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Eine Frage des Mutes!

S
Ach ja: und ich hatte auch zu wenig Mut, ihn nach dem Ende der Affäre, als es mir noch schlecht ging, nochmal zu kontaktieren, um die Sache zu klären.
Ich hatte nicht den Mut, evtl zu hören, dass er mich nie geliebt hat.
Ich hatte nicht den Mut, mich mit ihm auseinanderzusetzen und dabei nicht zu wissen, ob er spricht, weil die Gefühle wirklich zu schwach waren oder weil er mich loswerden wollte.
Ja! Auch ich war feige.
Indem ich mit meinem Mann aber an unserer Ehe gearbeitet habe, habe ich Mut bewiesen.

13.09.2020 17:48 • #61


I
Zitat von Samantha40:
Doch feige waren wir beide:

Ja, für den der den Vorsatz zuerst in die Tat umsetzten soll steht immer mehr auf dem Spiel.
Wenn der andere nicht nachzieht, steht er eventuell vor dem Nichts.

13.09.2020 17:48 • #62


A


Eine Frage des Mutes!

x 3


A
Hallo Samantha!

Herzlichen Glückwunsch für eure Entscheidung und euren Mut! Ihr schafft das auch weiterhin. Genauso wie mein Mann und ich. Ich weiß, was für ein schwerer Weg hinter euch und auch weiterhin noch vor euch liegt. Es wird immer leichter werden. Aber ein Selbstläufer wird es nie wieder. Nicht schlimm, das hält euch wach! Aber bitte arbeite noch daran, deinen AM und die Affäre weiter zu entzaubern. Ihr wart verliebt! Liebe war das aber noch lange nicht. Liebe ist das zwischen deinem Mann und dir. Halte dir das immer wieder vor Augen. Auch damit du für deinen Mann offen bleibst und dich nicht wieder in die schönen Erinnerungen der Affäre flüchtest. Das war eine Scheinwelt ohne Alltag und Verantwortung. Die Erinnerungen darfst du natürlich behalten. Aber als Teil der Vergangenheit, niemals als Option für die Zukunft!

Alles Gute!

13.09.2020 18:15 • x 4 #63


F
Zitat von Samantha40:
Indem ich mit meinem Mann aber an unserer Ehe gearbeitet habe, habe ich Mut bewiesen.


Ich finde eher, dein Mann hat Mut bewiesen sorry. Für mich hört es sich so an, als wäre er die zweitbeste Wahl nur gewesen, lieber hättest du deinen AM gehabt. Aber halt immer noch besser als alleine sein. Mutig? Ich weiss nicht.

13.09.2020 18:19 • x 3 #64


Löwin45
Liebe Samantha
Irgendwie beeindruckst du mich, wenn ich hier lese, wie sehr du dich bemühst, so ehrlich zu sein und alles genau zu sezieren.
Es ist dir wichtig, und das ist auch in Ordnung.
Dennoch...
Was kann dir dabei helfen, damit du dich nicht in diesen damaligen Gefühlen so verlierst?
Was fehlt dir heute, damit du die Vergangenheit abschließen kannst?

Sieh es als eine schöne und bewegte Zeit. Die Erinnerung nimmt dir niemand.
Aber, schau nicht nur in die Vergangenheit, sondern auf jetzt und deine Zukunft.

Du hast einen Partner, der ganz sicher sehr verletzt war, viel ertragen hat und jetzt deine 100% Anwesenheit verdient hat.
Ist das nicht möglich, dann versuche für dich zu ergründen, woran es liegt und wie du es verbessert könntest - für dich, aber auch letztendlich für deine Partnerschaft - egal, wie dein Fazit aussehen wird.
Dein Mann hat diese Fairness ganz sicher verdient.

13.09.2020 18:22 • x 4 #65


B
Mut und der Fels in der Brandung ist nur der Ehemann.
Mut, Samantha hättest du bewiesen,wenn du ohne Affären-Mann gegangen wärst. Dein Mann hat verziehen muss aber mit einem Riss in seinem Herzen leben.

13.09.2020 18:25 • x 6 #66


Charla
Zitat von Samantha40:
Ach ja: und ich hatte auch zu wenig Mut, ihn nach dem Ende der Affäre, als es mir noch schlecht ging, nochmal zu kontaktieren, um die Sache zu klären.

Was ich haben möchte muss ich auch bereit sein erstmal zu geben.
Du kannst es drehen und wenden wie du willst.
Deinen hier groß beschriebenen Liebesgefühlen für den Anderen folgten keine Taten, demnach ist dein Mann 2. Wahl.
Auch wenn es nach außen anders wirken mag, innerlich sieht es meist anders aus.
Möglicherweise hält auch ihn die Angst vor Veränderungen am Platz.

Es gibt auch Ehen, die bestehen obwohl aus Liebe nur noch Gewohnheit und/oder Freundschaft geblieben ist und zusammenhält. Jeder kann für sich entscheiden wofür er bereit ist und sein Leben leben.

13.09.2020 18:35 • x 2 #67


Blanca
Zitat von Samantha40:
Ach ja: und ich hatte auch zu wenig Mut, ihn nach dem Ende der Affäre, als es mir noch schlecht ging, nochmal zu kontaktieren, um die Sache zu klären.
Ich hatte nicht den Mut, evtl zu hören, dass er mich nie geliebt hat.
Ich hatte nicht den Mut, mich mit ihm auseinanderzusetzen und dabei nicht zu wissen, ob er spricht, weil die Gefühle wirklich zu schwach waren oder weil er mich loswerden wollte.

Ach weißt Du, manchmal ist es besser, nicht alles zu zerreden. Laß es doch einfach so stehen.
Was sollst Du Dich noch mit jemand auseinandersetzen, der einfach wortlos gegangen ist?
Es ist Vergangenheit und die ist jetzt a) nicht mehr änderbar und b) vorüber.
Wichtig ist, daß Du und Dein Mann jetzt wieder glücklich miteinander werden, so daß Eure Familie gut fortbestehen kann.

Zitat von Samantha40:
Nein! Heute natürlich nicht mehr.
Ich hatte das Glück, dass mein Mann sich mit uns auseinandergesetzt hat und mir verzeihen wollte.
Das hat uns neu zusammengeführt.

Ich finde Deine Antworten erfrischend klar und ehrlich.

Wollte ich mal loswerden.

13.09.2020 18:35 • x 3 #68


S
Zitat von Blanca:
Ich finde Deine Antworten erfrischend klar und ehrlich.

Wollte ich nur mal loswerden.


Danke:-)
Mindestens dafür war das alles gut: ich bin seitdem schonungslos ehrlich mit mir und anderen.
Mein Mann wusste zB, dass ich anfangs nur wegen der Kinder blieb.
Zwar wollte ich ihm das nicht sagen, aber irgendwann ist alles so verfahren, dass man nur noch ehrl ich sein kann!

13.09.2020 18:43 • #69


A
Ja natürlich sollst du ehrlich sein. Deinem Mann und vor allem dir selbst gegenüber. Aber bitte sei nicht schonungslos und unbarmherzig. Auch nicht mit dir. Irgendwas wird da schon sein zwischen dir und deinem Mann. Wahrscheinlich sogar Liebe. Für die Kinder hätte es gereicht, als Eltern weiter zu funktionieren. Ihr habt euch aber anders entschieden. Gut so! Es mag zunächst eine Kopfentscheidung gewesen sein. Die Gefühle werden aber folgen!

13.09.2020 19:14 • x 1 #70


G
Hallo

Schön, das du jetzt wohl ehrlich bist.

Schade, daß dein Mann damit zufrieden ist, eine Option zu sein, weil der Schokokuchen unerreichbar ist-ob das glücklich sein ist muss jeder selbst wissen.

Fakt ist, das die Geschichte dich auch nach 2 Jahren nicht in Ruhe lässt - also irgendetwas scheint deine Leere immernoch nicht gefüllt zu haben.

Dennoch finde ich es toll wenn eine Familie erhalten bleibt.
Alles Gute weiterhin für euch

13.09.2020 20:06 • x 2 #71


Leonhard
Zitat von Samantha40:
Ich weiß, dass er sehr starke Gefühle für mich hatte. Ich nenne diese Gefühle Liebe. Mag sein, dass die Liebe nicht wirklich und wahrhaftig war. Aber sie war da. So denke ich es zumindest.

Ich habe das Gefühl, dass es den AP oft sehr schwer fällt, sich selbst einzugestehen, dass diese irretollen Gefühle, für die sie ihre Ehen aufs Spiel setzten, letztlich doch nur zu einer 08/15 Affäre gehörten und ganz einfachen Mechanismen gehorchten.
Zitat von Samantha40:
Ich hatte nicht den Mut, evtl zu hören, dass er mich nie geliebt hat.

Ja, Gefühle waren da, Verliebtheit, Geheimnis, Spannung, Versteck spielen, sich begehrt und lebendig fühlen....doch Liebe? Das weiß man doch erst nach Jahren.
Du wirst keinen größeren Liebesbeweis erhalten, als den, den Dein Mann Dir gemacht hat, indem er bei Dir geblieben ist.

Zitat von guest2014:
Fakt ist, das die Geschichte dich auch nach 2 Jahren nicht in Ruhe lässt - also irgendetwas scheint deine Leere immernoch nicht gefüllt zu haben.

Für mich klingt das auch noch, als ob noch nicht abgeschlossen und losgelassen wurde. Das ist das Gefährliche, wenn Affären plötzlich platzen und ohne Aussprache enden.
Wenn es wirklich vorbei wäre, würdest Du sagen können, dass eine Aussprache für Deine Zukunft gar nichts mehr bringen würde, da Du wieder an Deine Ehe glaubst.

Ich hoffe, Ihr schafft es!

13.09.2020 21:22 • x 5 #72


A
Zitat von Leonhard:
Wenn es wirklich vorbei wäre, würdest Du sagen können, dass eine Aussprache für Deine Zukunft gar nichts mehr bringen würde, da Du wieder an Deine Ehe glaubst.


Bei mir hat es immerhin 6 Jahre gedauert, bis ich an diesem Punkt war. So ohne Erklärung und Aussprache verlassen zu werden, ist furchtbar. Egal ob jetzt in einer Affäre oder nicht. Gefühle sind nunmal nicht verhandelbar. Aber heute kann ich sehr gut einordnen was damals passiert ist und was das Wort Liebe wirklich bedeutet. Auch Samantha wird das schaffen. Lässt sie bitte bitte in Ruhe hier schreiben. Es wäre wichtig für sie. Mit wem soll sie sonst reden ?

13.09.2020 21:36 • x 1 #73


StillerLeser
Samantha, ich finde auch, dass du hier sehr offen und ehrlich rüber kommst und ich finde deinen Thread mutig und interessant. Danke dafür!

Wie geht es denn deinem Mann heute? Hat er deinen Ausflug komplett überwunden? Vertraut er dir wieder? Was habt ihr für den Neustart getan? Gab es z.B. Veränderungen im Alltag?

14.09.2020 07:22 • x 1 #74


A
Wie gehts dir jetzt Samantha? Haben dich die vielen kritischen Posts hier verschreckt? Weißt du, im Grunde genommen haben die ja Recht. Auch wenn die Formulierungen manchmal echt krass und unter der Gürtellinie sind. Aber Affären sind immer kacke und unfair und zerstörerisch. Wir als Affärenführer hatten die Wahl aber unsere Partner hatten die nicht. Sie wurden von uns in wahrscheinlich die tiefste Krise ihres Lebens gerissen. Geht ein Partner diesen Weg mit in den Dreck und dann auch wieder heraus, ist das wohl wirklich Liebe. Das sollten wir uns immer vor Augen halten. Ok, ich halte nichts davon, jetzt für immer und ewig das Büßerhemd zu tragen. Das habe ich nur Anfangs gemacht und es hat dafür gesorgt, dass ich mich noch schlechter fühlte und am liebsten wieder ausgebrochen wäre. Das Büßerhemd habe ich dann irgendwann ausgezogen und bin in Konfrontation mit meinem Mann gegangen. Ich habe ihm mühsam und immer wieder erklärt, was ich damals vor der Affäre vermisste. Ich habe ihm erzählt, wie ich mich fühlte so als Vollzeitmutter und Hausfrau ohne Jobperspektive. Ich habe ihm erzählt, was es mit mir gemacht hat, sein Streit mit meinen Eltern der schließlich dazu führte, dass ich von ihnen aus der Familie geschmissen wurde. Ich habe ihm erzählt, wie sehr es mich unter Druck setzte, als ich endlich wieder einen wenn auch miesen, schlecht bezahlten Job hatte und er nichts besseres zu tun hatte, als mich wegen meiner Dienstzeiten unter Druck zu setzen. Ich sollte als kleine Hilfsarbeiterin gegen die Obrigkeit aufbegehren und hart meine Urlaubszeiten und Anspruch auf Frei an Wochenenden und Feiertagen durchsetzen. Nur damit ich ihm weiterhin das Essen pünktlich um 12 auf den Tisch bringe. Ich sollte auch weiterhin die Arzttermine unseres Sohnes koordinieren und und mich um meine Schwiegereltern kümmern. Ich sollte auch weiterhin mit den armseligen Sechsnummern in seiner Lieblingsstellung zufrieden sein und nach 5 Minuten selig in seinem Arm einschlafen. Auch wenn er schnarcht wie ein Dampfbohrhammer und sich dennoch weigert, zum Arzt zu gehen, um wenigstens die Schlafapnoe behandeln zu lassen.

Es ist nicht so, dass ich das nicht schon vorher angesprochen hätte. Das habe ich durchaus. Aber ich war durch den Alltag, durch unser Leben und all die Schicksalsschläge so klein geworden und meine Stimme so leise, dass er mich einfach nicht mehr hören konnte. Ein Büßerhemd hätte mich erstickt. Also weg damit. Raus an die Luft und wieder wachsen. Für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse einstehen. Reden diskutieren und einen geraden Rücken bekommen. Ich habe ihm ein oder 2 Jahre nach meiner Affäre aus der ich erstmal auf allen Vieren wieder zu ihm zurück gekrochen bin, klar gemacht, dass ich wieder gehen würde, wenn sich nichts ändert. Diesmal nicht für einen anderen Mann sondern einfach, um zu überleben. Und endlich fand ich Gehör. Endlich tat sich was und meinem Mann wurde klar, um was es hier ging.

Der AM war ein A.. Ja, leider sah ich das erst, als es zu spät war und ich schon mitten im Sumpf steckte. Er hatte mich auch nicht geliebt. Auch, wenn er das zumindest Anfangs in Aussicht stellte. Er war ein scheinheiliger Lügner! Aber er hatte dafür gesorgt, dass ich wieder spüren konnte, wie es sich anfühlt, eine Frau zu sein. Und er hatte meine Sehnsucht danach geweckt, wieder gesehen, geliebt und geachtet zu werden. Es war nicht die Sehnsucht nach ihm, die mir das Leben in den ersten Jahren nach der Affäre so schwer machte. Es war die Sehnsucht danach, wieder die Frau zu sein, die ich einmal war. Damals als ich jung und noch voller Hoffnung war.

So also hatte die Affäre doch noch ihr gutes. Diese Sehnsucht ließ mich nie wieder los. Und endlich begann ich mich frei zu schwimmen und die Unterstützung einzufordern, die ich dafür brauchte. Und ich bekam sie von meinem Mann. Mich nach der Affäre wieder in unserem Haus aufzunehmen war nur der Anfang. Aber mein Mann ging auch den weiteren Weg mit mir mit. Und heute bin ich wieder die Frau, die ich sein wollte und die ich immer war. Ich war nur verschüttet. Die Affäre hatte die Trümmer gelöst, die auf mir lagen. Aber diese weg zu räumen, dazu brauchte ich meinen Mann. Und er war da!

Das, liebe Samantha ist Liebe. Nicht das, was du für den AM fühltest. Das waren nur Hormone!

Ich wünsche dir alles Gute für deinen weiteren Weg! Du wirst ihn gehen. Aber noch bist du erst am Anfang!

15.09.2020 08:49 • x 5 #75


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