Tom102
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Tom102
AllesGegeben30
Zitat von Tom102:Hallo zusammen,
meine Trennung ist jetzt schon 5 Monate her. Zwar spukt mir meine Ex immer noch 24/7 im Kopf rum und es gibt auch noch immer schlechte Tage, aber mir geht es in Summe schon besser. Bspw. ist dieses fiese Gefühl der Verzweiflung fast nicht mehr spürbar, bzw. kommt nur noch sehr selten.
Da ich endgültig mit dem Thema abschließen möchte, habe ich überlegt ein Abschieds-/Trauer-Ritual durchzuführen. Darüber habe ich schon in einige Ratgebern gelesen. Man nimmt sich aktiv Zeit (mehrere Stunden) nochmal richtig zu trauern/sich zu verabschieden und nimmt dazu alte Bilder usw. zur Hand. Dies soll helfen endgültig loszulassen. Nur habe ich damit gar keine Erfahrung und auch irgendwie Angst die ganzen Bilder wieder herauszukramen, die ich so sehr versucht habe zu vergessen.
Was haltet ihr davon? Habt ihr sowas schon probiert? Wenn ja, hat es geholfen?
Danke für eure Antworten!
Tom102
Zitat von AllesGegeben30:
Hallo guter Tom
Ich habe es ähnlich in Erwägung gezogen.
Bedeutet:
Hatte seit der Trennung unzählige Seiten geschrieben über sämtliche Gedanken und Gefühle seither.
Nach einigen Monaten hatte ich diese im Keller verstaut und vor wenigen Tagen herausgekramt.
Warum?
Weil ich alles nochmal lesen, aufarbeiten und neu verstehen wollte.
Sah dementsprechend vieles aus anderem Blickwinkel, habe vieles besser verstanden, einziges für mich und meine Zukunft daraus gelernt und kann heute besser damit umgehen.
Vor wenigen Tagen dann habe ich diese ganzen Blätter an einem schönen Sommerabend in einem schönen Feuerkorb verbrannt.
Der Teil ist somit Geschichte, wenn auch diesbezüglich Erinnerungen bleiben.
Aber auch diese werden verblassen mit der Zeit.
Nun ja, Bilder habe ich auch noch tausende auf bestimmt 4-5 Festplatten verteilt.
Diese allerdings hatte ich zeitnah nach der Trennung meiner Schwester mitgegeben und Sie darum gebeten, mir diese erst wieder in 2 Jahren auszuhändigen.
Nun ist etwas mehr als 1 Jahr vergangen.
Mir geht's zugegebenermaßen viel besser heute und wenn ich überlege, erst wieder in frühstens 1 Jahr an meine Festplatten zu kommen, werde ich mit all den Bildern/Erinnerungen ganz anders umgehen.
Mit persönlich wären für diese Konfrontation 5 Monate noch zu kurz, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Auch löschen werde ich diese vermutlich dann nicht, zumindest stand jetzt, denn dafür waren die achteinhalb Jahre zu schön, als diese vollständig quasi aus meinem Leben zu löschen.
Ich denke, da muss jeder selbst entscheiden, was für Ihn am besten ist.
LG
KBR
Tom102
Zitat von KBR:Ich habe mir (ich glaube, ungefähr in Monat 7) ein ganzes Trauerjahr gegeben. Ich war an einem Punkt, an dem ich fand, es müsse jetzt mal gut sein. Aber irgendwie war ich immer noch nicht so weit. Also beschloss ich, den Druck rauszunehmen und mir ein ganzes Trauerjahr zu geben. Am Ende des Trauerjahres sollte es gemeinsam mit einer Forumsfreundin ein Abschluss-/Abschiedsritual geben. Ende vom Lied: als wir das Ritual planten, stellten wir - ein bisschen perplex und über uns selbst lachend - fest, dass wir es gar nicht mehr brauchen. Das war genial, denn ...
KBR
Tom102
Zitat von KBR:Naja, den Weg, wie es bei mir passiert ist, habe ich ja beschrieben. Aber offenbar ist die Botschaft nicht angekommen.
Ich fand damals auch, dass die Zeit der Trauer vorbei sein müsse. Ich wollte wieder normal sein, aber Druck bringt da nichts und es lässt sich zwar forcieren, aber nicht erzwingen.. Deshalb das Jahr als theoretischen Endpunkt wie bei dem Verlust eines Menschen durch Tod. Jedes Ereignis ein erstes Mal ohne diesen Menschen. D.h. ja nicht, dass man sich das jedes Mal zwingend schmerzhaft auf der Zunge zergehen lassen muss, aber es bedeutet, es eben zuzulassen, wenn es passiert. Es heißt, bewusst hindurch zu gehen und je länger es dauert, desto weniger ist es nötig.
Du wolltest Erfahrungen. Was Du daraus machst, ist mir egal.
KBR
Tom102
Zitat von KBR:Vielleicht kannst Du versuchen, es anders zu sehen - Du trauerst nicht um die Person sondern um eine Lebensmodell, um eine bestimmte Zukunftsperspektive, um ein Lebensgefühl, um Deine Hoffnungen, um Träume.
Das alles kannst Du von der Person zu entkoppeln versuchen. Ich finde, das alles darf man durchaus als Verlust empfinden und betrauern.
Ich war 47 als ich endlich die (für mich) annähernd perfekte Beziehung lebte. Dass ich das nicht mehr habe und auch nicht mehr haben werde, darf mich doch manchmal auch noch traurig machen unabhängig von dem Menschen, mit dem es war. Das ist bei Dir nicht anders. Bei Dir ist alles viel frischer, aber trotzdem hast Du ersehnte Perspektiven verloren.
Catwoman2017
Zitat von Tom102:
Ich wurde nur sehr verletzt. Es war keine normale Trennung. Sie war an nichts Schuld, sonder nur ich (sagt sie). Verliebtheit wurde mir nur vorgespielt (man war ja nie verliebt und ist nur bei mir geblieben weil man eine Beziehung wollte). Es hat noch niemand geschafft mich so stark nieder zu machen. Danach kam ich mir vor wie ein Nichts.
Dementsprechend wütend bin ich. Dementsprechend verachte ich diese Person. Deshalb möchte ich auch nicht so lang trauern, weil sie es einfach nicht verdient hat, auch wenn sie es eh nie erfahren wird.
Zitat von Tom102:Es ist schwierig, da ich sie einfach nur gern aus meinen Gedanken und Gefühlen auslöschen möchte.
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