So...
hm also mein problem war immer, dass er mich ja sozusagen nicht gestört hat.
Ich habe ihm halt an einem bestimmten Punkt gesagt pass auf, Du weißt schon länger nicht mehr mit wem Du zusammen lebst (da holte er dann Luft) und Du wirst es auch nie mehr wissen, denn ich weigere mich zu meinem eigenen Schutz, Dich das sehen zu lassen, Du betrügst mich ja eh wieder und wieder
Natürlich schwor er die große Liebe, Stein und Bein und so weiter, aber ich war nicht mehr bereit das Risiko so zu tragen.
Aber: die Motivation ihn rauszuwerfen fehlte lange weil er in seiner absoluten Abhängigkeit von mir nicht muckte und nix. Ich bin bis heute fasungslos wie man sich selber so aufgeben kann. Da sagt einem die Frau die man angeblich über alles liebt, dass nur noch WG geht und man schluckt das einfach?
Irgendwann hat es mich dann einfach genervt. Vor allem der Kinder wegen, die dann auch fragten warum wir nix mehr zusammen unternehmen, keine Urlaube mehr und so und auch meiner selbst wegen. Ich konnte in meinem Zuhause ja gar nicht so leben wie ich das wollte, weil er ja immer noch im Gästezimmer hausierte.
Dennoch war es schwer als er die Koffer gepackt hat, als er weg war habe ich viel geweint, es ist einfach anders und dann wird einem klar, wieviel der andere dann doch noch macht (von Heizungsventile aufdrehen, über auf Leitern klettern), aber mal ernst, das kann es ja wohl nicht sein.
Dennoch war es einsam. Ich bin im Haus geblieben, welches ich zum Glück selber halten kann aber anfangs habe ich gedacht ich brauche ein Navi wenn die Kinder nicht da waren.
Jetzt so langsam findet alles seinen Platz, ich habe aus dem Arbeitszimmer ein Bücher und arbeitszimmer gemacht, aus dem Gästezimmer ein kleines englisches Blumenzimmer wenn Freundinnen hier schlafen.
Die Kinder haben hier ihr zuhause, ich bin nicht super glücklich, habe aber meinen Platz erst einmal gefunden.
Bei mir war es auch so, dass ich ihn raus gewofen habe und dann eingeknickt bin. Das hatte ich mir geschworen passiert nie wieder.
Also habe ich die ersten 10 tage nach seinem Auszug nur Termine gehabt. Ich hatte Feizeitstress wie nie zuvor. Alle verfügbaren freunde habe ich eingespannt und gebeten mich da durch zu bringen und ich kann nur für mich reden aber es war sehr sehr faszinierend wie groß die Erleichterung war als so der erste ach Du Schande er ist Weg Schmerz vorbei war.
Ich war frei! ich bin es noch!
Grandios.
Denn das Spielen einer Rolle tagaus tagein macht krank. Es zermürbt. Es raubt Energie. Wenn man abends schon gedanklich den Finger im Hals hat weil der andere durch die Haustür kommt, das KANN auf die Dauer nicht gut sein.
ich war um jeden abend froh, an dem er Termine hatte, um jeden Tag froh, den er lang gearbeitet hat.
Was ist das bitte für ein Leben? Im Jahr 2015 als emanzipierte Frau?
Das wollte ich dann irgendwann nicht mehr.
09.04.2015 13:25 •
#5