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Ehrlich zu sich selbst sein

S
Wie wohl bei Euch allen drehen sich in meine Gedanken auch noch viel zu viel um die Person, die nicht mehr da ist. Aber was mir immer klarer wird ist, dass ich viele Dinge nicht sehen wollte. Es gibt Lieder, die mich schon in den Wochen bevor ich mich getrennt habe sehr traurig und nachdenklich gemacht haben - bei näherer Betrachtung behandeln die Texte genau das, was mich eltzendlich dazu gebracht hat zu gehen.

Was ich auch nicht sehen wollte waren die vielen Kleinigkeiten, die mich sehr verletzt haben an seinem Verhalten. Jetzt liege ich nachts im Bett, danke darüber nach und es macht mich teilweise auch wütend. Vielleicht weil es einfacher ist wütend zu sein als jemanden zu vermissen?

Und was vermisse ich eigentlich? All das, was er mir sowieso nicht gegeben hat/geben konnte? Ihn als Menschen, mit seinem Humor und seiner lieben Art? Oder doch die Hoffnung und Träume, die ich in eine gemeinsame Zukunft zu investieren bereit war? Oder die Vorstellung, nach 8 Jahren endlich jemanden gefunden zu haben, den ich lieben kann? Momentan weiß ich es nicht.. es scheint alles zusammen zu sein.

Wenn ich ehrlich zu mir bin habe ich das Ende lange kommen sehen und auch schon betrauert, als alles noch in Ordnung schien. Und ich kann ihm nur den Vorwurf machen, dass er nicht mit mir geredet hat über das, was ihn immer weiter von mir fortgetrieben hat.

Diese Kontaktsperre aufrecht zu erhalten ist enorm schwer. Schwerer noch, weil von ihm gar nichts kommt. Was mir aber auch zeigt, wie wichtig ihm das mit uns wirklich war. Auch sich das ehrlich einzugestehen tut enorm weh.

Ich weiß gar nicht, warum ich das schreibe - ich muss nur irgendwas tun grade.

09.01.2016 12:02 • x 4 #1


Katie2512
Hallo Stahlseide.
Ich kann dich so verstehen. Man muss sich den Schmerz von der Seele reden. Und dafür ist dieses Forum ja da.

Mir geht's momentan genauso wie dir. Die Gefühle fahren Achterbahn. Auf der einen Seite weiss man,die Trennung war gut für sich selbst.
Auf der anderen Seite wünscht man sich,es wäre nicht so.
Und sich nicht mehr zu melden und den Kontakt zu unterbinden, ist so schwer.
Aber gemeinsam sind wir stark und überwinden diese schwere Zeit.

09.01.2016 12:15 • x 2 #2


A


Ehrlich zu sich selbst sein

x 3


Samaria
Ich bin auch dabei und vollkommen euere Meinung
Wir wollen nur geliebt werden und haben Angst alleine zu bleiben (ich glaube bei mir ist zumindest so:-( )wir werden es schon schaffen weiß noch nicht wie , wir brauchen Zeit

09.01.2016 12:27 • #3


H
Hallo Stahlseide,
die Wut kommt bei mir ,auch nach den Jahren, immer wieder mal hoch. Vielleicht weil mein Ex den Kontakt abgebrochen hat ( er weiß, dass ich soetwas sehr schlecht aushalten kann ) und bei mir immer noch Fragen da sind.
Was mir aber auffällt ist, dass ich mich an keine positiven Sachen mit ihm erinnere. Und natürlich gab es die, nur wenn ich sie versuche hervor zuholen- sind sie so blass. Die negativen Erinnerungen sind alle sehr farbig

09.01.2016 13:20 • x 1 #4


S
Zitat von Katie2512:
Hallo Stahlseide.
Ich kann dich so verstehen. Man muss sich den Schmerz von der Seele reden. Und dafür ist dieses Forum ja da.

Mir geht's momentan genauso wie dir. Die Gefühle fahren Achterbahn. Auf der einen Seite weiss man,die Trennung war gut für sich selbst.
Auf der anderen Seite wünscht man sich,es wäre nicht so.
Und sich nicht mehr zu melden und den Kontakt zu unterbinden, ist so schwer.
Aber gemeinsam sind wir stark und überwinden diese schwere Zeit.


Genau das denke ich auch. Zumal wir versuchen wollen Freunde zu sein in ein paar Monaten, hab ihn gebeten sich bis Sommer nicht zu melden und ich kenne ihn doch so gut, dass ich weiß er macht es auch nicht. Ich weiß nur nicht ob ich das dann auch kann. Wenn nicht muss ich auch da ehrlich zu mir sein. Ich bin nicht gegangen, weil ich ihn nicht liebe - ich bin gegangen, weil ich ihn mehr liebe als er mich. Und das hat einfach keinen Sinn.

Ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben. Außerdem rede ich noch viel mit meinen Freunden darüber. Das ist wohl das Einzige, was wirklich hilft.

09.01.2016 13:30 • #5


S
Zitat von Samaria:
Ich bin auch dabei und vollkommen euere Meinung
Wir wollen nur geliebt werden und haben Angst alleine zu bleiben (ich glaube bei mir ist zumindest so:-( )wir werden es schon schaffen weiß noch nicht wie , wir brauchen Zeit


Bei mir ist es das Gleiche - ich bin sehr lieblos aufgewachsen und es gibt Dinge, die ich einfach brauche und die er mir nur anfangs gegeben hat, dann wurde es immer weniger - enger Körperkontakt, kleine Berührungen (Kopf oder Wange streicheln, einfach berühren) und auch einfach mal beieinander liegen und reden. Das kam zum Schluss gar nicht mehr und es hat so weh getan.. tut es noch. Aber ich weiß immerhin was ich will und was ich brauche. Das muss verdammt nochmal auch etwas wert sein!

Meine beiden Söhne sind immer bekuschelt worden und wissen durch Worte und Taten, dass sie geliebt werden. Ich hoffe sie werden es später einfacher haben mit Beziehungen. Ich fühle mich momentan so als wäre das Thema für mich durch

Diese Panikreaktion, die ich nach der Trennung hatte, wo ich halb gebettelt habe ihn sehen zu können, das hat glaube ich einfach damit zu tun, dass ich endlich jemanden hatte - und dann nicht mehr. Wenn man als Kind keinen Erwachsenen hat, der einem zeigt dass man geliebt wird, dann macht das glaube ich etwas wirklich kaputt. Ich hoffe ich bin nicht zu kaputt um irgendwann einmal glücklich sein zu können mit jemandem, der mich genau so liebt wie ich ihn

09.01.2016 13:36 • x 5 #6


S
Zitat von Hope26:
Hallo Stahlseide,
die Wut kommt bei mir ,auch nach den Jahren, immer wieder mal hoch. Vielleicht weil mein Ex den Kontakt abgebrochen hat ( er weiß, dass ich soetwas sehr schlecht aushalten kann ) und bei mir immer noch Fragen da sind.
Was mir aber auffällt ist, dass ich mich an keine positiven Sachen mit ihm erinnere. Und natürlich gab es die, nur wenn ich sie versuche hervor zuholen- sind sie so blass. Die negativen Erinnerungen sind alle sehr farbig


Vielleicht liegt das auch daran, dass die schönen Sachen meist durch die negativen verdeckt werden - am Anfang ist man glücklich und aufgeregt, am Ende meist desillusioniert und traurig.

Ich denke auch es ist einfacher sich anfangs auf die negativen Dinge zu konzentrieren, sonst macht es das noch schwerer sich nicht zu melden. Mir würde es bestimmt so gehen.

09.01.2016 13:39 • x 1 #7


S
Hallo Stahlseide,

sicher ist es nicht leicht, mit dieser Unsicherheit ihn evtl. zu kontaktieren, leben zu müssen. Nur ist es deiner Beschreibung nach von dir zur Trennung gekommen. Dazu kommt noch der Fakt, er möge sich bis zum Sommer nicht melden. Für ihn ist die Trennung sicher auch nicht leicht . Wenn du ihn mehr liebst als er dich, dann lass ihm die Zeit, für sich mit der Situation klarzukommen. Wenn du dich bei ihm meldest, wird es ihm sicher nicht besser gehen. Sollte dann eine Reaktion von seiner Seite nicht erfolgen, wird es dich weiter und tiefer schmerzen. Daher Wünsche ich dir die Kraft, dir und ihm die Zeit zu geben, mit der Situation erstmal etwas ins reine zu kommen. Bin mir sicher du schaffst es.

09.01.2016 22:19 • x 1 #8


S
Zitat von steff:
Hallo Stahlseide,

sicher ist es nicht leicht, mit dieser Unsicherheit ihn evtl. zu kontaktieren, leben zu müssen. Nur ist es deiner Beschreibung nach von dir zur Trennung gekommen. Dazu kommt noch der Fakt, er möge sich bis zum Sommer nicht melden. Für ihn ist die Trennung sicher auch nicht leicht . Wenn du ihn mehr liebst als er dich, dann lass ihm die Zeit, für sich mit der Situation klarzukommen. Wenn du dich bei ihm meldest, wird es ihm sicher nicht besser gehen. Sollte dann eine Reaktion von seiner Seite nicht erfolgen, wird es dich weiter und tiefer schmerzen. Daher Wünsche ich dir die Kraft, dir und ihm die Zeit zu geben, mit der Situation erstmal etwas ins reine zu kommen. Bin mir sicher du schaffst es.


Danke, aber heute bin ich schwach geworden. Und ja, er hat geantwortet - wir wollen ja Freunde bleiben. Alles sehr kurz und unverbindlich, aber er lässt mich nicht hängen. Er meint ihm geht es gut. Ich weiß nicht ob mich das freuen soll, wo ich noch allem so nachhänge. Einerseits ja, denn ich will nicht, dass es ihm schlecht geht. Andererseits bestätigt es mir nur, was ich wusste - dass er nicht so tief drin hängt wie ich. Ich weiß nichts mehr, ich denke zuviel nach, kann mich schwer ablenken. Es fehlt mir so sehr mit ihm zu skypen, zu schreiben, zu reden... aber ich weiß auch, dass Kontakt eigentlich sinnlos ist solange ich noch so viel für ihn empfinde. Zu retten ist da auch nichts mehr. Ich wünschte wir könnten einfach normal miteinander umgehen bzw. ich mit ihm, er scheint da wenig Probleme zu haben. Ich HASSE diese Situation. Ich hoffe es wird besser wenn ich ab Montag wieder arbeiten bin. Dieses melancholisch-trübe Wetter hilft auch nicht grade besonders.

10.01.2016 00:32 • x 1 #9


S
Guten Morgen Stahlseide,

Du hast es getan und es ist nicht schlimm. Dir selbst hast du damit weniger einen Gefallen getan. Wie du bemerkst, trifft es dich leider doch. Ob es für ihn leicht oder schwer ist, lässt sich nicht sicher sagen. Manche Menschen können es sehr gut mit sich selbst ausmachen. Für eine reine Freundschaft empfindest du einfach zu viel. Da wird wohl noch etwas Zeit vergehen müssen. Auch wenn es schwer fällt, gehe es langsam an. Du holst dich sonst immer wieder in die gleiche Situation zurück.

10.01.2016 08:06 • x 1 #10


K
In diesem Forum gibt es viel Gutes und Hilfreiches,
Aussagen wie, wenn man als Kind nicht genug geliebt wurde..
Man trifft auf einen Menschen wo es ebenso ist, aber nicht auf die gleiche Weise umgesetzt wird, nicht Gleiches mit Gleichem vergolten, sondern welche die nur statt werden und sich sich nicht mit sich selbst auseinander setzen wollen..
Das ist dann wie Schlüssel und Schloss, bloß im Negativen..
Lernen sich selbst zu lieben, ehrliche, gesunde Selbstliebe..
Und ich lese hier immer wieder von großartigen Menschen, die sich tapfer den Tatsachen stellen, ein großer Trost und Mutmacher..

10.01.2016 08:48 • x 2 #11


I
Zitat von Stahlseide:

Bei mir ist es das Gleiche - ich bin sehr lieblos aufgewachsen und es gibt Dinge, die ich einfach brauche


Diese Panikreaktion, die ich nach der Trennung hatte, wo ich halb gebettelt habe ihn sehen zu können, das hat glaube ich einfach damit zu tun, dass ich endlich jemanden hatte - und dann nicht mehr. Wenn man als Kind keinen Erwachsenen hat, der einem zeigt dass man geliebt wird, dann macht das glaube ich etwas wirklich kaputt. Ich hoffe ich bin nicht zu kaputt um irgendwann einmal glücklich sein zu können mit jemandem, der mich genau so liebt wie ich ihn


Ach, diese Worte, es ist als stehe ich vor einem Spiegel.

Ich würde nicht sagen, das ich sehr lieblos aufgewachsen bin allerdings habe ich auch starke Verlustangst und klammere dadurch sehr, überbewerte Nicht-Reaktionen und bestimmte Handlungsweisen.

Aber ich muss meiner ehemaligen Danken, dass ich dies nun Schwarz auf Weiß an mir entdecken konnte und durfte, denn in diversen vorhergegangenen Beziehungen ist mir das nicht aufgefallen so aufgefallen, beziehungsweise wurde es (was noch schlimmer ist) toleriert, was immer auf Kosten der Frauen ging.

Ich denke schon, dass wir bekommen werden was wir uns wünschen, allerdings muss ich und vielleicht auch Du, lernen den Partner auch etwas Luft zu geben und Sachen wie weniger Kuscheln etc nicht über zu bewerten.

Ich wollte dieses eine mal einfach alles Perfekt machen, aber habe vieles dadurch falsch gemacht.

Ich glaube wenn man die/den richtigen findet, klappt vieles von alleine.

Es gibt nicht viel schlimmeres, als wenn eine Beziehung scheitert obwohl die Liebe auf beiden Seiten vorhanden ist.

Ich muss erstmal wieder lernen mich selbst zu lieben, denn vorher kann ich außer Verlustangst, Eifersucht und zu viel Gefühl im Moment nicht viel bieten.

Ich finde es mutig von Dir diesen Weg gegangen zu sein ,denn ich habe eine ehemalige Beziehung, obwohl ich wusste das ich Sie nicht so liebe wie Sie mich, schon mal knapp 2 Jahre weitergeführt. Sie hat es auch immer wieder gemerkt, nie etwas gefordert und schlussendlich gingen wir beide daran kaputt - ich an meinem schlechten Gewissen und Sie an der fehlenden Liebe.

Wir schaffen das!
Ich hatte sonst auch immer sofortigen Kontaktabbruch, habe es dieses eine mal anders gehandhabt, bin aber der Meinung, dass dies mein leiden nur verlängert.
Allerdings ist das positive, das keine Fragen, keine Hoffnung, einfach nichts offen geblieben ist und ich es dadurch hoffentlich besser verarbeite als die vorrangegangenen.


Ich drücke Dir die Daumen, das Du bald vieles Objektiver sehen kannst, die Subjektivität tut immer sehr weh.
Hoffentlich kannst Du die KS auch durchhalten, wenn die Wogen geglättet sind ist vieles klarer!

Ich wünsche Dir alles gute!

10.01.2016 09:29 • x 1 #12


S
Zitat von ImWald:
Zitat von Stahlseide:

Bei mir ist es das Gleiche - ich bin sehr lieblos aufgewachsen und es gibt Dinge, die ich einfach brauche


Diese Panikreaktion, die ich nach der Trennung hatte, wo ich halb gebettelt habe ihn sehen zu können, das hat glaube ich einfach damit zu tun, dass ich endlich jemanden hatte - und dann nicht mehr. Wenn man als Kind keinen Erwachsenen hat, der einem zeigt dass man geliebt wird, dann macht das glaube ich etwas wirklich kaputt. Ich hoffe ich bin nicht zu kaputt um irgendwann einmal glücklich sein zu können mit jemandem, der mich genau so liebt wie ich ihn


Ach, diese Worte, es ist als stehe ich vor einem Spiegel.

Ich würde nicht sagen, das ich sehr lieblos aufgewachsen bin allerdings habe ich auch starke Verlustangst und klammere dadurch sehr, überbewerte Nicht-Reaktionen und bestimmte Handlungsweisen.

Aber ich muss meiner ehemaligen Danken, dass ich dies nun Schwarz auf Weiß an mir entdecken konnte und durfte, denn in diversen vorhergegangenen Beziehungen ist mir das nicht aufgefallen so aufgefallen, beziehungsweise wurde es (was noch schlimmer ist) toleriert, was immer auf Kosten der Frauen ging.

Ich denke schon, dass wir bekommen werden was wir uns wünschen, allerdings muss ich und vielleicht auch Du, lernen den Partner auch etwas Luft zu geben und Sachen wie weniger Kuscheln etc nicht über zu bewerten.

Ich wollte dieses eine mal einfach alles Perfekt machen, aber habe vieles dadurch falsch gemacht.

Ich glaube wenn man die/den richtigen findet, klappt vieles von alleine.

Es gibt nicht viel schlimmeres, als wenn eine Beziehung scheitert obwohl die Liebe auf beiden Seiten vorhanden ist.

Ich muss erstmal wieder lernen mich selbst zu lieben, denn vorher kann ich außer Verlustangst, Eifersucht und zu viel Gefühl im Moment nicht viel bieten.

Ich finde es mutig von Dir diesen Weg gegangen zu sein ,denn ich habe eine ehemalige Beziehung, obwohl ich wusste das ich Sie nicht so liebe wie Sie mich, schon mal knapp 2 Jahre weitergeführt. Sie hat es auch immer wieder gemerkt, nie etwas gefordert und schlussendlich gingen wir beide daran kaputt - ich an meinem schlechten Gewissen und Sie an der fehlenden Liebe.

Wir schaffen das!
Ich hatte sonst auch immer sofortigen Kontaktabbruch, habe es dieses eine mal anders gehandhabt, bin aber der Meinung, dass dies mein leiden nur verlängert.
Allerdings ist das positive, das keine Fragen, keine Hoffnung, einfach nichts offen geblieben ist und ich es dadurch hoffentlich besser verarbeite als die vorrangegangenen.


Ich drücke Dir die Daumen, das Du bald vieles Objektiver sehen kannst, die Subjektivität tut immer sehr weh.
Hoffentlich kannst Du die KS auch durchhalten, wenn die Wogen geglättet sind ist vieles klarer!

Ich wünsche Dir alles gute!


Ich denke, dass ich das mittlerweile kann - Dinge objektiver sehen. Er ist nicht nur 6 Jahre jünger als ich, er hatte auch erheblich weniger Erfahrung. Vor mir hatte er noch keine Beziehung, nur etwas, dass irgendwie ein paar Wochen dauerte, vor sechs Jahren und einer damals erheblich älteren Frau. Zudem ist er sehr zurückgezogen, geht nicht viel weg, lebt ziemlich viel am PC, ein Gamer eben. Und er hat mir auch immer erzählt, dass er sich genau das gewünscht hat - jemanden beim zocken kennenlernen, der Verständnis dafür hat. Und das habe ich, ich bin ja auch eher Typ Einsiedler - auch wenn ich problemlos mit anderen Menschen ins Gespräch kommen kann. Der Kreis der Menschen, die ich an mich ranlasse ist eher klein und ich will es eigentlich auch nicht anders.

Es hätte alles super gepasst. Und wir hatten gemeinsame Pläne. Aber nur, weil es passt heißt das nicht, dass es funktioniert. Ich habe sehr schnell gesagt, dass ich ihn liebe, weil es so war aber auch, weil ich es so sehr wollte. Und als es dann ein paar Wochen später auch von ihm kam war ich sehr glücklich. Mittlerweile glaube ich, dass er zwar wirklich dachte verliebt zu sein, es aber nicht wahr. Ich weiß er mag mich wirklich sehr und ich bin mir auch sicher, dass ich ihm wichtig bin. Aber ich konnte dem Ganzen irgendwie keine Zeit geben - wenn man auf 600 km versucht etwas aufzubauen ist der Druck, dass es schön sein muss wenn man sich sieht wohl auch sehr hoch. Und ich bin leider keine geduldige Person. Wäre er hier in der Nähe gewesen hätte es langsam wachsen können - ich denke dann hätten wir eine Chance gehabt. Aber so wollte ich zuviel und habe ihn wohl auch unbewusst unter Druck gesetzt - was mir sehr leid tut. Ich denke deswegen hat er sich immer mehr distanziert, was ich auch verstehen kann.

Wir haben gestern noch weiter geschrieben. Darauf, dass ich ihn vermisse ist er nicht eingegangen. Es war eher oberflächlich. Er hat auch gefragt wie es mir geht und ich bin ehrlich gewesen - es wird besser, aber es gibt Momente da erwischt es mich kalt und ich fühle diese Verzweiflung in mir hochkriechen. Aber er lässt mich nicht im Stich - wenn ich will kann ich mit ihm schreiben. Bis ich wieder ganz im Lot bin wird das oberflächlich bleiben, nur dann hoffe ich, dass wir wieder über wichtige Dinge reden können, wie vorher auch. Ich bin froh ihn in meinem Leben zu haben, wenn auch nicht mehr als meinen Partner.

Gelernt habe ich, dass ich nie wieder eine Fernbeziehung will, dass ich etwas möchte, was langsam wachsen kann. Und dass ich lernen muss nachzudenken bevor ich handle. Das fällt mir schwer, ich bin stark gefühlsgesteuert und manchmal sehr spontan. Aber es sich bewusst zu machen ist wohl der erste Schritt.

10.01.2016 11:59 • #13


S
Zitat von Katalina:
In diesem Forum gibt es viel Gutes und Hilfreiches,
Aussagen wie, wenn man als Kind nicht genug geliebt wurde..
Man trifft auf einen Menschen wo es ebenso ist, aber nicht auf die gleiche Weise umgesetzt wird, nicht Gleiches mit Gleichem vergolten, sondern welche die nur statt werden und sich sich nicht mit sich selbst auseinander setzen wollen..
Das ist dann wie Schlüssel und Schloss, bloß im Negativen..
Lernen sich selbst zu lieben, ehrliche, gesunde Selbstliebe..
Und ich lese hier immer wieder von großartigen Menschen, die sich tapfer den Tatsachen stellen, ein großer Trost und Mutmacher..


Das stimmt wohl. Ich muss sagen, dass ich aus dieser Erfahrung viel gelernt habe. Und ich bin auch irgendwo stolz auf mich, dass ich ehrlich genug sein konnte zu sagen, dass ich so nicht weitermachen kann - nicht für mich, aber auch nicht für ihn. Es war das verdammt nochmal schwerste, was ich je getan habe, da in dieser Nacht neben ihm zu sitzen und zu sagen, dass ich nicht mehr kann, dass ich mich einsam fühle, es mir so nicht gut geht. Ich will sowas auch nie wieder erleben - das und der nächste Morgen, der Abschied, das war die Hölle.

Ich kann gut allein sein, ich weiß das. Und ich habe verstanden woran ich arbeiten muss. Jetzt geht es ans Umsetzen damit so etwas nicht noch einmal passiert.

10.01.2016 12:06 • #14


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