Eine Affäre wirkt noch lange nach

Zitat von Wirdschon:

Undenkbar ist eher, wieso man das weiter betreibt!?

Genau das macht Valeria ja nicht. Sie trennt sich jetzt. Und erntet hier dafür einen Shitstorm sondergleichen.
Ihr wird vorgeworfen, sie hätte nicht alles getan, um die Ehe zu retten, sie müsse doch wenigstens Paartherapie machen, sie müsse ihrem Partner eine Chance geben usw.
Außerdem wird ihr vorgeworfen, sie würde jetzt ihren Mann und ihre Kinder ins Unglück treiben, ihr wird unterstellt, sie würde sich jetzt ein bequemes Leben machen und ihren Mann finanziell ausbluten lassen und vieles mehr.

Und all das, weil dem eine Affäre vorausging. Das ist zumindest der Vorwand, so auf sie loszugehen.
Mir hingegen scheint vielmehr, dass dieser Umstand gerade recht kommt, sie zu verurteilen, weil sie sich trennen will.
Denn vieles von dem, was ihr hier zum Vorwurf gemacht wird, wäre ganz genauso der Fall, wenn ihrer geplanten Trennung keine Affäre vorausgegangen wäre:
Auch dann würden die Eltern die Kinder jeweils nicht mehr jeder täglich sehen, auch dann müssten Unterhaltszahlungen geleistet werden, auch dann müsste einer aus dem Haus ausziehen.
So ist das halt bei einer Trennung.

Eine Affäre ist nicht schön. Keine Frage. Aber deshalb wird sie nicht zum Monster, als das sie hier von einigen hingestellt wird.
Wir Menschen ticken so. Viele brauchen einen Anlass oder Auslöser, um zu erkennen, dass sie wirklich nicht mehr glücklich sind.
Dieser Auslöser kann eine Affäre sein. Es gibt aber auch alle möglichen anderen Anstöße, die man bekommen kann.

Ich wundere mich übrigens immer wieder, wie viele Menschen in der Gesamtbevölkerung fremdgehen und dass darunter keiner von denen zu sein scheint, die hier so extrem und so unerbittlich die Moralkeule schwingen.
Schon rein statistisch betrachtet kann da meiner Ansicht nach etwas nicht stimmen.

Zitat von aequum:

Sie will sich den daraus resultierenden Vorwürfen ihr gegenüber nicht stellen.

Warum sollte sie sich den Vorwüfen wildfremder Menschen stellen, die ihre Situation gar nicht wirklich kennen und sich teilweise nicht einmal die Mühe machen, diesen Thread hier richtig zu lesen?

Zitat von aequum:

eine möglichst stressfreie Trennung zu den für die TE bestmöglichen Konditionen zu erzielen.

Was für ein Unsinn.
Ob sie fremdgegangen ist oder nicht spielt für die Konditionen der Scheidung überhaupt keine Rolle. Es gibt keine schuldhafte Scheidung mehr in Deutschland.

Zitat von aequum:

Bei dem Gedanken, dass sich die Charaktereigenschaften der TE auf die Kindern übertragen könnten, gruselt es mich.

Was wäre denn deiner Ansicht nach die Lösung?
So einer Hexe die Kinder entziehen?

Also ich persönlich finde weder die Affäre der TE verwerflich, noch ihren Trennungswunsch ..ja selbst ihre Lügen finde ich nicht verwerflich...Ich finde eher die Emotionslosigkeit und die damit verbundene und nicht vorhandene Weitsichtigkeit, dabei viel trauriger ...

Zitat von Ema:

Was wäre denn deiner Ansicht nach die Lösung?
So einer Hexe die Kinder entziehen?

Das Haus verkaufen und zwei Wohnungen mit Kinderzimmer kaufen.
Oder sie verzichtet für nächste paar Jahre auf Unterhalt und wartet bis er was aufgebaut hat.

Zitat von Valeria:

Der EP hat aber einen konkreten Verdacht und macht ein evtl. Fremdgehen immer wieder zum Thema. Das Vertrauen ist erschüttert. Der Partner spürt, dass etwas nicht stimmt und wird weiterhin angelogen. Den Betrug wollte man ja mit Beendigung der Affäre beenden, aber so einfach ist das nicht, es geht weiter.

1. Die Lüge geht also weiter, da man die Affäre wegen den Konsequenzen nicht gestehen will.
2. Die emotionale Rückkehr zum EP wird erschwert, da die Affäre nicht aufgearbeitet wurde. Ein Neuanfang ist so nicht möglich.
3. Das Entlieben vom AP wird erschwert, weil (siehe oben) die Affäre zwar beendet, aber nicht aufgearbeitet wurde und der Betrug immer noch im Raum steht.

Liebe Valeria, das war dein erster Eintrag. Da hast du deine Entscheidung bereits mitgeteilt, scheint mir. Ich glaube was die Wohlmeinenden hier gerne gesehen hätten, ist Mut, für die Beziehung mit deinem EP auch was zu riskieren. Die Beziehung war nicht zu flicken, da hast du recht, aber was anderes, neues, wär vielleicht möglich gewesen. Hättest du deinen EP wirklich geheiratet wenn du nicht geglaubt hättest dass er mit dir « mitwachsen » kann? Krisen können Menschen dramatisch verändern, auch zum besseren.

Da ihr ja ihrer Meinung schon vor Beginn der Affäre schon klar war dass diese Partnerschaft nicht mehr zu kitten war, hätte sie diesen sogenannten 'Shitstorm' vermeiden können wenn sie dem EM gegenüber ehrlich gewesen wäre, das heisst sich vor der Affäre aussprechen und zu trennen.
Hat sie aber nicht gemacht.
Dass sie sich jetzt trennt ist das einzige Ehrliche was sie zu ihrem Scherbenhaufen noch tun kann.
Ich hoffe, sie hält ihre Aussage den EM nicht zu verarschen aufrecht betreffend Kindern und Finanzen.

Zitat von Wirdschon:

Und den Shitstorm hast Du von mir gelesen?

Nein, nicht von dir.
Dir habe ich nur allgemein geantwortet. Aber nicht auf dich bezogen.

Zitat von darkenrahl:

Da ihr ja ihrer Meinung schon vor Beginn der Affäre schon klar war dass diese Partnerschaft nicht mehr zu kitten war, hätte sie diesen sogenannten 'Shitstorm' vermeiden können wenn sie dem EM gegenüber ehrlich gewesen wäre, das heisst sich vor der Affäre aussprechen und zu trennen. Hat sie aber nicht gemacht. ...

Sich ausgesprochen. So wie Du vor Deiner Affäre?

Nein, da war nichts klar, das ist es auch selten. Mal was von Ambivalenz gehört? Man denkt, das wird vielleicht doch noch...
bis dann ein anderer Mann kommt und zeigt: Glücksgefühl und Einvernehmen geht SO. Erst dann wird etwas klarer, und man kann handeln.

Zitat von darkenrahl:

ihre Aussage den EM nicht zu verarschen

Was heißt verarschen, Darkenrahl?
Sie wird nicht mehr bekommen als das, was ihr gesetzlich zusteht, meinst du nicht? Oder inwiefern sollte sie ihn verarschen?

Ich habe den Eindruck, dass hier einige Männer eine Trennung deshalb ein Unding finden, weil sie sich dabei ausgenommen fühlen wie eine Weihnachtsgans.

Diese Männer möchte ich gern darauf hinweisen, dass eine Ehe keine Liebesbekundung ist, sondern ein ziemlich knallharter Vertrag. (Damit meine ich nicht das, was ihr vielleicht in der Kirche gesäuselt habt, denn das ist rechtlich sowieso ohne Belang).
Es ist auch von vornherein klar, welche Konsequenzen es hat, wenn ein Vertragspartner diesen Vertrag wieder aufkündigen möchte. Die Folgen, wie Unterhaltszahlungen, Vermögensausgleich, Umgangsrecht im Falle von Kindern etc. hätten euch allen bewusst sein müssen.
Hier jetzt davon zu reden, dass einer im Falle einer Trennung diesbezüglich verarscht wird, ist deshalb völlig unangemessen.

Was würdet ihr euch denn stattdessen wünschen? Dass einmal eingegangene Ehen nicht mehr aufgelöst werden dürfen?
Oder dass ihr so dasteht, wie vor der Ehe?
Letzteres geht leider nicht. Es geht übrigens für beide Beteiligten nicht. Damit muss sich jeder wohl oder übel abfinden.

Zitat von Ema:

Was wäre denn deiner Ansicht nach die Lösung?
So einer Hexe die Kinder entziehen?

Also wirklich effektiv waren die Scheiterhaufen...

Zitat von Susanna:

@aequum Mich gruseln da eher Deine Charaktereigenschaften - but wait - ist das bornierte Emphatielosigkeit oder einfach nur kognitives Unvermögen? ? Das ist lediglich meine Meinung und Sicht auf Dich. . Und schon bin ich hier wieder raus.

Du hast da etwas aus meinen Post's herausgepikt, die vor über dreissig Jahren waren und die haben ihre Geschichte, die ich hier kaum schreiben werden und... ich habe meine Frau zu keiner Zeit betrogen ausser kurze Zeit emotional. Diese Geschichte möchte ich hier nicht aufrollen was damals alles war.
Fakt ist, wir haben das schon lange adacta gelegt und sind fünfzig Jahre verheiret, schon länger als viele alt sich hier im Forum.
Auch klar sollte sein... ich pflege meine kranke (Speicheldrüsenkrebs) seit zwei Jahren ohne fremde Hilfe.
Ich denke, mehr brauchst du nicht zu wissen und ob es dich grusel oder nicht ist mir so was von egal.
Und, meine Frau wünschte sich zu keiner Zeit einen anderen Partner seit wir uns 1971 in Thessaloniki kennengelernt haben.

Zitat von Ema:

Was heißt verarschen, Darkenrahl?
Sie wird nicht mehr bekommen als das, was ihr gesetzlich zusteht, meinst du nicht? Oder inwiefern sollte sie ihn verarschen?

Mit verarschen meine ich, dass sie sich daran hält was sie hier geschrieben hat und fair bleibt, was ja nicht immer der Fall ist.
Und von Hexe und Scheiterhaufen habe ich nichts geschrieben. Ich finde ihr Vorgehen mit der Scheidung in Ordnung.

Zitat von Susanna:

Sich ausgesprochen. So wie Du vor Deiner Affäre?

Ach, da schau her, lieber Darkenrahl. Das wusste ich ja gar nicht. Gedacht habe ich es mir zwar, aber man soll ja niemandem was unterstellen.
Jetzt habe ich doch glatt mal nur kurz recherchiert und siehe da, Susanna hat ganz recht.

Zitat von darkenrahl:

Ich bin jetzt über vierzig Jahre verheiratet und ich hatte vor ca. zwanzig Jahren eine Affäre mit einer geschiedenen Frau im gleichen Alter. Ich habe diese dann nach sechs Monaten beendet und mir und meiner Frau eine zweite Change gegeben die bis jetzt immer noch hält

Sehr interessant.
Sehr interessant auch deine Wortwahl: Ich habe mir und meiner Frau eine zweite Chance gegeben. Nicht etwa: Meine Frau hat mir eine zweite Chance gegeben.

Ich möchte jetzt ja nicht unterstellen, dass bei deinen Überlegungen auch deine finanzielle Siutation, die du nicht aufgeben wolltest, eine Rolle gespielt haben. Auf die Idee könnte man aber schon kommen, wenn man dich hier so liest.

Auf jeden Fall bist du immer ganz vorne dabei, wenn es darum geht, Affärenführende zu verurteilen.
Was mich, aus irgendeinem Grund, dazu reizt, F.W. Bernstein zu zitieren:

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche.

Zitat von Ema:

Sehr interessant.
Sehr interessant auch deine Wortwahl: Ich habe mir und meiner Frau eine zweite Chance gegeben. Nicht etwa: Meine Frau hat mir eine zweite Chance gegeben.

Ach, du weisst wie es damals war, toll, dann weisst du mehr als meine Frau und ich... Glückwunsch