Zitat von Cathy7:ER hat es jetzt beendet. . . weil ich es nicht konnte. . .
Ich hatte so Angst, vor diesem Moment
Liebe @Cathy7
auch das wirst du überstehen, wo du soviel mitgemacht hast
Mich wundert es allerdings, dass ER dich jetzt verlassen hat. In den meisten Beziehungen mit einem Narzissten, ziehen die Opfer die Reißleine, nicht umgekehrt.
Ich selber habe immer wieder zu hören bekommen.........du weißt, dass ich nur dein Bestes will und ohne dich nicht leben kann, aber wenn du so darunter leidest, dann musst du es eben beenden, ich bin handlungsunfähig.
Und da ich in einer entsprechenden Selbsthilfegruppe bin und mich sehr häufig mit Betroffenen ausgetauscht habe, habe ich diese Sätze zig Mal gehört.
Irgendwie gehören sie wohl zu diesem perfiden Spiel dazu und im narzisstischen Kreislauf und der Störung eines Narzissten zum Standardrepertoire .
Ich könnte jetzt zu deinen Beiträgen noch viel schreiben, bin allerdings momentan zu sehr erschöpft, um mich selbst in das Thema wieder intensiv reinzubegeben.
Heute habe ich mal wieder einen Newsletter von Umgang mit Narzissten bekommen. Da geht es nochmal um das Spiegeln, was ich immer wieder sehr wichtig finde.
Jeder der den Verdacht hat, so einem gestörten Menschen emotional verfallen zu sein und dann auch noch glaubt, dass da garantiert echte Liebe im Spiel ist, der wird bei dem Lesen solcher Beiträge all seine Illusionen verlieren.
Leider fällt man dadurch dann in ein noch tieferes Loch, aber es ist nun mal die Wahrheit und die kann niemand unter den Teppich kehren.
Ich füge diesen Artikel hier mal ein........Dir wünsche ich auf jeden Fall viel, viel Kraft, um wieder neue Hoffnung zu schöpfen und deine Trauer gut zu verarbeiten.
Viele liebe Grüße
Santosha
In der Anfangsphase ist der Partner von dem Narzissten regelrecht verzaubert. Die Art und Weise, wie dieser den Partner umwirbt, wie er ihm schmeichelt und wie er ihn begeistert, ist unglaublich und geradezu faszinierend. Er macht seinen Partner glauben, dass er nur für ihn lebt, dass er alles nur für ihn tut, dass er nur noch an ihn denken kann und dass der Partner der wunderbarste Mensch auf der Welt ist. Mit seinen Liebesbekundungen und seinen Verzauberungskünsten berauscht er den Partner, der nur zu gerne all das glaubt, was er zu hören bekommt.
Der Narzisst zeigt sich als unwiderstehlicher Casanova und gibt dem Partner das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Der Partner fühlt sich geliebt, begehrenswert und wertvoll. In dieser Phase wird das Selbstwertgefühl des Partners maximal angehoben und er hat sich noch nie so gut gefühlt wie in diesen Momenten. Alles scheint zu stimmen und er glaubt, endlich das lang ersehnte Glück gefunden zu haben.
In dieser Phase ist der Narzisst eine Art seelischer Stabilisator: Der Partner fühlt sich plötzlich beachtet und verstanden, angenommen und bestätigt. Die innere Leere und die eigene Unzufriedenheit über sich selbst oder über das Leben scheinen wie weggeblasen. Endlich bekommt alles einen Sinn. Der Mangel, den man immer spürte, ist verschwunden, der Partner hat das Gefühl, Vollkommenheit zu erleben.
Die ersten Beziehungsprobleme treten auf
Irgendwann aber lässt der Zauber nach und der Partner bekommt die negativen Eigenschaften des Narzissten zu spüren. Er versucht dann, den Launen und der Unzufriedenheit des Narzissten entgegenzuwirken. Doch dies mag nicht recht gelingen, weil der Narzisst immer wieder etwas findet, an dem er herumnörgeln kann. Er stellt immer höhere Forderungen und hat immer größere Erwartungen. Der Partner kommt gar nicht mehr damit hinterher, alle Wünsche des Narzissten zu erfüllen und ihn rundum glücklich zu machen. Zudem unterlaufen ihm zunehmend Fehler, weil er die ihm gestellten Aufgaben gar nicht mehr bewältigen kann und der Narzisst sich als kleinkarierter Pedant herausstellt, der nicht weniger als Perfektion von seinem Partner verlangt. Dieser sieht sich vor einer schier unlösbaren Aufgabe: Hat er dem Narzissten den einen Wunsch erfüllt, dann kommt dieser auch schon mit der nächsten Bitte. Der Partner kommt diesen dann irgendwann kaum noch in der Hoffnung nach, von dem Narzissten dafür anerkannt zu werden, als vielmehr deshalb, um der niederträchtigen Kritik des Narzissten zu entgehen.
Die Gedanke des Partners fangen an, sich im Kreis zu drehen: Was mache ich nur falsch? Wie könnte ich mich anders verhalten? Warum verhält sich der Narzisst so gereizt und undankbar? Wie kann er mich nur so behandeln? Der Partner wird diese Fragen nicht mehr los und schwankt zwischen Selbst- und Fremdanklage hin und her: Mal gibt er sich selbst die Schuld an den Beziehungsproblemen und verharrt in Selbstzweifeln, mal gibt er dem Narzissten die Schuld an den Konflikten.
Er versucht dann den Narzissten zur Rede zu stellen und mit ihm über die Differenzen in der Beziehung zu sprechen. In der Regel kommt er aber mit seinem Vorhaben nicht weit, weil der Narzisst entweder die Verantwortung weit von sich schiebt und dem Partner allein die Schuld an den Beziehungsproblemen gibt oder weil er die Vorwürfe bagatellisiert. Da der Narzisst in der Regel sehr geschickt argumentieren und die Tatsachen zu seinen Gunsten verdrehen kann, gerät der Partner wieder in eine Phase des Zweifelns und sucht den Fehler hartnäckig bei sich selbst.
Der Partner findet keine befriedigende Lösung
Auf diese Weise kommt er aber nicht aus dem Dilemma heraus. Der Narzisst wird gar nichts unternehmen, um etwas an der Situation zu ändern und der Partner wird immer weiter nach einer Lösung suchen oder versuchen, sich besser anzupassen. Da der Narzisst so aber keine Grenzen erfährt, werden seine Forderungen immer unverschämter und der Partner wird zwangsläufig immer ausgebrannter.
Die hohe Resistenz des Narzissten gegenüber jeglicher gutgemeinter Anregung oder Kritik kann den Partner irgendwann dazu veranlassen, seine Wut an dem Narzissten auszulassen und ihn seinerseits zu ärgern, indem er seine Dienste entweder hartnäckig verweigert oder sie qualitativ oder quantitativ in anderer Form erledigt. Er wechselt dann in den passiven Widerstand.
Das wird den Narzissten wenig erfreuen, weshalb dieser sich wiederum verweigern oder wehren wird. Merkt der Partner, dass er auf Gegenwehr stößt und mit seiner Revolte keine Veränderung im Sinne einer Verbesserung erzielen kann, kehrt er wieder zum Status quo zurück, um wenigstens die alte, vertraute Atmosphäre wiederherzustellen.
Der Partner kommt auf diese Weise keinen Millimeter weiter und findet keinen Weg aus seiner Misere. Manchmal kommt er durch einen Zufall oder den freundlichen Hinweis eines Freundes dahinter, dass es sich beim widerspenstigen Partner um einen Narzissten handelt, nur bringt ihn diese Erkenntnis im Hinblick auf die Veränderungsbereitschaft des Narzissten leider auch nicht sehr viel weiter.
Schiebt er dann dem Narzissten die Schuld an den Beziehungsproblemen zu und begründet dies mit dessen Verhaltensauffälligkeiten, dann begründet der Narzisst sein Verhalten wiederum mit der Unfähigkeit des Partners, sich richtig auf ihn einzustellen und spielt ihm auf diese Weise den Ball zurück. Konfrontiert der Partner den Narzissten damit, dass er eine psychische Störung hat, die behandlungsbedürftig ist, wird er in der Regel ausgelacht. Verlangt er sogar, dass der Narzisst in eine Therapie geht, landet er möglicherweise selbst auf der Couch eines Psychotherapeuten.
Der Narzisst hat eine psychische Störung
Der Hinweis auf die narzisstische Persönlichkeitsstörung stellt sich so als wenig hilfreich heraus und erweist sich als Bumerang: Der Partner fühlt sich nur noch unverstandener, ratloser und hilfloser. Was er auch immer unternimmt: Nichts scheint zu wirken und nichts scheint den Narzissten aus der Ruhe zu bringen und ihn zu einer Veränderung zu bewegen.
Wenn man hartnäckig gegen ein und dieselbe Tür schlägt und sich diese Tür einfach nicht öffnet, dann sollte man sich einen anderen Weg suchen und eine andere Perspektive wählen. Da sich der Narzisst offenbar nicht ändern will, weil ihm hierfür die Einsicht fehlt und weil er offenbar nicht in der Lage ist, sein unangebrachtes und zutiefst verletzendes Verhalten zu erkennen, scheint es hoffnungslos zu sein, hier etwas anderes als das Gewohnte zu erwarten.
Vielmehr sollte man sich die Frage stellen, was das Ganze mit einem selbst zu tun haben könnte. Vielleicht soll der Konflikt nicht dem Narzissten helfen, ein besserer Mensch zu werden, sondern vielmehr soll der Partner etwas über sich selbst lernen. Die Perspektive sollte also einmal verändert werden: von dem Narzissten hin zur eigenen Persönlichkeit und zu den eigenen seelischen Aufgaben.
Wofür könnte Narzisst stehen?
Bei diesem Aspekt kann ein Narzisst ausgesprochen hilfreich sein, weil er mit seinem respektlosen und egoistischen Verhalten sehr treffsicher die seelischen Wunden des Partners offenlegt und diesen so in Kontakt mit den eigenen Defiziten bringt. Wenn der Narzisst schon nicht als ein liebe- und verständnisvoller Partner dienen kann, so zumindest als Spiegel:
In den starken Autonomiebestrebungen und der Selbstzentriertheit des Narzissten spiegelt sich die übertriebene Abhängigkeit des Partners vom Narzissten. In dem Maße, in dem der Narzisst nur auf seine Bedürfnisse achtet, kümmert sich der Partner überhaupt nicht um sich, sondern ausschließlich um den anderen. Diese Bereitschaft zur Selbstaufgabe führt zu einem Mangel an Selbstliebe, der auch in Selbsthass umschlagen kann.
In der hohen Empfindlichkeit des Narzissten gegenüber jeglicher Form von Kritik spiegelt sich die eigene Sensibilität des Partners gegenüber dem Umfeld. Eigene Handlungen und Äußerungen werden zu stark an den Erwartungen der Mitmenschen ausgerichtet und der Partner verliert auf diese Weise seine eigenen Bedürfnisse aus den Augen.
In seinem großen Mangel an Empathie zeigt sich, dass der Narzisst andere Menschen nicht respektieren kann. Der Partner sollte sich dann mit der Frage beschäftigen, ob er sich selbst überhaupt ausreichend respektiert und wertschätzt sowie seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse ernst nimmt oder ob er aus falscher Rücksichtnahme darüber hinweggeht.
In der Unfähigkeit des Narzissten, sich selbst reflektieren zu können, kann der Partner seinen inneren Widerstand oder die eigene Unfähigkeit erkennen, die richtigen Schlüsse und Konsequenzen aus den schmerzhaften Erfahrungen mit dem Narzissten zu ziehen.
In der Eigenschaft des Narzissten, sich selbst größer und wichtiger zu machen, als er eigentlich ist, kann der Partner seine eigene übertriebene Bescheidenheit und Zurückhaltung ablesen.
In der Selbstverständlichkeit, mit der der Narzisst andere Menschen benutzt und auszubeutet, kann der Partner seine Bereitschaft erkennen, sich für einen anderen Menschen bedingungslos zu opfern und sich von diesem abhängig zu machen.
In der Spiegelung findet man sehr viele Ansätze zur persönlichen Weiterentwicklung. Diese Erkenntnisse helfen zwar nicht dem Narzissten und werden diesen auch nicht verändern, sie helfen aber dem Partner, sich gegenüber dem Narzissten stärker abzugrenzen, seine eigenen Bedürfnisse mehr zu berücksichtigen und der eigenen Wahrnehmung treu zu bleiben. Es hilft, sich nicht in einem fremden Selbst zu verstricken und den Kontakt zu sich selbst und zu den eigenen Überzeugungen nicht zu verlieren.
Daher sollten Partner statt gegen einen Narzissten kämpfen zu wollen, dazu übergehen, sich stärker mit den eigenen Wünschen und Ansichten gegenüber dem Narzissten abzugrenzen. Das Ziel darf nicht sein, den Narzissten ändern zu wollen das ist hoffnungslos! Das Ziel sollte vielmehr sein, sich in der Beziehung klar zu positionieren, ohne den Respekt vor den Narzissten zu verlieren. Dazu muss der Partner allerdings an seiner eigenen Persönlichkeit arbeiten und hierzu kann die Methode des Spiegelns ein hervorragendes Instrument sein.
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