Eine Affäre wirkt noch lange nach

Zitat von Valeria:

Ich habe etwas den Überblick verloren, welche Fragen hatte ich denn noch nicht beantwortet?

Das mit der öffentlichen Demütigung, steht er oder sie denn so in der Öffentlichkeit? Oder ihr?

Zitat von 6rama9:

Ein Verschweigen der Affäre um der Ehe eine Chance zu geben ist nicht per se respektlos,

Na klar. Du bevormundest Deinen Partner und entscheidest über seinen Kopf hinweg, was DU für richtig hältst. Dein Partner kommt darin gar nicht mehr vollständig vor. Du nimmst ihm seine Entscheidungsfreiheit. Du täuschst ihn in der Zukunft etwas vor. Was ist daran bitte respektvoll? Weil man seine Gefühle schonen will, als wäre er ein kleines Kind, welcher die Wahrheit nicht ertragen kann? Wie klein kann man seinen eigenen Partner denn machen?

Zitat von Wurstmopped:

Das mag sein, die Frage ist, ob man sich dort je wohlgefühlt hat oder nur aus einem gewissen Zwang dort wohlfühlen müsste.
Manchmal ist eine Affäre auch ein Hilferuf dem entkommen zu wollen

Es wäre doch sehr überraschend, sich dann ausgerechnet in diesem Umfeld die Affäre zu suchen. Das halte ich bei der TE also für ausgeschlossen.

Zitat von 6rama9:

Es wäre doch sehr überraschend, sich dann ausgerechnet in diesem Umfeld die Affäre zu suchen. Das halte ich bei der TE also für ausgeschlossen.

Weil man sich auch nach dem Umfeld aussucht, wo man Gefühle entwickelt...

Zitat von 6rama9:

Es wäre doch sehr überraschend, sich dann ausgerechnet in diesem Umfeld die Affäre zu suchen. Das halte ich bei der TE also für ausgeschlossen. ...

Was daran ist überraschend, ganz im Gegenteil, man begehrt immer das am meisten was man täglich zu Gesicht bekommt....und wer sagt dass so ein Ausbruchsversuch bewusst abläuft, Affäre ist Mittel zum Zweck.

Zitat von Valeria:

Ich habe etwas den Überblick verloren, welche Fragen hatte ich denn noch nicht beantwortet?

Mein Hauptfrage wäre, wie das Verhältnis zu deinem Mann vor der Affäre ausgesehen hat. War da deinerseits noch Liebe zu ihm vorhanden, die erst durch die Affäre gekillt wurde oder wart ihr beziehungstechnisch schon nahe null? Außerdem würde mich interessieren, ob ihr inzwischen überhaupt noch Intimitäten und S. habt. Da du von Shcwierigkeiten redest, die deinem Mann emotional zu nähern, wird das Intimleben wohl auch stark in den letzten Monaten gelittten haben. Wie planst du damit umzugehen? Aufgezwungene Enthaltsamkeit ist ja auch ein hervorragener Beziehungskiller. Ach ja, wenn wir schon dabei sind; Ihr habt Kinder, oder? Hast du dir schon mal im Stillen überlegt, wie ihr die Betreuung im Falle einer Trennung gestalten könnt? Ich hoffe du stolperst nicht genauso unvorbereitet in die Trennung wie in die Affäre.

Zitat von paulaner:

Aber...den Partner sozusagen weiter für dumm zu verkaufen, ihm ein heiles Leben vorzuspielen und damit weiter alleine über das Leben von zweien zu bestimmen, ist halt respektlos.
Ich bestimme allein, was meine Partnerin wissen darf (und damit meine ich keine Lappalien wie in der Nase popeln, sondern Dinge, die den anderen zu 100% mit betreffen), nee, das hat mit meinem Verständnis von Respekt sehr wenig zu tun.

Ich denke die TE solltesich erstmal über ihr Ziel klar werden (Trennung der Ehe oder Wiederbelebung der Ehe) und dann genau das tun, was sie ihrem Ziel nahebringt. Da gehört eben auch dazu, sich eine Strategie und ein Vorgehen zu überlegen. Es geht hier schließlich um eine Lebensentscheidung... da schaltet man besser mal sein Gehirn ein und legt sich einen Plan zurecht. Auch oder vor allem in Bezug auf Art und Umfang der Kommunikation an und mit dem Partner.

Zitat von 6rama9:

Ich denke die TE solltesich erstmal über ihr Ziel klar werden (Trennung der Ehe oder Wiederbelebung der Ehe) und dann genau das tun, was sie ihrem Ziel nahebringt. Da gehört eben auch dazu, sich eine Strategie und ein Vorgehen zu überlegen. Es geht hier schließlich um eine Lebensentscheidung... da schaltet man besser mal sein Gehirn ein und legt sich einen Plan zurecht. Auch oder vor allem in Bezug auf Art und Umfang der Kommunikation an und mit dem Partner.

Häh? Ja! Alles d'accord.
Es ging aber doch einfach nur um den Begriff Respekt gegenüber meinem engsten Vertrauten.

Zitat von Gurkensalat:

Du bevormundest Deinen Partner und entscheidest über seinen Kopf hinweg, was DU für richtig hältst. Dein Partner kommt darin gar nicht mehr vollständig vor. Du nimmst ihm seine Entscheidungsfreiheit. Du täuschst ihn in der Zukunft etwas vor. Was ist daran bitte respektvoll? Weil man seine Gefühle schonen will, als wäre er ein kleines Kind, welcher die Wahrheit nicht ertragen kann? Wie klein kann man seinen eigenen Partner denn machen?

Korrekt. Mit Beginn der Affäre bin ich diesen Weg gegangen, über den Kopf und gegen den Willen meines Partners zu entscheiden. Wenn ich mir das mal eingestanden habe (anstatt dauernd savon zu reden, dass mich rigendwelche Gefühle überkommen haben, gegen die ich mich nicht wehren konnte), dann komme ich rasch zu dem Schluss, dass ich den Betrug zu einem für alle erträglichen Abschluss bringen muss. Und dann erfordert der Betrug eben manchmal die Notlüge oder die Notverschweigung. Es ist doch hirnrissig von Betrügern zu erwarten, dass sie nach ihrem Betrug den Schalter umlegen sollen und sich selbst an den Pranger stellen müssen. Nein, richtig ist genau das zu tun, das mit dem geringsten Kollateralschaden zum gewünschten Ziel führt.

Ich sehe übrigens nicht, warum es respektvoll sein sollte, einem nichtsahnenden, glücklichen Partner den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Das ist im besten Fall grausam, im schlimmsten Fall weiterer brutaler Egoismus, damit man sich selbst besser fühlt.

Zitat von paulaner:

Es ging aber doch einfach nur um den Begriff Respekt gegenüber meinem engsten Vertrauten.

Wenn der Partner immer noch der engste Vertraute ist, dann ist Respekt, dass ich den Weg für eine gemeinsame Zukunft wähle, der ihm den wenigsten Schaden zufügt. Häufig wäre Verschweigen mit Hinwendung und Sühne (neudeutsch Wiedergutmachung durch Selbstlosigkeit) der beste Weg. Aber Betrüger haben mit Selbstlosigkeit und Hinwendung häufig halt so ihre Probleme. Denn zum Betrug gehört ja eine Persönlichkeit, die sich genau durch diese zwei Aspekte nicht auszeichnet.

Zitat von Valeria:

Ich habe etwas den Überblick verloren, welche Fragen hatte ich denn noch nicht beantwortet?

Ich hätte da auch noch Fragen. Wäre eine Trennung für dich denn machbar? Also rein finanziell gesehen? Und wer wäre von dieser Entscheidung noch betroffen? Kinder, Haus, Hamster, Schwiegereltern oder sonstige Verpflichtungen? Gibt es die?

Zitat von 6rama9:

Ich sehe übrigens nicht, warum es respektvoll sein sollte, einem nichtsahnenden, glücklichen Partner den Boden unter den Füßen wegzuziehen.

Der glückliche Partner, der wohl nicht merkt, dass man emotional schon woanders ist? Wie man hier immer wieder liest, ahnen die bereits etwas.

Du hast einfach absolut sehr seltsame Vorstellungen vom Zusammenleben der Menschen. Du behandelt andere wie Kinder und bevormundest. Redest Dir ein, damit was tolles zu tun. Die meisten wollen hier die Wahrheit erfahren und ehrlich behandelt werden. Aber Du für Dich entscheidest, dass sie das nicht dürfen. Es wäre etwas anderes, wenn Du vorher mit Deinem Partner ausmachst, dass er es nicht erfahren will. Dann weißt Du, was Dein Partner erwartet. Aber so ist das alles andere als respektvoll. Und seine Feigheit dahinter zu verstecken indem man sagt, man wollte ihn ja nicht verletzen und es sei grausam... ja ist Dein Partner nun erwachsen oder nicht? Du selbst bist es scheinbar nicht, weil Du Dich vor den Konsequenzen fürchtst, die Du selbst angerichtet hast. Ich finde Leute wie Dich viel gefährlicher als jemand der eine Affäre hatte und es wirklich bereut. Bei Dir sehe ich keinen Anflug von schlechtem Gewissen, weil Du dieses mit für Dich rationalen Gedanken ausradiert hast. Denn das verleitet eher zu weiteren Affären, als eine ehrliche Rosskur durchzumachen und sich dem Urteil anderer zu stellen.

Zitat von 6rama9:

Es ist doch hirnrissig von Betrügern zu erwarten, dass sie nach ihrem Betrug den Schalter umlegen sollen und sich selbst an den Pranger stellen müssen.

Es zeigt aber deutlich, dass man mit sich selbst im Unreinen ist und dieses Verhalten nicht das eigentliche ist, was man von sich selbst erwartet. Ich habe damals auch nicht gebeichtet, aus Angst, dass ich auffliege, sondern weil ich mich geschämt habe und es überhaupt nicht der Lebensart entspricht, für die ich einstehe. Und DAS ist auch der Grund, warum ich heute wieder ein gewisses Verhältnis zu meiner Ex aufbauen konnte. Du dagegen empfiehlst anderen, sich weiter wie ein Wurm zu winden. Und wenn es dann wirklich auffliegt, kann ich jede soziale Ächtung vollkommen nachvollziehen.

Zitat von 6rama9:

Notlüge oder die Notverschweigung

Die beste Ausrede jeder Lüge, ist Not oder Zwang vorzuschieben.

Zitat von 6rama9:

Ich sehe übrigens nicht, warum es respektvoll sein sollte, einem nichtsahnenden, glücklichen Partner

Das stimmt doch hier nicht. Er ahnt und er fragt.

Ihn da auch noch in seiner Wahrnehmung zu täuschen... da ist kein Respekt vorhanden. Nur Furcht auf ihrer Seite.

Zitat von Wurstmopped:

Das mit der öffentlichen Demütigung, steht er oder sie denn so in der Öffentlichkeit? Oder ihr?

Vor allem die Männer.

Zitat von 6rama9:

Mein Hauptfrage wäre, wie das Verhältnis zu deinem Mann vor der Affäre ausgesehen hat. War da deinerseits noch Liebe zu ihm vorhanden, die erst durch die Affäre gekillt wurde oder wart ihr beziehungstechnisch schon nahe null? Außerdem würde mich interessieren, ob ihr inzwischen überhaupt noch Intimitäten und S. habt

Die Beziehung war schon etwas abgekühlt, durch die Affäre habe ich mich emotional ganz ausgeklinkt. Intimitäten finden fast gar nicht mehr statt.

@Gurkensalat
Ich feier dich enthusiastisch!
Leider habe ich nichts Wertvolles mehr beizutragen.
Ich habe heute nur einen neuen Gedanken gehabt, für mich als Betrogene war klar, wenn ich den Respekt verloren habe, und das hatte ich am Ende durch diese Eierei, dann muss ich gehen.
Denkt man als Betrüger nicht, dass man durch den Betrug den Resekt missachtet hat und von sich aus gehen müsste? Gibt es den Gedanken auch auf der anderen Seite? Oder ist das blöd gedacht?
Und dann noch, mir geht es wieder gut, das war harte Arbeit und meine Entscheidung für mich war absolut richtig, aber es hat mich völlig verändert, was immer bleibt und leider nehme ich das mit in die neue Beziehung, ist eine dicke fette Verletzung im Vertrauen. Ich bin sehr misstrauisch und dadurch wohl auch ungerecht aus Angst noch einmal verletzt zu werden. Eine schwere Bürde, die ich lösen muss und darum wirkt die Affäre bei mir wohl lange nach.
Gesehen habe ich, dass der Schmerz auf beiden Seiten ähnlich sein kann, aber nicht muss. Es gab hier auch jemanden, der ohne Skrupel gerne betrügt, um mit seiner Frau alt werden zu können.
Kommt alle gut in den Mittwoch und passt auf euch auf.