Eine Affäre wirkt noch lange nach

Zitat von Blue23:

Als Personaler würde ich in einer Beurteilung schreiben, mangelnde Konflikt und Teamfähigkeit, gepaart mit gestörter Kommunikation.

Das Gesetz würde das verbieten.

Ich weiß, deshalb auch nur würde, paßt dennoch.In internen Papieren werden solche Phrasen dennoch benutzt, vor allem bei Abmahnungen.

Beurteilungen sollen wohlwollend und wahrheitsgemäß verfasst sein. .
Manchmal halt ein Widerspruch .

Er überlässt das Haus, muß unterhalt zahlen und muß Wohnung mit Kinderzimmer haben.
Das kann Heute nicht mal Wohlhabender leisten.

Zitat von Valeria:

Ich war eben nicht wirklich glücklich in meiner Ehe, dazu kam die Trauer um einen geliebten Menschen. Mit meinem Mann konnte ich da drüber nicht reden, so haben wir uns immer weiter voneinander entfernt. Dann trat der AM in mein Leben und ich habe mich verliebt. Sicher war es nicht in Ordnung eine Affäre ...

Ich kann jedes Wort verstehen, ich durchlebe gerade die größtenteils gleiche Situation, nur bin ich den Schritt zur Trennung noch nicht gegangen und bei mir war es nur eine emotionale Angelegenheit, jedoch sehr intensiv. Ich habe versucht vieles hier in deinem Faden zu lesen, viele Beiträge nur oberflächlich aber es scheint mir, du drehst dich auch hier im Kreis. Es sind dir ein paar gute Analysen hinterlegt worden aber auch viele Angriffe.
Für meinen Teil frage ich mich auch immer, warum bin ich da hinein und komme nicht mehr heraus obwohl ich mir nichts mehr wünsche. Auch von dir habe ich (glaube ich zumindest) gelesen, dass du gerne wieder die Alte wärst. Genau das wünsche ich mir auch. Diese paar Monate Glück stehen nicht für das, das was man hinterher durchlebt.
In diesem Forum befinden sich hauptsächlich bereits Betroffene. Wenn ich schon vorher hier gewesen wäre und gelesen hätte, was das auslöst, ich hätte mir diese wunderbar schönen Stunden wirklich nicht gegönnt. Da kann man auch etwas anderes machen. Leider, man beschäftigt sich mit diesem Thema erst, wenn es aktuell ist und dann ist es zu spät, viel zu spät.
Ich finde es sehr schade, dass man Menschen nicht präventiv warnen kann. Es sollte jeder wissen, was es auslöst, was bedeutet und wie lange es nachwirkt. Wer dann noch unbedingt - will, ja gerne. Wahrscheinlich ist auch nicht jeder so emotional dabei wie es die hier Anwesenden sind. Ich denke, es gibt welche, die sich da besser abschütteln. Valeria, ich habe keine Ahnung wie wir da raus kommen. Ich für meinen Teil hoffe auf die Zeit und eine absolute Kontaktsperre und auch darauf, dass ich nicht mehr rückfällig werde.......

Zitat von Wirdschon:

Auch wenn man sich mit dieser Dynamik befasst, glauben die meisten ans AMIGA (AberMeineIstGanzAnders) und doch sind sich alle sehr ähnlich im Ablauf.

Am Ende liegt es doch meist daran, dass mindestens einer nicht will oder sich nicht getraut, seine alte Beziehung zu beenden. Und dann wird es irgendwann unerträglich, weil es sich wie ein doppelter Betrug anfühlt. Also Betrug gegenüber dem eigentlichen Partner als auch gegenüber dem Affärenpartner.

Zitat von Wirdschon:

Meist mag man den neuen Menschen nicht wirklich, verkauft sich für ein paar geklaute Momente und verschiebt die Verantwortung auf den gehörnten Partner.

Das ist ein Vorurteil. Die Ursachen der Unzufriedenheit zu benennen heißt nicht, die Verantwortung dem Partner für das eigene Handeln zu geben.

Aber in beiden Fällen betrifft es nur diejenigen, die keine notorischen Fremdgänger sind.

@Wirdschon
Du hast vollkommen recht. Ich hätte es auch präventiv wahrscheinlich geglaubt. Eben weil ich dachte, alles im Griff. Was solls, das bisschen Spaß.... Ja es ist sicher so. Wenn, dann hätte ich gedacht, das passiert den anderen, mir nicht - weil ich bin ja so super und so standhaft und habe alles unter Kontrolle. Mein große Klappe.... ja ich hab auch andere so abgeurteilt - Schande. Oft glaube ich, dass es eine Art Warnung von irgendwo her war. Und ich stecke zum Glück nicht so tief drinnen wie Valeria, ich leide nur und stelle (noch) nicht mein Leben um ...................

Zitat von Wirdschon:

Es ging mir um die Verantwortung, die man verschiebt um die Affäre in seinen Augen zu rechtfertigen.
Meine Frau/Mann hat mich nicht gesehen etc.

Das ist eine Ursache, aber nicht die Übergabe der Verantwortung. Ich kann mich nicht entsinnen, dass im Forum es gängig ist, dass man die Verantwortung dem Partner überlässt.

@Valeria Ich habe deine Geschichte überwiegen verfolgt (alles habe ich nicht gelesen).
Scheinbar hast du ja schon mit deinem NM gesprochen. Stellt er keine Fragen nach dem Warum?

Ich möchte dir raten, deinem NM halbwegs reinen Wein einzuschenken. Um eurer beider Willen. Du musst ihm nicht von der Affäre erzählen, aber vielleicht, dass du jemanden interessant fandest und deshalb eure Beziehung auf den Prüfstand gestellt hast.

Ich denke, es gibt die Möglichkeit, dass eure Ehe für ihn auch nur noch funktionell war. Dann könnt ihr beide euer Glück suchen. Wenn er aber noch viele Gefühle für dich hat, ist sein Verlust in den nächsten Wochen und Monaten enorm. Das Familiengefüge aufzugeben, ist jenseits der Beziehung noch mal ein ganz anderer intensiver Schmerz. Für ihn bedeutet das ja viel mehr allein zu sein, den täglichen Umgang mit den Kindern zu verlieren und Verantwortung für Teile zu übernehmen, wo du sie vielleicht bis jetzt getragen hast.

Auch wenn du jetzt sehr klar und geordnet wirkst, kannst du dir die Ausmaße wahrscheinlich noch nicht vorstellen (ich würde behaupten, man kann es nicht bis man drin steckt).

Ich wünsche euch alles Gute, aber sei vielleicht jetzt so ehrlich, wie du kannst.

Zitat von MMHW71:

Und ich stecke zum Glück nicht so tief drinnen wie Valeria, ich leide nur und stelle (noch) nicht mein Leben um ...................

Vielleicht ist das aber auch nicht dein Glück, sondern dein Pech.
In dem Sinne, dass eine Affäre ein äußerer Weckruf sein kann, der einem zeigt, was man in seinem Alltagstrott schon lange verdrängt und nicht mehr wahrnimmt.

Zitat von Wirdschon:

wenn man vorher einfach den Mund aufbekommt um seine Unzufriedenheit zu kommunizieren.

Ist es für dich undenkbar, dass es in einer Beziehung keine Liebe mehr gibt? Dass da kein Reden mehr hilft und erst recht kein Paartherapeut?
Dass es vielleicht mal Liebe gab, aber nun schon sehr lange nicht mehr? Dass man mit dem bestehenden Partner im besten Fall nur noch mehr oder weniger stumpf nebeneinander herlebt und sich im schlimmsten Fall (ich kenne viele solcher Fälle) gegenseitig das Leben regelrecht vergiftet?

Ich stelle für mich fest, dass die TE eine durchweg unaufrichtige Person ist.

Sie hat sowohl ihren Eheman als auch ihre Freundin übelst belogen, betrogen und hintergangen.

Sie hat und wird nicht die Wahrheit sagen, nicht weil sie Rücksicht auf die Gefühle ihres NM's nimmt, sondern vielmehr, um sich selbst ihrer Verantwortung zu entziehen. Sie will sich den daraus resultierenden Vorwürfen ihr gegenüber nicht stellen.

Den Ehemann lässt man in der Unwissenheit mit dem eigennützgen Ziel zurück, eine möglichst stressfreie Trennung zu den für die TE bestmöglichen Konditionen zu erzielen.

Das ist an Egoismus und Empathielosigkeit kaum zu überbieten.

Bei dem Gedanken, dass sich die Charaktereigenschaften der TE auf die Kindern übertragen könnten, gruselt es mich.

Das ist lediglich meine Meinung und Sicht auf die TE.

Und schon bin ich hier wieder raus.