Es ist an der Zeit, ein paar ehrliche Worte an Dich zu richten. Dies sind meine Gedanken:
Du stehst vor mir. Ich sehe dir in die Augen.
Wie lange ist es her, dass ich das so bewusst getan habe? Mir kommt es vor wie eine Ewigkeit. Einige Jahre werden es wohl wirklich gewesen sein. Es macht mich traurig, dass es schon so lange her ist. Habe ich dich überhaupt irgendwann mal richtig wahrgenommen? In deine Seele geschaut? Ich glaube nicht. Du hast es wohl nie wirklich zugelassen. Du hast dich immer gut versteckt. Ich nehme es dir nicht übel. Du konntest es wohl einfach nicht. Aber jetzt ... jetzt stehe ich hier, schaue dir in die Augen und ja, ich kann dich endlich sehen. Endlich lässt du es zu.
Du sagst, es tut dir leid.
Es tut dir leid, dass du so lange schon nicht mehr bei mir warst ... dass du dich immer mehr von mir entfernt hast ... dass du mich allein gelassen hast. Du hast es gar nicht bemerkt. Es ist einfach passiert. Du wolltest das nicht.
Ja, ich weiß das.
Und ich verzeihe dir.
Jetzt bist du ja da.
Endlich!
Endlich bist du wieder bei mir. Du hast mir so gefehlt. Aber jetzt fühle ich mich nicht mehr allein. Mir haben deine leuchtenden Augen gefehlt, dein Lachen, deine Unbekümmertheit, deine kindliche Naivität, dein Optimismus, deine Kraft, dein Mut, dein Willen. Wo war das alles? Wo hattest du es versteckt? Stattdessen war da nur noch Traurigkeit, Unsicherheit und Hoffnungslosigkeit. Du hattest gehofft, alles würde von allein wieder besser werden. Aber so läuft das nicht im Leben. Immer wieder muss man für etwas kämpfen. Oder wie man so schön sagt, daran arbeiten. Du hast es nicht getan. Du hast gar nichts getan. Nur gewartet. Du hast gedacht, dass alles vielleicht einfach so gehört. Du dachtest, dass deine Ansprüche vielleicht einfach zu hoch sind. Warum hast du dich und deine Gefühle nie wirklich ernst genommen?
Und jetzt stehst du vor mir und willst zurück zu mir. Du sagst mir, dass du wieder da bist. Sogar viel mehr als das. Du bist mehr als früher. Anders. Neu und doch noch du. Ganz bei dir selbst. Und du bist glücklich. Mit dir. Mit deinem Leben. Dieses Gefühl hast du in deinem ganzen bisherigen Leben noch nie gehabt. Und das hast du nur ihr zu verdanken. Sie hat dich gerettet. Ich hätte dich niemals retten können. Na ja, vielleicht nicht zu diesem Zeitpunkt, aber vielleicht später. Sie konnte es, weil sie einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.
Und soll ich dir was sagen? Ich danke ihr dafür. Es war allerhöchste Eisenbahn. Du hast es gerade noch geschafft, deine Richtung zu wechseln. Und jetzt freust du dich auf deine Zukunft. Du bist gespannt, neugierig, gelassen und ... glücklich. Ja, das sagte ich bereits. Während ich darüber nachdenke, bekomme ich Herzklopfen. Ganz so, als sei ich frisch verliebt. Ganz aufgeregt bin ich. Aber ich muss jetzt aufhören damit, denn ... ich muss jetzt schlafen.
Ich lächle dich noch einmal an, sage dir, wie ich mich freue, dass du zu mir zurück gekommen bist, endlich wieder bei mir bist und verabschiede mich von dir.
Wir sehen uns ja morgen schon wieder, mein liebes Spiegelbild!
Und grüß mir unsere Retterin, die Trennung.
20.03.2015 15:50 •
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