Hallo To19, es tut mir wirklich Leid, dass es dir so schlecht geht.
Aber du bist hier nicht alleine und kannst dich immer mitteilen
Man denkt im Schmerz immer, man ist ganz alleine. Man fühlt sich komplett abgeschnitten und denkt niemand hätte jemals so gelitten wie man selbst. Und vielleicht stimmt das ja auch. Schmerz ist individuell und jeder fühlt ihn anders.
Ich kann dir nur sagen, dass ich dich wirklich voll und ganz verstehen kann. Auch mir geht es gerade wieder sehr schlecht und ich sehe überhaupt keinen Sinn darin, jeden morgen mit diesem Schmerz wieder aufzustehen und irgendwie den Tag zu überleben. Aktuell vergeht kein einziger Tag, an dem ich mir nicht wünschen würde, dass es einfach vorbei ist. Und ich weiß wirklich, wie sich die alte Redewendung es zerreißt mir das Herz ganz real anfühlt, wie es ist, mit dieser tonnenschweren Last auf der Brust und den Schultern weiterzugehen.
Aber ich fand den Beitrag von @DerBote auf Seite 1 sehr, sehr hilfreich - und ich habe in den letzten Wochen auch selbst viel dazu gelesen. Es geht um einen Perspektivwechsel. Geht es hier wirklich noch um Liebe? Du schriebst ja zwischendurch auch, dass du das Verhalten deiner Frau unverantwortlich und egoistisch findest. Da warst du raus aus der Opferrolle und konntest einen Blick von außen auf die Situation werfen. Versuche diesen Blickwinkel immer öfter mal einzunehmen.
Es ist ganz normal, Angst zu haben: vor dem Alleinsein, vor der Veränderung, vor dem Neuen - deine Zukunft, so wie du sie dir vorgestellt hast, gibt es nicht mehr. Und glaub mir, ich weiß genau, was das mit einem macht.
Und vielleicht können wir uns eine andere Zukunft im Moment nicht vorstellen - weder du noch ich. Aber es haben schon ganz andere geschafft, Liebeskummer zu überleben! Und was du über dich schreibst, hast du wirklich die allerbesten Voraussetzungen bald wieder mehr in deine Kraft zu kommen.
Meine persönliche Strategie, wenn es mir sehr schlecht geht, ist einfach nur einen Schritt nach dem anderen zu machen. Wenn es ganz schlimm ist, mich einfach abzulenken. Irgendwas am Haus zu renovieren, im Garten zu graben. Das muss keine Freude machen oder sinnvoll sein. Einfach nicht denken, nicht daran, was war, nicht daran, was sein wird. Einfach nur irgendwas mit den Händen tun, bis es anschließend wieder besser auszuhalten ist.
Du schaffst das!
28.04.2021 09:16 •
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