Ein bitteres Ende einer schönen Beziehung

Zitat von tamis:

Vor vier Monaten zog sie sich plötzlich zurück. Ohne mir zu sagen warum. Ich versucht immer wieder, das Gespräch zu suchen, um zu verstehen was war. Wir hatten vorher keine wirklichen Konflikte. Daher war ich sehr ratlos.

Für mich sieht das nach einem Versuch von ihr aus, dich zum Nachdenken zu bewegen.

Zitat von tamis:

Drei Monate später bekam ich einen langen Brief, in dem sie sich für ihren Rückzug entschuldigte und erklärte mir ihre Liebe und unterstrich unsere gemeinsame Zukunft. Ein Handeln erfolgte nicht.

Sie könnte dir noch einmal ihre Liebe erklärt haben, um dir klar zu machen, dass sie dich trotz allem liebt.

Zitat von tamis:

Dann machten wir noch eine Woche gemeinsamen Urlaub, der überraschender Weise sehr schön und mit großer Nähe geprägt war.

Der Urlaub könnte den Sinn gehabt haben - festzustellen, ob sich nun endlich etwas geändert hat.

Zitat von tamis:

Wir kamen zurück, buchten einen gemeinsamen Sommerurlaub und wiederum eine Woche später trennte sie sich in einem kurzen Gespräch, sie habe keine Gefühle mehr und sehe auch keine gemeinsame Zukunft.

Die Enttäuschung darüber, dass bei dir offensichtlich nichts angekommen ist, dass sich bei dir nichts geändert hat und nie etwas ändern wird, weil du gar nicht zu bemerken scheinst, dass du sie verletzt, könnte sie zu dieser Äußerung veranlasst haben.

Zitat von tamis:

Es folgte eine Woche später ein weiteres Gespräch, was noch viel schlimmer war und sie mir mitteilte, dass sie sich schon drei Monate nach Beziehungsbeginn nicht mehr wohl fühlte und so ziemlich alles schlecht redete.

Ihre Enttäuschung könnt zu diesem Zeitpunkt riesengroß gewesen sein.

Zitat von tamis:

Während unserer ganzen Beziehung betonte sie immer wieder ihre Liebe, schriftlich und mündlich, auch in ihren Handlungen.

Erstaunlich ist für mich persönlich nur, dass sie nie offen und ehrlich mit dir über ihre Probleme geredet hat oder hast du ihr NIE zugehört?

Menschen können an einander vorbei reden.

Wie viele Ehen werden getrennt, obwohl der Verlassene versuchte zu erklären und es Hinweise gab?

Es hat auch mit Erwartungshaltung zu tun. Gedanklich:Er wird es jetzt verstanden haben

Und nein, muss der Partner nicht.

Er hatte ja Anzeichen gesehen, in dem sie es schon einmal beendet hatte.

Nur, was ist, wenn es gar nicht an ihm lag? Vielleicht hat es bei ihr halt einfach auch nicht mehr gereicht, oder sie stellte für sich fest, dass er nicht in ihr Lebenskonzept passt.

wie auch immer

Es war und ist vorbei.

Er kann folgendes tun.

1. Dem Warum hinterher laufen, dann nur bei sich selbst suchend.
2. Weiter suchen, was sie störte, damit kommt er auch nicht weiter.
3. Akzeptiert und einen neuen Umgang mit emotional schwierigen Situationen erlernen.

Das fängt damit an, warum kreisen meine Gedanken immer um das gleiche Thema. und nicht was ist nur passiert.

Aussteigen aus dem Hamsterrad. Gedanken nicht so viel Platz einräumen, dass es einem zu viel wird. Raus nehmen lernen. Unbedingt. Sonst liegt man bei der nächsten emotionalen Katastrophe ganz am Boden.

Im allgemeinen sehe ich bei vielen Usern eine Art Abhängigkeit. Das Ende einer Beziehung, wie schwersten Entzug erlebt, somatische Schmerzen.

Das ist dann definitiv keine Liebe.

Und das sollte man näher betrachten lernen.

Zitat von Spreefee:

Nur, was ist, wenn es gar nicht an ihm lag? Vielleicht hat es bei ihr halt einfach auch nicht mehr gereicht, oder sie stellte für sich fest, dass er nicht in ihr Lebenskonzept passt.

Das ist das große Problem, jeder macht sich seine Gedanken - zermartert sich solange den Kopf, bis die eigenen Gedanken Wirklichkeit werden.

Zitat von tamis:

Ich denke, es gibt immer noch diesem Funken Hoffnung, dass sich alles als großer Irrtum herausstellt. Das alles ist wie ein nicht endender Albtraum. Man wacht morgens auf und die Realität ist da .... schrecklich ....

Träume darfst du haben, die Frage ist, ob sie dir guttun?

Nun sind schon sieben Wochen nach der Trennung vergangen und was soll ich sagen, es ist im Wesentlichen nichts besser geworden. Die Fragen nach dem warum und die Art und Weise der Trennung treiben mich nach wie vor jede wache Minute um. Natürlich habe ich zwischendurch versucht Kontakt aufzunehmen. Per WA oder E-mail. Sie bot mir ein Treffen an, um meine Fragen zu beantworten. Nach langer Überlegung sagte ich zu. Es folgte keine Antwort. Dann schrieb ich ihr meine Fragen, es kamen nur ausweichende Antworten und im Wesentlichen Angriffe und Abwertungen. Es blieb bei Distanz und Kälte. Sie schrieb mir nur aktiv, wenn sie bemerkte, dass noch irgendwelche Sachen von ihr bei mir sind, die ich ihr rausstellen möge.
Jeden Morgen wenn ich aufwache, ist der Gedanke da, das alles kann doch nur ein Irrtum sein, sie muss doch nach der schönen und intensiven Zeit zum Ergebnis kommen, dass sie wieder mit mir zusammen sein möchte. Verrückt? Sie gibt mir einen Tritt nach dem anderen und ich fühle mich immer stärker hingezogen. Das macht mich verrückt! Wie kann ein Mensch sich so verändern? Der immer seine Zuneigung und Liebe betonte und plötzlich alles nieder macht? Der andere Teil kann doch nicht plötzlich weg sein. Ich bin gefühlte 1000 mal die gesamte Zeit der Beziehung durchgegangen und 99,5 Prozent waren außerordentlich schön, nah und nach vorn gerichtet. Und sie verhält sich in einer Art und Weise, als hätte ich sie emotional oder körperlich misshandelt. Ich habe gerade das Gefühl, dass es überhaupt nicht besser wird. Ich mache Sport wie blöd und setze mich mit mir auseinander (noch mehr als vorher), mache Yoga und meditiere und trotzdem kurz vom Durchdrehen.... Ein Sch... ist das ALLES.

Zitat von tamis:

Nun sind schon sieben Wochen nach der Trennung vergangen und was soll ich sagen, es ist im Wesentlichen nichts besser geworden.

Du brauchst Geduld, Trennungsschmerzen lösen sich nicht nach ein paar Wochen einfach in Luft auf.

Zitat von tamis:

Natürlich habe ich zwischendurch versucht Kontakt aufzunehmen. Per WA oder E-mail.

Damit wirfst du dich in deiner Entwicklung selbst immer wieder zurück.
Das einzigste Wahre nach einer Trennung ist und bleibt der völlige Kontaktabbruch, die Kontaktsperre.
Alles andere ist in Sachen Bewältigung kontraproduktiv.

Zitat von tamis:

Ich bin gefühlte 1000 mal die gesamte Zeit der Beziehung durchgegangen und 99,5 Prozent waren außerordentlich schön, nah und nach vorn gerichtet.

So hast du es empfunden und auch gelebt, aber anscheinend hat sie es ganz anders gefühlt.
Es ist natürlich schmerzlich, wenn die Partnerin die ganze Zeit etwas vorlebt und die wahren Gefühle überspielt werden.

Zitat von tamis:

Ich mache Sport wie blöd und setze mich mit mir auseinander (noch mehr als vorher), mache Yoga und meditiere und trotzdem kurz vom Durchdrehen...

Sport, Meditation, Yoga sind sehr hilfreich und ein guter Schritt nach vorne.
Du benötigst einfach noch Zeit, damit du den Schmerz bewältigen kannst.

Der wahre Charakter eimes Menschen zeigt sich nicht bei der ersten Begegnung sondern bei der letzten.

Da ist was wahres dran. Und ich glaube auch nicht, dass die Dame irgendwelche Bindungsängste hat oder so. Hätte sie mit irgendwas Probleme gehabt, dann hätte sie mit dir ganz offen darüber reden sollen. Nur wer redet, dem wird geholfen. Wer das in einer Beziehung nicht kann, hat dauerhaft ein Problem umd ist auch nicht beziehungsfähig.

Nimm die Ratschläge hier ernst, dass du den Kontakt zu ihr komplett einstellen und dich nicht mehr melden sollst. Ich würde auch auf Nachrichten von ihr nicht mehr reagieren und ihre Sachen kommentarlos mit der Post schicken. Nur so kannst du heilen. Meines Erachtens geht es dir auch immer noch so schlecht, weil dich das plötzliche Ende geschockt hat. Ja, du stehst wahrscheinlich noch immer unter Schock.

Zitat von tamis:

Und sie verhält sich in einer Art und Weise, als hätte ich sie emotional oder körperlich misshandelt.

Hast du eine Idee, warum sie so fühlen könnte, warum sie sich von dir emotional oder körperlich misshandelt fühlen könnte?
Wenn es so wäre, könnte ich persönlich mir vorstellen, dass sie schweigend auf Abstand geht, und auch nicht mehr reden will - denn schnell wird man (Frau) als Lügenbaronin hingestellt. tamis, was meinst du, warum vergewaltigte Frauen in den meisten Fällen schweigen...

Wenn derartige Missverständnisse im Raum stehen sollten, wäre ein offenes Gespräch wohl von Nöten....

Zitat von tamis:

Wie kann ein Mensch sich so verändern? Der immer seine Zuneigung und Liebe betonte und plötzlich alles nieder macht?

Da muss tatsächlich einiges in ihrem Kopf herumschwirren, denke ich, denn eine Veränderung ist nicht von jetzt auf gleich möglich.
Hat sie kein Vertrauen mehr zu dir, tamis - wenn ja, wodurch könnte sie das Vertrauen zu dir verloren haben? Was könnte dazu geführt haben, dass sie ihre Liebe plötzlich vor dir verschließt, denn Liebe verschwindet nicht von jetzt auf gleich, da muss schon einiges passieren.

Und warum redet sie trotzdem weiter mit dir, könnte es sein, dass sie etwas von dir erwartet, dass sie noch Hoffnung hat, es nur nicht zugibt, weil sie Angst hat -und falls sie Angst haben wollte. wovor hätte sie dann Angst?

Ich denke, dass dir das alles selber durch den Kopf geht....hast du vielleicht irgendwann etwas übersehen, dass sie glaube lässt, dass du eigentlich wissen müsstest, was sie umtreibt?

Zitat von tamis:

Nun sind schon sieben Wochen nach der Trennung vergangen [....] mache Sport wie blöd und setze mich mit mir auseinander (noch mehr als vorher), mache Yoga und meditiere und trotzdem kurz vom Durchdrehen

UNabhängig von ihrem Stoß ins kalte Wasser ohne Erklärungen und greifbare Antworten, kann der Zustand noch sehr lange anhalten, vor allem, wenn man in solch einem Fall dann der Grübler ist und krampfhaft nach dem Warum sucht.

Zitat von black rainbow:

Ich würde auch auf Nachrichten von ihr nicht mehr reagieren und ihre Sachen kommentarlos mit der Post schicken. Nur so kannst du heilen.

Ein guter- oft gegebener Rat - nur leider funktioniert es nicht immer so gut.

Ich kenne einen Fall, da hat er ebenfalls auf hart gemacht, hat nicht mehr auf Nachrichten reagiert und alles eingehalten, was so vorgeschlagen wird.....geheilt ist er nicht. Im Gegenteil, sie ist gegangen, weil sie sein Verhalten als Desinteresse wertete, als Zurückweisung und Ablehnung, und er leidet immer noch.

Ich vergleiche immer mit einer Wippe - tritt man auf die eine Seite, schlägt die andere hoch...und das tut dann auch schon mal weh. Härte muss man sich erlauben können, mit Härte muss man umgehen können, denn wenn der andere hart zurückschlägt, tut es weh.

Zitat von tamis:

Ich habe gerade das Gefühl, dass es überhaupt nicht besser wird. Ich mache Sport wie blöd und setze mich mit mir auseinander (noch mehr als vorher), mache Yoga und meditiere und trotzdem kurz vom Durchdrehen.... Ein Sch... ist das ALLES.

das könnte darauf hinweisen, dass du das Gefühl hast, etwas falsch gemacht zu haben.

Es ist immer so leicht, Ratschläge zu geben, aber - wenn etwas unausgesprochen im Raum steht, ist es extrem schwer abzuschließen.

Zitat von Angi2:

Ein guter- oft gegebener Rat - nur leider funktioniert es nicht immer so gut.

Wenn er konsequent ist, sie blockiert, dann kann sie auch nicht zurück schlagen.
Du magst sicher für manche Fälle recht haben. In diesem Fall halte ich einen klaren Cut dennoch für das beste für den TE. Sie hat sich getrenntund jede konstruktive Erklärung ihres Verhaltens verweigert. Der TE hat mehrfach die Kontaktaufnahme versucht, um Antworten auf seine Fragen zu bekommen. Das steht ihm auch zu. Hat aber nicht viel gebracht und nun ist es an der Zeit, dass der TE ganz bei sich bleibt, damit Schock und Wunden heilen können. Seine Härte sollte reiner Selbstschutz sein. Wenn die Ex ihm das als Desinteresse auslegt, hat sie einen an der Mütze. Sie hat sich getrennt etc.

Zitat von Angi2:

Es ist immer so leicht, Ratschläge zu geben, aber - wenn etwas unausgesprochen im Raum steht, ist es extrem schwer abzuschließen.

Ja. Das stimmt. Kenne ich nur zu gut. Ich gehöre auch zu der weichen Sorte, die nach der Trennung Erklärungen und Antworten sucht und sich noch lange falsche Hoffnungen macht. Aber aus meinen Beziehungskatastrophen habe ich eines gelernt. Das beste ist, sich zurück zu ziehen, den Kontakt unterbinden und zu akzeptieren, dass es nicht auf alles befriedigende Antworten gibt. Stattdessen sollte man sich selbst reflektieren, aus evtl. Fehlern lernen und versuchen, nach vorne zu schauen. Alles andere ist Selbstkasteiung und unnötige Leidensverlängerung. Das klingt jetzt vielleicht sehr hart und abgebrüht, hat aber nur was mit gesunder Abgrenzung und Selbstschutz zu tun. Ich habe auch sehr, sehr lange gebraucht, umdas zu kapieren.

Zitat von black rainbow:

und nun ist es an der Zeit, dass der TE ganz bei sich bleibt, damit Schock und Wunden heilen können. Seine Härte sollte reiner Selbstschutz sein. Wenn die Ex ihm das als Desinteresse auslegt, hat sie einen an der Mütze. Sie hat sich getrennt etc

Wenn/falls der TE tatsächlich hart auch gegen sich selber vorgeht, auf nichts mehr reagiert, nicht mehr schaut, was sie macht und tut, dann kann eine totale Kontaktsperre helfen. Leider ist der Mensch neugierig, statt hart gegen sich selber.

Und wer einen an der Mütze hat, und wer nicht, bleibt noch fraglich, denn eine Kontaktsperre kann auch als Maßnahme eingesetzt werden, die Partnerin zurück zu erobern...das kann dann als Desinteresse gewertet werden - besser gesagt, als gespieltes Desinteresse, denn der Kontaktabbruch ist in diesem Fall nur vorgetäuscht, was den anderen zum Zurückschlagen animieren könnte. Denn spielen können und dürfen alle.

Wie gesagt - die Wippe - spiel nicht (in diesem Falle) mit einer Frau, sie könnte ebenfalls spielen.

Ich habe den TE so verstanden, dass er die Kontaktsperre eingeleitet hat, um sich zu schützen. Hoffnungen macht er sich aber trotzdem noch. Ist ja auch nur zu menschlich. Hier muss er für sich eine klare Linie finden.
Ich habe nach den Infos hier auch nicht den Eindruck, dass die Ex Schluss gemacht hat, um ein Spiel zu spielen. Sie selber meidet ja den Kontakt zu ihm. Ambivalent ist sie trotzdem. Ich glaube hier geht es aber eher um Ego als um den Ex zurück zu gewinnen.
Mir sind solche Spielchen eh ein graus. Damit kann ich nichts anfangen, weil ich ein grottenschlechter Zocker bin.