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Ein Jahr ist es her,

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dass mein Mann mir gestanden hat, dass er seit längerem eine Freundin hat und er sich für SIE entschieden hat.
Ein jahr voll Tränen, zwischen Hoffen und Aufgeben, Wut und Verzweiflung.
Es hat sich sehr viel für mich verändert, mein Leben ist anders geworden, einsam und alleine.
Rückblickend frage ich mich, was hat mir dieses Jahr gebracht. Ich kann an der ganzen Sache immer noch nichts Positives sehen. Ich hätte sehr gut auf diese Erfahrungen verzichten können. Und ich frage mich inwieweit das zweite Jahr besser wird. EIn Stück aus meinem Leben ist weggebrochen. Das läßt sich nicht so leicht reparieren

Wie geht's euch die ebenfalls schon etwas Abstand genommen haben und bei den einige Zeit seit der Trennung vergangen ist.
ICh freue mich auf eure Antwort und Erfahrungen

Liebe Grüße

Chiara

26.03.2002 09:48 • #1


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Hallo Chiara,
schön, daß du deine erfahrung nach einem jahr hiert mitteilst und auch hier bist du wieder nicht alleine !!!

Auch bei mir ist es jetzt 15 Monate seit dem Trouble und 12 Monate seit dem Geständnis meiner Ex und der endgültigen Trennung her und auch ich erlebe wie du dieses Wechselbad aus Realität akzeptieren müssen, manchmal immer noch denken, ich sei in einem schlechten Film und der Erinnerung an die alte (schöne ?) Zeit.

Erschwerend komt bei mir hinzu, daß ich wg. dem Kind immer mal wieder Kontakt zur Ex habe.

Und auch die ersten Erfahrungen mit neuen Bekanntschaften habe ich gemacht, mußte mir aber eingestehen, daß die Erinnerungen an die lange Ehe mir immer noch mächtig dazwischenfunken und ich noch mehr Zeit brauche, um zu mir selbst zu finden.

Ja das Leben ist anders geworden, aber man kann es doch nicht zurückdrehen. Denn die EXES sind doch schon ganz woanders auf ihrem Weg, es gäbe ohnehin kein Zurück mehr zur alten Harmonie (??!).

Ich bin auch oft einsam und alleine und versacke dann in Selbstmitleid und Trauer - aber brigt mich das weiter ? Nein !

Ich versuche jetzt einerseits die Werte, die mir immer wichtig waren, in mein neues Leben hinüberzuretten (auch schon wg. meinem Sohn und seiner Identität). Andererseits muß ich halt auch akzeptieren, daß dieser neue Weg sehr schwer ist:
- neuen Bekanntenkreis aufbauen
- alleine zurechtkommen
- die Scheidung hinter mich bringen
- den weggebrochenen Teil der Verwandschaft (die Familie meiner EX, die sich nicht mehr melden) innerlich zu verabschieden
- den neuen Partner an der Seite meiner Ex innerlich zu akzeptieren, auch als neuen Freizeitpartner meinem Sohn gegenüber
- die Jahrestage (Geburtstag, Weihnachten....) alleine durchzustehen

Es dauert eben alles länger, als man gedacht hat, und innerlich bleibt doch die Überzeugung bestehen: Ich war nicht der, der alles über Bord geworfen hat !

Ich kann dir keine tollen Tipps jetzt geben, nur die Gewißheit: Auch hier bist du nicht alleine, schreibe weiter, auch dieser Teil gehört hierher ins Forum

..jemand fragte den Buddha: wie bin ich in der Zukunft ? Er antwortete: So wie du jetzt versuchst zu leben !

Mick

26.03.2002 11:46 • #2


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Ein Jahr ist es her,

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Hallo Chiara,

bei mir sind jetzt genau 9 Monate vergangen, dass ich meine Ex zum letzten mal gesehen habe. In dieser Zeit habe ich sehr sehr viel über meine damalige Partnerin, das Leben an sich und vor allem über mich selbst erfahren und gelernt.
Es kostet manchmal sehr viel Mut und Überwindung, sich seinen Gefühlen und vor allem der Selbstkritik zu stellen. Man muss sehr darauf achten, nicht in die Opferhaltung zu verfallen. Denn das bedeutet einzig und allein, dass man die Eigenverantwortung für sein Leben aus der Hand gibt.
Für jede Entwicklung in einer Beziehung gibt es Ursachen, die aktiv oder passiv immer beide Partner verursachen.
Es gibt immer einen, der agiert, und jemand, der reagiert. Sei es auch nur mit Stillschweigen und Hinnahme.

Ich denke, oft gab es deutliche Hinweise, die uns gewarnt haben, dass ein Mensch sich in eine Richtung entwickelt, die nicht die gleiche ist, wie unsere. Dass es genügend Signale und Gelegenheiten gab, um festzustellen, dass wir in unserer Beziehung nicht mehr glücklich sind. Aber das ist schmerzhaft und auch anstrengend. Denn man hat genug mit Alltag, Hobbies und sonstigem zu tun, dass man gerne darauf verzichtet, seine Beziehung als gefährdet oder kritisch empfinden zu müssen.

Einer der beiden jedoch setzt genau diesen Prozess fort...... er beginnt, bewusst oder unbewusst, sich von seiner Beziehung zu lösen. Bis er uns mit seiner Entscheidung konfrontiert, ist er schon so weit fortgeschritten, dass wir glauben, er hätte sich so verändert und wäre jetzt so sehr kalt und egoistisch. Doch das empfinden wir deshalb, weil er sich bereits in weitem Umfang von uns entliebt hat.

Derjenige, der sich entliebt, ist sich anfangs lange unsicher, was er tun soll...Deshalb hält er an gewohnten Verhaltensmustern fest, um sozusagen Zeit zu gewinnen. Oder auch, den anderen nicht unnötig zu verunsichern oder zu verletzen. So kommen dann Aussagen zustande, wie: Gestern sagte er mir doch noch, wie sehr er mich liebt und dass er Kinder mit mir wollte..
Dies sind Konsequenzen der Angst. Was natürlich letztlich als unehrlich und gefühllos empfunden wird.

Ich für mich kann heute sagen, ich bin glücklich und froh, dass mich meine Ex verlassen hat. Denn ich bin mir beinahe sicher, ich hätte den Schritt der Trennung nicht getan. Heute weiss ich, wir beide waren letztlich zu verschieden und in wesentlichen Dingen so weit von einander entfernt, dass dadurch wir beide immer wieder unglücklich gewesen wären. Im Laufe von Phasen, wo man sich sehr unglücklich fühlt, egal aus welchen Gründen, wird das Gefühl der Liebe so lange immer wieder verletzt, bis es ganz stark an Intensität verliert.

Verlieben kann man sich in jeden Menschen. Aber wenn er nicht zu uns passt bzw. wir nicht zu ihm, ist die Liebe früher oder später zu überbelastet - eine Beziehung leben können und lieben können sind zweierlei. Das habe ich gelernt.

Hubi

27.03.2002 09:17 • x 1 #3


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Hallo chiara,

bei mir ist die Trennung nunmehr 7 Monate her. Seit 5 Monaten haben wir keinerlei Kontakt mehr.

Auch ich lebe das Wechselbad der Gefühle immer noch sehr intensiv.
Einserseits bin ich froh darüber, dass ich nicht mehr mit meiner Ex zusammen bin, erlebe ich dadurch durchaus auch eine Art Befreiung von dem Druck unseres damaligen Problems. Ich lebe in diesem Bereich wieder Selbstbewußt, nicht zuletzt unterstützt durch positive neue Erfahrungen.
Andererseits bin ich sehr oft traurig, wenn ich zurückdenke. Es war eben auch meine bisher intensivste, schönste und beste Beziehung und Freundschaft. Dafür danke ich auch meiner Ex, aber ich leide immer noch unter dem Verlust.

Aber es siegt immer mehr auch die Erkenntniss, dass ich froh sein kann, mit diesem Menschen nichts mehr zu tun zu haben. Ich werde eben nie vergessen können, wozu sie in der Lage war, was geschehen ist. Sie hat den Bogen überspannt. Und ich will nur noch erreichen, dass sie mir gleichgültig wird, sie nicht mehr Gegenstand meiner Erinnerung ist.
Aber bis dahin wird es noch ein weiter Weg sein und bis dahin wird sie mir bei allem was ich tu noch im Weg stehen. Hoffentlich komme ich und wir alle eines Tages an.

Sei lieb gegrüßt

Ralf

28.03.2002 12:24 • #4


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Hallo Ralf,

wir werden ankommen. Alles braucht Zeit. Aber mit Geduld, Vernunft und dem Mut zu bewussten Gefühlen und Gedanken werden wir am Ende gestärker aus einer Trennung hervorgehen, um für die Zukunft noch bewusster leben, stärker lieben und vernünftiger handeln zu können.
Ich bin mir dessen sicher!

Hubi

28.03.2002 12:40 • #5


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hallo chiara,
das thema find ich sehr interessant.
rückblickend kann ich nach 5 monaten trennung auch oder noch nicht viel positves dabei sehen.
klar, mein leben hat sich geändert und ich versuche jeden tag ohne grund glücklich zu werden und ich gewöhne mich immer mehr an das alleinsein, was sicherlich auch vorteile hat.
ich bin sehr verletzbar geworden und es werden wohl noch jahre dauern, bis ich wieder einen mann auf die art wie es bei meinen ex getan habe vertraun kann.
ich bin zur der einsicht gekommen, dass sich viele trennen um in eine neue beziehung mehr glück zu finden. auch wenn die fehler aus der alten beziehung nicht wiederholt werden, so bleiben trotzdem die konflikte der nächsten lebensspanne zu bewältigen. die hoffnung auf ein leichtes glück täuscht.
gruss
mirja

28.03.2002 20:11 • #6


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Hallo,

bei mir ist es morgen auch ein Jahr, dass er mich verlassen hat. Seit 5 Monaten haben wir keinen Kontakt mehr was mich schon traurig macht. Er hat zu meinem Leben gehört, war mein bester Freund und mein Partner und jetzt ist es so als ob wir uns nicht kennen würden.
Ich kann immer noch nicht viel positives entdecken aber ich habe viel über mich selbst gelernt. Ich habe gelernt, mich wieder über kleinen Dingen zu freuen, meinen Leben wieder im Griff zu bekommen und allein zu sein. Ich habe auch gelernt, dass man sich um eine Beziehung sehr bemühen sollte.
Klar, an so einem langen Wochenende ist es nicht so einfach, weil man an die Vergangenheit mehr denkt aber ich hoffe, dass ich bzw. wir das Wochenende gut überstehen werden:-)
Liebe Grüße
Mimi

29.03.2002 17:16 • #7


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Hallo ihr da draußen,

hab' mich gefreut Antworten zu bekommen und war auch irgendwie froh darüber, dass nicht nur ich nach 1 Jahr noch Probleme mit der ganzen Situation etc. habe.
Beim Lesen habe ich aber auch irgendwie diejenigen beneidet (auch wenn es schwer ist), die keinerlei Kontakt zu ihren/m Ex mehr haben. Irgendwie kann ich mich nicht völlig von meinem Ex lösen und habe wahrscheinlich immer noch irgendwie so etwas wie Hoffnung in mir, gerade weil wir uns (wegen der Kinder) immer wieder sehen, sprechen, streiten...
Ich glaube ich könnte besser mit allem fertig werden und abschließen wenn ich keinerlei Kontakt mehr hätte. Aber der Kinder wegen wird ER und SIE mich immer immer begleiten.
Eine schreckliche Vorstellung.

Macht's gut, bis bald

Chiara

02.04.2002 14:07 • #8




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