Zitat von Einfallslos: Ja ich denke auch das er nicht taugt oder getaugt hat. vielleicht in ein paar Jahren wenn er seine Ehe/Trennung verarbeitet hat, ggf. auch sein Leben auf die Kette bekommen hat und nicht unbedingt irgendwen an seiner Seite braucht und sich ein bisschen die Hörner abgestoßen hat.
Eine nicht verarbeitete Ehescheidung ist keine Entschuldigung dafür, sich trotz einer Beziehung mit einer anderen Frau zu treffen. Außerdem befasst der sich ohnehin mit nichts, am wenigsten mit seinem Innenleben, sondern sucht sich die Nächste, die er einwickeln und dann im Regen stehen lassen kann.
Eine schwere Kindheit ist eine Bürde fürs ganze Leben, eine Ehescheidung ist auch ein gewaltiger Einschnitt weil die ganze Lebensplanung ins Wanken gekommen ist und unglückliche Beziehungen müssen auch erst mal verarbeitet werden. Aber all das ist kein Freibrief für mangelnde Fairness, denn die tut dem Partner sehr weh.
Aber nein, sein Egoismus, sein Gechatte und dieses Treffen mussten sein und da ging er schlicht und ergreifend über Dich hinweg und Du warst einfach ausgeblendet.Es ist ja nicht so, dass er nicht wüsste, dass es unfair ist. Nein, das weiß er, aber er tut es dennoch.
Der geht seinen Weg, macht was ihm seine Impulse gerade einflüstern und hinterher kriecht er an und sagt dann noch: Ich weiß nicht waum ich das getan habe.
Ja, toll, dafür kannst Du Dir dann auch eine Wurstsemmel kaufen. Dein Vertrauen hat eine erneute Klatsche bekommen und Du weißt, auf den kannst Du nicht bauen. Ob es nun ein Treffen von 10 oder 30 oder 180 Minuten war, ist unerheblich. Mit den 10 Minuten, die sich nicht nachprüfen lassen, wollte er Dir nur zu verstehen geben, dass es ja völlig bedeutungslos war.
Und darüber sollst du Dich dann freuen oder was? Ach, nur 10 Minuten,na dann muss ich das ja nicht überbewerten, aber der Stachel hat sich schon bei Dir eingebohrt und Du weißt, dass er nicht verlässlich und treu ist.
Und so kommt eines zum anderen und immer wieder steckst Du Verletzungen ein, fühlst Dich zurückgesetzt und gekränkt. Innere Traurigkeit macht sich breit, die sich dann auch in Wut auf ihn wandeln kann. Ein Zeichen, dass Du zu viel in Dich reingefressen hast, was nun rauskommen will.
Und wie oft Du über ihn nachdenkst und Dich fragst, was kann ich tun, damit .... Anstatt zu sagen, ich gebe und gebe und was bekomme ich zurück? Ein Profil auf Tinder und ein Treffen mit einer anderen hinter Deinem Rücken und das Geheimhalten der Beziehung mit Dir. Das bekommst Du als Gegenleistung, super.
Mein Exemplar war keinen Deut besser. Hintenrum mailen, hintenrum Treffen vereinbaren, die er verheimlichte, die aber sein mussten. Denn das mit dieser Heulsuse war ja schon lange nicht mehr befriedigend. Aber da lockt die schöne Sandra, die ja so nett ist und mit der er sich SOOO gut unterhalten konnte. Ganz was anderes und da er ja mit einer verheirateten Frau eine Affäre hat, darf er das ja sowieso. Irgendwo stimmt diese Logik ja auch.
Wäre dieses Treffen an Ostern mit dieser Frau zustande gekommen und wäre es gut verlaufen, wäre ich bald ausgesondert worden. Es hätte keinen Unterschied gemacht, die Beziehung war schon zerfressen und ich hatte mich schon lange in eine emotionale Abhängigkeit begeben. So kam die Trennung dann halt nicht im April, sondern im August.
Was haben mir die paar Monate denn schon beschert? Die Einbildung er würde sich ändern und dann reiten wir Seite an Seite in den Sonnenuntergang.
Es ist mir rückblickend unbegreiflich, wie ich damals vorgegangen bin. Wie dumm ich war, fern jeglicher Realität und wie besessen davon, dass es mit ihm endlich klappen müsste. Ein unglaublicher Druck aus dem Unterbewusstsein trieb mich an. Bleib dran, gib nicht auf, sei geduldig und nachsichtig, dann wird Dein inneres Dilemma dieses Mal endlich geheilt.
Noch dazu von einem, der selbst mit sich nicht klar kam. Sein Selbstmitleid immer wieder. Einen Tag war er super drauf, den anderen schlich er wieder irgendwie geschlagen durch die Gegend und mochte sich selbst nicht. Es waren die Tage, an denen er nicht rund lief! wie er sagte. Und was tat ich? Ach, der Arme, den muss ich jetzt aufbauen ihn bestätigen, dann wird das schon wieder. Und damit fühlte ich mich dann noch gut, weil ich ja so helfend war.
Mein Gott und ich ging immer noch nicht. Es ist nachträglich nicht mehr zu fassen, dass ich trotzdem zu ihm hielt und ihm wieder alles nachsah, mich selbst beruhigte und mir zum tausendsten Mal sagte: ich muss nur dranbleiben, dann werde ich belohn. Womit denn? Mit einem Mann der nicht viel taugt.
Sein und mein Hauptproblem: wir mochten uns selbst nicht und daher waren wir uns auch nichts wert. Er hatte verinnerlicht, vermeide feste Bindungen, denn Du wirst nur enttäuscht und es bleibt eh keine bei Dir. Sein Vater hatte ihm schon sehr früh beigebracht, dass er ncihts wert war. Ich schätze, der war genauso und mochte sich selbst ebenso wenig. Es setzt sich über Generationen fort.
Und ich war geformt von meiner Mutter, deren Liebe und Haltung mir gegenüber davon abhingen, wie sie gerade drauf war und wie ich mich verhielt und vor allem welche Leistungen ich zeigte. Ich war ständig damit befasst, alles richtig zu machen und gute Noten zu scheiben. Denn dann bekam ich Betätigung und wurde gelobt und gemocht.
Liebe gegen Leistung, auch eine Möglichkeit. Aber das verinnerlicht man dann halt, es wurde mir ja anerzogen. Sei so wie ich Dch haben will, dann wirst Du geliebt. Vielleicht. Dass daraus kein gesundes Selbstwertgefühl resultiert, ist klar.
Und irgendwann musste das doch geheilt werden. Von ihm z.B. Denn die Seele will zur Ruhe kommen, sie will die Traumen auflösen und damit rennst Du dann zum nächsten Mann, der das vermeintlich heilen kann und Dir endlich beibringt, dass Du gut genug und liebenwert bist.
Mit Deiner Selbstliebe ist es auch nicht weit her und Dein Ex. genauso. Der mag sich selbst auch nicht. ihr geht nur unterschiedlich damit um und habt unterschiedliche Mechanismen entwickelt.
Nach dieser ganzen Sch... ist es an der Zeit für Dich zu lernen, dass Du liebenswert bist und auf Dich stolz sein darfst. Ich arbeite täglich daran und es ist eigentlich auch ganz schön sich das zuzugestehen.