Ich bin neu in diesem Forum bzw. habe mich heute erst angemeldet, weil ich absolut nicht weiter weiß.
Meine Ex Freundin und ich haben uns vor ein paar Wochen Knall auf Fall getrennt. Wir hatten unsere erste "Diskussion", woraufhin sie sich ihrer Gefühle mir gegenüber unsicher war. Ging eigentlich nur darum, dass ich mir gewünscht hab, dass sie sich n bisschen öfter mal meldet, weil wir uns nur am Wochenende sehen konnten. Ich wollte, dass wir reden und eine Lösung für das Problem finden, sie sagte aber nur, sie wisse nicht ob sie das überhaupt wolle. Kam ziemlich aus dem Nichts, weil sie einen Tag zuvor noch vorgeschlagen hatte, dass ich nächstes Jahr zu ihr ziehe. Ich weiß nicht so richtig was los ist, weil wir nie wirklich drüber gesprochen haben, sie hat immer abgeblockt. Hat dann um Abstand gebeten, was ich respektiert hab. Naja, während der ersten Tage hab ich dann mitbekommen, dass sie auch schon wieder auf Tinder ist, obwohl wir da nicht einmal offiziell getrennt waren. 1-2 Tage später hab ich dann gesagt, dass ich das so nicht kann und dass ich gern ein abschließendes Gespräch führen würde. Dem ist sie wieder ausgewichen und nachdem wir dann nochmal kurz geschrieben hatten und uns mehr oder weniger friedlich getrennt haben, kam gar nichts mehr. Das ganze hat sich übrigens dadurch dass wir über 100km auseinander wohnen auf Whatsapp/FaceTime abgespielt, find ich nicht so prickelnd, aber kann ich jetzt nicht ändern.
Die ersten Tage waren hart, aber mittlerweile sehe ich, dass es wohl das beste ist, wenn wir getrennte Wege gehen. Wir waren nur knapp 3 Monate zusammen, daher hält sich der Schaden auch in Grenzen, auch wenn ich natürlich trotzdem Gefühle für sie habe. Nun ja, letzte Woche kam dann von ihr aus nochmal ne Nachricht, dass ihr Neffe geboren wurde. Hab mich natürlich extrem gewundert, ist ja schon komisch irgendwie, so nach ner Trennung, aber hab mich auch gefreut dass sie bescheid gesagt hat. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber auch noch große Hoffnung, dass das vielleicht wieder wird. Die ist jetzt mehr oder weniger verflogen, weil ich realisiert hab, dass es sich nicht lohnt, das gesamte Vertrauen wieder aufzubauen, weiterhin Kraft und Zeit da reinzustecken. Ich war dann doch während unserer gemeinsamen Zeit überwiegend unzufrieden, weil wir einfach nicht zusammenpassen und wir einander nicht das geben konnten, was wir brauchen und ich immer unterschwellig das Gefühl hatte, mehr in die Beziehung zu investieren als sie.
Hab auch selbst während der Beziehung oft gedacht, ob wir überhaupt zusammenpassen, unter anderem z.B., weil wir zwar vorher sehr gut miteinander reden konnten, sie aber zunehmend das Interesse daran verloren hat, wirklich tiefgreifende Gespräche zu führen, was mir persönlich sehr wichtig ist in einer Beziehung. Aber ich dachte immer, ich gebe uns noch ein bisschen Zeit, das Vertrauen und die Vertrautheit auf- bzw. auszubauen, weil wir auch (zu) früh zusammengekommen sind.
Nun ja, n paar Tage später kam dann eine Nachricht, von wegen sie hätte noch ein paar Sachen von mir, die sie mir gern vorbeibringen würde. Da wusste ich schon, dass wohl von ihrer Seite aus noch Redebedarf ist, ich mein, sie hätte die Sachen ja auch einfach per Post schicken können und nur für son Austausch von ein paar Klamotten fährt man ja nicht 100+ km.
Hat mich dann am selben Abend nochmal angerufen, damit wir einen Treffpunkt ausmachen. Hat dann auch gefragt wies mir geht und ob wir nochmal bisschen reden könnten, weil sie glaubt, dass uns das helfen würde, im Guten auseinanderzugehen. Treffen war abgemacht - hat sie dann aber am Tag des Treffens selbst abgesagt, angeblich weil sie auf den Hund ihrer Schwester aufpassen musste.
So, seit dem kam dann erstmal nichts mehr, weil ich ihr sagte, dass sie sich melden soll, wenn sie sicher weiß, dass sie Zeit hat. Vorgestern kam dann wieder aus dem Nichts ne Nachricht, ob ich noch ein bestimmtes Armband von ihr hätte und ob ich das dann zu dem Treffen mitbringen könnte. Fand ich ehrlich gesagt auch etwas komisch, kam für mich eher wie ein Vorwand rüber, weil das Treffen ja quasi noch in den Sternen steht und man sowas meiner Meinung nach auch dann klären kann, wenn man dann weiß, wann das Treffen überhaupt stattfinden soll, zumal ja schon eigentlich geklärt war, dass wir die ganzen Sachen des anderen mitbringen.
Naja, jedenfalls weiß ich momentan nicht, ob ein Treffen wirklich so sinnvoll wäre. Mir ist es im Prinzip egal, wieso weshalb warum, weil ich auch denke, dass sie das selbst nicht so genau weiß. Gefühle kann man ja nicht immer erklären. Ich weiß nicht, woran es letztlich gescheitert ist, was ich weiß ist, dass wir wohl einfach nicht zusammenpassen. Ich kann das so akzeptieren, auch wenn ichs ehrlicherweise ziemlich komisch finde, wie wir uns getrennt haben, weil ich ihr Verhalten nicht verstehe. Sie hat mich ja mehr oder weniger einfach aus ihrer Welt ausgeschlossen und mir dann nur ihre schwammigen Schlussfolgerungen serviert. Und es ist auch einfach komisch, das letzte mal als wir uns gesehen haben war ein super schönes Wochenende und jetzt seh ich sie wohl, abgesehen von dem Treffen (vielleicht), nie wieder. Weiß auch ehrlich gesagt nicht, was ich bei diesem Treffen sagen soll. Könnte ihr sagen, wie ich das alles erlebt hab und wieso ich vielleicht so gehandelt hab, wie ichs getan hab und dass ichs nicht gut finde, dass wir das Problem nie wenigstens einmal richtig miteinander kommuniziert haben. Aber das ändert ja nichts an dem Umstand, dass wir jetzt nun mal getrennt sind. Und sie scheint ja auch nicht das Bedürfnis zu haben, irgendwas an ihrem Verhalten zu ändern, also bringt es eigentlich doppelt nichts, da nochmal groß drüber zu reden. Meine Angst ist einfach, dass es alte Wunden einfach nochmal aufreißt, weils mir stand jetzt so langsam wieder gut geht. Ich hab für mich selbst sehr viel reflektiert und meine Lektionen aus dieser Beziehung und der Trennung gezogen und ich weiß jetzt, was ich für mich bei der nächsten Beziehung besser machen möchte. Klar könnte sie mir auch sagen, was sie vielleicht gestört hat und so. Aber wenn ich das vielleicht gar nicht als Problem bei mir selbst ansehe und das nur für sie persönlich einfach ein Problem ist/war, bringt mir das auch nicht wirklich viel. Im Endeffekt bin ich ja immer noch ich und grundlegend ändern kann ich mich als Mensch ja auch nicht.
Andererseits ist das ja fast schon eine gesellschaftliche Norm, ein Trennungsgespräch zu führen, was es bei uns ja, weil sie aus welchen Gründen auch immer, abgeblockt hat, als solches nie gab. Hat ja auch irgendwo was mit Respekt zu tun. Ich weiß nur irgendwie nicht, was mir das noch bringen soll. Deshalb bin ich super hin- und hergerissen. Vielleicht könnt ihr ja mal eure Erfahrungen mit solchen Gesprächen erläutern, oder sagen, wie ihr die Situation einschätzt.
28.12.2020 15:29 •
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