Einer dieser Abende

S
Die Tage werden kürzer, die Nächte kalt und länger. Ich sitze mit meinen Freunden zusammen, die mir wirklich viel bedeuten.

Ich fühle mich wohl, hab Spass, kann lachen und unbeschwert fröhlich sein. Ich sitze da, in der einen Hand eine Zig., in der anderen Hand ein Glas Wein, und unterhalte mich wirklich gut. Es ist gemütlich und ich genieße den Abend wirklich aus vollen Zügen.

Doch dann, auf einmal: Ein Lied, ein Satz, eine Geste, irgendeine Kleinigkeit, die keinem anderen auffallen würde. Und plötzlich alles vorbei: Die Entspanntheit, Die Zufriedenheit, die gute Laune wie weggeblasen. Alles krampft sich zusammen, ds Herz und auch der Bauch. Erinnerungen, die über mir zusammenbrechen. Erinnerungen daran, dass ich auch mit ihm mal so da sass. Und zugleich ein Gefühl von unbeschreiblicher Trauer und Sehnsucht. :-/

Die Frage Warum? Warum hört das nie auf? Angst bei der Vorstellung, dass ich immer wieder solche Momente erleben werde. Und das schlimmste daran ist, dass ich in solchen Augenblicken fast neidisch auf Freundinnen bin, die glücklich verliebt sind. Ich gönne es ihnen wirklich von Herzen, aber irgendwie fühlt man sich bei lauter verliebten Pärchen fast als Aussenseiter, der da ja jetzt nicht mehr mitreden kann.

Ach herrje, ziemlich merkwürdig :-/, irgendwie.

Kennt irgendjemand von aeuch auch solche Abende?

10.11.2002 17:39 • #1


U
Liebes Schnudelinchen,

glaube mir, diese Abende, Tage, Stunden, Minuten, Sekunden, Momente - ich kenne sie nur zu gut. Es sind vor allem die Kleinigkeiten, die während der Beziehung oft überhaupt nicht wichtig waren, so selbstverständlich und ungewürdigt. Aber jetzt wo sie fehlen, wo sie uns erinnern, jetzt sind sie bedeutend, jetzt würden wir alles darum geben, sie nochmals erleben zu dürfen. Am Anfang war es die Hölle, ich konnte kaum aus dem Haus gehen, weil mich jeder Ort und jede Handlung an einen Moment mit ihm erinnert hat. Jetzt sind es nur noch die Momente, in denen durch eine Geste, durch ein Lied oder andere Kleinigkeiten, die wie Du richtig sagtest außer mir keiner wahrnimmt, plötzlich die ganze Erinnerung und mit ihr der Schmerz wieder über mir zusammenbricht. Ich kann Dir leider nicht sagen, wann das aufhört, ich wüsste es selbst gern. Aber ich denke, mit der Zeit wird wohl der Schmerz bei der Erinnerung geringer werden, die Erinnerung selbst wird wohl immer bleiben. Wir werden nur (hoffentlich) immer seltener daran denken und irgendwann wird es nicht mehr oder zumindest weniger weh tun. Ich hoffe es zumindest.
Versuche, die Erinnerung als etwas schönes zu sehen, etwas, was Dir keiner mehr nehmen kann. Ich habe mal einen sehr schönen Satz gelesen: 'Die Erinnerung ist ein Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können' (o.s.ä.)

Liebe Grüsse

Uschi

11.11.2002 09:32 • #2


A


Einer dieser Abende

x 3


J
Hallo Schnudelinchen,

ja, auch mir ist es so ergangen und nach über einem Jahr gibt es sie immer noch ab und an. Wie lange es dauern wird, kann dir keiner sagen, jeder verarbeitet seine Erlebnisse anders aber es wird mit der Zeit aufhören weh zu tun. Irgendwann wirst du bei einem bestimmten Lied, einem Satz und den anderen vielen Kleinigkeiten keinen Schmerz mehr fühlen, sondern dich darüber freuen, daran erinnert zu werden, jemanden an der Seite gehabt zu haben, der dich geliebt hat und den du geliebt hast.
Ich weiß, dass es dir jetzt wenig hilft daran zu denken, was irgendwann sein wird. Jetzt und hier möchtest du keinen Schmerz leiden, jetzt und hier möchtest du nicht einsam und allein sein, jetzt und hier möchtest du wieder so glücklich sein, wie deine Freundinnen. Jetzt und hier ist aber für dich die Chance, daran zu glauben, dass es nur noch wieder bergauf gehen kann. Die Chance eine neue Liebe zu leben und zu genießen.

Es grüßt dich herzlich
Jacqueline

11.11.2002 11:30 • #3


S
Hallo Uschi, Hallo Jaqueline!

Danke für eure Antworten.

Ich weiss, dass mir keiner meine Erinnerungen wegnehmen kann.

Aber was, wenn ich sie gar nicht mehr haben will? Was, wenn sie meinen Alltag, meine Nächte, meine Gedanken, meine Handlungen bestimmen? Was wenn ich jedes einst von ihm gesagte Wort umdrehe und auf den Kopf stelle und jedes mal in einer anderen Art und weise interpretiere, nur damit ich entweder sehr traurig oder hoffnungsvoll werde? (Wobei ich aber weiss, dass GAR KEINE Hoffnung mehr besteht)

Ich will ihn in klaren Momenten gar nicht mehr zurück. Jas, ich habe ihn geliebt, abgöttisch- und vielleicht hat alles ja seinen Sinn warum es so kommen musste. Aber manchmal ist da plötzlich so ein dummes Zwicken in der Bachgegend und ich seufze innerlich und denk dann trotzdem Der wärs gewesen! DIesen Gedanken denke ich aber mit einer sagenhaften Gewissheit, dass mir selbst Angst und Bange wird.

Meine Familie, meine Freunde, alle sagen Er wars nciht wert, schau nur wie feig er sich verhalten wird, du wirst einen anderen finden, er war eh nicht der Richtige!

Was aber, wenn er es war? WAS dann?

Liebe Grüße
Schnudelinchen

11.11.2002 11:57 • #4


U
Liebes Schnudelinchen,

ich bin mir ganz sicher, dass Du Deine Erinnerungen sehr wohl behalten willst. Du willst nur den Schmerz dabei nicht empfinden. Solange die Erinnerungen Deine Gedanken und Dein Leben bestimmen ist es unheimlich schwer weiterzumachen. Denn wenn jede Kleinigkeit erinnert, ist ein 'normales' Weiterleben nicht möglich und die Angst immer wieder zu erinnern hält uns davon ab. Lass die Erinnerungen zu. Denn abstellen kannst Du sie nicht. Aber versuche, sie nur als Erinnerungen zuzulassen. Erinnere Dich nur an den Moment, wie er war, dass er war. Aber versuche nicht, ihn zu analysieren oder interpretieren. Du wirst keine Antworten finden. Nicht auf diesem Weg.

Ich kenne auch nur zu gut die Frage, die Dich beschäftigt. Auch mich überkommt sie immer wieder. Was, wenn er der Richtige war? Es sagt sich so leicht, dass er es nicht sein könnte, weil er sonst bei mir geblieben wäre bzw. mich anders behandelt hätte danach. Aber was ist der Richtige? Ist er das für mich oder für uns? Ist er weniger wert, nur weil er meine Gefühle nicht mehr erwiedert?
Das ist eine schwierige Frage. Aber wichtig ist wohl nicht, ob er perfekt zu mir gepasst hätte und ob wir glücklich geworden wären, wenn ein paar Dinge anders gelaufen wären. Tatsache ist, er hat sich gegen mich entschieden. Und ich denke nicht, daß es nur eine große Liebe gibt. Die Gefühle können in verschiedenen Beziehungen unterschiedlich stark sein, aber sie sind auch immer anders. Du wirst nie genau das Gleiche für einen anderen Mann empfinden. Das heisst aber nicht, dass die Gefühle nicht genauso stark oder sogar stärker sein können. Und sei sicher, es gibt bestimmt noch viele Männer, die sehr gut zu Dir passen und Dich ebenso abgöttisch lieben können wie Du sie. In der Liebe gibt es kein richtig oder falsch. Es gibt nur Gefühle. Und die wirst Du auch mit einem anderen wieder finden können. Gib die Hoffnung nicht auf!

Liebe Grüsse

Uschi

11.11.2002 13:11 • #5


S
Liebes Schnudelinchen,
Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können ...
Ich habe vor einiger Zeit eine Ergänzung gelesen: Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können, Erinnerung ist aber auch die einzige Hölle, in die wir oft grundlos verdammt werden.
Erinnerungen tun hin und wieder weh, das läßt sich nicht vermeiden. Das Grübeln über Gesagtes gehört zu einer Trennung dazu, davor ist wohl keiner sicher. Ob er es wert ist, kannst nur Du beurteilen, denn Deine Familie und Freunde kennen ihn nicht so wie Du. Daß es Momente gibt, in denen Du ihn gar nicht zurückwillst, finde ich aber schon sehr positiv. Und diese Momente, daß man mitten aus einer eigentlich angenehmen Stimmung heraus urplötzlich einen Stich im Herzen spürt, weil man an ihn denkt, kenne ich auch nur zu gut. Das ist nicht leicht, aber es wird besser werden. Irgendwann tut es nicht mehr ganz so schrecklich weh, ich merke das jetzt schon hin und wieder.

Und Uschi hat Recht: Die Liebe, die man für einen Menschen empfindet, ist jedes Mal anders, aber nicht weniger intensiv!

Meine Freundin hat sich vor ein paar Tagen verliebt und schwebt auf Wolke 7. Ein bißchen neidisch bin ich schon, obwohl ich es ihr von Herzen gönne, ganz ehrlich, aber mir würde ich dieses Glück eben auch gönnen. Die Frage, wann bin ich denn wieder dran mit glücklich sein, stelle ich mir dann oft. Aber ich bin sicher, daß es für uns irgendwann wieder Sonne in unserem Leben gibt. Ganz bestimmt!!

Liebe Grüße
Shannon

11.11.2002 13:28 • #6


E
Liebes Schmudelinchen,
Liebe Shannon,

ja, Erinnerungen sind mit unter sehr schmerzlich, gerade in der ersten Zeit.
Man kommt an einen Ort, den man oft gemeinsam besucht hat.
Man trifft einen Menschen, den man immer zu zweit besucht hat.
Man hält Sachen in der Hand, die dem anderen auch etwas bedeutet haben.

All das tut weh und wird noch eine Zeit weh tun.

Natürlich geht es mir auch so. Wie oft geriet meine Seele in Schwingungen mit Untönen, ob einer solchen Begebenheit. Und nie konnte ich die Töne zum verstummen bringen.

Doch so langsam kommt die Zeit, wo es weniger wird. Nach dem Auszug meiner Frau habe ich alles verbannt, was mir zu weh tat. Noch habe ich einen Karton in der Wohnung stehen, in dem so viele Kleinigkeiten gelandet sind, die ich nicht zu sehen wünsche... Vielleicht später einmal wieder kann ich sie mir anschauen.

Eines Tages werde ich aufwachen und dann kann ich sagen, die Zeit mir ihr war schön. Kann sagen, sie war eine Bereicherung meines Lebens. Kann dann auch sagen, daß ich dankbar war, sie an meiner Seite gehabt zu haben. Für diese Weile.

Soweit bin ich noch nicht. Im Augenblick bin ich soweit, daß ich sage, sie gehört zu meinem Leben. Das kann und will ich nicht ändern. Aber sie ist keine aktiver Bestandteil meiner Gegenwart oder Zukunft. Sie ist ein großer Teil meiner Vergangenheit.

Diese Sicht der Dinge vereinfacht vieles.
Ich habe losgelassen und mich von ihr entfernt.
Ich habe akzeptiert, daß sie ihr eigenes Leben leben möchte.
Ich habe akzeptiert, daß ich mein eigenes Leben führen kann.

Irgendwann werde ich mich neu verlieben und ich hoffe dann, eine Frau zu finden, die noch besser zu mir passt. Wo alles besser stimmt. Noch habe ich den Traum von einer Frau, mit der ich alt werden kann nicht aufgegeben....
Warum sollte ich auch?

Nun, es wird keine einfache Zeit, dessen bin ich mir bewußt, aber ich bin auch sehr neugierig auf diese neue Welt, die sich da vor mir auftut. Und ich bin extrem neugierig auf den Menschen, den ich darin vielleicht kennenlerne.

Neu verlieben wird nicht leicht, aber meine Einstellung ist da etwas rissikofreudig. Wenn ich mich nicht öffne, kann es da nicht sein, daß ausgerechnet der Mensch, der zu mir passen würde, wie der Topf zum Deckel, das ausgerechnet dieser Mensch an mir vorübergeht?

Wenn ich mich öffne, werde ich möglicherweise wieder verletzt, aber tue ich es nicht, werde ich einsam.

Ich vertraue darauf, eines Tages jenen Menschen zu finden, der mich für all den Schmerz und all das Leid entschädigt und dem ich gleiches tun kann.

Seid ganz lieb gegrüßt und ich wünsche Euch wirklich das Gleiche

Nordlicht

12.11.2002 16:29 • #7


S
Liebe Uschi, Shannon, Nordlicht und alle anderen!

Tut gut zu wissen, dass es auch euch so geht...

Ja, Uschi, es stimmt, die Liebe zu einem Menschen ist immer anders als die vorherige Liebe. Jeder Mensch ist ein Individuum, das anders denkt, fühlt, handelt...Manche empfinden wohl ähnlich, haben die selben Einstellungen und Werte im Leben, ähnliche Träume und Hoffnungen.

Aber wenn man bedenkt, dass es auf der Erde Milliarden von Menschen gibt, ist es da nicht irgendwie naiv zu hoffen, wieder jemanden zu treffen, mit dem man sovieles teilen kann? Bin eigentlich kein pessimistischer Mensch, aber oft denk ich einfach, viellleicht hab ich irgendwie altmodische Vorstellungen. So mit Heiraten, Kinder kriegen und bis ans Lebensende zusammen zu bleiben. Vielleicht gibt es sowas in unserer heutigen Zeit gar nicht mehr?

Ja, liebes Nordlicht, auch ich hoffe, dass wir alle für die ganzen Schmerzen und das gasnze Leid entschädigt werden, dass uns widerfahren ist. Habe deine Geschichte still mitverfolgt und bewundere es sehr, dass du nicht verbittert aus der Sache herausgegangen bsit. Auch ich bin neugierig auf das neue Leben, auf die lieben Menschen, die ich kennenlernen werde. Auch ich will mein Herz nicht verschliessen, auch auf die Gefahr hin, wieder so verletzt und traurig zu werden/sein.

Trotzdem ist noch viel Misstrauen in mir. Werde ich das je wieder lernen? Vertrauen...ein großes Wort...

Nachdenkliche Grüße,
Schnudelinchen

14.11.2002 14:28 • #8


E
Hallo Schnudelinchen und ihr anderen,
ich kann euch so gut verstehen, weil man kann diesen plötzlichen Erinnerungen ja auch nicht vorbeugen oder ihnen aus dem Weg gehen. Man kann zwar seine Fotos in die Ecke stellen, aber EIndrücke oder Gewohnheiten doch nicht. Es hat mich selbst beim Einkaufen schon überfallen. Und jetzt ist auch noch bald Weihnachtszeit und man muß alles änderen und wurde dazu nicht gefragt und muß sehen, wie man sich arrangiert. Selbst eine Kerze anzuzünden macht einen manchmal traurig. Und bei gemeinsamen Freunden kann es noch viel öfter passieren, aber gerade jetzt brauche ich meine Freunde von früher. Es ist wie ein schwarzes Loch, in das man dann unvermutet wieder fällt und keiner weiß, wie lange es einem noch passieren kann.
Und ich bin auch so enttäuscht, weil ich denke, wie kann ich jemals wieder jemanden vertrauen und ich mag keinerlei Erinnerungen im Moment anhäufen - und dabei fotografiere ich total gerne und viel, jedenfalls früher-.
Es wird einem gesagt, du siehst schon viele besser aus und dann überfällt es einen plötzlich unerwartet, wenn man ein Buch aufschlägt, in dem noch ein Brief liegt.

14.11.2002 15:03 • #9


E
Hallo Nordlicht,
ich finde du kannst die Gefühle so wunderbar in Worte fassen und sie sehen dann so geordnet aus, was mir so oft in wirren Fetzen durch den Kopf geht.
Mir geht es mit den Erinnerungen genau so, wenn es auch eher ein auf und ab ist. Allerdings bin ich aus der gemeinsamen Wohnung auch ausgezogen, weil ich es nicht ertragen konnte, dort zu bleiben und die gemeinsam ausgesuchte Einrichtung um mich zu haben. Wie schön, daß man irgendwann die Hoffnung auf ein positives Sehen der Vergangenheit haben kann.
Weil deswegen tut es ja so weh. Ich wollte gemeinsam alt werden und konnte es mir gar nicht anders vorstellen, ich hatte keine Angst verletzt zu werden. Jetzt wieder Vertrauen zu anderen Menschen und irgendwann zu einem neuen Partner aufzubauen, wenn er einem denn über den Weg laufen sollte, weil Töpfe und Deckel sind doch so verschieden- das ist ganz schön schwer und ein bißchen unvorstellbar. Aber ich will ach nicht aus Angst vor Einsamkeit einen Fehler machen.

14.11.2002 15:48 • #10


S
Heute ist irgendwie nicht mein Tag. Habe schlecht geschlafen und bin ziemlich frustriert aufgewacht.

Was mich an meiner jetztigen Situation am meinsten nervt ist das Unverständnis meines Umfeldes.

Bin ich mal nicht so gut drauf, heisst es gleich Was, du hast ja keinen Grund dafür, traurig zu sein! und wehe, ich gebe zu dass ich noch manchmal an meinen ex denke. Da kommt dann meistens diese Reaktion was, du denkst immer noch an ihn?

Wie Bitte?! Es sind mittlerweile fast sieben Monate vergangen. Aber ich kann doch nicht einfach fast zwei Jahre aus meinem Gedächtnis streichen. Ich hab doch keinen Schalter in meinem Kopf, den ich umlegen kann und alles ist vergessen.

Ob man Liebe einfach vergessen kann? Hört das eines Tages einfach auf?

Das verletzt mich alles sehr.

Sorry für das Gejammere, aber irgendwie will ich nicht mehr jeden Tag mit mir aufs Neue kämpfen.

Traurige Grüße, Schnudelinchen

16.11.2002 13:38 • #11


E
Hallo mein kleines Schnudelinchen!

Vorgestern Selbstgespräche, gestern auf der Leitung stehen und heute ist es noch schlimmer, was??

Es ist völlig okay, wenn man sich auch nach 7 Monaten noch manchmal schlecht drauf fühlt, lass sie zu diese Gefühle, sie heilen dich nur weiter.

Und mach dir nichts draus, wenn deine Freunde dich nicht verstehen, vielleicht haben sie noch nie jemanden so geliebt, dass sie nach 7 Monaten immer noch traurig über die Trennung sind.
Und nein, du sollst - und kannst - ihn nicht vergessen, er ist ein Teil deines Lebens, ein Teil deiner Vergangenheit, und es gab sicherlich viele schöne Momente in den 2 Jahren, die sich lohnen , bewahrt zu werden.
Irgendwann wird es nicht mehr wehtun, daran zu denken, sondern dir ein kleines, melancholisches Lächeln auf die Lippen zaubern, du wirst seufzen und sagen: Ja, das war doch schön

Und diesen Schalter zum Umlegen......den wünschen sich wohl Millionen von traurigen Menschen, die etwas vergessen wollen, aber wir lernen aus unserer Vergangenheit.....ich bezeichne es nicht als aus Fehlern lernen, denn nichts im Leben kann je ein totaler Fehler sein.
Man macht seine Erfahrungen, und daraus lernt man....oder auch nicht.....(Thilde ist bestes Beispiel dafür! ;D)

Kopf hoch , liebes Schnudelinchen, ich denk an dich, und nehm dich mal fest in den Arm!

Liebe Grüße

Thilde

16.11.2002 14:38 • #12


E
Liebe Weserströmchen,

leider kann ich erst jetzt antworten.

Viele Menschen müssen einfach den Weg gehe, wenn die Trennung vollzogen ist, auch alles aufgeben, was man sich gemeinsam aufgebaut hat. Sie müssen raus aus der gemeinsam geschaffenen Wohnung und Ordnung.
Das kann ich nachvollziehen, war aber für mich nicht der Weg.
Schau, ich habe für mich einige feste Bezugspunkte gesucht, an denen ich mich orientieren konnte. Das waren die Arbeit und die Wohnung und vor allem liebe alte Freunde. Ich brauchte Sockel, damit nicht das ganze Haus einstürzt. Stützbalken, um das Dach noch zu tragen.
Nun habe ich mit der Erneuerung begonnen. Habe neue Freunde gefunden und komme Stück für Stück weiter. Im Laufe der Zeit wird es noch weitere Veränderungen geben, die dann durchaus auch auf die ersten Fundamente zurückfallen können. Ich habe so ein wenig Sehnsucht nach dem Norden ) Mal sehen, was die Zukunft so bring....

Es ist lieb gesagt, daß meine Gedanken so geordnet aussehen, aber sie drehen auch ganz schöne Kreise mitunter, glaube mir das.
Tja, und dann ist da noch der schwierigste Punkt, wie es uns derzeit erscheinen mag. Das erneute Öffnen für eine Partnerschaft. Ich kann nur sagen, laß Dir Zeit. Was kommen will wird kommen und nicht wann du es willst, sondern wenn die Zeit dafür da ist. Manchmal kann das schneller kommen, als man denkt, oder vielleicht gewollt hat, den umgekehrten Fall gibt es aber auch.
Glaube daran, daß wenn sich der Richtige zeigt, Du auch wieder bereit bist zu lieben.
Wie oft kommt es vor, daß man den einzigrichtigen Topf oder Deckel im Leben findet? Ich kenne eigentlich kein Paar, bei dem es so ist. Aber ich kenne viele Paare, wo das zumindest nicht ganz so doll klappert. ))

Schmudelinchen,

zu Deiner Frage, ob es jemals aufhört, kann ich sagen, daß ich davon überzeugt bin. Es wird aufhören, sobald Du es als schönen und vor allem abgeschlossenen Teil Deiner Vergangenheit ansiehst, wie es meine liebe Thilde ja auch gesagt hat.

Immer sind unsere Ex-Partner ein Teil von uns. Sie sind auf immer mit unserem Leben verbunden. Also haben wir zwei Möglichkeiten, entweder wir versuchen uns gut daran zu erinnern und zu sagen, das war in Ordnung wie es war, oder wir verfluchen diesen Teil unserer Vergangenheit. Aber in beiden Fällen können wir nichts mehr ändern.
Für meinen Teil habe ich mich für die erste Variante entschieden. Sie macht mir mein eigenes Leben einfacher und hat dafür gesorgt, daß mein Kopf und mein Herz wieder ein Stück freier geworden sind.

Meine liebe Thilde,

du schreibst immer so schöne Beiträge. Darf ich Dir mal einen liebgemeinten (und auch nicht ganz so ernstgemeinten) Vorschlag machen?

Mach doch mal ein Posting und schreibe Dir dann eine Antwort dazu, so als würdest Du jemand anderem schreiben. Würde mich mal interessieren, was Du Dir so raten würdest.
Ich drück Dich! Du weist, wie ich es meine ;o)

Allen wünsche noch den nächsten Schritt, um weiter zu gehen.

Liebe Grüße

Nordlicht

18.11.2002 11:52 • #13


U
Liebes Schnudelinchen,

ich muss mir das auch dauernd anhören: 'Deine Leidenszeit steht in keiner Relation mehr zu der Dauer der Beziehung'.
Sowas können nur Menschen sagen, die entweder noch nie jemanden verloren haben, den sie so sehr geliebt haben oder die einfach selbst glücklich sind und in dieser Phase sich nicht (mehr) vorstellen können, wie sehr man unter einer Trennung leidet. Mach Dir nichts aus solchen Gedanken. Es ist völlig normal, dass Du nach 7 Monaten immernoch Schmerz und Trauer empfindest und an ihn denkst. Du hast ihn geliebt. Und Liebe verschwindet nicht von heute auf morgen. Sie wird vielleicht nie ganz verschwinden. Er ist ein Teil von Dir. Und das wird er immer bleiben. Irgendwann wirst Du wieder jemanden treffen, der Dein Universum ist und der den größten Teil Deines Herzens einnimmt. Aber deswegen wirst Du Deinen Ex nicht vergessen. Und irgendwas wird immer zurückbleiben.

Meine Beziehung dauerte nur 2 Monate (ich kenne ihn zwar schon 2 Jahre und wir waren immer gut befreundet aber die Beziehung an sich war nur sehr kurz). Trotzdem leide ich immernoch sehr unter der Trennung. Und mittlerweile ist die schon 5 Monate her. Aber Gefühle - ob Liebe oder Trauer - lassen sich nicht mit Zeit messen. Je mehr Du für ihn empfindest oder empfunden hast, um so länger wird es dauern es zu überwinden. Lass Dir diese Zeit. Und lass Dich dabei von niemandem beeinflussen. Wirkliche Freunde werden Dich verstehen. Oder sie werden Dir zumindest die Zeit lassen, die DU brauchst.

Lass Dich nicht unterkriegen.

Ganz liebe Grüsse

restless

18.11.2002 12:08 • #14


A


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