Das könnte mein Vater sein, wobei von der Geschichte könnte wohl eher der Vater deines Ex mein Vater sein.
Es ist schwierig den ich möchte nicht das du dich angegriffen fühlst oder das Gefühl bekommst ich unterstelle dir etwas. Ich hab das selbst bei meinen Vater erlebt, deswegen kann ich mich da ganz gut hineinversetzen.
Zitat von Mandy500: Ich habe die Trennung inzwischen akzeptiert aber mein Bauchgefühl sagt mir das irgendetwas unstimmig ist.
Was genau meinst du damit? Bzw. was genau fühlt sich für dich unstimmig an?
Es wirkt auf mich, das ist der Punkt an dem ich nicht möchte als versuche ich etwas zu unterstellen, aber es wirkt auf mich als hast du die Akzeptanz der Trennung und seiner gleichgeschlechtlich1 noch nicht vollumfänglich verinnerlicht. Das ist in Ordnung, den 6 Monate sind keine lange Verdauung-und Verarbeitungszeit, erst recht nicht wenn hier noch einige Monate Rückgewinnungsversuche liefen.
Zitat von Mandy500: Ich glaube ihm schon das er auch auf Männer steht aber laut seiner Aussage wäre er auf einmal nicht Bi sondern gleichgeschlechtlich1.
Ja doch, das ist tatsächlich möglich. War bei meinem Vater ebenfalls so. Zuerst teilte er meiner Schwester und mir mit das er gleichgeschlechtlich sei, dann meinte er es wäre damit nur gemeint das er eben auch auf Männer steht und eigentlich Bi ist. Vermutlich um das ganze abzufedern, softer zu gestalten was auch immer. Ich denke er war da selbst noch im Versuch normal zu sein. Tatsächlich hat er sich nach meiner Mutter neben den männlichen Dates auch mit einer Arbeitskollegin zu Dates verabredet.
Das mit der Arbeitskollegin lief dann einige Zeit und wurde immer intensiver. Bis die beiden dann irgendwann beschlossen haben, den nächsten Schritt zu gehen. Zum Geburtstag meines Vaters hatten die beiden also verabredet gemeinsam mit uns Kindern, mein Vater mit meiner Schwester und mit und sie mit ihrem zwei Söhnen, ins Restaurant zum Essen zu fahren. Damit wir Kinder uns mal kennenlernen konnten. Wir sind mit zwei Autos gefahren, sie vor uns weil sie den Weg kannte, wir hinterher. Ich kann dir die genauen Worte nicht mehr sagen, aber im Auto auf dem Weg zum Restaurant erzählte er uns wir sollen uns nicht zu sehr daran gewöhnen, er könne sich mit ihr keine Zukunft vorstellen, sie sei eine tolle Frau und unter anderen Umständen würde da vorne das beste fahren was ihm passieren könnte, aber er merkt das es ihn mehr zu Männern hinzieht. Er hätte einfach nur noch nicht den Zeitpunkt gefunden es zu beenden.
Wie für mich und meine Schwester das Essen und Kennenlernen der Kinder nach der Information war muss ich jetzt nicht näher erzählen.
Kurze Zeit später, ein paar Wochen danach, hat mein Vater die Beziehung beendet. Ab dem Zeitpunkt gab es auch keine Frauen mehr. Er verabredete sich danach ausschließlich mit Männern oder führte ab da nur noch Beziehungen mit Männern.
Das ist bis heute so.
Zitat von Mandy500: Ich muss dazu sagen das ich seit September in einer Psychatrie bin, weil ich sehr starke Depressionen bekommen habe und somit Sui. Gedanken. Weil ich in meinem Leben einfach schon so viel sch. erlebt habe
Bitte pass auf dich auf und kümmer dich gut um dich selbst.
Mach dich und dein Selbstwert bitte nicht davon abhängig welches Geschlecht dein Ex favorisiert.
Zitat von Mandy500: .Ich habe jetzt 6 Monate um ihn gekämpft und ziehe mich jetzt zurück, weil es nichts brachte.
Es tut mir leid das so deutlich zu sagen, aber du hattest von Anfang an keine Chance. Umgekehrt ist es auch sinnlos eine gleichgeschlechtlich veranlagte Frau überreden zu wollen eine Beziehung mit einem Mann zu führen.
Es ist richtig dich zurück zu ziehen. Du brauchst Abstand um zu heilen.
Zitat von Mandy500: Sein großer Wunsch ist das ich das akzeptiere das er gleichgeschlechtlich1 ist.Das tue ich inzwischen auch,auch wenn es verdammt wehtut.
Zitat von Mandy500: Er wirkt einfach sehr befreit und natürlich freut mich das wenn er glücklich ist,aber es wirkt so als würde er mich als Mensch gar nicht vermissen
Ich denke was du ihm mit deinem monatelangen kämpfen gezeigt hast, ist, dass du seine gleichgeschlechtlich1 nicht akzeptierst. Denn sonst hättest du verstanden das ein gleichgeschlechtlich1 Mann, der es geschafft hat den Mut zu finden zu sich selbst zu stehen, nicht mit einer Frau zusammen sein will.
Was du außerdem lernen musst ist, dass du deswegen als Frau nicht weniger Wert bist. Du bist sicherlich eine tolle Frau und weder du noch er können etwas für seine Neigung. Es ist wie es ist und das ist okay.
Ja dieses befreite Gefühl nach dem Outing kenne ich auch von meinem Vater und letztendlich ist es ja auch eine Befreiung für die Betroffenen.
Der Satz es wirkt so als würde er mich als Mensch gar nicht vermissen, dazu möchte ich aufgreifen...
Zitat von Mandy500: Er sagt jetzt kann er endlich seine wahre Identität leben und ich frage mich ständig wenn er in der Ehe das Gefühl hatte nicht er selbst zu sein in wiefern hat er mich dann wirklich geliebt....
... Lass diese Gedanken dich bitte nicht vereinnahmen..
Wir können uns denke ich nicht vorstellen, wie anstrengend und belastend es sein kann sich selbst zu verleugnen. Ich möchte das alles nicht rechtfertigen oder verharmlosen, was anderen Menschen dadurch zugemutet wird, den ich habe selbst gesehen was das bei meiner Mutter angerichtet hat.
Dennoch darfst du seine Worte als gegeben nehmen. Er ist da gerade im positiven Gefühlsrausch und genießt die Freiheit sich selbst ganz so wie er wirklich fühlt ausleben zu können, frei von Ansprüchen und Erwartungen denen er denkt(!) gerecht werden zu müssen. Das hat mit dir gar nichts zu tun. Daher darfst du gerne lernen das nicht auf dich zu beziehen. Er ist aktuell viel zu sehr mit sich selbst und den neu gewonnenen Möglichkeiten beschäftigt.
Das Gefühl in der Ehe nicht er selbst sein zu können, liegt nicht an dir als Person. Es wäre ihm mit jeder anderen Frau ebenfalls so ergangen. Das Gefühl nicht er selbst sein zu können hat er selbst zu verantworten, denn wir er selbst gesagt hat war er sich selbst gegenüber nicht ehrlich und hat sich selbst versucht in etwas rein zu zwängen das er einfach nicht ist.
Die Frage inwiefern er dich den wirklich geliebt hat ist eine zerstörerische Frage. Die Frage bringt dich nicht weiter. Kann jemand der mit sich selbst nicht im reinen ist und permanent gegen sich selbst kämpft sein Gegenüber so lieben wie dieser es eigentlich verdient hat? Ich glaube nicht, aber ich glaube das er dich so stark geliebt hat wie es ihm in den Umständen eben möglich war. Den irgendwas hat ihn ja positiv an dir angesprochen, sonst wäre er keine Beziehung mit dir eingegangen.
Wie in jeder anderen Beziehung eben auch, kommt eben manchmal der Punkt an dem einer der Partner feststellt das die Gefühle der Liebe doch nicht für eine Beziehung ausreichen oder sich im Laufe der Zeit die romantischen Gefühle in Freundschaft umgewandelt haben und das der Partner aus welchen Gründen auch immer nicht mehr in die Vorstellung der Zukunft passt. Das ist für jeden hart und nicht immer fair.
Zitat von Mandy500:
Zitat von Mandy500: Er sagt sogar er würde es verstehen wenn ich mir in einer neuen Stadt was aufbauen würde und er wünscht sich das ich irgendwann mal wieder eine neue Partnerschaft hätte.Das wirkt alles so kühl als würde er mich als Mensch gar nicht vermissen.
Er ist mit der Trennung emotional schon sehr viel weiter als du und hat dieses Kapitel für sich abgeschlossen.
Zitat von Mandy500: Ich habe nachdem er schluss gemacht hat,sehr um ihn gekämpft und es war eine harte Zeit nach der Trennung, weil ich immer wieder zusammen gebrochen bin.Das war auch anstrengend für ihn.
Zitat von Mandy500: Allerdings habe ich gehofft das er mich irgendwann etwas vermisst und sich vielleicht auch mal so zwischendurch meldet. Es wirkt fast so als wäre ich einfach so austauschbar, weil ich weiß das er inzwischen eine neue gute Freundin hat,mit der er Regelmäßig in Kontakt ist
Diese Zeit war sicherlich für euch beide sehr anstrengend.
Es ist nicht böse gemeint, aber du kannst ihm im Augenblick und in naher Zukunft keine (gute) Freundin sein. Zuerst musst du lernen wirklich los zu lassen und zu akzeptieren = die Trennung und sein wahres Ich. Das sehe ich bei dir aktuell nicht und ich bin mir sicher er sieht das auch nicht.
Wie ich oben geschrieben habe kann ich mir gut vorstellen, dass die Rückholversuche dazu geführt haben das er sich eher von dir distanzieren möchte, weil es ihm das Gefühl gibt nicht akzeptiert und verstanden zu werden. Die Zusammenbrüche zeigen eben auch das hier emotional noch nicht abgeschlossen und aufgeräumt ist.
Deine Erwartungshaltung ist noch immer das er dich vermissen und sich regelmäßig bei dir melden sollte. Das schreckt zusätzlich ab. Er hingegen will jetzt einfach sein Leben leben, er wünscht dir nichts schlechtes und wünscht dir für die Zukunft sogar viel Erfolg, aber ich denke ihr benötigt beide Abstand um euch auf einer anderen Ebene tatsächlich freundschaftlich begegnen zu können.
Zitat von Mandy500: Wart ihr schon mal in einer Situation wo ihr euch nach Jahren Beziehung getrennt habt und erst erleichtert wart für eine ganze Weile und dann habt ihr aber gemerkt das euer Ex euch fehlt?
Was erhoffst du dir davon, wenn dein Ex merkt das du ihm als Mensch fehlst? Er ist gleichgeschlechtlich1 und wird mir dir keine Beziehung mehr eingehen.
Zitat von Mandy500: Bzw.wie lange kann so etwas dauern bis man eventuell doch vermisst wird? Er meinte halt das er keine Gefühle mehr hat und ich würde gerne wissen on es euch auch mal so ging das ihr keine Gefühle mehr für euren Ex hattet, die aber widergekommen sind?
Sei gut zu dir selbst und warte nicht darauf das ein gleichgeschlechtlich1 Mann plötzlich doch auf Frauen steht. Das wird nicht passieren. Er hat dir selbst erzählt wie sehr ihn diese Selbstverleugnung belastet hat. Siehe unter anderem hier...
Zitat von Mandy500: Er sagt er hat sich die ganze Zeit dagegen gewehrt weil er nie so werden wollte wie sein Vater,der auch gleichgeschlechtlich1 ist. Er sagt jetzt kann er endlich seine wahre Identität leben und ich frage mich ständig wenn er in der Ehe das Gefühl hatte nicht er selbst zu sein in wiefern hat er mich dann wirklich geliebt....
Es tut mir leid für diese klaren Worte: Er wird dich als Partnerin nie vermissen und das liegt nicht an dir als Person! Er wird sich an Situationen und Zeiten in eurer Beziehung positiv erinnern, das denke ich wird er sicherlich, aber er wird sich nicht in diese Beziehung zurück wünschen. Er wird auch niemanden vermissen oder einen vertrauten Kontakt wünschen der ihn als Mensch so wie er IST, WIRKLICH IST, nicht akzeptiert, denn das ist keine Basis für eine Freundschaft oder irgend ein anderer Umgang.
Zitat von Internetuser: Die Frage, wissen diese Menschen eigentlich was sie ihren Liebsten damit antun ? Warum tut man dies ? Einfach weil man als normal gelten mag in der Öffentlichkeit siehe Frau, Kind, Hof und Hund ? Und heutzutage keine Angst mehr haben muss ? Wo bleibt da das schlechte Gewissen siehe Partner oder Partnerin die man bewusst getäuscht und benutzt hat ?
Die Fragen habe ich mir auch schon alle gestellt.