An alle Leidensgenossinen ,
ich bin weiblich 33 Jahre alt und ungewollter Singel.
Ich möchte euch erstmal meine Geschichte erzählen.Vielleicht gibt es ja hier jemand dem ähnliches passiert ist bzw. dem es ähnlich geht wie mir.
Ich bin mit 19 Jahren mit meinem jetzt EX-Mann zusammen gekommen. Wir haben uns damals in einer Disco kennengelernt. Damals war ich noch in einer Beziehung mit meiner ersten großen Schulliebe und er hatte auch eine laut seinen Worten unglückliche Beziehung.
Wir haben uns kennen- und schlussentlich liebengelernt. Dann haben wir uns von unseren ehemaligen Partnern getrennt und sind zusammen gekommen. Ich war damals noch in meiner Ausbildung und habe in einer Kleinstadt gewohnt, also haben wir 3 Jahre eine Fernbeziehung geführt. Nach 3 Jahren Fernbeziehung bin ich dann direkt nach der fertigen Ausbildung bei meinen Eltern aus und zu ihm in die Großstadt Düsseldorf gezogen. Ich habe vor Liebe alles zurück gelassen, meine Freunde und meine Familie. Aber die gute Nachricht daran ist, dass ich von meiner Familie Gott sei Dank nur 20 Min. Autofahrt entfernt war - ist ja nicht so weit.
Wir haben uns super verstanden, uns kaum gestritten, haben jedes Jahr wunderschöne Urlaube gemeinsam verbracht, unsere Eltern haben sich auch super verstanden und wir haben wunderbare Zukunftspläne geschmiedet, da wir beide Kinder wollten usw. Kurz gesagt es waren 10 glückliche und wunderbare Jahre, natürlich hatten wir auch viele Höhen und Tiefen wie sie es in jeder Beziehung gibt. Wir haben in 10 Jahren Beziehung so einige Hürden gemeinsam durch die Liebe zueinander überstanden und viele schweren Steine auf unserem gemeinsamen Weg zusammen weggeschafft z.B. 2 Fehlgeburten und die Zweifel meiner Mutter, da er ein Deutschtürke war und vieles mehr. Aber wir haben jeden Zweifler davon überzeugen können, dass es wahre und echte Liebe ist. Nach diesen 10 Jahren voller Höhen und Tiefen aber meiner Meinung nach gut laufenden Beziehung und ehrlicher Liebe zueinander, haben wir uns dann entschlossen zu heiraten. Unser Hochzeitstag war der bisher schönste Tag in meinem Leben, es war einfach eine wunderschöne Hochzeit, schöner als ich sie mir je vorgestellt habe. Ich war mir so sicher, dass das der Mann ist mit dem ich alt werden möchte, also haben wir im Jahre 2008 geheiratet. Wir hatten bis dato ein Leben wie aus einem Bilderbuch, wir hatten einfach alles was es braucht um glücklich zu sein, wir waren wie Seelenverwandte und gleichzeitig beste Freunde, haben immer über alles gesprochen, waren voll auf einer Wellenlänge, hatten immer die gleiche Meinung und waren stets offen und ehrlich zueinander, wir hatten viele gute und auch schlechte Zeiten, und haben stets jede Hürde und jeden noch so schweren Felsbrocken gemeinsam überwunden, er hat mich abgöttig geliebt und mich auf Händen getragen-kurz gesagt es hat einfach alles gepasst, also war klar den Mann kann und will ich heiraten.
Ich hätte niemals gedacht das ich nur 1 Jahr später - durch die Hölle gehen muss und die Hochzeit dermaßen bereuen würde. Aber genau das ist eingetroffen. Mein Mann war sehr erfolgreich in seinem Job und hat daraufhin im April 2009 seine eigene Firma gegründet. Seine Familie, meine Familie und ich haben ihn dabei vollstens unterstützt. Nach einiger Zeit nach dem die Firma sehr gut anlief wurden dann auch die ersten Mitarbeiter eingestellt, ich muss dazu sagen - die Firma war das Baby meines Mannes, ich habe ganz normal in meinem gelernten Job weitergearbeitet. Natürlichh wurden auch Mitarbeiterinnen eingestellt. Eine Mitarbeiterin bekam mein Mann durch einen guten Freund empfohlen, sie war ca. 24 Jahre alt und hatte bereits ein kleines Kind und suchte deshalb dringend Arbeit. Also hatte mein Mann Mitleid und versuchte es mit ihr. Daraufhin kam die Zeit, dass mein Mann mich auf einmal komplett aus der Firma raushalten wollte, ich sollte ihn dort nicht mehr besuchen und auch auf meine Bitte dort auf seinem Schreibtisch wenigstens ein Bild von mir aufzustellen lehnte er ab. Er verbrachte seitdem viele viele Stunden im Büro und bei angeblichen Kunden, sodass wir uns kaum noch sahen, wenn er mitten in der Nacht nach Hause kam, lag ich schon tief und fest schlafend im Bett und morgens wenn ich um 6.00 Uhr aufstehen mußte, weil ich um 8.00 Uhr zur Arbeit mußte, schlief er immer noch, da er erst um 10.00 Uhr anfangen mußte bzw. konnte, er war ja sein eigener Chef. Also sahen wir uns nur noch sehr selten. Manchmal Tage und Wochen sogar gar nicht. Ich glaubte ihm, wenn er sagte: dass müsse sein, weil er doch noch im Aufbau seiner Firma sei. Mir waren deshalb unsere gemeinsamen Urlaube umso wichtiger, entlich hatte ich mal wieder was von ihm und das ganz alleine, aber selbst im Urlaub war er kaum noch anwesend, hat sich kaum für mich interessiert und hatte ständig sein Handy am Ohr - wichtige Telefonate rund um die Ohr. Ob beim Essen oder am Strand er hang nur am Telefon. Jedes Foto was ich von ihm machte, zeigte ihn mit Handy am Ohr. Das war nicht der Urlaub den ich mir vorgestellt hatte. Zu Hause ging es natürlich weiter so, ich schöpfte aber immer noch kein Misstrauen. Warum auch, er war 10 Jahre lang immer ein treuer, liebevoller und vorallem ehrlicher Mensch, Freund und Partner gewesen, ehrlich eine richtig treue Seele. Das Jahr 2009 verging, ich saß Weihnachten alleine bei meinen Eltern, Silvester verbrachte ich alleine und das neue Jahr begann so schei., wie es angefangen hatte. Einsam und alleine - ich bekam natürlich zu Silvester einen Anruf von meinem lieben Ehemann - es täte ihm so Leid aber er sei bei einem Kunden, die lieben Geschäfte, es müsse leider so sein er wünschte mir ein Frohes neues Jahr und ließ sich entschuldigen. Tolles frohes neues Jahr , ich ging traurig und alleine ins Bett. Was soll ich euch sagen, so lief dann das ganze Jahr 2010 weiter, er kam kaum noch nach Hause, nur wenn er mal wieder ein neues Hemd von mir gebügelt haben mußte und verschwand dann wieder. Ich war einfach nur noch unentlich traurig und fühlte mich wie ein einsamer trauriger Singel obwohl ich doch verheirtatet war. Meine Freunde und meine Familie waren aber mittlerweile schon alamiert und waren der Meinung das da was nicht mir rechten Dingen vor sich geht. Er könne doch nicht immer bei einem Kunden sein und auch die Kunden müssen doch Feiertage kennen. Jeder hat mich versucht aufzuwecken, aber ich vertraute ihm doch, blöd wie ich war. Die Wahrheit kam dann erst viel später raus.
Mein Mann hatte seit Mitte 2009 eine Affäre mit seiner 24 järigen Angestellten begonnen und hat mich dabei einfach vergessen und ignoriert. Seitdem wurde ich belogen, betrogen, verarscht und einfach alleine gelassen.
Ich habe ihm geglaubt und vertraut, wenn er gesagt hat er müsse länger arbeiten, er müsse sich mit Kunden treffen, er müsse ständig auf Geschäftsreisen usw...
Also habe ich natürlich alles geglaubt, geschluckt und habe dafür vollstes Verständnis gezeigt. Ich habe mich also total zurück genommen und wollte ihn einfach unterstützen. Das ganze habe ich auch 2 Jahre lang getan. Obwohl es für mich eine verdammt einsame und harte Zeit war, ich habe wie ein treuer Hund gewartet bis er dann und wann mal nach Hause kam und habe ihn auch noch vor allen verteidigt die wild spekuliert haben, vor meiner Familie, vor meinen Freunden usw. immer habe ich ihm die Stange gehalten und mich schützend vor ihn gestellt.
Ich hätte ihm einfach niemals zugetraut mich so zu verletzen und mir so wehzutuen. Wieso auch er war mir 10 Jahre lang wirklich stets treu und hätte alles für mich getan, er war einfach ein toller Weggefährte -und vorallem immer ehrlich. - Aber diesen Mann der mir dann mein so gutes und großes Herz gebrochen hat, habe ich nicht gekannt.
2011 kam dann plötzlich alles raus. Er wurde auf Grund seines schlechten Gewissens mir gegenüber, 2011 dann psychisch schwer krank und wurde auf Grund eines Selbstmordversuches dann in eine Psychiatrie zwangseingewiesen. Dadurch habe ich dann voller Sorge um ihn, die ganze Wahrheit erfahren.
Er wollte nicht das ich ihn in dieser Klinik besuche. Erst später wußte ich auch warum. Weil dann alles rauskam...
Es war als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggezogen und mich gleichzeitgíg k.o. geschlagen. Ich stand einfach nur unter Schock, ich habe in meiner einsamen Zeit vorher doch schon so viel gelitten und geweint, aber das konnte mein Herz und ich kaum ertragen. Ich wußte nicht mehr ein noch aus. Ich habe ihm aber immer noch zur Seite gestanden, ich konnte ihn doch nicht jetzt auch noch im Stich lassen. Ein Monat später wurde er dann auf Grund von fehlender Kooperation mit den Ärzten aus der Klinik mit der Diagnose Schizophrenie entlassen.
Dann kam ein Mann zurück, den ich nicht mehr wieder erkannt habe. Das war nicht der Mann mit dem ich 14 Jahre lang zusammen gelebt habe. Er hat auch nicht auf meine Bitte gehört seine verordneten Medikamente zunehmen oder sich weiterhin ärztliche Hilfe zu suchen, ich habe ihn gebeten damit das mit uns weiter klappen kann eine Paartherapie zumachen, aber dass wollte er auch nicht, er hat einfach alles boykottiert.Er hat sich trotzallem weiter mit seiner Affäre getroffen und sogar mit ihr ein Kind gezeugt. -Wir hatten in unserer langjährigen Beziehung 2 Fehlgeburten und wollten immer ein gemeinsamen Kind. Und dann das.....
Ich habe aus Mitleid noch 1 Jahr ausgehalten und bin bei ihm geblieben - habe ihm aber gesagt, dass wenn sich nichts ändert ich in mit einer Frist von einem Jahr verlassen werde, ausziehe und mich scheiden lasse. 2012 war es dann soweit, es hatte sich natürlich nichts geändert. Also habe ich entlich meine Konsequenzen gezogen und bin Mitte des Jahres 2012 wieder zurück in meine Geburtsstadt zu meinen Eltern gezogen und habe die Scheidung eingereicht.
Seitdem lebe ich jetzt wieder in meiner Heimatstadt.
Ich habe stets an die Liebe geglaubt und tue es auch heute noch. Aber in dieser schweren durchgemachten Zeit; ist von dieser lebenslustigen, stets positiv eingestellten und glücklichen Person nicht mehr viel übrig geblieben, ich bin oft sehr traurig, zurückgezogen, einsam und alleine und das jetzt schon seit 1 Jahr. Ich fühle mich sehr einsam und bin auch etwas depressiv geworden. Eine Affäre zerstörte mir meine komplette Traumwelt und meine Märchenbuchliebe und ich frage mich ständig WARUM mir das nur passiert ist?
Kennt ihr das? Das war meine traurige Geschichte, ich wünsche mir so sehr das es eines Tages ein Happy End gibt, nicht aufgeben, wer weiß?
Sorry, ist viel Text geworden aber war ja auch eine lange Zeit....
Ich würde mich über eure Kommentare oder aufbauenden Worte sehr freuen, die kann ich gebrauchen. Alle meine Freundinnen haben mittlerweile ihre eigene Familie und ich? Ich habe solange daraufhin gearbeitet und stehe jetzt ganz alleine da. Aber wer weiß vielleicht kann ich hier ja sogar unter Leidensgenossinen neue lebensbereichernde Kontakte knüpfen, dass wäre sehr schön. - Denn geteiltes Leid, ist doch halbes Leid, oder?
Liebe Güße an alle...
Und noch was, jedes Ende ist doch gleichzeitig ein neuer Anfang...
26.03.2013 15:25 •
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