Zitat von Dauerverliebt: Und sie hat selber geschrieben sie habe ihrem Mann verziehen. Das Recht hatte sie verloren in dem Moment wo sie ihn zum zweiten mal beschissen hat.
Ohne das jetzt auf Shedia zu münzen, aber kannst du dir vorstellen, wie das ist?
Wie tief Verzweiflung sein muss, wie wenig Eigenwahrnehmung vorhanden sein muss - wenn man dafür fast sein ganzes Leben leidet.
Wenn man von der Kindheit bis zur Bahre, sich unvollkommen, ungeliebt vorkommt. Hier gab es einst einen jungen Mann, dem das Urvertrauen völlig fehlte, der heute gut ü30 ist und immer sucht, was ihm in der Kindheit verwehrt.
Der nie ankommt, nie vertraut, nie diese Liebe findet, von der so viele schwärmen? Dichter, Autoren, Filmemacher, Maler, Bildhauer.
Wenn Du so tief in deinem Dilemma steckst - und dann kommt ein Prinz auf weißem Pferd, der nur durch seinen Anblick, dir glauben macht, du hättest diese eine winzige Chance - es doch zu erleben, was du schon so lange vermisst.
Ja, zweimal ist schei(b)e. Aber hier im Forum gibt es viel schlimmeres.
Ich kann mir das leider gut vorstellen, mit rein fühlen.
Klar, als Mann tut man sich da schwerer, diese abgrundtiefe Verzweiflung zu fühlen, die manche Menschen dazu drängt, so zu handeln.
Aber solche Menschen wissen ja selbst nicht, was sie tun. Erst wenn, die Welle kommt und sie mit in die Tiefe reißt.
Zitat von Dauerverliebt: Sie bedauert ihre Opfer?
Ja das tut sie, sie war zuerst Opfer, suchte Mangel besserem Wissens, jemanden, der ihr Linderung verschaffen konnte, der zu hörte, da war. Der sich Zeit nahm.
Warum ist es für viele Männer so leicht, Frauen mit zu nehmen, abzuschleppen?
Jemand der verzweifelt ist, und plötzlich kommt das andere Geschlecht, hört sich dessen Sorgen an, säuselt dinge ins Ohr, nimmt in den Arm, streichelt den Rücken. Sagt Dinge - die man nie gehört, nie glauben würde, er würde mich (hässliches Entlein) meinen würde.
Kennst Du Love-bombing? Opfer von?
Zitat von Dauerverliebt: Ich bedaure Opfer.
Es gibt Opfertäter, Täteropfer.
Auch wenn Sie dir als Täter erscheint, als aktiver Fremdgeh-Part - ist sie das wirklich? Das Leben ist so vielfältig, so viele verschiedene Ausprägungen von Unwissen, Selbstwahrnehmungsstörungen, zu viel Disney, zu wenig gesunder Verstand.
Es ist schwer, einen Mann, der mit beiden Beinen im Leben steht - zu erklären, wie sich jemand fühlt, dem immer eingetrichtert wurde, wie wenig man ist. Man nimmt sich ja nicht mehr als Opfer war, man nimmt sich zum Teil gar nicht wahr. Man stolpert aus dem Elternhaus und bindet sich recht schnell an jemanden, der irgendwie Rettung verspricht.
Dann muss man heiraten, denn das gehört sich so. Man bekommt die, statistischen 1,5 Kinder, und geht in Haushalt, Haus, Garten, Mann, Kinder auf - nur zu sich selbst, fehlt der Zugang. Die Last des Lebens bricht über dir Wellen, du bist anfälliger für Säusler, für Zuhörer, für das fehlende Puzzleteil, das hüpfende Komma.
Der springende Punkt ist, das die wenigsten, die im Vorfeld so verzweifelt etwas suchen, was sie nie finden, immer im Außen suchen. Nicht in sich selbst.
Du wirkst wie ein Mann, der teils gütig, wie lieber Onkel zuhören mag, aber nicht tief genug eindringen will, weil diese Geschichte immer wieder kehrt. Du gibst kleine Querverweise auf deinen Beruf, ohne exakt zu werden. Mag sein, das dir solche Geschichten öfter begegnen, aber der Ritt auf der Kanonenkugel, den viele Verzweifelte gehen, und dies bis zum Lebensende vermutlich nicht ändern können, außer mit lebenslanger Profihilfe, resignierend, der ist dir so fern, wie Sonne und Mond.
Zumindest hier, in dieser Geschichte.
Sie ist ein sehr verzweifelnder Mensch. Sie war Dramaqueen und nicht bereit, für ihren Teil des Geschehens auch Verantwortung zu tragen. Sie konnte (wollte) nicht sehen, das auch Sie Anteile daran hatte (hat), wie das alles geschehen konnte und es wirkt immer noch nach.
Sie hoffte, mit x Nicks und x Abwandlungen der Geschichte, jemand würde kommen (Prinz, weißes Ross) der sie aus der Bredouille holt und dann wieder alles so wird, wie es vorher war, ohne dafür Verantwortung zu tragen, woran sie mit ursächlich war.
Sie musste uns dann verhöhnen, weil sie nicht sehen wollte, das sie ein Teil von etwas ist, was ihr widerfuhr.
Ja, sie ging fremd, zweimal. Zweimal war sie gleichzeitig Täter und auch Opfer. Und wenn jemand, so tief am Boden liegt, das er nur noch ne Linie ist, der kann sich und das Umfeld kaum wahrnehmen. Sie hat um sich gebissen, wie wilder Hund. Der Prozess des Selbstwahrnehmens, Verantwortung für übernehmend, braucht lange - und währt noch immer.
Sie nimmt scheinbar langsam es an, das sie ein Teil von ist - und dafür braucht sie nun schon 6 Jahre Forum, über 10 Jahre liegt dies nun schon zurück - und sie ist immer noch im Bewältigungsmodus.
Es ist nun mal nicht jedem gegeben, flott und fix, zu verarbeiten. Sich zu verstehen, zu akzeptieren und zu vergeben. Aber ich denke, sie ist auf dem Weg.
Und dieser Weg, verschlungen wie er ist, durch tiefe Täler, dunkle Wälder und schwarze Höhlen er führt, irgendwann wird er auch über blumige Wiesen, luftige Bergspitzen und sonnen geflutete Badeseen führen, wenn man sich traut - ihn zu gehen.
Denn er zeigt menschliche Abgründe und nicht jeder will diese sehen. Man sucht oft Abkürzungen im Leben, aber man kommt oft wieder an den Punkt, wo man den Weg verließ.
Du magst Opfer bedauern?
Fühlst du mit ihrem Mann? Der war, wahrlich Opfer? Ja im Treue-Sinne schon, aber er ließ sie mit Kind doch viel allein, er ging arbeiten und sie hatte den Rest. Der Rest, den manche wuppen und viele nicht. Die westliche Kultur des Miteinander ist noch nicht alt genug, um schon in allen Köpfen verankert zu sein. Wie viele Menschen gibt es noch, die denken, Frauen haben dies und jenes - und er bringt nur die Kohle heim und lässt sich dann von Hulda noch die Hopfenbrause an den Kurbel-TV-Tisch bringen.
Du siehst, ich verallgemeinere, weil mir der tiefe Einblick in ihre Geschichte fehlt, aber wie viele Ehen laufen nach wenigen Jahren in zu kleinen Schuhen - einige. In dem Alter, wo TE ist, einige mehr.
Und Sie ist nun mal, eine jener Frauen, die vom täglichem Silvesterfeuer träumt - und dann das tägliche Einerlei vor der Nase hat.
Sie hat, den Weg genommen, der ihr Erlösung versprach, weil Hoffnung und Träume verführerisch sein können, für all jene, die eh schon dafür empfänglich sind.
Statt intern zuerst Lösungen zu suchen. Aber wenn dafür das Rüstzeug fehlt? Und was ist, wenn ihr Gatte da seinerzeit auch nicht genug Einfühlvermögen hatte - zu erkennen, das dies ein Hilferuf war?
Es gibt leider viel zu Viele, die gleichzeitig Opfer und Täter sind. Und sich so nie wahrnehmen. Darum, frage ich dich, lieber Dauerverliebter, kannst du Opfer wirklich bedauern?
Dich einfühlen?
Nachvollziehen - wie so was passieren kann?
Und dann deine Wertung überdenken?