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Eheprobleme, weil man sich auseinandergelebt hat?

B
Spekulationen, ob die Frau nun eine Affäre hat, oder nicht, führen zu nichts. Wenn man mal sich auf die Tatsachen zurück zieht bleibt genügend Konfliktstoff übrig:
Die emotionale Nichtverfügbarkeit finde ich das schwierigste, zumal sie ja offensichtlich anderes kennt.
Letztlich ist es aber egal, weil es um den te geht. Er ist unzufrieden, sie ist laut seiner Aussage auch nicht wirklich glücklich.
Die Aussage, es sei normal, in langjährigen Beziehungen weniger S. zu haben, mag ungeachtet von Statistiken richtig sein, aber mir persönlich ist so etwas egal, weil es um mich und meine Bedürfnisse geht. Ich möchte, dass ich mit meinem Partner ein ausgefülltes S. habe, welches beiden Spaß macht.
Auch glaube ich nicht daran, dass Frauen weniger S. wollen, sondern dass die Qualität des S. stimmen muss.

Nun hat der te offenbar kein Rezept gefunden, dass sie ihn annimmt, und vor allem ist sie verschlossen.
Sie versteht ganz offensichtlich die Not nicht. Wobei ich bei den meisten Menschen nicht an eine Störung glaube, sondern ein nicht wollen. Es ist ein ich will nicht.
Ich rate daher dringend die Frage zu klären, ob denn im Grundsatz die Beziehung gewollt ist.
Sieht man ein gemeinsames Ziel. Und dazu muss sich einer von beiden bewegen und etwas riskieren.
Nein, nicht etwas, sondern alles!
Und da der te leidet wird es sein Job sein, ins handeln zu kommen.
Der erste Job wird sein, wieder ins Sprechen zu kommen. Ich rate zu einem strukturierten Gespräch, und wenn das nicht hilft, dann eine Paartherapie, um zu einer Kommunikation zu kommen und wenn alles nichts hilft, die Reißleine zu ziehen, weil es nicht funktioniert.

21.03.2024 06:35 • x 6 #301


V
Es fehlt einfach ihre Sicht der Dinge, ich gebe Bernhard absolut Recht, ohne ein, vielleicht auch moderiertes Gespräch mit Mediator, geht es nicht. Vielleicht ist alles lösbar und es gibt lediglich Missverständnisse, die sich verfestigen.

21.03.2024 07:13 • #302


A


Eheprobleme, weil man sich auseinandergelebt hat?

x 3


U
Ich denke Bernhard hat es passend zusammengefasst. Denn eigentlich hast du nichts zu verlieren.

Ich möchte jedoch noch auf eine Gefahr hinweisen die er eventuell berücksichtigen sollte.

Es kann sein, aus welchen Gründen auch immer, das sie um jeden Preis nur den Status Quo erhalten will und dementsprechend eventuell zu allem zustimmt, sich plötzlich offen und gesprächsbereit zeigt, nahbar ist, usw. Dann geht es ein paar Wochen gut und dann fängt es von vorne an… und so weiter.

21.03.2024 07:20 • x 2 #303


C
Ich sehe hier ein massives Kommunikationsproblem von beiden Seiten. Ihr redet nicht offen bzw. nicht so, dass es der jeweils andere versteht. Mediator ist da sicherlich eine Möglichkeit.

Was mich wundert ist, dass sie als Lehrerin soooo viel arbeitet. Das stimmt doch was nicht. Entweder will sie absolut perfekt sein, oder oder. Da sind deine drei Trainings ein Witz dagegen. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass 4 x S. im Jahr für sie ausreichend und erfüllend ist. Da wäre mir Null mal sogar lieber.

Das es in langen Beziehungen wohl oft weniger S. gibt als zu Beginn, kann Dir egal sein, weil es hier um Euch zwei geht und nicht um irgendwelche Statistiken. Dass sie immer wieder den Vorwurf mit der Klinik bringt ist auch ein eindeutiges Zeichen, dass es hier Grundsätzlich kommunikativ nicht stimmt. Bei uns war es am Ende der mangelnde Selbstwert, der die üble Kommunikation mit sich gebracht hat. Einzeltherapie hätte geholfen. Versucht mal ganz offen und ehrlich mit Dritten in Euch zu gehen...

21.03.2024 07:31 • x 3 #304


N
Lieber TE,

mir ist in Deiner Erzählung der letzten Jahre ein Muster aufgefallen, das dazu geführt haben kann, dass Deine Frau einen unterschwelligen Groll gegen Dich hegt und das Vertrauen in Dich verloren hat.

Ihr habt eine längere Zeit bei Deinem Bruder gewohnt, um dann das Haus Deiner Oma zu übernehmen, um dann neu zu bauen. Dieses Grundstück scheint Dir emotional sehr wichtig zu sein.
Wieviele Mitspracherecht hatte Deine Frau bei den Entscheidungen, wo ihr wohnt und wo ihr baut und wie ihr baut? Standen diese Entscheidungen wirklich zur Disposition oder hat sie diese quasi mitgeheiratet und damit die örtlichen und budgetären Zwänge in Kauf genommen?
Denn dann wäre sie ja über Jahre damit beschäftigt gewesen, Dir Deine Träume zu erfüllen?
Ein ich hab sie immer gefragt und sie hat Ja gesagt reicht da nicht. Wollte sie dieses Haus an diesem Ort in dieser Form genauso sehr wie Du?

Und dann hast Du an äußere Einflüsse (Studiumende, Referendariatsende, Einzug ins Haus) die Hoffnung gesetzt, dass sich für Dich(!) etwas zum Positiven ändert. Klar ging es Dir auch um die Ehe und dass sie mehr Freizeit hat. Aber diese Freizeit sollte nach Deiner Vorstellung doch vor allem euch als Paar zugute kommen, oder? Sie sollte durch äußere Einflüsse mehr Zeit und Kraft bekommen, um sich Dir zuwenden zu können.

Diese immer wieder durchscheinende Erwartungshaltung an sie, dass der S. auch von ihr ausgehen soll und sie die Sonntage, an denen kein Spiel ist, mit Dir etwas unternehmen soll, geben mir manchild vibes.

Außer ihrer Arbeit sehe ich gerade in eurer Ehe auch keinen Ort, an dem Deine Frau sich selbstverwirklichen kann, die eigenen Träume und Vorstellungen umsetzen kann. Ich sehe auch nicht, wo Du im Alltag ihr hilfst, ihre Träume zu verwirklichen. Vielleicht hast Du von allem, was Du für sie und ihre persönlichen Ziele tust, nur nicht erzählt.
Aber dass sie die Begebenheit mit dem Bruder wieder und wieder anführt, weißt für mich daraufhin, dass Du dort einen Charakterzug von Dir bewiesen hast, den sie unterschwellig die ganze Zeit vermutete und befürchtete, weshalb sie sich in der Ehe von Dir emotional abgegrenzt und sich auf die verlässliche Arbeit gestürzt hat. Es sieht für mich so aus, als bekäme sie dort mehr emotionalen Support und mehr Feedback für ihr Engagement als in der Beziehung zu Dir.
Sie kann zwar nur den einen Moment, als ihr Bruder ins Krankenhaus kam, benennen, an dem Du nicht für sie da warst und Deine eigenen Interessen über ihre gestellt hast und sie allein war. Doch kann ich mir vorstellen, dass sie diese Grundstimmung seit Jahren spürt und sich in der Schule ihren Safesoace geschaffen hat. Das erklärt auch, warum sie sich am Wochenende zwar zur Arbeit motivieren kann, aber nur selten zu Unternehmungen mit Dir. Das eine erscheint ihr lohnenswert, es bringt sie in ihren Interessen weiter, das andere nicht.

Du sagst, dass Du S. brauchst, um Nähe und Verbundenheit zu Deiner Frau herzustellen.
Ich gehe davon aus, dass Deine Frau Nähe und Verbundenheit braucht, um mit Dir S. haben zu können. Wenn sie nur noch S. hat, wenn sie betrunken ist, lasten in nüchternem Zustand so viele Vorbehalte gegen Dich auf ihr, dass sie keine Lust mehr auf Dich empfinden kann.

Sie macht durch Deine Erzählungen auf mich den Eindruck einer Frau, die ihrem Partner misstraut und davon ausgeht, dass sie sich nicht auf ihn verlassen kann. Sie scheint Dich nicht als Stütze und Kraftquelle zu sehen.
Kann das sein?

Du willst Dich vor allem des Hauses wegen nicht von Ihr trennen. Sie will sich vermutlich vor allem des nun mal eingerichteten Lebens wegen nicht von Dir trennen.
Ihr seid euch da beide ähnlich.

Aus meiner Sicht ist es nur eine Frage derZeit, bis einer von euch beiden aus der Ehe ausbricht. Ihr beide hängt nicht so sehr an dieser Ehe, denn Ihr beide seid nicht bereit, aktiv zu werden, um sie zu retten. Forderungen an den anderen zu stellen und Vorschläge zu machen, was der andere ändern kann, damit es wieder besser wird, ist kein Aktivwerden.

Nur um zu sehen, ob Deine Frau Dich noch als Freund ansieht und Dir ansatzweise vertraut, stell ihr bitte mal diese Frage: Wenn wir beide unsere Jobs nicht hätten und dieses Haus nicht, wo und wie würdest Du dann wohnen wollen?
Mal sehen, ob sie noch Träume hat, die sie mit Dir teilen möchte. Oder ob sie all ihre Vorstellungen reduziert und auf ihre Arbeit projiziert hat.

21.03.2024 07:58 • x 4 #305


E
Also, wir hatten gestern tatsächlich noch ein Gespräch. Es kam diesmal durch ihre Initiative und unter Tränen zustande. Sie hat mich gefragt, wie es so soweit kommen konnte, dass wir nun da sind, wo wir sind.
Ich habe dann gesagt, dass wir wohl beide in einen Trott gekommen sind und es für beide irgendwann normal war und keiner hat wirklich gemerkt, dass wir abdriften.
Ich habe sie dann gefragt, was ihr fehlt von meiner Seite. Dann kam die Antwort, dass sie denkt, dass ich nicht wollen würde, wenn sie sich auf der Couch oder im Bett an mich kuschelt. So würde es sich für sie anfühlen. Oder, dass ich sie nicht mal in den Arm nehmen. Das habe ich in letzter Zeit allerdings öfter mal gemacht, aber gleichzeitig auch angemerkt, dass von ihrer Seite da auch nichts kommt. Sprich, dass sie mal auf mich zugeht und mich umarmt.
Sie hat mich dann gefragt, was mich stört und ich habe dann vor allem das Thema S. thematisiert. Ich meinte, dass ich den Eindruck habe, dass wir uns auch durch das fehlende körperliche, die Intimität entfremdet haben.
Ich habe sie dann gefragt, ob es von ihrer Seite einen Grund gebe, dass wir so gut wie keinen S. haben. Ob es an mir liegt, ob ich etwas ändern solle/könne. Sie meinte dann, dass sie nicht so das Bedürfnis dazu hätte. Ich habe dann gesagt, dass es für mich aber sehr wichtig ist, unabhängig von der Dauer der Beziehung und dass ich derzeit oder schon seit längerer Zeit sehr frustriert darüber sei und, dass es nicht sein kann, dass wir nur alle paar Monate mal betrunken S. haben.
Das wäre eher ein Männerding meinte sie und sie habe einfach nicht das Bedürfnis nach S.. Ihr ist es wichtiger dass man zusammen kuschelt. Ich habe dann noch gefragt, wie es dann sein wird, sollten wir mal Kinder haben. Da flacht es dann ja noch mehr ab. Dann hätten wir ja noch weniger S., was ja eig. gar nicht geht.

Eine Paartherapie habe ich dann vorgeschlagen und auch schon einen Kontakt besorgt. Ich habe aber Bedenken, dass es an dem Thema S. scheitern könnte.

Ich verstehe das nicht mehr. Man kann doch nicht so wenig Bedürfnis nach S. haben!?

21.03.2024 08:11 • x 3 #306


E
Zitat von Nalf:
Lieber TE, mir ist in Deiner Erzählung der letzten Jahre ein Muster aufgefallen, das dazu geführt haben kann, dass Deine Frau einen unterschwelligen Groll gegen Dich hegt und das Vertrauen in Dich verloren hat. Ihr habt eine längere Zeit bei Deinem Bruder gewohnt, um dann das Haus Deiner Oma zu übernehmen, um dann ...

Beim Hausbau hat sie mitentschieden. Diese Entscheidung haben wir beide gemeinsam getroffen. Sie wurde da zu nichts gezwungen. Es war eher so, dass meine Oma das Grundstück endlich von der Bakce haben wollte, weil sie sich um nichts mehr kümmern wollte. Und dann haben wir gemeinsam beschlossen, dass wir das machen. Wenn sie nicht hätte wollen: Alleine hätte ich das niemals geschafft. Aufwandstechnisch und finanziell wäre das für keinen von uns beiden machbar gewesen.

21.03.2024 08:16 • x 2 #307


unbel-Leberwurst
Zitat von Ehemann13:
Also, wir hatten gestern tatsächlich noch ein Gespräch. Es kam diesmal durch ihre Initiative und unter Tränen zustande. Sie hat mich gefragt, wie es so soweit kommen konnte, dass wir nun da sind, wo wir sind. Ich habe dann gesagt, dass wir wohl beide in einen Trott gekommen sind und es für beide irgendwann normal ...

S. Unlust ist doch oftmals nur ein Symptom dafür, dass etwas anderes nicht stimmt.
Damit setzt ihr den völlig falschen Fokus.
Ihr müsst an die Ursache und nicht am Symptom rumdoktern...

Über allem steht doch ihr Arbeitspensum und die Versessenheit, perfekte Unterrichtsstunden zu liefern.
Das hast Du mit keiner Silbe erwähnt.
Ihr müsst was als Paar unternehmen, sie mal das WE ohne Schule im Kopf verbringen.

21.03.2024 08:26 • x 7 #308


unbel-Leberwurst
Zitat von Ehemann13:
Ich habe dann noch gefragt, wie es dann sein wird, sollten wir mal Kinder haben. Da flacht es dann ja noch mehr ab. Dann hätten wir ja noch weniger S., was ja eig. gar nicht geht.

Wie sollen die denn überhaupt entstehen?

21.03.2024 08:30 • x 1 #309


G
Zitat von Ehemann13:
Also, wir hatten gestern tatsächlich noch ein Gespräch. Es kam diesmal durch ihre Initiative und unter Tränen zustande. Sie hat mich gefragt, wie ...

Das Gespräch war ein guter Weg nur warst Du unehrlich, Du hast die andere Frau nicht erwähnt , dass Du emotional woanders involviert bist

21.03.2024 08:30 • x 2 #310


E
Zitat von unbel-Leberwurst:
S. Unlust ist doch oftmals nur ein Symptom dafür, dass etwas anderes nicht stimmt. Damit setzt ihr den völlig falschen Fokus. Ihr müsst an die Ursache und nicht am Symptom rumdoktern... Über allem steht doch ihr Arbeitspensum und die Versessenheit, perfekte Unterrichtsstunden zu liefern. Das hast Du mit ...

Ich habe das im Gespräch erwähnt. Aber, sie sagt, dass ihr der Job spaß macht und ihn auch so weiterführen wird.

21.03.2024 08:31 • #311


G
Zitat von unbel-Leberwurst:
Arbeitspensum und die Versessenheit, perfekte Unterrichtsstunden zu liefern.
Das hast Du mit keiner Silbe erwähnt.
Ihr müsst was als Paar unternehmen, sie mal das WE ohne Schule im Kopf


Es wäre eine gute Gelegenheit heut gewesen über a l l e s zu sprechen , zudem ihre Tränen belegen , wie wichtig er ihr ist .Ich finde ihn zu wenig emphatisch S. zum Hauptthema zu machen .
Ach übrigens , was ich noch sagen wollte , unser größtes Problem ist , wir haben zu wenig S. . Da bekommt sogar eine Prost. mehr Aufmerksamkeit beim Gespräch und mehr Zeit und die erhält auch noch Geld dafür.

21.03.2024 08:35 • x 2 #312


E
Zitat von Gefühl:
Es wäre eine gute Gelegenheit heut gewesen über a l l e s zu sprechen , zudem ihre Tränen belegen , wie wichtig er ihr ist .Ich finde ihn zu wenig emphatisch S. zum Hauptthema zu machen . Ach übrigens , was ich noch sagen wollte , unser größtes Problem ist , wir haben zu wenig S. . Da bekommt sogar eine Prost. ...

Für mich ist das ein Problem, deswegen habe ich das auch angesprochen.
Weil ich ebenfalls finde, dass wir uns durch fehlende Intimität einfach auch entfremdet haben.
Wie soll eine Beziehung ohne S. funktionieren?!

21.03.2024 08:38 • x 1 #313


B
Wie seid ihr denn verblieben? Geht ihr zur Paartherapie? Oder wollt ihr Euch in den nächsten Tagen wenigstens nochmal zusammen setzen und reden? Oder weiter wie bisher? Im Job würde ich jetzt fragen, wo siehst Du dich in 5 Jahren?

21.03.2024 08:47 • x 2 #314


G
Zitat von Ehemann13:
Für mich ist das ein Problem, deswegen habe ich das auch angesprochen. Weil ich ebenfalls finde, dass wir uns durch fehlende Intimität einfach auch ...

S. beginnt nicht mit den Worten , wir haben jetzt S. , geh schon mal ins Schlafzimmer und mache die Beine breit.

S. beginnt mit Wertschätzung im Alltag , beim vorbeigehen sich zu umarmen , kleine Andeutungen, Scherze darüber , Küsse , schreibt Euch per WhatsApp , warum musst Du der Geliebten schreiben und Deiner Frau nur die Einkaufsliste und dass der Hund Durchfall hat.

21.03.2024 08:47 • x 1 #315


A


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