Hey ihr Lieben,
ich bin wirklich total am Ende und verzweifelt - und eigentlich bin ich ein recht optimistischer Typ der sich nicht unterkriegen lässt. Ich versuche mich möglichst kurz zu halten. Also ich bin mit meinen Mann recht jung zusammengekommen, als ich 17 Jahre alt war. Nach 9 Jahren Beziehung haben wir letztes Jahr geheiratet. Ich war so unfassbar glücklich mit ihm. Wir waren ein richtig gutes Team. Und was dann passiert ist kann ich überhaupt nicht so richtig erklären
Vor meinem Studium habe ich letzten Sommer einen Aushilfsjob gemacht. Und dort war dieser Mann; ich kann das gar nicht beschreiben: mein Herz ist stehen geblieben als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Ich hab versucht ihn zu ignorieren, aus dem Weg zu gehen. Aber er hatte mich auch im Auge und daher war das gar nicht so einfach. Da er in einer anderen Abteilung war haben wir uns sowieso jeden Tag nur ganz kurz gesehen und dann dachte ich mir, ein bisschen flirten - da ist ja nichts dabei Ehrlich gesagt habe ich ihn sowieso für einen Idioten gehalten; wir haben zwar jeden Tag kurz gequatscht, aber ich war dabei sowieso sooo nervös, dass die Gespräche total oberflächlich waren. naja und dann habe ich ihn nach ein paar Wochen beim Sport getroffen und dort haben wir uns das erste Mal richtig unterhalten. Und wie soll ich das sagen: ich habe ihn gesehen. Für einen Moment hat er seinen dicken Schutzpanzer abgelegt und vielleicht habe ich mich selbst in ihm wiedererkannt. Ich muss dazu sagen, dass ich zwar bei meinem Eltern aufgewachsen bin, aber mehr als Wohnraum stellen war das auch nicht. Und er ist ebenfalls unter schwierigen Bedingungen aufgewachsen. Ich konnte einfach verstehen wieso er so ist wie er ist. Und ab da an haben wir uns öfter mal gesehen. Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich mich verliebt habe. Und viel schlimmer - ich habe gemerkt, dass ich vorher noch nie verliebt war. Ich liebe meinen Mann, aber so war das damals jedenfalls nicht. Zu dem Zeitpunkt empfand ich das aber als nicht so schlimm; dachte mir einfach, dass kann eben mal passieren und zudem war ich immer noch sehr glücklich mit meinem Mann.
Auf einem Firmenfest hat mir dieser Mann dann seine Liebe gestanden. Er war sehr betrunken und ich habe das nicht wirklich ernst genommen. Er ist in einer unglücklichen Ehe, aber für sein Kind tut er alles, das wusste ich. Mein Umzug zum Studium stand kurz bevor und ich dachte mir sowieso aus den Augen aus dem Sinn. wir haben ein paar Tage später darüber geredet und waren uns beide einig, dass wir in unserer Ehe bleiben wollen, nicht betrügen wollen und das jetzt nun mal so passiert ist und wir das akzeptieren und niemals mehr laufen wird.
Nachdem ich umgezogen bin hat er sich dann nach ein paar Wochen mal gemeldet wie es mir geht etc. das war eigtl alles sehr freundschaftlich. Die Beziehung zu meinen Ehemann lief schlechter und zeitgleich wurde der Kontakt zu diesem Mann immer mehr und mehr und wir begannen zu flirten und rückblickend kann ich gar nicht erklären wie das alles passieren konnte. Das ging einfach in ganz kleinen Schritten vonstatten über Monate hinweg. Letztendlich sind wir irgendwann im Bett gelandet, haben immer mal wieder versucht voneinander loszukommen - erfolglos. Mein Mann war beruflich viel unterwegs, daher musste ich auch nicht groß aufpassen. Aber nun arbeitet er vor Ort und naja das ist wohl eine Situation mit der dieser Mann nicht mehr gut zurechtkam. Er wurde sehr oft fies zu mir, verletzend und ignorant. Nun habe ich den Kontakt abgebrochen. Er hat mir so oft wehgetan. Das ist eine Woche her. Ich wollte versuchen diesen Hass den ich für ihn empfinde aufrecht zu erhalten: habe mich immer wieder in diese Situationen hineinversetzt in denen er mir wehgetan hat. Aber das funktioniert einfach nicht mehr. Ich vermisse ihn nur noch so schrecklich.
Ich bin einfach überfordert. Ich habe einen wunderbaren Ehemann, der mich gut behandelt. Es ist gerade schwierig zwischen uns, aber wir haben die gleichen Ziele und Vorstellungen vom Leben. Und dann ist da dieser Mann mit dem ich niemals glücklich werden könnte, er ist ein Pessimist, ich ein Optimist und sowieso eigentlich das komplette Gegenteil von mir und hat etliche Eigenschaften an sich die ich überhaupt nicht ab kann. aber ich liebe ihn so sehr, es zerreißt mich.
vielleicht musste ich das einfach mal loswerden. Ich fühle mich wirklich schlecht und schuldig. Und bin einfach nur überfordert; sobald ich mal einen Moment alleine bin breche ich in Tränen aus. Wie vergisst man einen Menschen? Wie kann ich diese Hoffnung in mir ersticken diesen Mann wiederzusehen? Ich will ihn gar nicht und gleichzeitig will ich nichts so sehr wie ihn
03.04.2018 19:00 •
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