Hallo Mitfühler/innen .
meine Geschichte habe ich ja teilweise bereits in einem anderen Thread, der Ex schenkt Staubsauger-Thread be- und geschrieben, teilweise habe ich mich an anderen Themen beteiligt. Aber irgendwie möchte ich nun doch auch meine Geschichte und meine Fragen stellen. Und obwohl ja eigentlich alles bereits gesagt und auch klar ist und von so vielen anderen bereits in ähnlicher Form beschrieben und diskutiert wurde . oft helfen einem andere Meinungen und Perspektiven trotzdem bei der Verarbeitung und der Trauerarbeit. Und dazu ist das Forum ja auch da - Hilfe bei der eigenen Verarbeitung seiner ganz individuellen Geschichte.
Ich hatte 2016 eine 18-jährige Beziehung mit einer vier Jahre älteren Frau, mit ihr einen wunderbaren Sohn von damals 15, sie war meine dritte Beziehung, inzwischen war vieles eingechlafen, aber wir waren ein erfolgreiches Paar, sie Architektin, ich Werber, drei Autos, Seegrundstück, alles lief. Wir haben uns gut ergänzt, aber Liebe, nein, Liebe war es nicht wirklich . eher Bruder/Schwester. Da lernte ich durch Zufall nach einer Sportverletzung eine Physiotherapeutin kennen, die zufälligerweise in der Praxis unserers Nachbarn angestellt war, kennen. Ich habe mich sofort in sie verknallt, sie sagte anfänglich, sie auch, später sagte sie jedoch, nein, das war nicht auf den ersten Blick. Die erste Stunde der Behandlung lief unglaublich faszinierend und bereits leicht anerotisiert . aus der Rückschau war es von ihr klar Grenzüberschreitend, ich hatte das damals mit der Rosa-Brille nicht wahrgenommen . es folgten weitere Behandlungen, in der wir uns weiter näher kamen, intimes austauschten . sie mir SMS Abends, Nachts und am Wochenende geschrieben, noch unverfänglich . aber an sich nicht normal . auch das ist mir nicht negativ aufgefallen.
Sie war damals 39, ich 45 . sie war seit 5 Jahren geschieden, zwei Kinder und seit 5 Jahren auch Single, wie sie sagte. Sie hätte etwas mit Männern versucht, kommt aber immer an die falschen, sie möchte eigentlich nur in den Arm genommen werden. Sprich triggern des Retterimpulses bei mir durch die Opferrolle - sehr nett eingefädelt.
Dann habe ich sie bei der vorletzten Behandlung nach einem Abendessen gefragt, Sie meinte, gerne, wenn die Behandlung abgeschlossen sei, mit Patienten geht sie nicht essen (ah ja . damals hat sich das vernünftig angehört, später kam da mal ganz was anderes raus).
Beim Abendessen haben wir viel gesprochen, ich habe ihr gesagt, dass ich in einer Beziehung bin, aber nicht verheiratet, unglücklich, vernachlässigt, kein S. . der absolute Klassiker eben Vollgas gegeben und sie ist auch ziemlich darauf eingestiegen. Dann Verabschiedung ohne Kuss . auf dem Heimweg permanent SMS gekommen, von wegen, gehst du trotzdem mit mir ins Kino, Museum . Urlaub etc? . ich . ja klar!. Dann am nächsten Wochenende zu ihr zum Frühstück eingeladen gewesen, bei dem es nach einer Stunde direkt auf die Couch ging . nach einer weiteren Stunde knutschen sagte sie (und schon damals hätten meine Alarmglocken heller läuten sollen als ein kastrierter Big Ben . ) normalerweise würde ich dich jetzt fragen, ob du mich nach oben ins Schlafzimmer begleitest . ich aber sagt, das ist mir gerade zu wertvoll . sie sagte, ja, das ist es.
So gingen zwei Wochen ins Land, bis wir dann doch miteinander schliefen. Ich konnte es auch zuhause nicht länger verbergen und bin kurzerhand ausgezogen, in ein Serviced Appartement. Es folgten ein, zwei wunderbare Monate mit aufregendem 6, viel Nähe und Zärtlichkeit . ich war aber noch zwischen ihr und meiner alten Beziehung, die auch um mich kämpfte, hin und hergerissen. Habe das neue Verhältnis auch dreimal für jeweis 2 Wochen unterbrochen, bis ich mich dan Ende 2016 zu meiner neuen Partnerschaft bekannt habe und auch konsequent in ein eigenes Haus gezogen bin, die Trennung vollzogen habe und meiner neuen Partnerin dies auch voll umfänglich erklärt habe, sowie Taten folgen habe lassen.
Ab dem Moment ging es langsam los. Sie wollte sofort mit ihren Kindern zu mir ziehen, ich habe damals um etwas Zeit gebeten, da wir uns noch nicht so lange kennen, und es ja auch einen Vater gibt, der sich um die Kinder mit kümmert, was dann nicht mehr so einfach gewesen wäre . ich habe ihr gesagt, der Gedanke freut mich . sehr gerne, aber lass uns dass soch in Ruhe angehen und gut planen, damit alle Beteiligten damit auch klar kommen können. Das hat ihr nicht gefallen, sie hat mich beschimpft, ich würde nicht zu ihr stehen . das durfte ich mir bis zum Ende noch viele Male anhören, dass ich damals gegen Sie entschieden hätte.
Dann kam langsam das 6-Thema zum wenden . eines Tages ging sie plötzlich bei sich in den Keller (die Kinder waren beim Vater, wir gerade beim essen) und kam mit einem Catsuit angezogen zurück - ich war erstmal erstaunt und überrascht. Dann ging sie nochmal runter und zog ein Latex-Kleid an . wieder war ich erstaunt . Ihre Reaktion war Endlich einer, der nicht darauf steht. (Die Frage ist nur, warum zieht eine Frau so etwas unaufgefordert an, wenn es ihr nicht insgeheim doch gefällt? Aber darauf kam ich erst Jahre später).
Dann begann eine Phase, wo ich merkte, irgendwas stimmt hier nicht, irgendwie hatte ich ständig das Gefühl, wir sind hier nicht alleine in der Beziehung. Das war ein komisches Bauchgefühl, welches ich gar nicht so beschreiben kann. Kurzum, ich habe irgendwann einen Vertrauensbruch begangen und in ihr Handy sowie in eine Schachtel mit Briefen von ihr geschaut. Macht man nicht, weiß ich - aber ich habs trotzdem gemacht.
Kurzum - ich habe erfahren müssen, dass sie schon in der Trennungsphase mit ihrem Mann eine Affäre mit einem 20 Jahre älteren Mann (Vorstand eines DAX-Konzerns) begonnen hat, die noch bis in unsere Zeit hinein ging. Also mehr als 5 Jahre . mit ihm hat sie eine BDSM-Beziehung geführt, daher auch die Neigung zu der Kleidung . zeitgleich hatte sie zahlreiche kurze Affären und One-Night-Stands, eine längere Affäre mit einem Gastro-Geschäftsführer, die parallel zur Geschichte mit dem Vorstand lief. Als ich mich im ersten Jahr dreimal entfernt hatte, war sie noch am gleichen Tag mit einem von beiden wieder im Bett.
Erst Mitte 2017 hat sie diese Dinge/Affären langsam einschlafen/auslaufen lassen - konnte aber nie die BDSM Themen mit mir leben, darauf angesprochen meinte sie nur, es fehlt mir nicht, es ist alles gut, wie es mit uns ist. Ich glaube jedoch, sie hat ihre Leidenschaft hinter meinem Rücken weiter laufen lassen und ihre Befriedigung da geholt. Sie liebt das flirten, das umwerben von Männern . ist da meist grenzüberschreitend und hat keinerlei Impulskontrolle. Ich habe das nur wenige male direkt mitbekommen, es aber permanent gespürt . es gibt noch so viele Details, die das belegen . aber die tun erstmal nichts zur Sache.
Wir hatten dann bis Ende 2019 eine permanente Drama und On-Off-Beziehung . mal wieder Trennnung an einem Tag, dann drei, vier Tage funkstille, bis ich wieder angekrochen kam. Ich habe mich in der Zeit zum komplettten Narren gemacht, sie verwöhnt und mit Liebe überschüttet . sie sich immer mehr von mir distanziert und zurückgezogen. Es gab immer weniger Zeit, immer weniger 6 und Zuwendung. Ich glaube, sie hat sich in den Jahren immer wieder mit Orbitern getroffen, Affären hinter meinem Rücken begonnen, nie mit dem Ziel eine neue Beziehung zu führen, sondern um sich zu befriedigen, Ihren Jagd und 6ualtrieb zu stillen. Die Beziehung mit mir kam ihr wohl trotz allem sehr gelegen, ich verstand mich mit ihren Kindern, ich war zärtlich, intelligent, aufmerksam ... aber eben nicht der Peitschentoni im Bett. In der ganzen Zeit, immer wieder Schuldumkehr, Entwertung, Kritik . es war selten länger als 3 Wochen harmonisch.
Ende 2019 hat sie mich verlassen und wir waren bis Mai 2020 getrennt und in kein Kontakt. Ich war fix und fertig, weil Ihrer 6uellen Faszination erlegen - es waren die Dinge, die ich über sie wusste, die sie mit anderen gemacht hat, die mich anregten . denn das waren Dinge, die ich gerne mit ihr erleben wollte, zu denen es aber zwischen uns nie kam. Sie hat immer nur damit gespielt, was wir alles tolles machen können und werden . aber dazu kam es nie.
Dann hat sie sich eben Mai 2020 wieder bei mir gemeldet und wollte zu mir zurück. Ich war viel zu schnell mit dem Ja-sagen und es folgte ein Sommer, bei dem sie nie wieder so offen und nah war wie zuvor. Es gab noch weniger Zeit, noch weniger Zuwendung, noch mehr Schuldzuweisungen, noch mehr Streit . ein permanenter Tanz auf rohen Eiern . ich glaube, sie wollte mich soweit bringen, damit ich von mir aus Schluss mache und nicht sie ein zweites Mal. Dann ging es eben im November 2020 ungut und unausgesprochen auseinander, sie wollte einfach nicht mehr mit mir sprechen und so gingen wir auseinander . wortlos . und das hält an. Bis auf immer wiederkehrende, kleine Kontaktaufnahmen von ihr, die wohl meine Verfügbarkeit testen sollen . sind wir im Kein-Kontakt.
Und? Eine Geschichte wie so viele. Klar ist, dass dies keine Frau für eine Beziehung ist, maximal für eine Affäre. Aber ich habe diese Frau denoch geliebt. Sonst wäre ich ja nicht fast 5 Jahre versucht gewesen mit ihr etwas standhaftes aufzubauen. Ich weiß, ängstlicher mit vermeidendem Bindungstyp, wenig Selbstbewusstsein auf beiden Seiten, Tendenzen zum Narzissmus bei ihr . hilft uns dennoch nicht weiter. Und genau da setzen meine Fragen an - warum kann man dann nicht so leicht loslassen? Ich weiß auch da - toxische Beziehungen sind ähnlich zur Sucht, ich bin quasi gerade auf Entzug. Die Ratio weiß das alles und versucht es zu verarbeiten - das Herz jedoch sagt etwas ganz anderes.
Was ratet ihr mir? Wie komme ich aus der Gedankenspirale raus? Ich muss permanent an sie denken. Wie kann ich loslassen? Ja, auch da weiß ich, Sport, Hobby, Ablenkung, Meditation . alles schon probiert . ist ja in den fast 5 Jahren nicht das erste mal gewesen, dass ich in der Situation war. Was kann ich noch tun, um da mit den Gedanken, aber auch mit dem Herzen die Distanz und schließlich das Loslassen erreiche?
08.12.2020 21:49 •
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