Ein Brief den du nie lesen wirst

N
Heute ist deine E-Mail gekommen, auf die ich schon seit Tagen warte. Ich hatte so auf einen anderen Inhalt gehofft. Hatte die Hoffung, dass du mich nochmal sehen willst, nochmal mit mir sprechen willst, uns Beiden nochmal eine Chance geben würdest. Statt dessen 2 kurze Sätze wann du kommst um mir meine restlichen, bei dir verbliebenen Sachen zu bringen. Kein Hinweis darauf, dass du mich vermisst, mich noch liebst oder das es dir wenigstens so schwer fällt loszulassen wie mir.
Du wirfst die 7 gemeinsamen Jahre die wir geteilt haben einfach weg. Lässt mich mit meinen Gefühlen, meiner Liebe, meinem Schmerz einfach alleine stehen. Ich verstehe immer noch nicht wie du mir so etwas antun kannst. Wie du uns das antun konntest. Ich glaube dir nicht, dass du mich nicht mehr liebst. Noch 1 Woche bevor du dich von mir getrennt hast hatten wir so ein schönes Wochenende. Haben die gemeinsame Zeit so genossen. Wie kann dir das auf einmal so egal sein? Oder habe ich mich so getäuscht? Bin so blind gewesen, dass ich nicht bemerkt habe wie weit du dich bereits von mir distanziert hattest? Deine Kälte beim Trennungsgespräch hat mich so überrascht und schockiert! Nie habe ich dich so erlebt wie an diesem Tag!
Du bist meine erste große Liebe. Der erste mit dem ich geschlafen habe, der erste, den ich je so nah an mich herangelassen habe. Ich habe alles dafür getan das du mich liebst. Habe mich selbst dabei immer mehr aufgelöst, habe mich verloren.
Jetzt sind wir also 3 Wochen getrennt, haben uns seitdem weder gesehen noch gesprochen. Das ist so eine unglaublich lange Zeit. Ich weine jeden Tag, kann immer noch kaum etwas Essen, kann mich nicht auf die Uni konzentrieren. Ich weiß nicht mehr weiter. Weiß nicht wie ich es schaffen soll dich ziehen zu lassen. Mein Herz schreit nach dir und will die Hoffnung einfach nicht aufgeben und mag alles noch so aussichtslos erscheinen...
Ich frage mich jeden Tag ob es dir nicht auch so geht wie mir. Ob du nicht doch noch am Hadern bist ob diese Entscheidung die richtige war.
Ich höre und lese immer wieder wie wichtig es ist sich nach einer Trennung eine Kontaktsperre zu verorden. Das man nur so innerlich aufräumen kann und die Zeit gewinnt die man braucht um zu erkennen ob und was einen mit dem Ex-Partner überhaupt noch verbindet. Ich fahre jetzt erstmal zu meinen Eltern nach Frankreich und will versuchen die Zeit dort zu genießen und endlich weniger an dich zu denken.
Mein Herz wird wohl noch lange für dich schlagen. Aber ich sehe auch ein, dass ich dich zu nichts zwingen kann - es auch nicht will! Ich bin dir immer hinterhergelaufen wenn es Stress gab zwischen uns. Bei unseren vorherigen Krisen war immer ich diejenige die den Impuls fürs wieder zusammenkommen gesetzt hat. Ich will versuchen das diesmal nicht zu tun. Um unser Beider willen. Es ist jetzt einmal an dir dich zu entscheiden. Ich halte es einfach nicht mehr aus so weiterzumachen wie bisher. Ich glaube, dass ich etwas besseres verdient habe als mit der ständigen Unsicherheit zu leben ob du mich vielleicht wieder sitzen lässt.
Wenn es die eine, wahre Liebe zwischen uns ist, dann werden wir uns wieder finden! Das ist momentan meine einzige Hoffnung. Das wir uns in einiger Zeit wiederfinden und es dann eine 2. Chance für uns gibt.
Das hier sind meine momentanen Gedanken und ich wünschte mir so, dass ich dir das Alles sagen könnte oder wenigstens diesen Brief schicken könnte, aber das ist wohl gerade keine gute Idee...

Ich liebe dich und ich bin dir dankbar für all die Dinge die du für mich getan hast. Für viel Liebe und Geduld und Unterstützung. Auch wennes nicht gut ausgegangen ist mit uns und wir nun getrennte Wege gehen.
Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft

Nana

10.12.2011 18:51 • #1


I
Liebe Nana

einfach nur wunderschön geschrieben. So herrlich berührend und Nahegehend.

Man der Brief geht ins Herz, ganz tief. Huuaahh, Man

Ich denke du kannst ihn in Wirklichkeit auch abschicken.

Auch wenn es keine Hoffnung mehr geben würde, so hättest du vollkommen Ehrenhaft deinen ganz persönlichen Abschied genommen.

Und es läge an ihm allein zu erkenen, was er an dir hatte.

Und eines steht fest, er wird dich nie vergessen können. Er wird sein Leben lang an dich denken müssen und diesen wunderbaren Brief, voller Sehnsucht und Liebe und vergänglicher Hoffnung.

Wirklich ein Traum, wie eure Liebe es vielleicht war.

Du musst also nichts mehr bereuen. Garei nichts.

Alles Liebe und gute Erholung in Frankreich

12.12.2011 14:19 • #2


A


Ein Brief den du nie lesen wirst

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H
Hallo Nicole,


ich habe lange überlegt, ob ich Dir noch diesen Brief schreiben soll.
Nun tue ich es, auch auf die Gefahr hin, dass Du Dir doch noch anwaltlichen Beistand suchst.
Wenn dem so ist, muss ich damit leben.

Ich möchte versuchen Dir mein Gedankengut mitzuteilen.

Mit meiner Trennung von Dir habe ich Dir große Verletzungen zugeführt. Ich habe Dir Deine Visionen, Deine Ziele, und Deine Aufgaben mit einem Schlag genommen. Ich weiß dass Du sehr gekränkt und verletzt bist, und es tut mir sehr leid.

Eine Trennung ist meistens mit schmerz und Trauer verbunden.

Ich kann Dir nicht beschreiben was passiert ist, als ich Dir geschrieben habe, dass ich nicht mehr kann, und auch nicht mehr will. Ich weiß nur dass in mir etwas passiert ist, ein unbeschreibliches Gefühl das mir gesagt hat, dass ich weg muss bevor ich untergehe. An diesem Gefühl arbeitete ich immer noch und das mit Therapeutischer Hilfe, und ich habe die große Hoffnung auch die Antworten zu finden.

Heute weiß ich dass es falsch war unsere Beziehung intim werden zu lassen.
Denn was ist jetzt passiert?
Ich habe einen Menschen verloren, der mir über Jahre hinweg sehr viel bedeutet hat.

Ich habe Dir die Bücher “Weiblicher Narzissmus und Eitle Liebe“ gegeben, um Dich damit nicht an den Pranger oder an die Wand zu stellen, mit dem Hinweis “So bist Du“.
Das war nicht mein Ziel. Vielmehr war mein Ansinn Dir damit zu helfen, dass Du daraus Erkenntnisse gewinnen wirst, die Du in Deinem weiteren Leben verwenden kannst.
Leider war es ein Schuss der nach hinten los ging, und das tut mir auch sehr leid.

Ich glaube…nein…ich bin davon überzeugt, das in diesen Büchern alles so detailliert und deutlich beschrieben ist, was in Deiner Vergangenheit vorgekommen sein muss.
Als ich diese Bücher gelesen habe war ich tief betroffen, aber ich konnte dadurch mehr von Dir erfahren, bedingt durch die Verhaltensmuster die sich immer wieder gleichen, unter anderem auch durch die Verhaltensmuster die in diesen Büchern beschrieben wurden, die ich auf Dich und mich projizieren kann.
Auch ich habe mich darin gefunden, was ich in meiner Therapie mit einbeziehen möchte.
Du hast mir einiges aus Deiner Vergangenheit und die damit verbundenen Zusammenhänge erklärt, aber ich glaube Du wolltest nie, dass ich Dein wirkliches inneres erfahre.
Du hast Dich immer wieder vor mir versteckt, wahrscheinlich hattest Du sogar Angst Dich vor mir zu öffnen.

Es war für mich schwer an Dich heran zu kommen, vielleicht habe ich es auch irgendwann vernachlässigt weiter am Ball zu bleiben, vielleicht habe ich auch einfach zu früh aufgegeben,
vielleicht habe ich auch nie den richtigen Weg gefunden. Vielleicht hätte uns auch eine Paartherapie gut getan. Dinge über die ich mir noch eine Weile den Kopf zerbrechen werde.

Du hattest Dir gewünscht, dass ich an Deiner Seite stehe, dass ich für Dich da bin, und manchmal war ich es auch, aber in den Momenten wo Du mich wirklich gebraucht hattest, war ich nicht für Dich da, obwohl ich es mir so gewünscht habe. Aber ich war einfach nicht in der Lage dazu, unter anderem mit extrem Situationen umzugehen, und ich weiß noch nicht warum das so war. Dafür hasse ich mich selbst.
Ich war Dir gegenüber immer verbindlich, nur die Definitionen von Verbindlichkeiten haben uns getrennt.

Es macht mich sehr traurig, wenn Du Dich von mir bedroht und gekränkt fühlst, oder Du glaubst ich stelle Dir nach. Ich kann Dir versichern, dass dies nicht mein Ansinn ist.
Du hast große Angst davor, dass ich irgendwelchen Menschen aus Deinem inneren etwas erzählen könnte, Dich sogar damit peinigen.
Ich dachte immer dass Du mich soweit kennen müsstest, dass mir dieses fern liegt.
Einen Menschen den ich so geliebt habe wie Dich, kann und möchte ich nicht weiter verletzten, es sind schon genug Verletzungen vorangegangen, und das leben ist schon schwer genug.

Nicole, ich weiß dass Du Dich in einer Position befindest, in der Du seit vielen Jahren leidest, und dennoch kommt Dir diese Position sehr vertraut vor. Von daher denke ich, fällt es Dir sehr schwer auch mit therapeutischer Hilfe da heraus zu kommen.
Glaube mir, ich wünsche mir das Du ein Weg findest in dem Du friedlich und angenehm leben kannst. Du bist ein sehr wertvoller Mensch, Du bist sehr Gefühlvoll und einfühlsam, und Du hast das Potenzial für Dich glücklich zu werden.

Für mich ist es sehr schwer unsere vergangene Beziehung alleine aufzuarbeiten,
ohne die Möglichkeit mehr zu haben, mit Dir in den Dialog treten zu können.
Aber es hilft mir ein wenig Dir zu schreiben, um damit die Situation besser verarbeiten zu können.

Nicole, ich konnte vieles durch Dich erfahren, sogar einiges von Dir lernen, was mich in meinem weiteren Leben weiterbringen wird, dafür bin ich Dir sehr dankbar.
Meine introvertierte Sensibilität, kann ich heute durch Dich immer weiter nach außen kehren.
Damit werde ich zwar in meinem Umfeld anecken, aber es bietet sich für mich die Chance, dass mein Umfeld nicht mehr mit mir aneckt, dafür wird es klare Trennungen geben.

Ich habe das Gefühl, dass ich heute im Beginn eines Umbruchs stecke, ein Umbruch der Verhaltensweise und Verbindungen von mir noch mal analysiert und korrigiert.

Geographisch gesehen leben wir nicht weit voneinander entfernt, es wird immer wieder Situationen geben, in denen sich unsere Wege kreuzen werden, und ich finde es sehr schade, dass wir in diesen Momenten die Straßenseite wechseln müssen und uns nicht mehr in die Augen schauen können.

Nicole, ich hoffe das wir eines Tages wieder miteinander sprechen können, ohne die belastenden Gedanken voneinander haben zu müssen. Die Zeit in der wir frei und unabhängig miteinander umgehen konnten, vermisse ich sehr.

Ich wünsche Dir nun keine weiteren Steine mehr in Deinem Weg, allenfalls dürfen es nur noch kleine Kieselsteine sein, die sich leicht wegräumen lassen.


Ich werde Dich vermissen.

17.01.2012 16:30 • #3


G
Zitat:
Für mich ist es sehr schwer unsere vergangene Beziehung alleine aufzuarbeiten,
ohne die Möglichkeit mehr zu haben, mit Dir in den Dialog treten zu können


das ist immer das schwere daran,
wir haben noch so viel mitzuteilen, um auch abschließen zu können und dürfen es nicht

04.05.2013 12:47 • #4


A
wer hats denn verboten, G.A.S.T.?

04.05.2013 13:01 • #5


B
Mein Herzallerliebster!
Ich weiß, in welcher Lage du dich befindest. Ich weiß, wer die Frau ist, die dir die Postkarten schreibt. Und ich weiß, was du an ihr so toll findest, sie hat die Abenteu-erlust, die dich auch mal angetrieben hat. Sie hat eine innere und äußere Unabhängigkeit, die du dir für dich selber sicher auch wünschst. Und selbstverständlich weiß ich, was sie toll findet an dir! Ich finde dich ja auch toll, deine Energie, deine Visionen, deine Willenskraft, dein Stehvermögen.
Ich kenne das Gefühl, wenn man in einer Beziehung nicht -mehr- das findet, was am Anfang da war, Leidenschaft, Begehren, Überraschungen, Fremdheit. Diese Gefühle, diese Zustände können keine Beziehung auf Dauer beherrschen und begründen. Und trotzdem du das sicher auch weißt, kommen diese Gefühle irgendwann wieder – verursacht von einer anderen Person als dem Partner. Ich hab diese Erfahrungen auch gemacht – und mich nach langem inneren Kampf damals für meinen Partner entschieden, weil ich geglaubt habe, ich bin es ihm schuldig und mir – und eben unserer Beziehung. Stattdessen hat er sich dann kurz danach gegen mich und unsere Beziehung entschieden – und zwar ohne einen ernsthaften Versuch, unsere Beziehung „zu retten“.
Mir ist also durchaus bewusst, dass es weder meinem Wünschen noch meinem Wollen unterliegt, dass wir an unserer Beziehung arbeiten. Und selbst, wenn wir es tun, dass das Risiko besteht, dass sich am Ende unsere Wege endgültig trennen und zwar durchaus auch auf Wunsch desjenigen, der eigentlich nicht derjeinige war, der als erster die Sache ins Rollen gebracht hat.
Dennoch möchte ich das gern tun – ich bin bereit für unsere Beziehung alles zu tun, was nötig ist. Du bist meine große Liebe, das magst du nicht gern hören zurzeit, das weiß ich, aber es ist nun mal so.
Ich denke es gibt auch genug Gemeinsamkeiten, auf die wir bauen können. Ich kann mir nicht vorstellen, du hast es auch selber gesagt, dass du irgendjemandem so vertrauen kannst wir mir. Meine Loyalität zu dir steht meiner Liebe in nichts nach. Wir sind beide vom Kopf beherrscht, haben aber nicht den Zugang zu unseren Gefühlen verloren. Wir lieben Musik, Stein gewordene Geschichte und gutes Essen, guten Wein. Wir haben auch sehr unterschiedliche Vorlieben, die haben bisher dafür gesorgt, dass wir uns auch immer mal wieder überraschen konnten. Und doch wir sind in vielen Dingen „steckengeblieben“ und letztlich am Alltag und am allgegenwärtigen Stress gescheitert – fast!
Lass uns diese gemeinsame Basis, und auch das was wir – mit unserer beider vollem Einsatz – gemeinsam aufgebaut haben, nicht einfach einem Gefühl von „auseinandergelebt haben“ opfern.
Wir haben beide einen starken Willen, ich wünschte mir, wir könnten ihn gemeinsam nutzen, um uns wiederzufinden, auch wenn es augenblicklich einfacher scheint, ihn jeweils dazu zu benutzen, sich vom andern zu lösen.
Ich weiß auch, dass ich es schaffen werde, wenn es sein muss, ohne dich zu leben. Ich bin keineswegs abhängig von dir oder meiner Liebe zu dir, aber ich werde sicher mehr als beschädigt zurückbleiben und wahrscheinlich nicht mehr die Kraft haben, mit wirklichen tiefen Gefühlen eine Beziehung aufzubauen. Da geht es mir nicht anders als dir.
Aber ich weiß auch, dass ich nicht dein Backup sein möchte, während du dir ein neues Leben mit oder für eine andere Frau aufbaust. Wenn du mir sagst, da läuft nichts mit einer anderen Frau, will ich dir glauben. Nachdem du dich nun aber – zumindest innerlich – von mir getrennt hast, wirst du diese Option möglicherweise ins Visier nehmen. Oder sie wird – willensstark wie sie sicher auch sein muss, bei dem was sie so treibt - dir diese Option mehr als schmackhaft machen wollen. Dann warte nicht ab, bis ich mich an unseren „getrennt“-Status gewöhnt habe, dann steh hin wie ein Mann, der du ja bist, und sag’s. Sag mir ins Gesicht, alle diese Jahre zählen nicht mehr, in denen wir uns alles gegeben haben, Liebe, Kraft, Vertrauen, ich bin jetzt mal weg. Dann geh mit ihr – auf den AT, oder den Jakobsweg oder wohin auch immer, aber WEG, weg von mir. Denn im Augenblick schadest du mir, mehr als du denken kannst.

14.05.2013 20:50 • #6


F
Habe Deinen Brief gelesen.
Mir geht es wie Dir.Nur der Unterschied ich bin ein Mann.
Meine Freundin hat mich nach 3Jahren Beziehung betrogen.
Hab Ihr auch einen Brief (auf echtem Papier)geschrieben.Rückantwort
F..K DICH.
Vergiss Ihn.
Hart DICH Nich verdient.

24.02.2016 19:02 • #7




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