Ehefrau will ausziehen - gibt es noch eine Zukunft?

Zitat von Lillilli:

Und da finde ich liegst du falsch. Für das Wohl der Tochter ist es wichtig, dass man sich sauber trennt, dass die Eltern auf sich und ihre Bedürfnisse achten. Wenn du einen Stress machst, weil sie das Nestmodell nicht will, passiert das aus deiner persönlichen Verletzung heraus. Die Wut und Frustration sind ...

Da möchte ich widersprechen. Es gibt Vor- und Nachteile des Nestmodells. In der derzeitigen Situation überwiegen meines Erachtens klar die Vorteile, wenn man den Fokus auf das Wohl des Kindes liegt. Meine Frau legt den Fokus auf ihre eigenen Bedürfnisse. Ich dagegen stelle meine eigenen Bedürfnisse zum Wohl des Kindes hinten an. Das Nestmodell ist keine Lösung auf Dauer, in der jetzigen Situation meiner Meinung nach aber die kurzfristig beste Variante. Ein Nestmodell heißt ja nicht, dass man sich nicht sauber getrennt hat. Wenn sich beide Expartner darauf einlassen können, wäre es sogar eine sehr saubere Trennung.

Wenn wir uns gemeinsam auf ein Wechselmodell verständigen können, wäre das okay. Auch hier gibt es Vor- und Nachteile. Für das Wohl des Kindes ist es aber nicht die beste Variante.

Zitat von unbel Leberwurst:

Problematisch wird es dann, wenn beide Eltern eine andere Definition davon haben, was denn das Beste für das Kind ist und damit versteckt eigentlich nur eigene Interessen durchsetzen wollen.

Volle Zustimmung! Danke!

Zitat von Heffalump:

Ein bisschen gesucht zum Nestmodell, vielleicht überdenkst du deine Entscheidung. Ein Schulfreund meines Sohnes hatte mit seinem Bruder das Wechselmodell als Basis der Trennung seiner Eltern. Das hatte er mal erwähnt - und ich hatte nachgefragt, wie das so ist. Der Junge fand es gut. Zwei Zimmer zu haben, mit ...

Richtig. Alles hat Vor- und Nachteile. Es kann klappen, muss es aber nicht. Je nachdem, welche Seiten man im Internet liest, gibt es positive aber auch negative Berichte. Dadurch, dass unsere Tochter erst vor einem Monat ihr neues, größeres Kinderzimmer bezogen hat und sich total gefreut hat, fände ich es persönlich für nicht ganz so optimal, wenn sie auf einmal ein kleineres Zimmer in einer Wohnung bekommt. Das mag jetzt ein Luxusproblem sein, dass sie ggf. schnell auflöst. Der Fußweg zur Schule ist ca. 5 min. Das kann man nicht unterbieten.

Ich versuche immer das Wohl meiner Tochter im Blick zu behalten.

Zitat von Schätzchen:

Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen aber deine Frau hat da durchaus Recht. Ihr müsst jetzt beide an euch denken und wieder heil werden. Das Nestmodell kann eine tolle Sache sein, wenn die Paarebene geklärt und die Trennung abgeschlossen ist. Soweit seid ihr noch nicht. Jetzt geht es darum, deiner Tochter zu ...

Meine Frau denkt in dieser Situation nahezu vollständig an sich. Das ist so. Ich dagegen möchte meiner Tochter Ruhe und Stabilität vermitteln. Es wird sehr schwer, wenn sie ihr neues Kinderzimmer auf einmal verlassen muss, und mit meiner Frau mitgeht. Ich versuche, meinen eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen.

Zitat von maenneken:

Jedes Modell hat Vor- und Nachteile. Leider fehlt einem da vorher die Erfahrung. Was ich aber nachvollziehen kann ist, dass die Art der Kommunikation von Ihr, Ich will, ich brauche, ich muss Kai total sauer aufstösst. Durch Forderungen wird er in Abwehrhaltung gebracht, zumal das alles nicht wirklich sehr durchdacht ...

Natürlich wird da ein gewisser Egoismus mitschwingen, weil natürlich auch mir ein konstantes Umfeld wichtig ist. Aber: Ich kann mit Veränderungen sicherlich besser zurecht kommen und das Durchdenken als meine Tochter, die die ganze Situation mit ihren 6 Jahren nicht immer verstehen wird.

Zitat von Lillilli:

Sie braucht Ruhe und Abstand von der Beziehung und ihm, was normal ist, wenn man sich trennt. Das heisst nicht automatisch, dass sie Ruhe im Allgemeinen benötigt. Er stellt genauso die Forderung, dass sie sich zwei Wohnorte trotz Trennung teilen. Es ist normal, wenn man in Ich-Form spricht, wenn man über seinen ...

Ruhe und Abstand kann es auch ideal im Nestmodell geben. Wenn mit Abstand nicht nur der persönliche Abstand von einer Person gemeint ist, sondern auch von gemeinsamen Orten, dann kann ich das Nachvollziehen. Mir ist immer etwas unerklärlich, wenn meine Frau auf der einen Seite die Harte darstellt, auf der anderen Seite aber Probleme hat, über Lösungen nachzudenken, die überwiegend das Kindeswohl im Blick haben.

Zitat von Kai_1981:

SIE kann es sich nicht vorstellen, mit mir eine weitere Wohnung zu teilen, auch wenn man sich nicht sieht.

Die Diskussion hinsichtlich Nestmodell ist doch nur akademischer Natur.

Du wirst das Wechselmodell haben, ob es Dir passt oder nicht.

Daher würde ich meine Energie nicht auf das Nestmodell verschwenden und mit dem RA ausknobeln, wie Du das beste aus dem Wechselmodell herausholen kannst.

Zitat von unbel Leberwurst:

Hast Du das denn deiner Frau schon unterbreitet?

Ja, habe ich. Ich habe ihr ein paar Links zugeschickt und gesagt, dass das für unsere Tochter die derzeit beste Lösung ist. Sie bekommt Stabilität und Ruhe. Durch die Abwesenheit des jeweils anderen wird sie langsam auf die neue Situation vorbereitet, d.h. dass beide Partner nicht immer zugleich an Ort und Stelle sind. Das kann für sie eine Belastung sein. Immerhin hat sie dann noch ihr Zimmer, den Garten und ihre gewohnte Umgebung als eine Konstante.

Mein Vorschlag war, dass wir uns eine externe Wohnung mit zwei Zimmern und separaten Privaträumen teilen. Auch hier im Haus hat jeder sein Reich, bis auf Küche und Essbereich. Jeder hängt irgendwie an dem Haus: Tochter, Frau, ich. Bei diesem Modell müsste keiner alles aufgeben, unsere Tochter überhaupt nichts, nur uns ein bisschen. Die Idee kam auch aus der Idee heraus, dass meine Frau bzgl. Job unflexibler wird, ich dann auch am Heim unserer Tochter jederzeit einspringen kann.

Wie irgendwo geschrieben, hat sie das abgelehnt, mit dem Verweis darauf, dass sie jetzt an sich denkt, ihr eigenes Leben möchte und unsere Tochter nicht an erster Stelle rangiert. Das hört sich für einen Vater, der anders denkt, irgendwie nicht schön an. Es macht mich traurig. Das Nestmodell bietet aber durch die Phasen in der separaten Wohnung immer die Möglichkeit, ein eigenes Leben zu gestalten, etwas zu unternehmen oder Freunde zu treffen. Es heißt ja nicht, dass man die nächsten 10 Jahre so leben muss. Es bleibt eine Übergangsphase, auch bis sich z.B. eine neue Bindung ergibt.

Zitat von Kai_1981:

Ruhe und Abstand kann es auch ideal im Nestmodell geben. Wenn mit Abstand nicht nur der persönliche Abstand von einer Person gemeint ist, sondern auch von gemeinsamen Orten, dann kann ich das Nachvollziehen. Mir ist immer etwas unerklärlich, wenn meine Frau auf der einen Seite die Harte darstellt, auf der anderen ...

Fürs Kindeswohl braucht es auch das Wohl der Eltern, hier sind Kompromisse wichtig und ein Wohlwollen gegenüber dem anderen. Wenn Sie meint das Nestmodell nicht aushalten zu können, dann ist das mal zu akzeptieren. Vielleicht muss sie auch erstmal darüber nachdenken und ändert noch ihre Meinung. Ihr müsst auch auf euch achten, das ist verantwortungsbewußt. Verantwortungsbewußt ist es nicht, sich selber kaputt zu machen oder in einer lieblosen Ehe unglücklich zu verharren. Das wäre schädlich für das Kind und ein schlechtes Vorbild.

Zitat von Urmel_:

Die Diskussion hinsichtlich Nestmodell ist doch nur akademischer Natur. Du wirst das Wechselmodell haben, ob es Dir passt oder nicht. Daher würde ich meine Energie nicht auf das Nestmodell verschwenden und mit dem RA ausknobeln, wie Du das beste aus dem Wechselmodell herausholen kannst.

Schon klar. Dennoch bringe ich ein paar Argumente, die meines Erachtens in der aktuellen Situation dafür sprechen. Wie bereits erwähnt, haben manche Aussagen meiner Frau eine Halbwertszeit von 2 Tagen. Auch der damals fest geplante Wegzug zu ihren Eltern wurde jetzt in Zweifel gezogen. Sie hat sich Alternativen überlegt. Möglicherweise bewegt sie sich auch in dieser Situation. Es kann sein, es muss natürlich nicht.

Zitat von Kai_1981:

Es ist ja auch nur eine Übergangslösung für eine gewisse Dauer, .

Zitat:

Ruhe und Abstand hat sie dann auch hier....

Wir verstehen hier alle deine Vorschläge.
Ihre Begründungen was sie alles nicht will kann keinen Bock drauf hat kannst du noch so sehr ihr schmackhaft machen mit einem Nestmodell.

Deine Frau will im Haus bleiben und du sollst ausziehen. Das ist das Ziel und nix anderes. Die Optionen sie nimmt sich eine Wohnung und das Kind lebt hauptsächlich bei ihr oder sie geht zu ihren Eltern dienen lediglich der Erpressung um dich weich zu kochen.

Lass dich beraten wie du das Nestmodell hinbekommen kannst

Zitat von Lillilli:

Fürs Kindeswohl braucht es auch das Wohl der Eltern, hier sind Kompromisse wichtig und ein Wohlwollen gegenüber dem anderen. Wenn Sie meint das Nestmodell nicht aushalten zu können, dann ist das mal zu akzeptieren. Vielleicht muss sie auch erstmal darüber nachdenken und ändert noch ihre Meinung. Ihr müsst auch ...

Da stimme ich zu! Wenn es auf ihrer Seite nicht geht, dann ist es so. Wie geschrieben, ändert sie aber z. T. ihre Meinung. Möglicherweise berät sie sich auf mit Freundinnen. Wird so sein. Das Wohlwollen von meiner Seite ist da. Man möge mir hier aber bitte nicht unterstellen, dass dieses Wohlwollen einzig und allein darauf ausgerichtet ist, sie zurück zu gewinnen. Sie hat sich getrennt, in diesem Fall müsste sie einen Schritt (zurück?) machen.

Ich kenne halt aus dem Freundeskreis eine Situation, da ist die Ehe relativ lieblos und oft durch Streit geprägt (nicht vor den Kindern). Aber beide raufen sich immer wieder zusammen und sagen selbst, dass sie Verantwortung für die Kinder haben. Das kann also in seltenen Fällen funktionieren.

Zitat von Ayaka:

das Nestmodell ist eine mögliche Variante aber nicht der alleinige Garant für Kindswohl - wieso nicht einfach 2 Wohnsitze am aktuellen Ort ergo Wechselmodell - ich finde da bist du momentan etwas fixiert unterwegs der Vorschlag mit den Eltern war echt schauderhaft aber nur weil sie keine gemeinsame Wohnung mehr mit ...

Sie hat mir direkt gesagt, dass ihr eigenes Wohl das Wichtigste ist. Unsere Tochter kommt als Prio 1 nicht vor. Hier haben wir gegenteilige Ansichten. Die aktuelle Fixierung liegt an dem stabilen Umfeld unserer Tochter und ist auch der Tatsache geschuldet, dass meine Frau mal sagte, sie finde es hier auch schön. Vielleicht gebe ich hier zu viel und möchte zu viel auf einmal.