ich bin heute 6 Stunden im OP gestanden, 4 davon in einer Bleischürze, und habe herausragenden Chirurgen dabei zugesehen, wie sie an den Wirbelsäulen meiner Patienten herum geschraubt haben. Diese Chirurgen sind ziemlich lässige Typen. Die hören Eminem um sich auf eine ISG-Verschraubung einzugrooven, und der Oberarzt hat mir immer auch ein wenig erklärt, was sie da gerade machen, aber ich hab das deutlich gespürt, dass das nicht der Raum war nach der Ätiologie und Genese einer Spinalkanalstenose zu fragen. Ich glaube das hat mehr mit Haltung, Tun und Entscheidungen eines Menschen zu tun, und Chirurgen sind nicht unbedingt besonders philosophisch ausgeprägt, und garantiert nicht alternativ- oder komplementär-medizinisch, ich hingegen schon, und ich kann kaum beschreiben, wie sehr mich Dein Vorschlag anfasst @Multiversum
das sind keine Themen, das sind Gedichte. Momentaufnahmen meines Innenlebens, nicht mehr. sie sollen nichts erklären und nichts darlegen, oder fragen.
ist dies der falsche Ort dafür, der falsche Raum?
weißt Du... mein 'Thema' begleitet mich schon so lange, und fühlt sich für mich so durchgekaut und abgelutscht an... wie ein Kaugummi, ein und derselbe, den man sich seit Jahren morgens in den Mund steckt und abends wieder heraus nimmt, zäh und synthetisch, und ich mag da gar nichts dazu erklären, weil ich überzeugt bin, dass das weder mir noch anderen etwas bringt, und Phrasen dazu wollte ich schon zehnmal nicht hören, weil ich sie alle bereits zehnmal gehört habe.
Das Problem wird sich an anderer Stelle lösen, oder auch nicht, aber das liegt nicht oder nur zum Teil in meiner Hand.
was aber in meiner Hand liegt, oder meiner Haltung ist Schönheit zu sehen, und sie auf irgendeine Art zum Ausdruck zu bringen - und nichts anderes versuche ich mit Texten über mich zu bewerkstelligen.
Vielleicht berührt es den ein oder anderen, vielleicht auch nicht? Vielleicht stört es auch einfach nur, keine Ahnung. ich weiß noch nicht mal ob's mich interessiert, weil ich die Bilder und Gefühle loslasse, sobald ich Worte dafür gefunden habe.
und ich weiß nicht, ob's der falsche Ort, der falsche Thread, oder die falsche Absicht ist, aber ich will Deine Worte zum Anlass nehmen darüber nachzudenken.
Jetzt, in diesem Augenblick, sitze ich auf meiner Terrasse und beobachte die Waldmäuse dabei, wie sie zwischen den Schalen der Sonnenblumenkerne nach Essbarem suchen. Was für hübsche kleine Geschöpfe und welch schönes Fell sie haben. Die scheren sich einen Shice um ISG-Verschraubungen, dorsale Spondyloydesen oder (wie ich dieses Wort hasse!) literarische Ergüsse.
Aber Dank meiner Worte kann ich sie von ganzem Herzen lieben, diese kleinen pelzigen Wunder.
und ich glaube, bevor ich jetzt schlafen gehe; diese 6 OP-Stunden haben mich echt geschlaucht; such ich noch mal ein paar Sonnenblumenkerne für die kleinen Tiere in meinem Garten zusammen.
über Sinn und Sinnlosigkeit meiner Poesie denk ich dann später nach, wenn ich wieder aufwache, okay?
08.03.2024 17:05 •
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