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Ehekrise, Eheende oder Ehealltag?

T
Ich denke, ich bin mit meinem Problem nicht allein und daher traue ich mich jetzt, die Fragen zu stellen, auf die ich selbst keine Antwort finde.
Wir sind seit 9 Jahren verheiratet, 54 und 59 Jahre alt, haben keine Kinder.
Eigentlich kann ich mich glücklich schätzen, einen lieben Mann zu haben, der rücksichtsvoll, vertrauensvoll, verständnisvoll und ja auch ein guter Ehemann ist, der zu mir steht.
Wir sind beide gesund, haben die selben Hobbys, sind voll berufstätig, jedoch von Anfang an arbeitet mein Mann auf Montage, ist also nur am Wochenende zu Hause und nutzt aber jede Gelegenheit, zeitig und zügig nach Hause zu kommen um die Freizeit gemeinsam zu verbringen.
Wir planen gemeinsam, sind dabei nicht immer einer Meinung, aber es führt nicht zum Streit.
Jetzt kommt der Knackpunkt, bis auf Küsschen, Kuss, Umarmungen auch am Tage und zwischendurch tut sich absolut nichts mehr.
So vor 2,5 Jahren fing es an, dass alles einschlief, es ging nicht mehr.
Natürlich dachte ich mir am Anfang, er ist vielleicht überarbeitet. Nachdem sich diese Dinge dann häufiger einstellten, fragte ich was los ist, was ihn bedrückt, was wir ändern können.
Nun mit der Antwort leben wir schon seit 2,5 Jahren. Er weiß es nicht, würde gern, kann aber nicht.
Versuche fanden dann seit 2 Jahren nicht mehr statt. Natürlich fühlte ich mich nicht mehr begehrenswert, nahm 15 Kilo ab. Mein Mann hätte nie etwas gesagt, als ich mehr gewogen habe, aber ich weiss von seinen Äußerungen, eine dicke Frau hätte er nie kennengelernt.
Nun sind wir in einer Spirale, trauen uns nicht mehr über das Thema zu sprechen, so habe ich jedenfalls das Gefühl. Eine Affäre seinerseits kann ich komplett ausschließen. Trennungsabsichten hat er ebenfalls nicht, darauf habe ich ihn angesprochen. Ich selbst habe aber Angst. Angst davor, dass ihm doch mal eine Frau über den Weg läuft.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, was ich denken soll.
Wie soll es weiter gehen?
Hinzufügen möchte ich noch, dass er zu Beginn unserer Beziehung mal äußerte, eine Beziehung ohne tiefe körperliche Erfüllung kommt für ihn nicht infrage.
Bedrängen möchte ich ihn auch nicht, weil ich Angst habe, es könnte alles kaputt gehen.
Also schweigen wir Händchen haltend weiter.
Ich hoffe, ich finde hier von Euch Antworten, vielleicht auch Erfahrungen von Mitgliedern, die ähnliches erlebt haben und suche nach einer Lösung oder Hilfe.

06.05.2019 20:35 • x 3 #1


Gorch_Fock
Hallo Tina, gut das Du hier vorbeischaust. Was mir auffällt: So harmonisch das alles bei Euch scheint - Deine Bedürfnisse werden aus meiner Sicht nicht wirklich erfüllt.
Es ist hier sehr wichtig, dass Du die Probleme offen ansprichst. Wenn Dein Mann nicht mehr kann sollte er sich Hilfe holen beim Arzt oder einer guten Therapie. Oder ihr ändert mal etwas im Alltag, nutzt mehr Zeit für Euch. Ggf. wäre auch eine Ehetherapie für Euch beide gut. Einfach, dass ihr wieder in den Dialog kommt. Denn das drumherum scheint ja gut zu laufen.
Aber: Ihr habt eine Liebesbeziehung. Keine BruderSchwester-Beziehung und auch keine Freundschaft. Deshalb gehört hier auch Sechsualität dazu, zumindest wenn ein Part immer noch das Bedürfnis dazu hat. Und selbst wenn er es nicht mehr kann, hat er wohl immer noch gesunde Hände und Ideen, was man da so tun kann.
Wenn es wirklich ein mediznisches Problem bei ihm ist: okay. Was ich allerdings nicht glaube, ist der Punkt, dass ein gesunder Mann keine Sechsualität mehr braucht. Er wird sie sich ganz einfach woanders holen. Aus persönlicher Erfahrung würde ich dieser Aussage i
Zitat:
ch selbst habe aber Angst. Angst davor, dass ihm doch mal eine Frau über den Weg läuft
mehr Bedeutung schenken, als Dir wahrscheinlich lieb ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es diese Frau schon seit 2 Jahren. Ja, hälst Du jetzt vielleicht für völlig abwegig. Ich aus meiner Erfahrung mit der Affaire meiner Ex nicht. Auch dort ging die Sechsualität langsam gegen 0 - und das mit Mitte 30. Ausreden gab es zu dieser Zeit eine Menge. Bis es alles rauskam.
Deshalb würde ich heute soetwas über einen längeren Zeitraum nicht mehr hinnehmen. Wenn ich in einer Beziehung leben will, muss ich an mir und meiner Beziehung arbeiten. Das ist auch mal anstregend. Dazu muss man sich bewegen. Fordre dies auch von Deinem Partner ein. Ansonsten musst auch Du bereit sein etwas zu ändern. Man sollte zu jeder Zeit gehen können. Könntest Du das?

06.05.2019 21:02 • x 3 #2


A


Ehekrise, Eheende oder Ehealltag?

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T
Gorch_Fock ich danke Dir für Deine Antwort, klar muss sich etwas ändern. Eheberatung geht aufgrund der Montage nicht, weil die Arbeitseinsätze kurzfristig geändert werden, mitunter wöchentlich. Eine Affäre kann es auch nicht geben, ich kenne seine Adressen der Unterkünfte, wir telefonieren täglich sehr lange und ich bin mobil, kann auch jederzeit dort auftauchen. Sein Handy liegt zu Hause an den Wochenenden offen rum, es kommen keine Anrufe oder Nachrichten. Natürlich könnte eine Affäre auch immer mitreisen, jedoch wäre dieses sehr teuer. Finanziell habe ich da die Kontrolle aufgrund meiner Anwesenheit zu Hause und der Begleichung aller Rechnungen vom gemeinsamen Konto.
Nein, ich würde mich nicht trennen, dazu haben wir uns zu viel gemeinsam aufgebaut.
Jedoch wäre es aus finanzieller Sicht möglich zu gehen.

06.05.2019 21:25 • x 1 #3


Gorch_Fock
Liebe Tina, Allein an Deiner Aussage zu einer Ehetherapie siehst Du, wie hoch sein Invest für Eure Beziehung ist aktuell: 0. Und Du entschuldigst es, liebe Tina. Nehmen wir an Du sagst ihm nächsten Samstag, dass er ausziehen darf. Geht das auch nicht wegen der Arbeit? Dann wäre auf einmal alles möglich.
Der Gebrauch von Zweithandies ist unter Affairenpartnern nicht unüblich. Er wird vermutlich auch ein Firmenhandy etc. haben. Der AM meiner Ex war auch im Außendienst tätig. Sehr praktisch war es für ihn, dass meine Ex auf das Spiel einging. Entfernung dabei zu seinem Wohnort: ca 200 km. Und ich schätze mal sie war nicht die Einzige.
Wichtig ist, dass Du mit ihm das Gespräch suchst und Veränderungen aktiv einforderst. Das ist die zeitnahe medizinische Abklärung unter Offenlegung der Ergebnisse und die Bereitschaft, an der Beziehung zu arbeiten. Ich finds gut das Du finanziell unabhängig bist. Das ist eine wichtige Komponente.

06.05.2019 21:55 • x 3 #4


S
Er ist 59 nicht 19, 29 , 39 oder sogar 49 .
Gibt's bei Männer keine MHD ?

06.05.2019 22:18 • #5


meineMeinung
Reden, verdammt noch mal, kann man nicht mehr miteinander reden?
Wieso muss es immer eine Affäre sein @Gorch_Fock ?
Fakten auf den Tisch. Wahrscheinlich traut sich keiner, den Anfang zu machen. Möglicherweise haben beide das gleich Problem. Miteinander reden!

06.05.2019 22:39 • x 4 #6


B
Da fehlt es etwas an Leichtigkeit.Buch vielleicht mal ein schönes Seminar oder einen Wochenendtrip für euch.Zuviel Reden kann ja auch ermüden.Vielleicht hilft der gute,alte Tapetenwechsel. Raus aus der Komfortzone, da kann man den Partner neu erleben.Macht ihr euch noch gegenseitig Komplimente?

06.05.2019 22:45 • x 1 #7


T
Zitat von meineMeinung:
Reden, verdammt noch mal, kann man nicht mehr miteinander reden?
Wieso muss es immer eine Affäre sein @Gorch_Fock ?
Fakten auf den Tisch. Wahrscheinlich traut sich keiner, den Anfang zu machen. Möglicherweise haben beide das gleich Problem. Miteinander reden!


Wir reden zwar über alles, jedoch darüber nicht mehr.
Ich habe Angst, mein Mann fühlt sich unter Druck gesetzt und dann zieht er sich vielleicht zurück?
Ich möchte ihn nicht verletzen.

06.05.2019 22:55 • x 2 #8


T
Zitat von Bones:
Da fehlt es etwas an Leichtigkeit.Buch vielleicht mal ein schönes Seminar oder einen Wochenendtrip für euch.Zuviel Reden kann ja auch ermüden.Vielleicht hilft der gute,alte Tapetenwechsel. Raus aus der Komfortzone, da kann man den Partner neu erleben.Macht ihr euch noch gegenseitig Komplimente?

Ja, wir machen uns auch noch Komplimente, wir fahren zum Wellness, in den Urlaub, jedoch kommt es auch dort nicht mehr zu intensiven Zärtlichkeiten.
Unsere Urlaube suchen wir auch gemeinsam aus, wollen andere Kulturen kennen lernen und sind uns über die Ziele einig.
Es könnte alles soo perfekt sein und Urlaubsbekanntschaften denken wir sind das Traumpaar, aber die sind ja nicht hinter verschlossener Tür dabei.

06.05.2019 23:01 • x 1 #9


Lebensfreude
Zitat von tina1955:

Wir reden zwar über alles, jedoch darüber nicht mehr.
Ich habe Angst, mein Mann fühlt sich unter Druck gesetzt und dann zieht er sich vielleicht zurück?
Ich möchte ihn nicht verletzen.

aber du bist doch verletzt über seine Zurückweisung

06.05.2019 23:03 • x 2 #10


T
Zitat von Lebensfreude:
aber du bist doch verletzt über seine Zurückweisung

Ja, das ist schon wahr, ich fühle mich verletzt und zurück gewiesen.
Jedoch traue ich mich einfach nicht, ihn auf diese, eventuelle Schwäche massiv und fordernd anzusprechen.
Ich finde, dies ist für einen Mann schon so schlimm genug.

06.05.2019 23:12 • x 2 #11


V
Hallo liebe Userin,

Ich habe gerade eine Trennung hinter mir!
Wir waren 5 Jahre verheiratet, nun in Scheidung! Ich habe 2 Jahre sehr gelitten, die erste Zeit davor, ist es mir nicht so sehr aufgefallen... mit der Hochzeit hat mein Mann sämtliche Aktivitäten eingestellt und nichts mehr von dem gehabt wie ich ihn ursprünglich kennenlernte ... ich habe mir das jahrelang angesehen und geredet! Ohne Erfolg! Als ich merkte, es bringt nix, hatte ich mich emotional entfernt, Stück für Stück!

Ich konnte am Schluss nicht mehr mit ihm
Schlafen! Wir hatten uns nix mehr zu sagen?!
Was ich fragen möchte?!
Wie ist es bei dir?
Meine Erfahrung: wird die liebe weniger, wird der S. weniger!

Ich bin nie fremd gegangen, aber am Ende habe ich etwas beendet weil niemand von beiden mehr glücklich war. Man sieht in den Augen und blicken des Partners ob Anziehung, liebe und Respekt existieren! Wie Guckt er dich an!? Nimmt er dich in den Arm wenn er heim kommst?!
Verabschiedet er sich liebevoll?! Wie geht ihr miteinander um!?



Meine Erfahrung: ich hatte den Mut nicht früher zu gehen! Ich hätte es tun sollen, nachdem ich 2 Jahre verzweifelt, verweint und einfach nur traurig versucht hatte was zu retten, und ich einfach nicht mehr an ihn ran kam!
Er dachte er hat mich sicher!
Du bist frei! Du brauchst Mut um endlich wieder glücklich zu werden!

06.05.2019 23:17 • x 4 #12


Lebensfreude
Zitat von tina1955:
Ja, das ist schon wahr, ich fühle mich verletzt und zurück gewiesen.
Jedoch traue ich mich einfach nicht, ihn auf diese, eventuelle Schwäche massiv und fordernd anzusprechen.
Ich finde, dies ist für einen Mann schon so schlimm genug.

du schreibst evtl. Schwäche, meinst Du Impot.?
Was heißt massiv und fordernd ansprechen?
Wenn es ein körperliches Problem ist (Diabetes, Rauchen, Alk. etc) bekommt er evtl. medizinische Hilfe.
Er muß es aber auch wollen.
Oder er hat sich damit eingerichtet und es ist ihm egal, wie es Dir damit geht.

06.05.2019 23:22 • #13


T
Zitat von Vorbei1986w:
Hallo liebe Userin, Ich habe gerade eine Trennung hinter mir! Wir waren 5 Jahre verheiratet, nun in Scheidung! Ich habe 2 Jahre sehr gelitten, die erste Zeit davor, ist es mir nicht so sehr aufgefallen... mit der Hochzeit hat mein Mann sämtliche Aktivitäten eingestellt und nichts mehr von dem gehabt wie ich ihn ursprünglich kennenlernte ... ich habe mir das jahrelang angesehen und geredet! Ohne Erfolg! Als ich merkte, es bringt nix, hatte ich mich emotional entfernt, Stück für Stück! Ich konnte am Schluss nicht mehr mit ihm Schlafen! Wir hatten uns nix mehr zu sagen?! ...

Hallo liebe Vorbei,
es tut mir sehr leid, was Du mitgemacht hast und ich hoffe, Du bist jetzt glücklich nach der Trennung.
Bei uns funktioniert praktisch alles noch sehr harmonisch und auch liebevoll, es gibt Küsschen, auch Umarmungen, ich bekomme Blumen und Komplimente, wie eh und jeh. Nur der S. ist eingeschlafen und aus dieser Flaute kommen wir einfach nicht mehr raus.

06.05.2019 23:37 • #14


Lebensfreude
Zitat von tina1955:
Hallo liebe Vorbei,
es tut mir sehr leid, was Du mitgemacht hast und ich hoffe, Du bist jetzt glücklich nach der Trennung.
Bei uns funktioniert praktisch alles noch sehr harmonisch und auch liebevoll, es gibt Küsschen, auch Umarmungen, ich bekomme Blumen und Komplimente, wie eh und jeh. Nur der S. ist eingeschlafen und aus dieser Flaute kommen wir einfach nicht mehr raus.

was tut er denn, um aus der Flaute herauszukommen?
Meiner Meinung nach kann etwas, was so lange eingeschlafen ist, nicht mehr aufgeweckt werden.
Möchtest Du die nächsten 10 Jahre so weiter leben? Oder bis ans Ende Deines Lebens?

06.05.2019 23:40 • x 2 #15


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