Ehemann wünscht Trennung, bin verzweifelt!

Hallo an alle!
Bin durch Zufall auf dieses Forum aufmerksam geworden.
Zu meiner Geschichte:
Ich bin 35 Jahre alt. Mein Ex wird nächstes Jahr 50. Wir sind seit 6 Jahren zusammen, davon 5 verheiratet.
Unsere Beziehung ist durch viele Dinge geprägt worden.
3 Todesfälle, meine zweite Mutter, mein Vater und sein bester Freund mit 47. Dazu schlimmer Streit mit seinen Eltern und vor allem mit meiner Mutter.
An dem Streit mit meiner Mutter war er nicht schuld, im Gegenteil, aber da ich so ein enges Verhältnis zu meiner Mutter habe hab ich ihm innerlich doch die Schuld gegeben. Ich hab ihn sogar ein wenig dafür gehasst. Dafür, dass ich jetzt immer hin und her gerissen war.
Durch meine Sorgen, den nicht verarbeiteten Tod meines Vaters etc habe ich meinen Mann gar nicht mehr gesehen. Ich war nur noch unglücklich. Nichts hat mehr Spaß gemacht. Er hat angefangen immer weniger für mich zu tun...
Nunja, am Sonntag hat er seinen Ehering abgelegt und meinte er würde ihn auch niemals wieder aussetzen!
Er ist sehr radikal vorgegangen. Wir wohnen noch zusammen. Hat meine Sachen alle in ein Zimmer geräumt und basta!
Ich hab natürlich alle Fehler gemacht die man nur machen konnte...
Wir haben noch viel geredet. Er ist auch noch total freundlich und zuvorkommend. Sagt er begehrt mich noch. Kann aber nicht mehr mit mir schlafen um mir nicht weh zu tun.
Er will mich so schnell wie möglich hier raus haben. Um klare Gedanken zu fassen.
Er ist von seiner Entscheidung selbst nicht überzeugt. Redet sich und mir immer wieder ein es gibt kein Zurück mehr!
Ich geh kaputt, mir ist jetzt so schrecklich klar geworden wie sehr ich ihn vernächlässigt habe. Und jetzt geht er keinen Schritt mehr zurück! Was soll ich denn nur tun?

Hallo Tränenlos,
wir haben eben gerade nochmal darüber geredet. Er meint ich brauche keinen Therapeuten. Der würde mich doch eh nicht kennen.
Ich hab sogar über die Notfallambulanz nachgedacht. Das fand er noch viel schlimmer.
Er meint ich soll einfach ausziehen und alleine zu mir finden. Dann wird das alles schon wieder. Dafür brauche ich keine Hilfe!
Ich muss aber Entscheidungen treffen die ich nicht kann. Ich wohne und arbeite in Münster. Komme aber eigentlich aus Herford. 120 km entfernt.
Hab hier jetzt endlich nen tollen Job. Aber ALLES hier ist mit ihm verknüpft. Ich hab auch kaum Freunde hier.
Zu hause sind ein paar Freunde, und meine Mutter natürlich. Dafür keinen Job. (Bewerbung auf ne Stelle dort wird gerade geschrieben. )
Aber wenn ich zurück gehe gibt es nie wieder ne Chance.
Ich bin echt fertig. Weiß einfach nicht was ich nicht tun soll. Kann keinen klaren Gedanken fassen.

Liebes Tiefes Meer,
ihm geht es einfach nur darum, dass ich so schnell wie möglich ausziehe! Und sollte ich vielleicht wirklich auch noch irgendwo aufgenommen werden würde es für ihn ja nur noch länger dauern.
Allerdings ist er auch alleiniger Mieter der Wohnung, zur Not kann er diese ja kündigen. Dann müßte ich ja eh in 3 Monaten raus. Er will hier auch nicht bleiben, will sich aber in Ruhe was neues suchen.
Ich glaube einfach er hat Angst vor sich selber. Wenn er mich los ist kann er mit der Sache endlich abschließen und seinen Weg gehen. Am liebsten würde ich einfach verschwinden.

Erstmal vielen Dank für die lieben Antworten.
Er hat mir kurz nach der Trennung gesagt er möchte sich in Freundschaft trennen. Er hat aber auch alles andere in Betracht gezogen und war angeblich schon beim Rechtsanwalt.
Wenn alles friedlich verlaufen würde, würde er mir beim Umzug, Renovierungen eventuell billige Möbel besorgen etc. Aber nur wenn ich quasi nicht zum Rechtsanwalt gehe...
Ich war bei einer Anwältin. Aber die war komisch. Dadurch das ich auch arbeite bekomme ich keinen Beratungsschein und wahrscheinlich auch nur minimal Trennungsunterhalt. Er muss noch für ein Kind zahlen. Und am Ende würde wohl auch nicht viel bei rumkommen.
Einfach so kann er mich nicht raussetzen. Wie gesagt, höchstens selber kündigen. Dann sind es noch 3 Monate.
Aber wenn ich es soweit kommen lassen würde, dann würde er mir auch nicht mehr helfen.
Ich hab nur einfach nix gespart. Noch nen neuer Anwalt kostet wieder ca 200 Euro. Kaution für ne Wohnung hab ich nicht, kaum eigene Möbel. (Seine würde ich allerdings auch nicht haben wollen. Die sind noch aus seiner ersten Ehe)
Wir hatten die ganzen Jahre kaum Geld. Und ich hab den Rest meiner Möbel in Herford damals gelassen. Für ihn!
Wohnungen in Münster sind auch super teuer. Vor allem fehlt mir die Kraft diese Entscheidungen zu treffen.
Mir ist wirklich viel klar geworden was ich aufzuarbeiten habe. Er meinte vorhin, ich soll ihm versprechen das ich ausziehe und wieder die Alte werde. Dann hätten wir vielleicht nochmal ne winzige Chance.
Ihm geht es ja auch gut. Er kann ja auch einfach hier bleiben..m

Die Trennung ist Sonntag 2 Wochen her. Direkt danach war ich eine Woche bei meiner Mutter. Er wußte nicht wo ich war, konnte es sich aber denken. Angeblich hat er sich wohl Sorgen gemacht.
Diese Woche waren wir beide krank zu hause was dazu führte das wir viel geredet haben. Ich war auch echt einfach mal ehrlich. In jeden dieser Gespräche bestätigte er nur immer und immer wieder die Richtigkeit der Trennung. Als ob er sich das selber einreden müsste.
Eigentlich wollte ich wieder anfangen zu arbeiten. Muss morgen auch für 6 Stunden hin. Wochenenddienst.
Die Ärztin schreibt mich aber auch noch weiter krank. Ich bin am überlegen Montag nochmal zu meiner Mutter zu fahren für ne Woche. Und dort vielleicht zu der Notfallambulanz zu gehen. Irgendwie muss es doch nen Weg geben um überhaupt wieder etwas nen klaren Kopf zu kriegen.
Mache mir auch ein bißchen Sorgen um die Arbeit. Das ist alles so gemein und ungerecht.

Morgen ist auf der Arbeit nicht ganz so schlimm. Ist nicht das volle Programm.
Nur der Umgang mit meinem Noch-Mann macht mich fertig.
Er kann leider auch nicht so einfach hier raus. Zu seinen Eltern hat er keinen Kontakt mehr. Und auch nur einen Freund der ca 100 km weit weg wohnt. Und er will immer das ich was esse. Will mir hier helfen. Mich da in ein Gespräch verwickeln.
Meine Sachen aus meiner früheren Wohnung die im Keller gestanden haben hat er jetzt in die Garage geräumt. Damit es dann beim Umzug schneller geht.
Das ist alles so unrealistisch für mich.
Er nennt mich weiterhin Weibchen...
Ich dreh noch durch.