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Eigenen Charakter reflektieren - Veränderung einleiten

E
Guten Abend HoneySky,

erst dachte ich es sollte ein allgemeiner Thread werden, doch Gott sei dank hast du das jetzt noch klargestellt.

Zitat:
Interessant für mich ist auch die Frage, wann, an welchen Stellen ich MANIPULATIV war


Wenn der Wunsch der Vater des Gedanken ist, dann möchte man dass so. Dann sieht man, was man sehen möchte und hört und fühlt was diesem Wunsch entspricht... Wenn nötig mit Manipulation.

Hier musst du deinen Charakter nicht in frage stellen. Es reicht schon, wenn man aus seinen Fehlern lernt

Ewa

19.02.2016 19:05 • #16


Blanca
Zitat von HoneySky:
WA-Status ändern in der Hoffnung er reagiert darauf, im Gespräch nicht meine wahren Gedanken offenbaren, sondern das von mir geben was am erfolgsversprechenden ist).

Kurzum: wo war ich manipulativ und nicht authentisch?

Da, wo das (vermeintlich) offensichtliche Motiv Deines Handelns nicht mit dem eigentlichen Grund dafür übereinstimmte. Du hast den WA-Status ja nicht geändert, weil Du tatsächlich keinen Kontakt mehr mit ihm wolltest, sondern um Dich rar und damit wieder interessant für ihn zu machen.

Das ist manipulativ und in seinem eigentlichen Grund nicht authentisch.

19.02.2016 19:05 • #17


A


Eigenen Charakter reflektieren - Veränderung einleiten

x 3


H
@ewa, generell soll es schon ein allgemeiner Thread sein, in dem es eben nicht um IHN geht, sondern um die eigenen Anteile an der Situation. Denn nur daran kann frau wachsen, denke ich zumindest.

@blanca, naja eben.
Das mit dem WA-Status ändern war noch während der Liebschaft. Seit ich den Cut gemacht habe, ist cut. Keine Spielchen. Keine Manipulationen, auf keiner Bühne mehr.

19.02.2016 19:26 • x 1 #18


Blanca
Zitat von HoneySky:
generell soll es schon ein allgemeiner Thread sein, in dem es eben nicht um IHN geht, sondern um die eigenen Anteile an der Situation.

Nun, der eigene Anteil ist hauptsächlich darin zu sehen, daß man sich überhaupt auf einen gebundenen Menschen einzulassen bereit war. Und daß man sich dann Stück für Stück immer weiter von ihm auf den Schattenplatz hat verweisen lassen, während er sich offen mit seiner Familie vor aller Welt sonnt, ohne die Notbremse zu ziehen und aus dem angefahrenen Zug auszusteigen, bevor er zu schnell wurde und völlig aus den Schienen geriet.

Erinnert an ein Pokerspiel, in dem jemand beim Bluffen zu weit gegangen ist.

19.02.2016 19:48 • #19


A
Ich werf das einfach mal so in die Runde als Fragestellung:

Wie sieht das bei Euch aus mit (unbewussten) Ängsten vor einer wirklichen Beziehung?

(evtl. einer Vorstellung vom langweiligen Beziehungsalltag, wer bringt den Müll runter, wer holt die Kinder von der Kita ab, Reihenhäusle, Samstags mit den Nachbarn grillen - wär das Euer Ding?)

19.02.2016 19:50 • #20


I
Wow.. das hier entspricht genau dem Punkt, an dem ich jetzt stehe.. habe zwar nicht alles gelesen, aber ich habe in vielen Jahren gelernt, dass es unzähligen vielen Frauen so geht. Meins war nicht das besondere für das ich es gehalten habe.. ABER.. ich habe durch diesen Schmerz unendlich viel über mich selbst gelernt. Vieles das mich heute glücklich macht.
Wäre es damals so gekommen, wie ich es mir DAMALS erträumt hatte - es wäre das totale Unglück geworden
Nur durch Schmerz lernt man, so habe ich es mehrfach gehört... Meine letzte Therapeutin meinte, er missbraucht mich - wow war ich aufgebracht. Irgendwie hat sie recht, irgendwie auch nicht. Die Erkenntnis, dass ich mich missbrauchen lasse, hat mich dann wieder weiter gebracht ...
ich habe noch immer Kontakt mit ihm . aber inzwischen ist es mir relativ egal, ob er sich meldet. Ich hab selten das Bedürfnis, ihm von mir aus etwas mitzuteilen.
Er tut mir leid. Seine Frau noch mehr. Sie kämpft mit unbekannten Geistern, geht fast kaputt dabei... und ich? Ich bin auf dem Weg in ein herrlich freies Leben 3 .. das ich nur durch diesen Schmerz und all diese Erfahrungen entdecken konnte. Allerdings habe ich kein Vertrauen mehr, glaube kaum mehr etwas, das mir gesagt wird Männerschleim .. aber wer weiß.... ich hätte niemals gedacht, dass mir so was passiert... wer weiß, was ich noch erleben darf..

19.02.2016 20:24 • x 2 #21


A
@ ina

Zitat:
ich habe durch diesen Schmerz unendlich viel über mich selbst gelernt. Vieles das mich heute glücklich macht.


Was macht Dich heute glücklich?

19.02.2016 20:37 • #22


Blanca
Zitat von arjuni:
(evtl. einer Vorstellung vom langweiligen Beziehungsalltag, wer bringt den Müll runter, wer holt die Kinder von der Kita ab, Reihenhäusle, Samstags mit den Nachbarn grillen - wär das Euer Ding?)

Hier kommt eine andere Vorstellung - vom Affairenalltag:
der-mann-der-mir-gefaellt-1969-t30448.html#p647597

Die ist deutlich schillernder. Selbst Doris Day und Rock Hudson kämen da schwer gegen an.

19.02.2016 20:43 • x 3 #23


I
eute macht mich glücklich, dass ich genau weiß, wo meine Grenzen sind.
Ich habe gelernt, zu genießen - mit allen Sinnen.
Irgendwann war ich nur noch traurig und einsam - absolut in dieser Opferrolle... da hat mir mein Spiegel gesagt: so willst du dein restliches Leben vergammeln? Los! Verdammt! Tu was! ..
Ich habe aufgehört zu jammern, überlegt- was will ich denn statt dessen.. und gaaaanz langsam fiel mir das eine und andere ein.. Dinge, über die ich lache. Dinge, bei denen ich die Zeit vergesse....
es dauerte eine Weile-- und es gelingt auch noch nicht immer.. aber ICH LEBE WIEDER

19.02.2016 20:49 • x 1 #24


E
@arjuni
Ich denke, dass es zwei Fragen sind.

Zum einen ob eine Beziehung mit dem AM überhaupt möglich erscheint? Aus meiner Sicht geht das gar nicht. Weil der AM es gar nicht will! Genau genommen will er aus dem Alltag entfliehen und es sich angenehm machen. Mutti zu Hause schmeisst den Haushalt und macht Wäsche und kümmert sich um die Kinder. Während die Affärenfrau die Bedürfnisse des AM befriedigt. Sie gibt ihm Anerkennung und umsorgt ihn schön. Ist doch praktisch! Aus seiner Sicht! Keine Verpflichtungen und aufregenden S.. Immer schön nehmen. Immer schön unverbindlich halten. Kommen und gehen, wann er will. Keine Erklärungen abgeben, keine Rechtfertigungen. Es ist ihm schlichtweg egal, was mit der Affärenfrau ist oder wird. Wenn sich das in deren Kopf eingebrannt hat, dann wird sich gar nichts ändern.

Ich vermute sogar, dass es nicht geht, wenn man als Frau eingewilligt hat seine Affäre zu sein. Da wird man niemals die Frau an seiner Seite. Das ist in meinen Augen eine Art Abwertung. Da stimmt das Gleichgewicht nicht.

Zum anderen ist eine andere Beziehung nach dem AM wieder ohne Misstrauen möglich? Angst hat man natürlich! Nicht vor dem Alltag! Vielmehr, dass sich das wiederholen könnte. Ständig die Fragen, was muß man tun? Was ist richtig und was ist falsch. Wie muß ich reagieren? Sind Männer alle so? Wird einem etwas vorgegaukelt, damit Vertrauen geschaffen wird? Das kannte ich bisher gar nicht! Beim Kennenlernen einfach abhauen oder nicht mehr melden oder das Date stehenlassen, absichtlich zu spät kommen uvm. Oder mit den Gefühlen anderer Menschen zu spielen, um sie zu manipulieren. Das macht mir Angst. Müll und Haushalt sind da doch nur Beiwerk. Das macht doch nicht Angst, wenn man sich versteht, liebt und gemeinsam alles teilt. Das wird doch so unwichtig! Glaube mir! Ob der Partner die Socken in der Wohnung überall liegen läßt. Das ist doch so unwichtig, wenn sonst alles prima ist und Frau auf Händen getragen wird.

Und das Schlimmste war für mich!( Um zum Ausgangsthema zurückzukehren) ich dachte immer, dass mir das nie passieren kann und wird! Nie und nimmer dachte ich an eine Affäre. Ich wusste noch nicht einmal, dass es eine war oder werden könnte.

Vor was hast du Angst?

19.02.2016 23:49 • x 1 #25


A
Engelskind schrieb:

Zitat:
Vor was hast du Angst?


Erstmal danke für Deine Schilderung.

Ja. Wovor hab ich Angst. Wenn ich das so genau wüsste, wär ich wohl schon einen großen Schritt weiter...
Ich glaub, ich hab schon Angst vor Alltagsroutine. Vor jeden Tag das Gleiche. Ich möchte einfach auch wild und frei leben. Also schon mit einem festen Partner, aber überhaupt nicht im traditionellen, herkömmlichen Sinne. Ich würde nicht zusammen leben wollen in einer Wohnung, weil ich viel Freiraum und Zeit für mich brauche. Wär natürlich schön, so jemanden zu finden, der das auch möchte und das aktiv mit mir zusammen gestaltet mit immer neuen Ideen.

Und ich glaub, ich hab Angst vor einer festen Beziehung, weil ich Angst habe, jemanden verletzen zu müssen, falls ich ihn irgendwann verlassen wollen würde. Das musste ich einmal und das war unglaublich schlimm für mich.

20.02.2016 00:05 • #26


E
@arjuni
Vielen Dank für deine Antwort.

Du weißt doch eigentlich was du willst. Das ist doch gut so.

Wenn ich das richtig verstehe, hast du im Vorfeld schon Angst vor der Trennung?

Eine Beziehung beginnt man sicherlich nicht, wenn man schon an die Trennung denkt. Du hast klare Vorstellungen von dem Miteinander. Ich verstehe deine Angst.

Du machst dir bestimmt zu viele Gedanken über den Alltag. Das liegt doch ganz bei dir, was du daraus machst. Alles ist möglich. Wer schreibt dir vor wie du lebst? Wenn der Richtige kommt, dann wird vieles von alleine laufen. Da gibt es so viele Leute, die doch genauso denken wie du. Du kannst andere Leben nicht mit deinem vergleichen.

Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, weil man doch sein Leben selber bestimmt.

Wenn man ein Doppelhaus kaufen will, dann kauft man es. Wenn nicht, dann kauft man es nicht. Alltag? Müll rausbringen? Denkt bloß nicht darüber nach. Das wird nicht im Vordergrund einer Beziehung stehen. Das ist nur Beiwerk und nützlich

Wenn du nicht zusammenziehen willst, dann tust du es nicht.

Wenn du verliebt bist, dann denkst du darüber nicht nach. Dir schreibt doch keiner etwas vor. Wenn doch, dann ist es nicht der Richtige. Oder?

Mach dir keine Sorgen um das Ende einer Beziehung, wenn du sie beginnst. Nachdenken kannst du doch dann, wenn es soweit ist. Es wird immer anders sein. Und ausschließen oder garantieren kann man nichts.

Ich kenne viele Leute, die eine Fernbeziehung führen und glücklich damit sind.

Liebe Grüße

20.02.2016 00:53 • x 1 #27


I
Ich würde das andersrum aufziehen - es ist dir passiert und das es dir passiert ist geschah aus einer Schwäche heraus. Jeder weiß doch, dass es nur Probleme bringt sich in bestehende Beziehungen zu drängen.
Aber es ist nun mal Teil des Menschen nicht perfekt zu sein.

Halte es auch nur für bedingt hilfreich dann Nabelschau zu betreiben, weil das wiederum von dem Ansatz ausgeht, dass etwas mit einem nicht stimmt, denn meiner Ansicht nach greifen in einer solchen Konstellation ganz normale seelische und körperliche Mechanismen.

Wieso lässt sich eine eigentlich stabile Frau mit einem verheirateten Mann ein?
1. Männer, die einem gefallen stehen nicht an jeder Ecke.
2. nach langer Abstinenz schreien Körper und Seele nach Zuwendung
3. zu Beginn fühlt man sich noch unabhängig und denkt: Ich genieße es einfach mal und schaue was passiert

Die Sache ist meist dann die, dass oft Gefühle entstehen und es nicht mehr einfach ist sich zu lösen. Da die Treffen oftmals zeitlich weit auseinander liegen, hat die Seele Raum um sich wieder zu erholen und obwohl man sicher war, dass es jetzt vorbei ist, lässt man sich dann doch wieder auf ein Date ein etc.
Ganz wichtige Rolle spielt auch der Aspekt, den Mann vorerst nicht richtig haben zu können, dass er unerreichbar ist. Am ausgestreckten Arm emotional zu verhungern. Das führt oft zur emotionalen Abhängigkeit und sich daraus zu befreien ist für jeden schwer.
Seltsamerweise binden einen schlechte Beziehungen oftmals stärker als gute.

Ich habe mal vier Jahre an einen Mann verschwendet, der zwar nicht gebunden war aber sich emotional nicht wirklich auf mich einlassen wollte. Da ich sowas nicht kannte und nicht glauben konnte, dass ein Mensch bei mir bleibt obwohl er mich nicht wirklich mag, dachte ich, dass ich etwas falsch mache. Habe die ganze Zeit versucht eine bessere Freundin zu werden, mich deswegen völlig fertig gemacht etc.

Inzwischen würde mir so etwas nicht mehr passieren, auf jeden Fall nicht mehr so lange.
Wenn sich jemand nicht fest an mich binden möchte sind die Gründe letztendlich egal und es liegt nicht daran, dass ich nicht gut genug bin.

Letztendlich sehe ich den Fehler auch eher bei den Männern, die es überhaupt zulassen einen Menschen an sich zu binden, zu dem sie nicht richtig stehen. Das ist Manipulation und ausnutzen.
Klar wird sind alle erwachsen und für uns selbst verantwortlich, trotzdem finde ich, dass wir als soziale Wesen verantwortlich sind, andere (und vor allem die, die uns nahe stehen) zu schützen.

20.02.2016 06:46 • x 1 #28


E
@isabelle
bravo, ja das sehe ich auch so!

20.02.2016 10:06 • #29


H
Super Beiträge hier.

Also ich für meinen Teil kann eindeutig feststellen, dass ich schon eine Art Wiederholungszwang gelebt habe. Und das auch in meinen früheren (guten) Beziehungen. Denn der Mechanismus dem ich unterlegen war, war immer der gleiche: kleiner werden, selbstloser, unglücklicher, abhängiger.

Nach außen hin, also auch dem Mann gegenüber habe ich etwas ganz anderes gezeigt, ich habe versucht stark zu wirken, habe gegenteilig zu meinem Inneren Gefühl gehandelt und mich verhalten, damit bloß nichts von meiner Bedürftigkeit ans Tageslicht kommt. Das war anstrengend und nicht authentisch.

Ich habe quasi bewusst diesen innerlichen permanenten Kampf gegen dieses Gefühl des Ausgeliefert-Seins gekämpft, weil ich WUSSTE, dass es nicht richtig ist.

Bezwingen konnte ich das Gefühl jedoch nie. Um es tatsächlich bezwingen zu können, hätte ich es erst einmal annehmen und akzeptieren müssen. Stattdessen habe ich mit wirren aktionistischen Strategien dagegen gehalten. Dabei sind manchmal ganz schräge Verhaltensweisen heraus gekommen.

Was bedeutet das nun an der Stelle? Dass Selbstverleugnung und Selbstentfremdung nur einen Weg zulassen: nämlich abwärts, in eine Spirale aus Abhängigkeit und Selbstabwertung.

Nebenbei bemerkt hat dieses gesamte Verhaltenskonstrukt in einer gesunden Beziehung überhaupt nichts zu suchen, denn hier geht es um Vertrauen, die Annahme des Partners, wie er ist, eine offene Kommunikation und Respekt.

Konnte ich also unter diesen Umständen überhaupt etwas anderes finden, als eine Verbindung die, diese Muster bedient und nährt? Dafür braucht es ein passendes Gegenüber und da spielt es nicht einmal eine Rolle, ob der Mann vergeben, verheiratet oder sonstwas ist. Er kann genauso gut emotional kalt, dominant oder sprunghaft sein.

Und ich sage auch: ja, solange ich nicht schaffe dieses Knäuel aufzulösen, werde ich mir immer wieder das passende Puzzlestück suchen.

Und nochmal: ja, ich habe Bindungsangst. Zu jedem Zeitpunkt der Affäre suhlte ich mich im Schmerz, weil ER mich nicht wollte. Ob ICH mir eine Beziehung mit IHM hätte vorstellen können...das habe ich mich tatsächlich so gut wie überhaupt nicht gefragt....

Warum? Weil das unverbindliche Beziehungsmodell mich vor meinen wahren Bindungsängsten beschützt.

20.02.2016 10:45 • x 1 #30


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