließ daran keinen Zweifel aufkommen. Sie zwang uns, den Dingen ins Auge zu schauen und spülte alles hervor, was zuvor Jahre lang unter den Teppich gekehrt worden war. Einiges davon haben wir bis heute nicht auflösen können. Wir haben uns aber entschieden, es liebevoll zu akzeptieren. Anderes hingegen konnten wir klären. Mein Mann hilft zum Beispiel bis heute im Haushalt, soweit seine Gesundheit das zulässt. Auch meckert er nicht mehr an meinen Wechseldiensten herum und nimmt hin, dass ich auch am Wochenende manchmal arbeiten muss. Es ist aber klar, dass ich die Arbeit weiter reduzieren oder sogar vorzeitig beenden werde, wenn er mich aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung zu Hause mehr braucht.

Wir haben Kompromisse gefunden und die Affäre hat uns aus unserem Dornröschen-Schlaf ziemlich unsanft geweckt. Klar habe vor allem ich als Betrügerin in diesem Zusammenhang die größte Schuld zu tragen. Aber letztlich hat das ganze eigentlich eher positv gewirkt und es war richtig, eben nicht die Flinte ins Korn zu werfen und zu gehen. Ich bereue insofern zwar zutiefst, meinen Mann so sehr verletzt zu haben. Die Affärenerfahrung an sich bereue ich aber nicht und mit zunehmendem Alter immer weniger.

Man kann also nicht immer so eindeutig zum Gehen oder Bleiben raten, weil die Sachlage eben nicht immer so einfach ist. Es ist immer ein Abwägen, dass jedes Paar und jeder Beteiligte für sich selbst vornehmen muss. Ich kann dazu nur ermutigen. Es lohnt sich immer, zu kämpfen. Und wenn dann doch die Trennung unausweichlich ist, dann hat man wenigstens zuvor alles gegeben.

Sorry, das ist nur meine Meinung!

20.03.2024 08:15 • x 2 #201


A
Zu eurer Info: ich muss mir die Tage die Zeit nehmen ab Seite 9 zu antworten =) im Moment bin ich auf einer Messe im Ausland und kann nicht wirklich in Ruhe hier schreiben.

20.03.2024 12:10 • x 2 #202


V
Zitat von Ema:
In aller Kürze zusammengefasst hat sie erkannt, dass eine todunglückliche und leidende Mutter, die eine unglückliche Ehe mehr schlecht als recht ...

Absolut richtig.

20.03.2024 13:38 • #203


M
Zitat von alex2024:
Meine EF weiß ebenfalls, dass es eine AF gibt, in die ich mich verliebt habe. Sie sieht bei sich selbst eine große Mitschuld an der Situation - weil sie mich nicht mehr gesehen hat. Sie will weiterhin mich als EM in ihrem Leben, weil sie sich ihr Leben ohne mich nicht mehr vorstellen kann. Ich bin ihr ein und alles. Wir haben seit JAN viele Dinge geändert, am wichtigsten: wir reden viel miteinander. Freundschaft, Empathie usw. sind noch vorhanden - nur von mir keine Liebe mehr.

Was hast Du denn erwartet?

Du bist in der Ehe emotional verhungert, hast Dich so gefühlt, als stündest Du auf einem verlorenem Posten, vertiefst dann den Kontakt zur Kollegin. ihr verliebt Euch (natürlich, was auch sonst?) und jetzt sollst Du Dich wieder auf die Ehe und Familie konzentrieren. Dass die Entscheidung für die Familie nicht Deine Gefühle für die Kollegin von heute auf morgen ausradiert, ist doch sonnenklar. Die Gefühle brauchen lang und der Weg durch den emotionalen Dschungel, wenn man glaubt, etwas furchtbar wichtiges verloren zu haben und sich gleichzeitg sagt, ich trage Verantwortung für die Familie, ist lang - sehr lang.

Ich brauchte nach dem Ende meiner Affäre mindestens ein bis zwei Jahre, bis ich wirklich durch war. Den AM nicht mehr vermisste, keinen Anteil mehr an seinem Leben haben wollte und irgendwann begriffen hatte, dass er nicht der richtige Mann für ein neues Leben gewesen wäre, auch wenn ich mir das immer eingebildet hatte. Ich starte nochmal durch - mit dem Neuen natürlich, denn der EM daheim war langweilig und reizlos. Ich schätzte ihn, ich bewunderte ihn auch für manches, aber die romantischen Gefühle galten einem anderen.
Das ist der Preis für Affären, den man zahlt. Man sucht und findet woanders emotionale Zuwendung, aufregende Zärtlichkeiten und mehr, tolle Gespräche, einen intensiven Austausch und ersetzt damit alles, was in der Ehe fehlt. Und mehr ist es nicht. Man grast woanders und holt sich sein Quentchen Glück und baut viele Luftschlösser, wie es denn wäre mit ihm oder ihr?

Affären dienen der Erfüllung von Bedürfnissen die man zu Hause vermisst. Es sind Mangelerscheinungen, die man zu kompensieren versucht und das tut man dann ja auch und man erlebt die neue Liebe als unfassbar intensiv. Er oder sie ist genau das, was man immer suchte, aber nie fand.
Ja, ja, blablabla, genau das denken alle Affärenmenschen. Nie habe ich so gefühlt, nie war ich emotional so beteiligt? Ach, tatsächlich? Vergessen die Zeit, in der Du mal in Deine Frau verliebt warst und die auch mal das non plus ultra für Dich war und die Du jetzt liebend gerne ersetzen würdest?
Du hast mit der Kollegin Deinen emotionale Mangel aufgefüllt und weil es mit ihr geschah, ist sie jetzt Deine Lichtgestalt. Und was ist die Ehefrau dagegen? Lange gewohnt, Gefühle erlahmt, Verpflichtungen und Verantwortung für die Familie halten Euch noch zusammen, aber da drüben wäre die Wiese grüner.

Du teilst das Los aller Affärenmenschen. Sie halten sich in Träumen auf und stilisieren die neuje Lichtgestalt zu etwas ganz Besonderem. Und was wäre, wenn Du mit ihr eine Beziehung hättest? Ja, es wäre toll und aufregend - eine Zeitlang. Aber dann kommen die ganzen Probleme mit der Trennung, den Kindern die selbstverständlich sofort begreifenf, dass Papa halt mal eine neue Freundin hat und nicht mehr da ist, mit den finanziellen Angelegenheiten, Scheidungsanwälten und all das bringst Du in die neue Beziehung mit. Und dann keimen dann doch obwohl Du Dir ständig gut zuredest, Schuldgefühle auf, denn Du hast Euer System verlassen und das Wesentliche allein zurück gelassen.

Was für eine Konstellation! Die Kollegin offenbar ungebunden und Du mit einem Rucksack an
Altasten. Aber Liebe macht alles möglich, denkst Du. Aber nicht ewig. Dann kommen irgendwann die Nörgeleien von Nextie, dass Ihr und Euch die Probleme mit der Ehe und den Kindern über den Kopf wachsen, Du nicht mehr weißt, wie Du dich aufteilen sollst und neuerdings so gedrückt bist, weil Dir die Trennung/Scheidung über den Kopf wächst. Das neue Glück kriegt dann sehr schnell ungeahnte Risse, denn schließlich war man doch voller Überzeugung auf dem Weg in ein neues und nun dauerhaftes Glück.

Du weißt wie Münzen sind. Hat man mal eine neue in der Hand. glänzt die natürlich viel stärker als eine, die über Jahre im Umlauf ist. Und genauso ist es mit Affären. Was in Affären wirklich empfunden wird, beruht zum einen darauf, dass alles neu und glänzend und obendrein verboten ist und zum anderen an Illusionen und Projektionen.

Du kennst die Schokoladenseite der Affäre und sie Deine, das Alltagsgesicht und Allttagsverhalten kennst Du nicht und das kann dann doch sehr ernüchternd sein.

Was Du mit der Kollegin erlebt hast, erscheint Dir ungleich wertvoller als das was Du zu Hause hast. Aber so einfach wie Du in Deiner Traumwelt glaubst, ist es nicht. Aus einer Affäre in eine tragfähige Alltagsbeziehung zu wechseln, ist nicht leicht.

Mir scheint, dass Dir an der Familie, den Kindern viel liegt. Was glaubst Du würdest Du fühlen, wenn Du einfach gehen würdest? Die Unbeschwertheit wäre sehr schnell vorbei, das Nachdenken würde einsetzen und Du würdest Deine Familie vermissen. Mit Sicherheit, denn das bist Du gewöhnt, Den Betrieb mit 3 Kindern, die Rundumversorgung zu Hause, Euer Heim, das Ihr Euch geschaffen habt. Und wie bitte soll eine Nextie das alles kompensieren? Gar nicht, sie überschüttet Dich nur mit ihrer Liebe und will jetzt ihr Glück geniessen, aber mit einem verheirateten Familienvater ist der Genuss unter Umständen doch sehr schnell eingeschränkt. Deine Frau wäre sicher begeistert, wenn Du die Kinder mit Nextie zusammen bringen wolltest.

Du bist offenbar kein haltloser Luftikus, nur ein wenig verträumt und voller Illusionen und der Schmerz tut weh, weil Du Dich entschieden hast. Für den Platz, für den Du Dich vor Jahren entschieden hast. Du hast damit viel Verantwortung auf Dich geladen, die Du nicht so einfach abschütteln kannst.
Die Zeit der rosaroten Herzchen mit Deiner Frau ist vorbei - unwiderbringlich. Das wird natürlich nichts mehr mit Schmetterlingen im Bauch und tollen Gefühlen, die Dich überwältigen. Aber es kann was Neues daraus wachsen. Ein neuer und sorgsamerer Umgang miteinander, die Gewissheit, dass alles so richtig ist wie es kam, mehr Achtsamkeit und damit auch viel mehr Lebensqualität.

Was braucht es dafür?
Einen klaren Entschluss, denn dass Du jetzt erstmal in der Diskrepanz aus sollen und wollen lebst, ist klar. Und die vergeht nicht von heute auf morgen. Verstand sagt Dir, bleibe, Gefühle jaulen und fiepen dazwischen wie junge Hunde. Aber wir wollen doch, wir haben uns doch so toll gefühlt, das war doch wertvoll, das wollen wir wiederhaben! Dann sagt der Verstand: Gebt endlich mal Ruhe, haltet Euren Mund, das was ihr wollt, ist, dass Illusionen von einer wundervollen und überirdischen Übereinstimmung wahr werden.

Was noch? Den Kontakt zur Affärenfrau so wie irgend möglich, einschränken. Kein Geschreibsel mehr, keine Telefonat und Beschränkung auf sachliche Inhalte, wenn es denn sein muss. Du musst professionell sein, das wird Dir helfen. Denn je weniger Futter die Gefühle kriegen, desto eher kapieren sie und geben wieder Ruhe.

Konzentriere Dich auf das was Du hast. Den Spatz in der Hand, den was will die Taube auf dem Dach mit einem Familienvater mit eins, zwei, drei Kindern? Das das keine unproblematische Konstellation ist, müsstest sogar Du einsehen. Du hast mehr als Du glaubst. Das gewohnte Leben, Sicherheit, eine Frau, der Du trotz allem nicht gleichgültig bist, einen Haufen Kinder, die Du tagtaglich siehst und hörst und die Dich auch mal nerven, ein Heim. Das alles aufgeben für einen Traum von dem Du nicht weißt, ob er jemals eine Lebensrealität sein könnte?

Und was brauchst Du noch? Nun ja, die Einsicht, dass es für Dich die richtige Entscheidung war, auch wenn Du mit der anderen nicht so schnell abschließen kannst. Und Zeit. All das braucht seine Zeit. Wochen, Monate, aber es wird besser werden und es könnte sich für Euch lohnen . Für ein neues Mitreinander, ein behagliches Eheleben in dem man wieder an einem Strang zieht und sich aufeinander verlassen kann.
Es wird anders werden in der Beziehung. Bei mir hat es sich gelohnt, auch wenn der Abschied von der Affäre natürlich schmerzhaft und tränenreich war. Aber heute drängt sich kein anderer Mann mehr zwischen mich und meinen Mann. Die Wiese ist woanders eben nicht grüner, sie erschien nur so und der Affärenmann war eine Verirrung.

Handlungen haben ihren Preis. Wer eine Affäre eingeht, bezahlt dafür mit Kummer, Herzleid und Vermissen. Aber Gefühle sind nicht ewig, sie sind wandelbar, also verschwinden sie auch wieder. Wer eine Affäre am Arbeitsplatz eingeht, bezahlt noch mehr weil man den bequemen Weg ausgerechnet mit einer Kollegin gehen musste.Selbst schuld! Es war Deine Entscheidng, also jammer nicht ewig rum, sondern verhalte Dich wie ein Mann, der weiß, wo er hingehört.

Ansonsten sorgst Du dafür, dass einige Menschen in Deinem Umfeld inklusive Dir selbst Dich für einen halltlosen Mann halten, der mal eben seine Verantwortung für sein altes Leben abgelegt hast.

Es kann was werden mit Euerer Ehe, aber Ihr müsst Euch Zeit geben und Verständnis. Für Deine Frau ist das alles andere als einfach. Sie konnte ihren Frust nicht so einfach mit einem anderen Mann abbauen wie Du, dem die gebratene Taube sich auf dem Silbertablett präsentierte.
Sie muss auch mit ihrem Schmerz klar kommen und mit dem Misstrauen, das Du gesät hast. Ob sie es schafft, wird die Zeit zeigen. Das alles verdaut sich ja auch nicht von heute auf morgen, denn Fremdgehen ist ein Verrat an einer bestehenden Beziehung.

Wie gesagt, es kann sich lohnen. Ich schätze meinen Mann nach all den Jahren mehr als vor der Affäre und ich möchte mit keinem Anderen mein Leben teilen. Aber es gelingt nicht überall. Manche Ehen schaffen es nicht, dann ist es halt so. Wieder mal eine Ehe mit Kindern kaputt, riskiert für ein paar Gefühlssensationen.

Keine leichte Zeit, das wäre auch nicht zu erwarten. Echt gemein, nicht wahr? Es ist so leicht eine Affäre einzugehen und ungleich schwerer wieder davon los zu kommen. Aber es war die freie Entscheidung von zwei Menschen, die glaubten, dass wo anders ein besseres Leben wartet.
Deine Kollegin da ist - nun ja - offenbar auch ein wenig dumm und nicht mit Weitblick gesegnet, wenn sie sich mit einem Ehemann mit drei Kindern einlässt. Könnte sein, dass sie einige Eigenschaften aufweist, die Dir bis dato nicht bekannt sind und auf die Du auch verzichten kannst. Verheiratete Männer sind für kluge Frauen tabu.

20.03.2024 14:21 • x 7 #204


Rumtrauben
@alex2024
Wie wäre es denn, wenn du dir ne Auszeit von beiden Frauen nimmst? Such dir ne Wohnung, ein Zimmer, was weiß ich und trenne dich räumlich. Schau mal, was das mit Dir macht. Und entscheide dann.

20.03.2024 15:41 • x 2 #205


A
Zitat von Margerite:
Was hast Du denn erwartet? Du bist in der Ehe emotional verhungert, hast Dich so gefühlt, als stündest Du auf einem verlorenem Posten, vertiefst ...

Ich bin sehr dankbar für solche Beiträge! Sie sind zum einen verständnisvoll für meine Situation, klären einen aber trotzdem mit erhobenem Zeigefinger über die Folgen auf. Auf eine Weise, die es rational und verständlich macht. Anders als so mancher kritisch-aggressiver Beitrag, der aber keine konstruktive Hilfestellung für mich selbst bietet. Vielen Dank!

20.03.2024 18:13 • #206


Ema
Zitat von Kruemel1:
zumal du mich ja immer recht hart angegangen bist.

Ja, ich habe gemerkt, dass du das so empfindest. Ich empfand es nie so und es war auch nicht meine Absicht.
Ich habe dich lediglich - mit deinen eigenen Zitaten - darauf hingewiesen, dass deine Schilderungen eklatante Widersprüche in sich selbst aufweisen und dass das je nach Tagesform bei dir wechselt.
Was man da glauben soll, weiß man nicht.

Zitat von Kruemel1:
Was ist denn eigentlich eine unglückliche Ehe? Ich denke in deinem Fallbeispiel ist alles klar. Der Mann ein Ignorant und Egoist, der seine Frau unterdrückt

Es gibt meines Wissens keine allgemeingültige Definition dafür, was eine unglückliche Ehe ist. Das kann nur jeder für sich selbst entscheiden. Man merkt es, wenn man unglücklich ist, sofern man ehrlich zu sich selbst ist.
Bei meiner Freundin war es für mich auch deutlich von außen zu sehen, obwohl sie sehr darauf geachtet hat, sich zusammenzureißen und sich nichts anmerken zu lassen.
Aber sie wurde irgendwie immer weniger - wenn du verstehst, was ich meine.

Und nein, man kann nicht sagen, dass ihr Mann sie unterdrückt hat. Ich schrieb, dass die Ehe von totaler Lieblosigkeit geprägt war. Und da ist auch nichts zu retten. Eher kann man sagen, dass sie sich selbst und ihre Bedürfnisse unterdrückt hat, weil sie wusste, dass da einfach nichts zu holen ist. Und so wurde sie immer weniger.

Zitat von Kruemel1:
Konflikte sind als vorprogrammiert

Ja, Konflikte gibt es früher oder später immer. Davon sprach ich aber nicht.

Zitat von Kruemel1:
In meiner Generation war es noch so, dass überwiegend die Frauen zurücksteckten und aushielten

Das ist kein Naturgesetz. Ich bin ungefähr deine Generation.
Auch ich habe ausgehalten. Vor allem wegen des Kindes. Aber nicht ewig. Irgendwann bin ich gegangen. Und glaub mir, das war nicht einfach.

Zitat von Kruemel1:
Diese Ehen sind heute nicht viel mehr als reine Zweckgemeinschaften. Wenn ich mitbekomme, wie dort miteinander umgegangen und geredet wird, dann gruselt es mich

Ja, mich gruselt es auch oft, wenn ich viele Ehepaare sehe. Und frage mich sehr oft ungläubig, warum in aller Welt die das aushalten wollen und nichts unternehmen.
Kein Strahlen in den Augen, nur noch Resignation und Leere. Und gegenseitige Missachtung.

Zitat von Kruemel1:
Unser Umgang miteinander ist dennoch bis heute freundlich und liebevoll

Sorry, das glaube ich dir nicht.
Deine Schilderungen sagen allzuoft das Gegenteil. Und das seit vielen Jahren.

Zitat von Kruemel1:
da wir beide niemals laut werden.

Das will überhaupt nichts heißen. Rein gar nichts.

20.03.2024 18:23 • x 2 #207


M
Zitat von alex2024:
Ich bin sehr dankbar für solche Beiträge! Sie sind zum einen verständnisvoll für meine Situation, klären einen aber trotzdem mit erhobenem Zeigefinger über die Folgen auf. Auf eine Weise, die es rational und verständlich macht. Anders als so mancher kritisch-aggressiver Beitrag, der aber keine konstruktive Hilfestellung für mich selbst bietet. Vielen Dank!

Danke für Dein nettes Kompliment. Ich kann ja aus der Sicht einer Betroffenen schreiben und kenne die Diskrepanz aus Gefühlenund Verstand sehr gut.

Aber eine Trennung von Ehefrau und Kindern will gut überlegt sein, denn es hängt unfassbar viel dran. Euch verbinden neben 3 Kindern und allem Materiellen auch viele gemeinsame Erfahrungen, die ein oder andere Schwierigkeit, die gemeistert wurden und Ihr kennt auch die Fallstricke beim Partner, die weniger guten Eigenschaften, die Ungeduld, die Gereiztheit, die sich in Flauten gerne einstellt und sich dann hoch schaukelt. Bis man glaubt, dass von der Ehe nichts mehr übrig ist als ein Stück Papier.

Nur, was ist die Affärenfrau dagegen? Was verbindet Dich mit ihr außer geschriebener und gesagter Worte, die zweifellos gut tun und in dem Moment, als sie gesagt wurden, auch geglaubt wurden? Sie ist in Deinem Leben ein Leichtgewicht, denn viel außer Worten und gestohlenen Zeiten verbinden Euch nicht. Und doch glaubt jeder, er kennt den Anderen bestens. Das kommt daher, dass jeder beim Anderen Verständnis findet für die persönliche Lage, vielleicht Mitleid erntet und die tolle Erkenntnis, dass jeder von Euch arm dran ist. So was verbindet ungemein, ist aber nicht unbedingt eine Basis für eine Beziehung, denn weder Verständnis und die Freude über den anderen haben endlos Bestand. Du ziehst hieraus Aufmerksamkeit für Deine Person, Mitgefühl und jede Menge Verständnis und fühlst Dich wahrgenommen. Endlich mal wieder!.

Und das nicht ohne Hintergedanken, denn die AF will Dich zu sich ziehen und dafür muss sie geben und viel investieren. Sie muss die Perfekte sein und die altgediente Ehefrau ausstechen. Daher sind Affärenfrauen oftmals auch nicht so ehrlich wie sie tun, denn vieles wird unter den Teppich gekehrt, vieles nicht ausgesprochen, denn schließlich sollst Du aus dem Zusammensein mit ihr Gewinn ziehen. Damit Du möglichst bald erkennst, dass Du bei ihr eine prima Auffangstation vorfindest.
Der Mensch hüpft nicht so leicht von einem Nest in ein anderes. Bedenken, Unsicherheiten werden oft nicht ausgesprochen, weil sie die wenige gemeinsame Zeit nicht überschatten sollen.

Gib dir Zeit und habe Geduld mit Dir. Du bist in die Affäre leicht hineingewachsen, das Herauswachsen ist ungleich schwerer. Und habe auch Geduld mit Deiner Frau, für die die neue Situation auch alles andere als leicht ist. Es ist eine Herausforderung für beide, jetzt weiterzumachen, sich mit Achtsamkeit und Vorsicht zu begegnen und auch mal Schlecht-Wetter-Zeiten zu ertragen. Es braucht auch Mitgefühl für den Ehepartner - von beiden Seiten.
Hninzu kommt sicher auch noch die Schmach und die Zurücksetzung, die Deine Frau erlebt hat. Was glaubst Du, was Betrug mit dem Partner macht?

Es kann viel Neues daraus erwachsen und es kann auch wieder Vertrauen entstehen - wenn jeder investiert und ehrlich ist. Zumindest ehrlicher als vorher, als man sich anschwieg und sich gegenseitig nervte. Schade um die vertane Zeit, die ihr mit Anschweigen, gereizten Worten, womöglich Beleidigungen (immer hast Du ..., immmer bist Du...), Rechthabereien und Streiterein für nichts verbraucht habt. Sie genauso wie Du.

Das könnte besser laufen, wenn man auch mal den Partner in den Fokus nimmt und sich fragt, warum er heute wieder so genervt ist. Und das kann auch wieder besser werden, wenn man weniger das Ich, sondern das Wir in den Mittelpunkt stellt.

Eine Affäre ist ein Weckruf. Sie ist auf jeden Fall ein Wegweiser dafür, dass derzeit gewaltig etwas fehlt und schief gelaufen ist. Wenn beide was dafür tun, kann die Beziehung von neuem aufgebaut werden, wenn noch ein Fundament vorhanden ist.

20.03.2024 19:05 • x 3 #208


V
Woher weißt du wie Affärenfrauen sind? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das nicht immer so zutrifft wie du das hier schilderst. Es gibt auf der anderen Seite häufig eine tiefe Vertrautheit, eine unbelastete Beziehung, gemeinsame Erlebnisse mit der Ehefrau verblassen, es ist nur noch gelebtes Leben und neue werden mit der AF geschaffen.
Viele Zweitehen geschehen genauso

20.03.2024 19:24 • x 1 #209


M
Zitat von Vorbeigeschaut:
Viele Zweitehen geschehen genauso

Es gibt vieles und es gibt auch glückliche Zweitehen. Es gibt auch unglücklich Zweitehen. Und Affärenfrauen investieren, weil sie ein Ziel haben.
Der TE möchte aber seine Ehe behalten und sie nicht einfach für Nextie aufgeben. Dann sollte man ihn doch lieber bestärken als ihm einzureden, ich kenne aber mindestens drei glückliche Zweitehen, also kann es bei Dir auch so sein.

20.03.2024 19:31 • x 1 #210


A


x 4




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