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Eingeschlafene Ehe, dann Affäre im Büro

B
@Philinea Danke und same story

19.03.2024 16:45 • x 2 #181


Y
Zitat von Philinea:
Lieber TE, Du fragst, ob hier wer ähnliches erlebt hab, drum will ich dir einfach mal meine Geschichte schildern: Ich war 25 Jahre mit meinem Mann ...

Deine Geschichte weicht in allen Abschnitten elementar von den Durchschnittsgeschichten ab, auch von der des TEs. Angefangen dabei, wie du deine Verantwortung formuliersrt, bis hin zu der Art und Weise, wie du mit Affäre und Trennung umgegangen bist.

Du zeigst, dass Trennung einfach ein Prozess ist.
Eine Affäre hingegen, wie sie der TE und viele andere haben, ist genau das Gegenteil. Es ist der (egozentrische) Widerstand gegenüber einer Trennung. Und das ist ein riesen Unterschied.

19.03.2024 16:50 • x 3 #182


A


Eingeschlafene Ehe, dann Affäre im Büro

x 3


Philinea
Zitat von Kruemel1:
Danke ja, Verallgemeinerungen sind Schmonz! Und trotzdem wird hier wie in vielen anderen Affärenthreads auf Teufel komm raus verallgemeinert. Wenn ich schon höre, diese Fremdgeher sind alle gleich , kommt mir die Galle hoch. Fremdgeher sind Menschen, wie jeder andere auch. Und somit sind sie INDIVIDUELL, ...

Das sehe ich genauso.

Es gibt soviel unterschiedliche Konstellationen wie Menschen. Natürlich gibt es auch Übereinstimmungen in den Dynamiken. Aber hier im Forum schreiben nunmal auch viele Hilfesuchende, die irgendwie gescheitert sind, die unglücklich sind, die schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Ich kann aus meinem Freundes- bzw. Bekanntenkreis aus der hohlen Hüfte heraus drei (!) Fälle nennen, in denen Affären, die aus einer nach außen scheinbar intakten Ehe bzw. Familie heraus eingegangen wurden, in festen (und zumindest in zwei Fällen weiß ich das sicher: glücklichen) Partnerschaften mündeten, zwei davon mit gemeinsamem Kind.

Ich selbst bin ein Beispiel dafür, dass es nicht gut ausgehen kann - und doch ist es das für mich irgendwie, ich hab es geschafft, mich von meinem Mann zu trennen und darf einen echten Neuanfang wagen.

Ich kenne auch ein Paar, das sich nach Trennung und Fremdbeziehung eines Partners wieder zusammengerauft hat und heute sehr glücklich erscheint.

Ich kenne einen, der nach jahrelanger Parallelbeziehung diese beendet hat und bei seiner Frau geblieben ist.

Und ich kenne nun auch einige Paare, die nur als Zweckgemeinschaft nebeneinander herleben (man glaubt gar nicht, wie viele sich mir da jetzt, nachdem ich mich selbst getrennt habe, in die Richtung öffnen).

Und jeder der Protagonisten bringt seine ganz eigene Geschichte mit, hat seine ganz eigenen Gefühle, und niemand hat ein Recht, ihm die abzusprechen oder diese als rein hormonelle Vorgänge zu marginalisieren.

Aber Schubladisieren ist halt so schön einfach. Was für eine Erleichterung wäre es doch, wenn die Welt einfach schwarz und weiß wäre!

19.03.2024 16:52 • x 9 #183


E
Zitat von alex2024:
Hallo zusammen, die letzten Tage habe ich hier im Bereich mal mitgelesen und denke, ich kann mit euch ebenfalls eine (neutrale?) Meinung ...

Du musst dich entscheiden: Entweder du bleibst bei deiner Frau/Familie und beendest die Affäre ( und zwar rigoros mit Kontaktsperre ) oder du lässt dich scheiden ( liebst sie ja sowieso nicht mehr ) und wendest dich deiner Affäre zu. Ich lasse in erster Linie immer meine Gefühle, meine Intuition sprechen und entscheiden. Damit fühle ich mich am wohlsten. Du liebst deine Affäre und die Beziehung zu deiner Frau besteht in erster Linie nur noch aus Verpflichtungen ( Kinder, Ehe, Haushalt ). Du willst weiterhin für deine Kinder da sein. Dann musst du das so einrichten. Deine Frau wird bestimmt sehr leiden, aber auch das vergeht mit der Zeit. Ich an deiner Stelle würde mich von ihr trennen und ein neues Leben anfangen. Das ist hart, wenn man Familie hat, aber es ist letztenendes nur eine Veränderung der Gewohnheiten. Man ist deswegen ja nicht aus der Welt. So eine Trennung kann für alle Beteiligten auch eine große Bereicherung sein.

19.03.2024 16:59 • x 1 #184


Wurstmopped
Zitat von Eliza57:
Du musst dich entscheiden

Muss er, sagt wer?
Er sollte sich erst einmal selbst darüber in klaren sein,was er denn möchte und wie er die Wahrscheinlichkeit abschätzt glücklich zu werden.

19.03.2024 17:06 • x 1 #185


Philinea
Zitat von Eliza57:
So eine Trennung kann für alle Beteiligten auch eine große Bereicherung sein.

Naja. Nicht für alle. Für Kinder ist es das meistens nicht. Wobei ich auch denke, wenn man die Wahl hat zwischen lieblose Beziehung der Kinder zuliebe weiterführen und Trennung, aber Eltern bleiben, kann letzteres schon die bessere Alternative sein.

Aber ich sehe es auch so, dass mit einer Offenlegung des Betrugs und darauffolgender Trennung der betrogene und unfreiwillig getrennte Partner so immerhin die Chance bekommt, einen Partner zu finden, der wirklich zu ihm passt, der ihn aufrichtig liebt. So wünsche ich es mir auch für meinen Mann. Natürlich wollte er die Trennung nicht. Aber ich passe eigentlich gar nicht zu ihm. Ich bin nicht (mehr) die richtige Partnerin für ihn. Und ich liebe ihn nicht mehr. Er wird an diesem Scheitern auch wachsen und hoffentlich auch Dinge reflektieren, damit er nicht dieselben Fehler wieder macht. Und das ist eine Chance. Er hat jemanden verdient (und wird ihn finden, da bin ich mir sicher), der mit ihm die Partnerschaft führen kann, die er sich wünscht, und dann wird er ihr auch seine Liebe zeigen und wirklich glücklich sein können.

19.03.2024 17:09 • x 2 #186


Y
Zitat von Wurstmopped:
Muss er, sagt wer? Er sollte sich erst einmal selbst darüber in klaren sein,was er denn möchte und wie er die Wahrscheinlichkeit abschätzt ...

Wer das sagt? Jesus (Nächstenliebe), Kant (behandel andere so wie du selbst behandelt werden möchtest) und wahrscheinlich die meisten erwachsenen Menschen, die schonmal betrogen wurden.

Wenn du dich nicht entscheiden kannst: fair enough. Aber dann steh auch dazu. Lüg nicht, betrüg nicht, nutze nicht aus, dass andere Menschen dich lieben oder verliebt sind. Hab die Eier dich rauszunehmen, bis du eine Entscheidung getroffen hast. Hab die Eier ehrlich zu sein auch auf die Gefahr hin, dass dich eine oder beide verlassen. Sei der Mensch, dem du im Spiegel noch in die Augen schauen kannst.

Andernfalls bist du halt ein A... Das sage jetzt ich. Jesus hätte sich wohl anders ausgedrückt.

(Ich weiß, dass du nicht der TE bist. Das Du oben steht für man.)

19.03.2024 17:15 • x 2 #187


Wurstmopped
Zitat von Yoffi:
Andernfalls bist du halt ein A... Das sage jetzt ich. Jesus hätte sich wohl anders ausgedrückt.


Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung.
Und richte nicht, auf dass ihr nicht selbst gerichtet werdet.

Ich habe nur den Blick von Außen und halte mich daher vornehm zurück....

19.03.2024 17:22 • x 1 #188


S
Natürlich sind nicht alle Menschen gleich und nicht alle Affären beginnen und enden gleich. Aber was sich schon in auffälliger Häufigkeit ähnelt, dass es Affärenführer(innen) erst auffällt, dass die Ehe stark kriselt, wenn ein(e) Dritte(r) ins Spiel kommt. Vorher scheint alles zumindest gut genug zu sein um alles beim Alten zu lassen. Auch wenn man nicht zufrieden ist, sind die meisten nicht imstande durch Konflikte Dinge zu ändern. Viele harren aus und nehmen hin. (Das erst mal ohne Wertung.) Und lehnen sich dann heimlich auf.

Der TE hat ja auch geschrieben, wie sehr es an ihm zehrte, dass er so viel gearbeitet hat und es seinem SchwieVa recht machen wollte. Aufgelehnt hatte er sich sonst vorher wohl nie. Auch dass seine Frau allein schlief, war ein Punkt - zurecht. Und alle Argumente haben sicher ihre Berechtigung. Geändert hat er es auch nicht. Sie auch nicht, aber sie schreibt ja hier nicht. Das ist halt aber im Nachgang einer Affäre (oder währenddessen) dann auch nicht unbedingt fair, Gründe anzuführen, die schon immer da waren und nie wirklich - vielleicht halbherzig - eine Debatte ausgelöst haben. Und jetzt beide im falsche Glauben warmzuhalten, ist dann schon noch mal eine Hausnummer größer.
Bei allem Verständnis von Unzufriedenheit, Zerrissenheit und Ängsten. Er hatte bereits die Möglichkeit aufzuräumen - egal wie - und fängt eigentlich wieder von vorne an.

19.03.2024 17:38 • x 4 #189


M
Zitat von Alduin:
Ohne den Thread zu sehr zu crashen: Was ist den bitte ein üblicher Fremdgeher? Entweder man geht fremd, dann ist ...

Es gibt notorische Fremdgeher mit einem bestimmten Persönlichkeitsprofil und es passiert Menschen, die das nie bewusst wollten und Emotionen dies verursacht haben. Man mag es kaum glauben, aber im Leben gibt es nicht nur schwarz oder weiss.

19.03.2024 17:54 • x 2 #190


B
Zitat von Martin123:
Ja das stimmt

Ja weißt Du, bin jetzt nur noch mit anderen Fremdgängern befreundet

19.03.2024 19:12 • #191


Ema
Zitat von Wurstmopped:
alles hat seine Zeit!
Darüber hinaus, das größte Problem im Universum ist, dass man zur falschen Zeit am falschen Ort ist oder sein kann!

Glaube ich nicht. Das Universum weiß immer, was es tut. Man ist nicht zur falschen Zeit am falschen Ort. Man ist immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Es ist lediglich der höchst begrenzte Verstand, der das nicht wahrhaben will.

Oder, anders ausgedrückt und wie meine Oma immer sagte: Der Mensch denkt und Gott lenkt.

Zitat von alex2024:
Und ja - es wird jetzt Aussagen viele Keine Eier in der Hose, Schwacher Charakter etc. geben. Damit muss ich leben.

Vergiss solche Aussagen. Das sagen nur sehr hasserfüllte Leute.
Ich finde, du machst das bisher den Umständen entsprechend ziemlich gut.
Dein Zustand und die Affäre dauern gerade mal drei Monate. In der jetzigen Intensität sogar erst zwei Monate. Und du nimmst das nicht einfach hin, sondern machst dir ganz ernsthafte Gedanken.
Das ist mehr als die meisten von sich sagen können, die in so eine Situation geraten.
Natürlich kannst und solltest du nicht noch ewig so weitermachen. Aber du kannst von dir selbst auch nicht erwarten, dass du dich verliebst und binnen drei Tagen eine Lebensentscheidung triffst. Wer kann das schon?
Du denkst ernsthaft über alles nach, suchst dir Rat und ringst um eine Entscheidung.
Find ich gut!

Zitat von So-What:
Aber was sich schon in auffälliger Häufigkeit ähnelt, dass es Affärenführer(innen) erst auffällt, dass die Ehe stark kriselt, wenn ein(e) Dritte(r) ins Spiel kommt. Vorher scheint alles zumindest gut genug zu sein um alles beim Alten zu lassen. Auch wenn man nicht zufrieden ist, sind die meisten nicht imstande durch Konflikte Dinge zu ändern. Viele harren aus und nehmen hin. (Das erst mal ohne Wertung.) Und

Nach meiner Erfahrung war meistens eben vorher nicht alles gut oder auch nur gut genug.
Dass viele Menschen unglücklich sind und es hinnehmen und irgendwie ausharren trifft es viel eher.
Wenn man sich dann wirklich und ernsthaft verliebt, ist das so ein impact und so ein starker Impuls, dass man oft erst dann wirklich die Kraft findet, eine echte Veränderung auch nur anzudenken. Vorher fehlt einem dieser Impuls und eben auch die Kraft.

Ich habe eine sehr gute Freundin, der es gerade ein bisschen so ähnlich geht wie Philinea es beschrieben hat.
Die steckt in einer wahrhaft fürchterlichen Ehe. Fürchterlich deshalb, weil der Begriff lieblos dafür noch beschönigend wäre. Es ist ein einziges Trauerspiel und sogar von außen betrachtet nur schwer zu ertragen.
Aber es wirkt das Übliche: Sie hat zwei Kinder, ein schlechtes Gewissen, dass es egoistisch wäre sich zu trennen, hat gewisse Zukunftssorgen usw.
Das alles führte dazu, dass sie sich das Ausmaß ihrer gruseligen Ehe selbst nie richtig eingestehen wollte.

Jetzt hat sie sich vor einigen Monaten in einen Arbeitskollegen verliebt und zwar so richtig. Der weiß allerdings nicht einmal etwas davon. Da läuft also gar nichts. Nicht das Geringste. Und doch hat ihr diese Verliebtheit jetzt die Kraft gegeben, sich zu trennen. Sie hat ihr gezeigt, wie sehr sie emotional verhungert ist in dieser Ehe.
Obwohl nicht die geringste Aussicht besteht, dass es mit diesem Arbeitskollegen etwas wird (und sie erwartet das auch nicht) findet sie durch diese neuentstandenen Gefühle endlich die Kraft, sich einzugestehen, wie unglücklich sie schon seit Jahren ist.
Und nein: Mit ihrem Mann zu reden würde gar nichts bringen. Manchmal (und gar nicht so selten) ist einfach Hopfen und Malz verloren, wenn man ehrlich zu sich ist.

Ich bin froh für sie. Seit sie diesen Entschluss zur Trennung getroffen hat, blüht sie regelrecht auf.
Obwohl klar ist, dass es für sie in manchen Bereichen schwieriger werden wird mit den zwei Kindern, die sie nunmal hat.

19.03.2024 19:39 • x 10 #192


Wurstmopped
Zitat von Ema:
Glaube ich nicht. Das Universum weiß immer, was es tut. Man ist nicht zur falschen Zeit am falschen Ort. Man ist immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Hui das bespreche mal lieber mit einem Astrophysiker....

19.03.2024 19:40 • x 2 #193


Ema
Zitat von Wurstmopped:
Astrophysiker

Was hat der denn damit zu schaffen?

19.03.2024 19:42 • #194


S
Zitat von Ema:
Dass viele Menschen unglücklich sind und es hinnehmen und irgendwie ausharren trifft es viel eher.

Ich sagte ja auch nicht viel anderes.

Und Deine Freundin hat ja vieles anders gemacht. Nicht gewartet bis sie weiß, ob der andere tut wie sie will. Sondern eine Entscheidung für sich selbst getroffen.

Dass mit der Kraft glaube ich ja sofort. Sowas beflügelt sicher. Aber was ist mit dem schlechten Gewissen gegenüber der Kinder passiert? Nur mal so aus Interesse gefragt. Ich bin nämlich auch der Meinung, dass man nicht in einer schlechten Ehe verharren soll.

Dass der TE auf einem richtigen Weg ist, bezweifle ich trotzdem. Er war es schon mal. Die Katze war ja aus dem Sack. Sagte ich aber auch. Jetzt spielt er aber seiner Frau das volle Eherettungsprogramm vor und hält Kontakt zur AF, die davon nix weiß, sondern denkt, er braucht etwas Zeit. Das kritisiere ich.

19.03.2024 20:31 • x 5 #195


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