Ehefrau will ausziehen - gibt es noch eine Zukunft?

Zitat von Kai_1981:

... wenn es am Ende dann so kommt. Ja, da sie in letzter Zeit immer schwankend war, kann sich an der Lage durchaus noch etwas ändern. Was ist, wenn die Wohnung, die sie sich anschaut totaler Mist ist? Dann kommt wahrscheinlich wieder das Thema, dass ich mir ja was suchen könne. Mache ich aber nicht. Auch wenn meine ...

Ja ihre Entscheidung wird auch von der Immobilienlage abhängen. Sie muss ja genauso wenig ausziehen wie du. Also ist für dich zu hoffen, dass sie bald was Gutes findet.

Zitat von unbel Leberwurst:

Dann muss sie sich halt noch weitere angucken... Wichtig ist, dass Du konstant und verlässlich in Deinen Entscheidungen bist, gerade, wenn sie es nicht ist. Damit kannst Du sogar Pluspunkte sammeln, auch wenn ihr Dein Standpunkt gar nicht so gefällt.

Korrekt. Meine Standpunkte sind, dass ich im Haus bleibe und das Wechselmodell anstrebe. Beides scheint ja nach derzeitiger Lage nicht (mehr) in Frage gestellt worden zu sein.
Es ist natürlich hart, bei der derzeitigen Grundstimmung im Haus das Spiel bis zum Ende mitzumachen. Aber das mache ich. Sie sagte ja selbst, dass sie zeitnah ausziehen möchte. Ich bewege mich keinen Millimeter.

Heute Termin bei der Beratung. Wie auch beim letzten Mal kam die Frage, wie es geht und ob sich irgendwas verändert hat.

Die Rahmenbedingungen sind geklärt. Ich bleibe im Haus, sie zieht aus. Betreuung nach dem Wechselmodell. Es kam in dem Gespräch dazu, dass meine NF tatsächlich in Tränen ausbrach. Sie wurde von ihrem Vater zur Schnecke gemacht, weil er Geld und Arbeitsleistung in das Haus eingebracht hat. Die Mutter bearbeitete die emotionale Seite, also ob sie überhaupt wisse, was sie ihrer Tochter antue, gerade jetzt zur Einschulung. Außerdem sei ich der perfekte Vater. Und schließlich kam noch raus, dass auch ein paar Freundinnen ihre Ansichten nicht teilten und insbesondere das Wohl unserer Tochter betonen. Sie sei jetzt die Böse. Nahezu alle erwarten auch, dass sie jetzt auszieht.

Konkret wurde es dann, wann und wie wir unsere Tochter informieren sollen. Da wurden ein paar Hinweise gegeben. Wenn der Umzug feststeht, werden wir sie informieren.

Hallo Kai,
nur eine kleine Rückmeldung von mir:
Ich finde, es liest sich schon viel besser bei dir und deiner Situation.
Du hast Position bezogen, "weichst nicht mehr so aus", verteidigst deinen Standpunkt und fährst mehr klare Kante.
Und bei deiner Noch-Frau meldet sich langsam das schlechte Gewissen und sie erkennt vielleicht auch die Konsequenzen / Folgen, die sie auch herbeigeführt hat.
Gemeinsam seid ihr ja auch in der Beratung, habt professionelle Unterstützung von außen.
Ich drücke dir die Daumen und denk an dich und deine kleine Familie, dass sich alles einigermaßen wohltuend für euch entwickelt.

Zitat von Kai_1981:

dass meine NF tatsächlich in Tränen ausbrach.

Sie ist kein gefühlskalter Roboter. Sie hat nur versucht, ihren Weg zu gehen.

Hast du nicht anfänglich, ähnliches Verhalten gehabt? Warst traurig, weil sie eine Entscheidung traf, die euer aller Leben betraf? Wenn man das Gefühl hat, das etwas nicht mehr stimmt - will man es ändern. Ging dir doch ebenso.

Wenn das mit dem Wechselmodell unter Dach und Fach ist, kannst du ja wieder auf sie zugehen, als nettes zweites Elternteil

Zitat von unbel Leberwurst:

Und viel wichtiger: Ein anderer Mann ist im Hintergrund. Kommt der rein zufällig aus der Nähe ihres Heimatdorfes?

Das war auch mein Gedanke.

Bei solchen radikalen Änderungen ist in der Regel immer ein anderer Partner im Spiel. Leider.

Klingt schon besser, Kai. Aus der Erfahrung lass Dir gesagt sein, dass dieses emotionale Einprügeln auf Deine Ex keinerlei Wirkung haben wird. An ihren Plänen wird sich nichts ändern. Konsequent bitte Deinen Plan weiterverfolgen.
Wie Tom gehe ich auch weiterhin davon aus, dass ein Next/AM im Hitergrund gehörig mit die S.tripp.en zieht. Kurschatten, Arbeitskollege oder Nachbar.

Hallo Kai,
das wird so langsam... lass dich aber von den Einflüssen auf deine Frau von außen aber nicht beeindrucken oder ruhe dich darauf aus...
Es wird nichts an ihrer Entscheidung ändern, weil Papa sauer ist oder Mama und ihre Freundinnen ihr den Rost runter machen. Irgendwann wird auch den anderen klar sein, dass deine Nochfrau ihren Weg gehen wollte / musste und derartig rationale oder emotionale Apelle nichts daran ändern können. Und spätestens dann sind diese Zeiten vergessen und sie hat sie wieder als Unterstützung für sich.

Das habe ich auch festgestellt und das ist denke ich ziemlich normal.

Es ist gut, dass du klare Kante gezeigt hast und nun schaut, dass ihr das friedlich über die Bühne bekommt und auch für euer Kind weiterhin friedlich alles regeln könnt.

Seit dem Streitgespräch mit ihren Eltern ist der Kontakt (Stand gestern) weiterhin abgebrochen.

Sie hatte zwischenzeitlich für einen kurzen Moment die Überlegung, ob ihre Entscheidung überhaupt richtig war, weil nahezu alle anderer Meinung sind, als sie selbst. Sie hat gezweifelt, diesen Gedanken aber wieder verdrängt. Sie fragte auch, wenn sie sich auf einmal umentscheiden würde, ob das richtig sei. Natürlich überlegt man kurz. Wir sind aber mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo einfach zu viel zerstört wurde. Eine räumliche Trennung ist und bleibt die logische Konsequenz. Nachdem, was passiert ist, wird das Aufbauen von Vertrauen zu einem sehr langen Prozess. Das kann nicht unter einem gemeinsamen Dach zurecht gerückt werden. Wahrscheinlich will sie das auch nicht wirklich.

Wenn es denn alles so kommt, wie es besprochen wurde, dann wäre es gut. Meine NF hat aber gelegentlich noch Schwankungen, ob sie nicht im Haus bleiben will. Da ich nicht gehe, bliebe ihr, sodenn sie die Nähe nicht verträgt, keine andere Wahl.

"Wenn es denn alles so kommt, wie es besprochen wurde, dann wäre es gut. Meine NF hat aber gelegentlich noch Schwankungen, ob sie nicht im Haus bleiben will. Da ich nicht gehe, bliebe ihr, sodenn sie die Nähe nicht verträgt, keine andere Wahl."

Sehr gut Kai! Weiter so. Aushalten und klare Kante fahren - nicht auf ihre emotionalen "Kapriolen" einsteigen (die sind alle allein ihr Thema).

Jeep.Wie man sich bettet so liegt man.Sie hat es sich doch so ausgesucht.
Bevor man seinem Partner so verletzt,sollte man sich das doch sehr gut überlegt haben.
Und nicht...och vielleicht bleibe ich,oder auch nicht...
Schön das du standhaft bleibst und auch der Meinung bist das es nicht einfach so weiterlaufen kann,als wäre nichts passiert.
Zieh den Hut vor dir.

Ach Kai, ich kann mir denken, wie es dir jetzt geht. Ich find du liest dich inzwischen ganz gut. Noch bist du natürlich verletzt und wütend auf deine Frau. Ich hoffe und ich wünsche dir, dass sich das legt. Diese Wut ist richtig und wichtig, um zu verarbeiten und (emotionale) Distanz zu gewinnen. Aber ihr beide bleibt immer die Eltern eurer gemeinsamen Tochter. Das wird euch bis an euer Lebensende verbinden. Bitte behalte das im Hinterkopf und lass dich jetzt nicht zu irgendwelchen Racheakten hinreißen.

Auch finde ich es blöd, dass im Zusammenhang mit Trennung und Scheidung immer von einem Scheitern gesprochen wird. Gar nichts ist hier gescheitert. Es geht eben nur zu Ende, so wie alles im Leben irgendwann ein Ende findet. Ihr hattet eine tolle Zeit zusammen, ihr habt ein wunderbares Kind und gemeinsame Erinnerungen. Die darfst du behalten! Sei bitte fair zu deiner Frau, lass sie los aber wünsche ihr Glück. Ihre Tränen bei eurem letzten Gespräch waren echt. Auch der Verlasser leidet! Er oder in diesem Fall Sie hat nur schon viel früher damit angefangen. Sie hat schon gelitten und gezweifelt, als für dich die Welt noch in Ordnung war. Deshalb mag sie dir jetzt in mancher Beziehung ein bisschen voraus sein. Das heißt aber nicht, dass sie dich nie geliebt hat. Das hat sie und das tut sie in gewisser Weise auch noch heute. Nur ein gemeinsames Leben möchte sie nicht mehr. Gründe dafür wird es geben.

Um dich nicht weiter zu verletzen, solltest du vorerst nicht danach fragen. Vielleicht ist da ein anderer Mann im Hintergrund. Vielleicht aber ist ihr auch nur einfach klar geworden, dass sie noch etwas anderes vom Leben braucht. Was auch immer es ist, es fällt ihr bestimmt alles nicht leicht. Die Standpauken der Eltern und Freunde sind momentan für sie wenig hilfreich. Da stehen alte Rollenbilder im Hintergrund. Rollenbilder, von denen sie sich lösen will und muss.

Zieh bitte eure gemeinsame Zeit und das war ihr hattet und noch habt nicht in den Dreck. Sorge für dich und deine Tochter. Grenze dich ab, sei wütend. Aber bitte bleibe fair!

Zitat von Schätzchen:

Ach Kai, ich kann mir denken, wie es dir jetzt geht. Ich find du liest dich inzwischen ganz gut. Noch bist du natürlich verletzt und wütend auf ...

Danke für den Thread. Ich ziehe nichts in den Dreck, weil wir viele tolle Dinge miteinander erlebt haben. Vielleicht denkt sie in Zukunft, in einsamen Momenten auch einmal wieder daran. Ihr Blick auf unsere Beziehung ist total verzerrt.

Ich habe ihr Hilfe beim Neustart in der Wohnung angeboten, wenn sie diese annimmt. Das mache ich, weil ich sicher bin, dass sie mich nicht betrogen hat. Außerdem wird unsere Tochter sehen, dass alles gar nicht so schlimm ist.

Zitat von Kai_1981:

Danke für den Thread. Ich ziehe nichts in den Dreck, weil wir viele tolle Dinge miteinander erlebt haben. Vielleicht denkt sie in Zukunft, in einsamen Momenten auch einmal wieder daran. Ihr Blick auf unsere Beziehung ist total verzerrt.

Das siehst du sehr richtig. Ihr Blick ist verzerrt. Sie will weg also muss sie dich schlecht reden, quasi als Entschuldigung für die eigene Entscheidung. Das ist aber Quatsch und wenn sie so intelligent ist, wie du sie schilderst, wird sie das eines Tages auch selbst verstehen. Sie will weg und dafür wird sie ihre Gründe haben. Meistens liegen die in der verlassenden Person selbst und haben wenig mit dir oder der Qualität eurer Beziehung zu tun. Vielleicht hat sie noch ungelebte Träume, Wünsche und Vorstellungen. Vielleicht will sie sich wieder lebendig fühlen und glaubt, dass sie das in deiner Nähe nicht kann. Vielleicht muss sie sich frei schwimmen.

Wie auch immer, lass sie los!

Zitat von Kai_1981:

Ich habe ihr Hilfe beim Neustart in der Wohnung angeboten, wenn sie diese annimmt. Das mache ich, weil ich sicher bin, dass sie mich nicht betrogen hat. Außerdem wird unsere Tochter sehen, dass alles gar nicht so schlimm ist.

Das freut mich ehrlich. Noch mehr würde es mich freuen, wenn du es unabhängig davon machen würdest, ob da jemand anderes ist oder nicht. Aber das ist wohl zuviel verlangt. Das sehe ich ein. Für eure Tochter ist es jedenfalls ein wichtiges Signal. Papa ist für mich und Mama da! Egal was ist und egal was kommt. Sie ist noch viel zu klein, um Loyalitätskonflikte aushalten zu können. Das kann selbst unsere große 15 jährige Tochter noch nicht. Sie hat die ersten Jahre unserer Trennung bei mir gelebt und war die Wochenenden, Feiertage und einen Teil der Ferien bei ihrem Papa. Jetzt zieht sie ganz zu ihm und ich werde die Wochenendmama sein. Inzwischen ist das Verhältnis zwischen meinem Exmann, seiner Freundin und mir aber wieder so gut. dass ich sie jederzeit dort besuchen kann. Sie hat jetzt einfach 3 Bezugspersonen. Das heißt ja nicht, dass sie mich deshalb weniger liebt.

Zitat von Kai_1981:

Seit dem Streitgespräch mit ihren Eltern ist der Kontakt (Stand gestern) weiterhin abgebrochen. Sie hatte zwischenzeitlich für einen kurzen Moment die Überlegung, ob ihre Entscheidung überhaupt richtig war, weil nahezu alle anderer Meinung sind, als sie selbst. Sie hat gezweifelt, diesen Gedanken aber wieder ...

Es ist eh normal, dass man hin und wieder an Entscheidungen zweifelt, vor allem wenn man wenig sozialen Support hat. Sie war aber die meiste Zeit klar im Trennungswunsch und Familie und Freunde müssen nicht ihr Leben leben. Also da wird sich vermutlich nichts ändern.