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Eine Warnung an alle, die in einer Affäre sind

K
Zitat von GeoReloaded:
@Failed
@Vya
@Dummda2
@kuddel

vielen Dank. Durch eure Antworten/Threads fange ich an zu verstehen. Zumindest werde ich anfangen , aufzuhoeren mich mit den ewig gleichen Fragen zu martern.

Ich fuer meine Person habe entschieden, dass ich das was mir passiert ist bzw was Ex gemacht hat, nicht als Affaere bezeichnen kann. Er hatte eine Nebenfrau; hat mit ihr neben mir zusammengelebt; er hatte ihr UNSERE intimsten Geheimnisse anvertraut (ich weiss das, weil ich mit ihr gesprochen habe, ganz kurz aber immer hin); er hat ihr Sachen von sich erzaehlt, seine Gefuehle etc. aber mir immer erklaert, dass er diese lieber fuer sich behaelt etc., weil er mich damit nicht belasten will, und noch vieles mehr.

Das sind Sachen, die mich bis ins Mark getroffen haben.Dass er mich fuer so klein, nutzlos, dumm, kleinlich und emphatieunfaehig dargestellt und gehalten hat. Das hat mein Vertrauen, meinen Glauben an ihn zerstoert. hat an mein Selbstwertgefuehl genagt und es fast zerstoert. Der Betrug und die Luegen - nein, das werde ich nie vergessen. Darueber kann ich nicht hinwegsehen und warum sollte ich es?

Dann liebe ich ihn eben nicht genug! Dann habe ich nicht diese uebermenschliche Kraft der Liebe in mir. Ich wuerde ihn auch in 2,5,10, oder 15 Jahren nicht wieder zuruecknehmen. Nein, die Groesse besitze ich nicht. Das eine was mir geblieben ist, ist mein Stolz - und der steht nicht zur Debatte.

Vielleicht habe ich in all den Jahren der Beziehung in einer Illusion gelebt und wache gerade auf.

Wohl besser spaet als nie.

Danke euch allen.

@Kitty-70
Schaue nicht auf das was er oder sie tun oder getan haben. Schaue auf das was du gemacht hast und tust. Wenn es fuer dich richtig war und ist, dann ist es halt eben so. Wenn du in den Spiegel schaust und die Frau darin dir zunickt und zustimmt, dann ist das alles was du brauchst.


[Ich sage das wohlwissend, dass es eben Theorie und gut reden ist und von der Wirklichkeit abweicht. ]



Was ist schon richtig und was ist falsch. In der Zeit fühlte es sich gut an danach denkt man immer warum habe ich das getan. Was erzählen die Männer ihren EF und was ihren AF. Ich weiß auch viel von ihr und wie es bei ihnen war. Und denke mir auch wenn das ihr Leben ist wie sie es sich vorstellt bitte. Wolltest du wirklich alles wissen von ihr.

Es tut mir sehr leid für Dich das kannst Du jetzt glauben oder auch nicht.

Denke seine Frau weiß nicht alles sonst hätte Sie ihn nicht reingelassen. Und so weh es mir auch tut ich würde es ihr nicht sagen wobei viele es wussten.

Er wirkt eher auf viele wie der schüchtern Mann der das nicht könnte aber das Stelle ich bei allen die mich fragen klar. Es ging von ihm aus.


Ich wünsche Dir ganz viel Glück und Kraft

03.02.2017 13:44 • #181


B
Zitat von Kitty-70:
Zitat von Binaneu:


Nein, sie kannte das Rumgeeiere nicht.
Sie hängt aber am gleichen Lebensentwurf.,( natürlich unter anderen Vorzeichen)


An welchem denn?



Zu genau möchte ich das hier nicht schreiben..Wegen Wiedererkennen...

03.02.2017 14:45 • #182


A


Eine Warnung an alle, die in einer Affäre sind

x 3


D
Zitat von Kitty-70:
Zitat von Dummda2:
Wir waren mit 19 J. zusammen bis ich nach wenigen Monaten Schluss gemacht habe. 15 j. später hat er mich kontaktiert auf Empfehlung seines Coach. Dann sind wir quasi sofort wieder zusammen gekommen und jetzt nach 14 jahren immer noch zusammen und wollen das auch bleiben.



Warum hast Du Schluss gemacht wenn ich fragen darf.

Ich bin mit 21 mit meinem Ex zusammengekommen. Das ist 23 Jahre her. Das zusammen bleiben wollen ist glaube ich auch nicht das Problem. Es zu schaffen schon. Es wird keiner sagen ich trenne mich nach den und den Jahren.


Du wirst lachen, es war eigentlich nur ein ONS, eher eine lose Beziehun am Anfang. Aber er hat sich dann ganz fürchterlich in mich verliebt. ich mich aber nicht so sehr in ihn. Da der Gefühlsunterschied so groß war, habe ich Schluss gemacht, denn das ging einfach nicht gut (klammern und so). Er hatte sich so sehr verliebt, dass dieses Gefühl ihn 15 jahre begleitet hat ohne mich auch nur zu sehen. Als wir uns dann wieder trafen war die gleiche Vertrautheit von damals sofort wieder da. eine Vertrautheit die sich in vielen Jahren in unseren ersten Ehe nie ansatzweise gezeigt hatte. Also haben wir beide sofort (vom die Konsequenzen gezogen, wobei ihn ohnehin schon mit dem Trennungsprozess bei mir angefangen hatte. Passte nur zufällig genau. Mit sofort meine ich 6 Wochen und ohne sich einmal geküsst zu haben o.ä.
Also Wirrungen und Irrungen kenne ich auch zur Genüge.

03.02.2017 15:12 • #183


D
@GeoReloaded
das mit den übernatürlichen Kräften war natürlich ein Scherz und den Schuh soll sich keiner anziehen, tu ich auch nicht. jeder muss seine Entscheidung für sich treffen. Ein Austausch kann helfen, denn man spürt, wie die Aussagen anderer auf einen wirken.
Zu der Aussage, er habe der anderen Frau alles erzählt und Dir nicht, möchte ich Dir folgendes sagen: Ich habe mich in den vergangenen Monaten mit Dritten ausgetauscht. Dabei habe ich Dinge (Gefühle, Gedanken) geschildert, die mein Mann nicht weiß. Alles keine schlimmen Sachen, aber immerhin, meinem Mann habe ich manches nicht gesagt. Der Grund dafür ist eigentlich gerade die Distanz zu den anderen vs. die Nähe zu meinem Mann. Mit Dritten kann man quasi ein Selbstgespräch führen mit feedback. Natürlich zeigt dies ein gewisses Vertrauen und sei es, dass der Dritte es nicht weiter erzählt. Aber es bedeutet auf keinem Fall, dass man dieser Person mehr vertraut als dem Partner. Im gegenteil. Gerade weil mein Mann mir so nah und wichtig ist, weil ich mit ihm in der Beziehung bin und nicht mit anderen (freundschaftliche Beziehung halt), konnte ich dritten mehr bzw. anderes schildern als meinem Mann. das ganze diente letztlich der Aufarbeitung und damit meiner Ehe. ich bin diesen Menschen, einem ganz besonders, enorm dankbar. Es war eine grandiose und selbstlose Hilfe die ich von Fremden bekommen habe, einfach so. Mein Mann weiß, dass es diesen Austausch gab/ gibt. er ist nicht begeistert davon, aber dann hätte er halt nicht fremdgehen sollen.
Manchmal braucht man den Austausch mit anderen auch über tiefgehende Sachen. Diese mögen sich, gerade wenn es noch Leidenschaft, etc. dazu gibt, dadurch enorm aufgewertet und wichtiger als die EF vorkommen. Aber tatsächlich ist es eher das Gegenteil. Es ist zeitlich und thematisch begrenzt.

03.02.2017 15:29 • #184


GeoReloaded
@Dummda2

es ging mir nicht um das Austauschen zwischen Freunden oder mit jemandem, den man kennt und sein Herz ausschütten will, weil man Feedback benötigt.

Du wolltest Aufarbeiten, hast von diesen Menschen selbstlose HIlfe bekommen, die dir halfen und deiner Ehe dienten.

Er hat sich bei jemanden ausgelassen, die sein Bett mit ihm teilte, die kein Interesse an meiner Ehe hatte oder selbstlosem Austausch hatte. Er hat dieser Frau Intimes von mir erzählt, was ich bin und wie ich mich verhalte. Dazu noch seine Wünsche, seine Enttäuschungen, seien Sehnsüchte. Er hat ihr alles das in die Hände gegeben, was sie benötigte, um in seinen Augen der rettende Engel zu sein, der ihn aus seiner Misere, seiner Einsamkeit holt, fort von einer Ehefrau, die lieblos und desinteressiert war. Sie, die Next, hatte kein Interesse an selbstlose Hilfe ihm gegenüber. Das ist der Unterschied zum dem was du oben beschreibst.

(Ich bin zwar naiv aber zu glauben, dass eine Geliebte dem Mann selbstlos dabei hilft, seine Ehe aufrecht zu erhalten und das was ihr anvertraut wird, nicht ausnutzt und benutzt halte ich für äusserst unwahrscheinlich)

Ich stand bildlich gesehen wie ein offenes Buch vor ihr. Sie kannte meine Abneigungen und Vorlieben, meine Lebens- und Leidensgeschichte, sie wusste wer und was ich war. Sie sie konnte alles gegen mich verwenden.

Sie konnte ihn steuern, ihm zeigen, dass sie das Gegenteil, ein begehrenswertes Gegenteil, zu mir war und dass sie ihn glücklich machen konnte, während er bei mir, nur weiterhin ein Dasein am Leben vorbei fristen würde, langweilig, ohne Höhen und Tiefen, ohne Aufregungen, ohne Abenteuer, ohne Sebstbestätigung (seine Worte). Das Leben eines älteren Ehepaares eben. Das machte ihm Angst - wie es auch mir Angst machte aber ich war bereit dieses Leben weiter zu leben, weil ich dachte, dass er es so wollte.

Das Gefühl, das ich hier beschreibe, ist das gleiche Gefühl, das man hat, wenn ein Einbrecher in dein Haus einbricht und deine Sachen zerwühlt. Man fühlt sich ausgeliefert, *beep*, verletzt, erniedrigt und schutzlos. Ein Eindringling in das Intimste was man hat.

Es mag für ihn am Anfang um solche Gespräche gehandelt haben wie du oben beschreibst. Es wäre auch in Ordnung wenn diese Gespräche mit einer Freundin oder einem Freund geführt würden, es ist jedoch nicht in Ordnung die Ehefrau so vor der 'Nebenbuhlerin' (nennen wir sie so mit diesem Altmodischen Begriff) zu demontieren. Mein Ex hat das getan und das nagt mehr an mir als alles andere. Denn sie weiss jetzt Sachen von mir, die ich ihm anvertraut habe, weil er mein Ehemann war.

Alles was er ihr erzählt hat (so wie sie es beschrieben hat) malen ein Bild von einer ganz anderen Frau und wenn das das Bild ist, dass mein Ex von mir hatte, dann weiss ich nicht warum er 30 Jahre bei mir geblieben ist (es gab nichts zu teilen und keine Kinder). Ich hätte mich früher verlassen.

04.02.2017 08:30 • x 6 #185


D
@georeloaded, ich verstehe schon, was Du meinst. Natürlich ist es ein Unterschied, ob ich zu jemanden einen guten Kontakt habe oder eine Liebesbeziehung. Auch macht der Unterschied in der Haltung der Person einen Unterschied. Das ist mir alles klar. Ich wollte nur verdeutlichen, dass das Erzählen von intimen Details nicht Ausdruck eines größeren Vertrauens oder Nähe bedeuten muss. Gerade Distanz fördert mitunter die Bereitschaft zu reden.

Den Vergleich mit dem Einbruch ins Haus hatte ich für mich auch gezogen. Genau so fühlt es sich an. Das schlimme ist ja, dass wir von dem Menschen, auf den wir uns maximal verlassen müssten/ sollten, diesen Betrug erleben. das führt zu einem existentiellen Schock. Unsere Existenz ist gefährdet. dabei geht es weniger um irgendwelche Bequemlichkeiten o.s. Unsere Leben/ Existenz sind miteinander verwoben und das bricht mit einem Schlag auf. das ist, meine ich auch, die Traumarisierung dabei. Dies hat entsprechende Auswirkungen auf die Psyche (s. Studie auf Theratalk). ich spüre, dass es mich nachhaltig verändert hat. Aber wenigstens nicht zu meinem Nachteil .

Versteh mich bitte nicht falsch, wenn es für Dich richtig ist zu gehen, dann tu das. Wenigstens danach, wenn wir es erfahren, haben wir die Wahl. Gehen oder bleiben? Sofort oder später?

Wie ist jetzt bei Euch der Stand?

04.02.2017 14:39 • x 1 #186


GeoReloaded
@Dummda2

hier die Story in der Kurzfassung: September 15 habe ich erfahren, dass mein Ex mich wegen seiner Geleibten mich verlassen will; Oktober 15 habe ich die Scheidung eingereicht und November 15 war ich geschieden. Januar 16 war Ex wieder verheiratet.
Seitdem verarbeite ich 30 Jahre Leben in der Seifenblase.

Ich konnte mit diesem Betrug nicht leben und ich will ihn auch nie mehr in meinem Leben haben obwohl er meint, dass ich für ihn ein besonderer Mensch bleiben werde. Er will Freundschaft (so eine lose unverbindliche 'dich kenne ich ja auch'-Freundschaft eben.)

05.02.2017 04:34 • x 1 #187


Vegetari
Zitat von GeoReloaded:
hier die Story in der Kurzfassung: September 15 habe ich erfahren, dass mein Ex mich wegen seiner Geleibten mich verlassen will; Oktober 15 habe ich die Scheidung eingereicht und November 15 war ich geschieden. Januar 16 war Ex wieder verheiratet.
Seitdem verarbeite ich 30 Jahre Leben in der Seifenblase.


Was für ein Drama in so kurzer Zeit!
Ich sehe aufgrund mangelnder Reflektionsmotivation ihn eher als Verlierer und wenn Du Dich von 30 Jahre Seifenblase lösen willst, befindest Du Dich m.E. auf einen guten Weg!

05.02.2017 10:23 • x 1 #188


Failed
Zitat von Vegetari:
Was für ein Drama in so kurzer Zeit!
Ich sehe aufgrund mangelnder Reflektionsmotivation ihn eher als Verlierer und wenn Du Dich von 30 Jahre Seifenblase lösen willst, befindest Du Dich m.E. auf einen guten Weg!


Das als Betroffene so sehen zu können ist aber die Königsklasse.

Natürlich ist an all den klugen Dingen was dran, die da aufgelistet auf dem Zettel mit dem Titel ZIEL stehen.
Sich sich selbst lieben.
Sich selbst genug sein.
Das eigene Glück nicht von einem anderen abhängig machen.
Reflektieren.
An der Sache wachsen und dabei zu sich finden.
Dem Drama klug, souverän und wie Phoenix aus der Asche entsteigen, gereift, bei sich selbst und um Lichtjahre besser als man je zuvor war.
Etc. pp ..

Alles schön und gut.
Aber mal ehrlich, wie sieht es denn in der Praxis aus?
Man steht plötzlich vor den Scherben der letzten 20/30 Jahre, alleine! und nicht mehr im ganz jungen Alter. Das Leben, wie man es bisher lebte, ist weg. Die Perspektive die man glaubte zu haben ebenfalls. Der Mensch der einem 30 Jahre lang am nächsten stand, wie durch Knopfdruck plötzlich ein Fremder. Schlimmstenfalls kommen noch finanzielle Sorgen und Existenzängste hinzu.
Man steht im Nichts und man zweifelt an allem was jemals einen Wert hatte.

Dann ist es völlig egal ob Ex reflektiert ist oder nicht.
Er hüpft nämlich auch unreflektiert putzmunter und glücklich durch sein neues Leben und wird das auch weiterhin tun.
Er hat es ganz offensichtlich leicht während man selbst von allem was zertrümmert wurde zerquetscht und erdrückt wird.
Und es sind, nach so vielen Beziehungsjahren, sehr viele Trümmer. Von denen sich einige nicht mal entfernen lassen.

Früher oder später krempelt man die Ärmel hoch und fängt an aufzuräumen. Und während man aufräumt refektiert man sich dumm und dämlich.
Währenddessen tanzt Ex mit oder ohne Next auf der Sonnenseite des Lebens Salsa, lässt sich den Bauch kraulen und genießt sein neues Leben.

Mag sein das wir, die Menschen mit ausgeprägter Refektionsmotivation, auf irgendeiner imaginären Bewertungsliste die bessere Punktzahl erreichen.
Aber wenn die Alternative ist die letzten 20/30/... guten Jahre die man noch vor sich hat glücklich weil unbeschwert weil unreflektiert zu genießen, dann gepfiffen auf diese Punkte.

05.02.2017 11:21 • x 5 #189


K
Zitat von Failed:
glücklich weil unbeschwert weil unreflektiert .


Das sind für mich in der Kombination sehr widersprüchliche Worte ...

05.02.2017 13:58 • #190


GeoReloaded
@Failed

Vielen Dank!

Besser hätte ich nicht ausdrücken können wie es mir jetzt zumute ist. Was mich bewegt und welche Gedanken mir durch den Kopf gehen, hast du so treffend, kurz und bündig auf den Punkt gebracht.

Ich reflektiere, krempele mich und mein Leben um, räume Trümmer zur Seite, hoffe auf eine Zukunft und glaube, glaube an ein glückliches zufriedenes Leben in der Zukunft. Dennoch ist die Einsamkeit und die Traurigkeit in mir immer present, auch wenn ich lache, tanze und Späße mache..... Vertrauen, vertrauen kann ich nicht mehr... weder an mich und meine Stärken noch an die Worte anderer.....

05.02.2017 15:12 • x 1 #191


Gemini
Ich finde das Thema gut und je mehr Aufklärung es gibt, desto mehr Frauen und Männer werden davor gewarnt, sich in unglückliche Affären zu stürzen. Hätte ich mich damals mehr mit dem Thema beschäftigt, hätte ich sein Spielchen vielleicht schneller durchschaut, denn es läuft wirklich immer ziemlich ähnlich ab. Zumindest in den Geschichten, wo es der verheiratete Part nicht ernst meint und nur auf ein Abenteuer aus ist, da läuft es immer gleich ab.

Am Anfang lernte ich IHN kennen. Da er ein Kollege war, wusste ich auch, dass er verheiratet war. Doch er schien sich in mich verguckt zu haben, weshalb sollte er sich sonst monatelang darum bemühen, mich kennenzulernen? Warum würde er sich sonst in der Mittagspause immer zu mir setzen und mich über beide Ohren anstrahlen, sobald er mich sieht? Warum würde er nach der Arbeit auf mich warten, nur um mich zum Auto zu bringen? Vielleicht hat er ja echte Gefühle und attraktiv fand man ihn ja schon immer.
Es stellte sich schnell heraus, dass seine Ehe nur noch auf dem Papier bestand. Meist schlief er auf dem Sofa, es gab keinen S. mehr, im Grunde blieb er nur wegen seiner 14 jährigen Tochter, der er eine Trennung nicht zumuten wollte. Seine Frau habe er nie so geliebt, wie er mich jetzt liebt. Ich sei seine große Liebe und bald würde er sich trennen.
Wenn ich seine Absichten hinterfragte und wissen wollte, wann er sich denn trennt, wirkte er sehr bedrückt, manchmal floß sogar eine einzelne Träne über seine Wange (im Ernst, das war so ). Er besuchte mich regelmäßig, aber die Feiertage und Wochenenden verbrachte er doch lieber mit seiner Familie. Meist war er am Wochenende auf einem wichtigen Geburtstag, meist auf dem Geburtstag seiner Schwägerin, bis ich ihn mal fragte, wieviele Schwägerinnen er eigentlich habe. Trotzdem war ich immer noch geneigt, ihm seine Geschichten zu glauben.
Irgendwann wurde jedoch immer offensichtlicher, dass er mir alles nur vorspielte. Da kam nichts mehr, außer dass ich seinen schlechten Charakter immer besser kennenlernte. Manchmal erzählte er (mit Stolz in der Stimme), wie dreist er seine Frau belog, damit sie nichts ahnte und ich fragte mich, warum er sich solche Mühe mit der Lügerei gab, wenn er sie doch eh verlassen wollte? Natürlich wollte er sie nie verlassen.
Er erzählte, dass sie alt sei und ich ja so hübsch und jung. Auch ziemlich gemein. Ständig hatte er die Augen bei anderen jungen Frauen, die sich angeblich alle an ihn ran machten (außer mit mir, war er natürlich immer treu, ich sei eine Ausnahme, er sei ein treuer Mensch), bis ich herausfand, dass es umgekehrt war. Gut dass unsere Affäre nur 6 Monate dauerte. Nicht jeder Affärenmann ist so dreist, aber ähnlich sind sie sich doch alle.

05.02.2017 15:49 • #192


Failed
Zitat von Kaetzchen:
Zitat von Failed:
glücklich weil unbeschwert weil unreflektiert .


Das sind für mich in der Kombination sehr widersprüchliche Worte ...


Warum findest Du das widersprüchlich?
Kennst auf den Spruch während die Klugen noch grübeln erobern die Dummen die Burg?
Ist das selbe Prinzip.

Die einen reflektieren sich nen Wolf, entdecken dabei natürlich auch nicht so schönes an sich selbst und brauchen ganz viel Zeit um zu verarbeiten.
Die andern denken gar nicht, leben weiter ohne sich mit ihren negativen Anteilen auseinander zu setzen und fühlen sich pudelwohl dabei.

05.02.2017 16:01 • x 1 #193


K
Zitat von Failed:
Die einen reflektieren sich nen Wolf, entdecken dabei natürlich auch nicht so schönes an sich selbst und brauchen ganz viel Zeit um zu verarbeiten.
Die andern denken gar nicht, leben weiter ohne sich mit ihren negativen Anteilen auseinander zu setzen und fühlen sich pudelwohl dabei.


Und genau das glaube ich nicht, denn wenn man seine eigenen Defizite nicht durchschaut und daran arbeitet, werden sie einem immer wieder auf die Füße fallen. Glücklich wird man auf diese Weise bestimmt nicht. Stattdessen fühlt sich das Leben am Ende dann an wie ein Hamsterrad, in dem sich gewisse Dinge wie in einer Zeitschleife ständig wiederholt haben. Klar darf man vor lauter Nachdenken nicht vergessen, zu leben. Aber ein bisschen Selbstreflektion hat ja wohl noch niemandem geschadet

05.02.2017 16:14 • #194


V
@Kaetzchen
Aber man kann doch so oft beobachten, wie Menschen genau nach dem Prinzip vor sich hin leben. Das Hamsterrad ist ihr Antrieb und sie merken unter Umständen gar nicht ob und was ihnen da auf die Füße fällt. Und das beste: sie fühlen sich wohl dabei und wenn was schief geht, sagen sie sich halt, ja so ist's eben. Und weiter gehts …

05.02.2017 16:23 • x 2 #195


A


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