Eine offene Beziehung ansprechen - ja oder nein?

Zitat von paulaner:

Mit Verlaub, eine sehr seltsame Einstellung.

Wieso?

Sie will keinen/selten 6 mit ihm! Und er soll ihr jetzt auch noch zugestehen, sich anderweitig zu vergnügen? Einem anderen Mann das geben, was er sich so sehr wünscht von ihr?

Zitat von Sonar:

Bitte schreibt nicht, dass ich sie bedränge. Das tue ich ganz sicher nicht.

Nein, das sehe ich genauso. Ich finde es völlig legitim anzusprechen, wenn man in der Partnerschaft unzufrieden ist und das sollte eine Partnerschaft auch aushalten. Ich finde es auch komisch, dass heutzutage sich jeder immer sofort unter Druck gesetzt fühlt, sofern einem der anderen mit seinen Bedürfnissen konfrontiert. Was soll man denn sonst machen, als das Gespräch suchen?

Zitat von Sonar:

Ich möchte dieses Gespräch mit etwas mehr Druck führen auch wenn ich weiß, dass Druck nichts bewirkt aber so weiter machen kann ich nicht.

Natürlich bewirkt Druck etwas. Die Frage ist nur was und wie dieser Druck ausschaut. Manche Leute bewegen sich (mental oder physisch) leider immer erst, wenn sie merken, dass der andere keine Geduld mehr hat. So ein Typ bin ich auch Natürlich wird es nicht funktionieren wenn man sagt:Schlaf mit mir, sonst trenn ich mich! Das ist ja wohl klar. Darüber brauchen wir gar nicht sprechen. Aber ich verstehe diese Mentalität nicht, seinen Partner mit seinen Bedürfnissen und Sorgen unbeachtet stehen zu lassen und dass dann mit Ich bin nicht dafür zuständig/ das macht mir nur noch mehr Druck/ Ich bin so zufrieden abzuspeisen. So funktioniert doch keine Partnerschaft. Eine Partnerschaft ist ein Geben und Nehmen. Und ehrlich gesagt wäre ich auch nicht dazu bereit ständig zu raten, was denn nun die Gründe für ihre Bocklosigkeit sein könnten. Dazu biete ich Gespräche an und stelle keine Vermutungen an. Aber das muss man ja in diesem Fall auch gar nicht, denn:

Zitat von Sonar:

Sie sagte mal, dass wenn sie keinen S. hätte, dass für sie auch nicht schlimm wäre. Das war allerdings nicht auf mich bezogen sondern ganz allgemein. Das hatte sie schon im ersten Jahr unseres Kennenlernens gesagt.

Kann man sie da nicht einfach mal beim Wort nehmen? Sie sagt selbst, dass sie nicht so eine hohe Libido hat und dennoch glücklich ist. Gut, das ist doch mal eine Aussage. Manchmal ist die Antwort recht simpel.

Zitat von Sonar:

zu 1:

Ich fühle mich nicht von dir begehrt und ich vermisse es deine Lust auch ohne mein zutun zu spüren. Ich möchte die Ehe nicht gefährden aber wenn das so bleibt, bin ich dazu geneigt, mir eine Frau zu suchen, die mir dieses Gefühl gibt.
So schreiben, mit was ergänzen?

Am Ende sollt du du bleiben und so reden, wie dir der Schnabel gewachsen ist. Ich würde es aber wohl so formulieren:

Du, ich will ehrlich zu dir sein. Ich komme mir mittlerweile ziemlich blöd vor, weil ich das Thema schon wieder anspreche, aber es ist nunmal so, dass ich unglücklich mit der Situation bin und merke, dass ich mich gedanklich immer mehr mit Alternativen (wie offene Beziehung oder einer Affäre) beschäftige. Ich will dich aber nicht verlieren oder verletzen, aber genauso wenig will ich den Rest meines Lebens so verbringen. Ich akzeptiere, dass du nicht so große Lust auf das Alles hast, auch wenn es mich manchmal frustriert. Aber wir müssen jetzt gemeinsam eine Lösung finden, mit der wir beide leben können. Ich will nicht mehr warten und hoffen, dass sich etwas ändert und ich will keinen Druck auf dich ausüben. Deshalb wünsche ich mir, dass du dir meinen Vorschlag erstmal in Ruhe anhörst ohne dabei sofort in Panik zu verfallen. Ich liebe dich und ich will und werde dich nicht verlassen. Ich werde auch nichts tun, womit du nicht einverstanden bist und dich anlügen werde ich auch nicht. Aber ich möchte auch verstanden und ernst genommen werden, wenn ich sage, dass ich mir mehr S. wünsche und dass dieser nicht immer nur von mir ausgeht. Das fühlt sich für mich nämlich auch nicht schön an. Können wir darüber reden, welche Möglichkeiten es gibt, damit wir beide zufrieden sind?

Sorry für den langen Text. Ich bin nicht gut darin mich kurz zufassen. Ich denke ungefähr so würde ich es formulieren. Aber es ist schwer jemanden einen Text vorzulegen, wenn man da nicht so drin steckt. Aber vielleicht kannst du ja mit dem einen oder anderen Satz etwas anfangen.

Zitat von Sonar:

zu 2:

Was sind Auslöser deiner Lust?
Warum zeigst Du mir deine Lust nicht obwohl du mich begeherst?
Habt ihr weitere Frage die mir helfen könnten?

Ich würde das weglassen, weil sie dir bereits gesagt hat, dass sie es schlicht nicht so oft braucht. Ich denke sie kann dir darauf auch keine so richtige Antwort geben.

Zitat von Tara76:

Sonar, ich kann dich verstehen. Aber-kurz und knapp: du wirst ihre Lust nicht ändern können. Egal wie du das Gespräch führst.
Sie empfindet diese Lust einfach nicht, da sie andere Prioritäten hat.
Entweder du akzeptierst das so oder du trennst dich.
Klar, sie kann dir -dir zu liebe- Entgegenkommen und regelmäßiger mit dir schlafen. Aber du willst ja, dass sie Lust hat. Und das kann man nicht erzwingen.

Sehe ich ganz genauso. Phasenweise kann man natürlich schauen, warum die Lust gerade nicht so da ist, aber sie sagte ja bereits im ersten Jahr, dass sie nicht soooo der S. Typ ist. Und sie sagte ja selber, dass sie glücklich ist.

Zitat von paulaner:

Und wenn ich den weiterspinne, wäre eine (richtige) offene Beziehung für sie evtl. S. sogar erfüllendes Neuland?

Warum nicht auch das?

Zitat von Alixe1:

Wieso?

Sie will keinen/selten 6 mit ihm! Und er soll ihr jetzt auch noch zugestehen, sich anderweitig zu vergnügen? Einem anderen Mann das geben, was er sich so sehr wünscht von ihr?

Eine offene Beziehung gilt für beide, sonst ist es die einseitige Erlaubnis zum Fremdgehen. Aber wehe du machst das auch, dann ist sofort Schluss.
Dann kann man auch heimlich Fremdgehen. Da ist das nämlich dasselbe. Das, was man selber tut, gesteht man seinem Partner nicht zu.
Sie muss ja nicht, wenn sie nicht will. Aber so finde ich das vollkommen panne.

Außerdem sagt Sonar ja auch, dass er S. mit seiner EF haben möchte.
Darum verstehe ich ja seine ganzen Ideen auch überhaupt nicht.

PS. Fremdgehen ist natürlich Mist und schafft nur neue Probleme. Im schlimmsten Fall kriegt sie es raus und verlässt dich. Genau das, was du ja eigentlich vermeiden willst. Dann kannst du auch den korrekten Weg einschlagen und dich gleich trennen. Ohne sie vorher zu betrügen.

Zitat von paulaner:

Dann kann man auch heimlich Fremdgehen.

Nein.
Der Unterschied ist, dass die Frau dann selbst entscheiden kann, was und wie lange sie das macht oder möchte oder damit leben kann. Heimlich und es fliegt auf, wird so richtig Mist für alle Beteiligten!

@unbel Leberwurst
Das habe ich ja nicht gesagt!
Lediglich, dass das Begehren für mich dazu gehört

Zitat von paulaner:

einseitige Erlaubnis zum Fremdgehen

Ja, das ist es wohl, was er erwartet. Es soll ja sogar Frauen geben, die dann dankbar sind, nicht mehr selbst herhalten zu müssen.

Aber ich denke auch, das wäre das allerletzte Mittel, denn im Grunde möchte er ja seine Frau.

Und was meinst du was sie dann für einen Groll auf dich hegt, wenn du sie auch noch betrogen hast. Dann lieber eine faire und respektvolle Trennung.

Zitat von paulaner:

Eine offene Beziehung gilt für beide, sonst ist es die einseitige Erlaubnis zum Fremdgehen. Aber wehe du machst das auch, dann ist sofort Schluss.

Die Frau braucht keinen S., macht doch nur wegen ihrem Mann mit.
Warum, soll sie denn dann einen anderen ranlassen wollen?
Um was geht es ihr denn, S. mit ihrem Mann nee, aber mit anderen schon?

Zitat von AllesGut:

Der Unterschied ist, dass die Frau dann selbst entscheiden kann, was und wie lange sie das macht oder möchte oder damit leben kann. Heimlich und es fliegt auf, wird so richtig Mist für alle Beteiligten!

Klar.
Ich meinte aber den Punkt, dass man sich selbst etwas gestattet, was die Partnerin aber auf keinen Fall tun dürfte.

Zitat von Traufel:

Die Frau braucht keinen S., macht doch nur wegen ihrem Mann mit.

Und genießt es.
Nur fängt sie nicht selber an.
So habe ich das verstanden.
Aus meiner Sicht, also nur für mich, ein Luxusproblem.

Zitat von LeTigre:

Dann lieber eine faire und respektvolle Trennung.

Das ist aber schwierig, wenn man noch liebt. Sie sind verheiratet, da sind Kinder im Spiel. Meist verharrt man dann doch in der Ehe.

Ich kenne keinen Fall von langjährigen, sich liebenden Partnern, wo sich getrennt wurde, weil der 6 nicht kompatibel war.

Zitat von Sonar:

Ich hatte damals schon gesagt, mir würde 1 mal die Woche reichen und sie würde wohl auch mitmachen aber eben nur, weil sie weiß ich hätte das so gerne. Ginge es nach ihr, könnten wir locker 2 Monate garnichts haben. Mir fehlt der S. aber. Nicht wegen dem S. selbst sondern wegen der Nähe, Emotion, Leidenschaft und dem Zusammengehörigkeitsgefühl.

Die macht doch nur mit, wer will denn sowas?

Zitat von Alixe1:

Das ist aber schwierig, wenn man noch liebt. Sie sind verheiratet, da sind Kinder im Spiel. Meist verharrt man dann doch in der Ehe. Ich kenne keinen ...

Doch, habe ich schon mitbekommen, aber darum geht es ja auch nicht. Eine Trennung würde ich auch nur dann empfehlen, wenn der TE jetzt schon weiß/ plant, dass er dann fremdgeht. Dann kann man es auch abkürzen und fairer gestalten, denn wenn er fremdgeht und auffliegt, ist die K***e ja erst recht am dampfen.

Ist natürlich die Frage wie hoch der Leidensdruck ist.