Ehemann hat sich verliebt und trennt sich

Vermutlich werde ich unsere Beziehung / Ihn immer irgendwie vermissen.
Aber ich werde wieder glücklich sein.
Nicht Morgen oder Übermorgen, aber ich werde nicht ewig traurig sein.
Trotzdem werde ich ihm niemals verzeihen, auch wenn ich irgendwann drüber hinweg bin.
Denn wie ihr sagt: Ich wollte das nicht, ich wollte mit ihm alt werden. Ich war glücklich.

Also richtig, sicherlich werde ich die Trennung nicht als das Beste was mir passieren konnte sehen.
Aber ich hoffe, dass sie vielleicht einen Wendepunkt zu einem anderen Leben darstellen kann in dem ich auch glücklich sein werde…das hoffe ich sehr

@klene
Genau so sehe ich das auch. Man wollte mit der Person alt werden und hatte Träume.
Man wird irgendwann sagen, ja ich bin wieder glücklich. Aber hier geht es um Familie und das selbe Gefühl wird nie wieder kommen, weil einer oder eine sein eigenes Ding gemacht hat ohne der Familie eine Chance zu geben.

Ich verstehe dich ganz gut.

Zitat von klene:

Und vielleicht ist es ja wirklich so, dass die Kinder demnächst (wenn er mit Next zusammen wohnt und mehr Platz hat) öfter zu ihm gehen...das wäre ja dann für mich nur eine Entlastung.

Nur hoffen und warten, dass er die Kinder spontan öfter abholt, würde ich nicht machen. Es muss feste Tage geben. Du solltest das WM beantragen. Vielleicht schlägt er dann eine alternative Lösung vor, die zwischen 14-Tage und WM liegt.

Zitat von Elfe11:

Er zieht mit Next einfach so von dannen und du meinst, soll glücklich und zufrieden damit sein? Hä?

Weißt du, liebe Elfe, mir ging es so ähnlich.

Gefühlt 20 Ehejahre glücklich - und dann rattert er zu Zimtschnecke. Er mittlerweile wieder verheiratet. Und ich, wie auch du, allein. Wie man da glücklich und zufrieden sein soll - schwere Kost.
Allerdings, so aus der Ferne betrachtet - so toll, wie ich ihn sah, seinerzeit - ist er längst nicht mehr. Ich sehe ihn deutlicher, als früher.
Irgendwie hat sich der Blick geändert. Und manches davon - gefällt mir null.

Und er nahm viele seiner Probleme mit, die ich jetzt nicht mehr mittragen muss. Also ein bisschen Glück im Unglück.

Zitat von Elfe11:

aber das ist mir zuviel Eiaundpopeia und Friedefreudeosterkuchen... Das ist nicht realistisch und nicht zielführend

Würde man die Zukunft nicht leicht rosa zeichnen, wäre sie grau. Graue Zukunft aber auch nicht zielführend. Man hätte ja kaum ein Ziel, für das es sich lohnt, all den Ärger, den Kummer, das Leid zu ertragen.
Oft braucht es einen herben Tritt in den Allerwertesten - um sich selbst eine Stufe weiter zu tragen. als es mit dem Partner möglich wäre.

Wer kann es schon wissen, wie hoch der Anteil des Ex war, das man sich irgendwie immer gebremst bewegte - und nun völlig frei und losgelöst, entscheiden kann.

Ich glaube, das ist viel wert. Statt ihm den Rücken ständig zu stärken - sich selbst besser tragen. Deswegen glaub ich schon, das es Bereiche gibt, wo es Kleene nach all dem, besser geht.

Und wenn ein Großteil, der Jahre vor dem Cut, mit ihm war - wird man da immer einen Teil dabei haben, egal was die Zukunft bringt.

Zitat von klene:

Trotzdem werde ich ihm niemals verzeihen, auch wenn ich irgendwann drüber hinweg bin.

Glaub mir auch das Verzeihen wird irgendwann passieren weil es befreit... Das heißt ja nicht das Du das Vergessen musst... Ich habe Es jedenfalls nach einiger Zeit gebraucht um wirklich abzuschließen.

Wenn man an dem Punkt noch nicht ist, kann man sich das auch so überhaupt nicht vorstellen, dass man es jemals könnte. Und doch tun wir es.. irgendwann..

denn

Dem anderen verzeihen, heißt ja in erster Linie sich selbst zu verzeihen.

Ich habe sehr lange mit meiner eigenen Naivität gehadert. Mit der Situation.. wie es lief, wie es ausging.
Erst als ich damit meinen Frieden schließen konnte, konnte ich auch mit allem anderen abschießen.

Und bis zuletzt bin ich davon ausgegangen, dass ich es nie könnte.

Ja, das Thema "verzeihen" ist ja gerade sehr "in". In den ganzen Persönlichkeitsentwicklungsphilosophien wird Verzeihen ja so definiert, dass Dich das Geschehene in der Gegenwart nicht mehr beeinträchtigt, sprich, dass man keine schlechten Gefühle und Emotionen in der Gegenwart deswegen hat. Deswegen muss man das Geschehene noch lange nicht gut finden.

Wenn man Verzeihen so definiert, finde ich, dass das ein ganz gutes Ziel ist. Aber der Weg dahin ist langwierig…

@Minchi Das ist das Ziel...keine schlechten Gefühle mehr...irgendwann.
Aber er wird niemals von mir hören, dass ich froh bin, dass er mich verlassen hat weil es besser für mich wäre.
Das will er ja immer noch von mir hören. Dass ich ihn verstehe und dass ich einsehe, dass es für mich auch besser so sei.
Pffft...da wird er lange drauf warten können. Hab ich ihm auch immer wieder so gesagt...gefällt ihm nicht

@Payne das sehe ich auch so.
Ich werfe ihm ja noch nichtmal vor, dass er sich verliebt hat.
Ich werfe ihm die fehlende Kommunikation und die alleinige Entscheidung ohne Chance vor.
Er bleibt immer noch dabei, dass er nicht anders konnte. Mehr kommt von seiner Seite aus nicht ich will auch nichts mehr dazu hören. Ich bin nicht mehr auf der Suche nach Gründen, da drehen wir uns im Kreis und das hält mich vom Weiterkommen ab

@klene ja das sehe ich auch so.
Das mit dem Verlieben kann passieren, nicht schön. Aber man muss darüber mit seinem Partner sprechen und nicht alles alleine entscheiden.
Da kann ich dich vollkommen verstehen.

Wir müssen nun das leider akzeptieren und damit irgendwie leben. So schwer es uns fällt.

Zitat von Minchi:

Ja, das Thema verzeihen ist ja gerade sehr in.

Das ist kein IT-Thema sondern ein Weg über den Menschen seit Anbeginn an philosopieren. Verzeihen im Sinne von Akzeptanz. Nicht von Gut-heißen. Das verwechseln viele.

@Lumba Akzeptieren geht ja relativ schnell. Aber immer noch gekoppelt an negative Gefühle…
Verzeihen ist meiner Meinung nach noch ein Schritt weiter. Aber wie das genau aussieht weiß ich selber noch nicht

Zitat von klene:

Akzeptieren geht ja relativ schnell. Aber immer noch gekoppelt an negative Gefühle…

Ich finde nicht, das Akzeptanz schnell geht. Ich sehe es so: vollkommene Akzeptanz ist eben nicht mehr an Negativität gekoppelt.

Zitat von klene:

Verzeihen ist meiner Meinung nach noch ein Schritt weiter. Aber wie das genau aussieht weiß ich selber noch nicht

Ich glaube, da ist jeder weg individuell (richtig).