Ich habe in den vergangenen Wochen viel im Forum hier gelesen und habe immer wieder Trost gefunden und tolle Lösungsansätze erfahren. Nun möchte ich all denen von euch, die heute traurig und verzweifelt eben genau diese Hoffnung suchen etwas zurückgeben.
Zu meiner Geschichte:
Ich habe etwas über zwei Jahre mit einer Frau verbracht, für die ich alles getan habe. Ich habe sie aufrichtig geliebt und sie mich wohl auch. Aber ich habe nicht erkannt, dass ich mich mehr und mehr verloren habe. Klar, in jeder Beziehung geht man Probleme ein, aber man vergisst zu oft auch, an sich selbst zu denken.
Meine Freundin stand von Beginn der Beziehung an unter mir. Ich habe zwei akademische Grade erreicht, war einige Zeit lang ein erfolgreicher Sportler und mir hat es nie an Selbstwertgefühl gemangelt. Sie war lange arbeitslos, hat einen einfachen Laborjob und hat in mir wohl viel mehr eine Art Konkurrenz gesehen als einen echten Partner.
Die Zeit war dennoch schön. Wir hatten viele tolle Tage und Nächte und je länger die ganze Beziehung lief, desto mehr stand sie mit ihren Bedürfnissen im Mittelpunkt. Das ist okay, ich habe sie gerne auf einen Thron gehoben, aber sie hat das was ich ihr geboten habe nicht zu schätzen gewusst.
Nachdem ich Anfang November so viel zugenommen hatte wie schon lange nicht mehr, sie jeden morgen auf die Arbeit brachte und meine Arbeitszeiten so legte, dass ich sie möglichst schnell bei Anruf abholen konnte, lernte sie jemand anderen kennen. Sie log mich an, traf sich mit, ... ihr könnt euch denken, das ganze Programm.
Ich war am Boden zerstört und habe geheult wie ein Schlosshund. Sie zeigte zwar, dass ich ihr nicht komplett egal war, aber sie spielte mit meinen Gefühle auf bestialische Art und Weise. Ich konnte zu ihr, mit ihr schlafen, aber am Wochenende fuhr sie weg und suchte Streit wenn ich mich mit Freunden ablenken wollte.
Obwohl ich am Boden zerstört war und nicht mehr konnte schaffte ich es irgendwie ihr zu sagen, dass ich so nicht weitermachen kann. Ich sagte dass ich mein letztes bisschen Selbstvertrauen nehmen müsse um zu mir selbst zu finden und mich dann wieder melden würde. Es war ihr egal.
In den folgenden Tagen habe ich meine besten Freunde sehr strapaziert, Ich konnte nicht schlafen, nicht essen und habe die Nächte durchgeweint. Doch mehr und mehr kam ich zu mir.
Ich begann wieder ins Fitnessstudio zu gehen, fing an meine Unterstunden abzubauen und las u.a. hier in diesem Forum viel über dem Umgang mit Trauer und Liebeskummer. Gestern Nacht hat das erste Mal wieder ein Mädchen bei mir übernachtet und ich habe es genossen die ganze Nacht über Gott und die Welt zu reden und habe erst da gemerkt, dass es mir so viel besser geht jetzt. In den nächsten Tagen treffe ich mich mit meinen Eltern um nach Jahren der Zwietracht für eine Versöhnung zu sorgen. Es geht mir richtig gut und ich denke immer weniger an sie.
Das große Happy End: Eben habe ich gehört dass es meiner Exfreundin unglaublich schlecht geht. Sie leidet wohl sehr unter der Trennung und kann nicht mehr verstehen, warum sie das alles so leichtfertig weggeworfen hat. Ich sehe das so, dass sie daraus hoffentlich für die Zukunft gelernt hat, ich habe es auf alle Fälle.
Vlt gehe ich sie im neuen Jahr einmal besuchen und sage ihr dass ich ihr ihren Fehltritt verzeihe, sie aber mit mir abschließen muss.
Haltet durch und denkt an euch. So schwer es auch ist, aber das ist der einzige Weg eure ehemaligen Partner zu vergessen oder zurückzugewinnen. Es geht um euch. Liebt euch als der Mensch der ihr seid, mit allen Fehlern, mit allen Problemen und dann merkt ihr, dass ihr mehr verdient habt als diesen Schmerz.
29.12.2015 18:21 •
x 3 #1