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Ehefrau will ausziehen - gibt es noch eine Zukunft?

K
Zitat von Heffalump:
Wie läuft denn derzeit euer Alltag ab?

Ich steht morgens früh (ca. 6 Uhr auf), gehe ins Bad, mache mir frühstück und gehe ins Nebenzimmer zum Arbeiten. Sie steht nahezu zur gleichen Zeit auf. Wir wünschen uns einen guten Morgen und reden etwas. Später wird unsere Tochter geweckt. Meine Frau verabschiedet sich. Ich sitze bei meiner Tochter und fahre sie zur Schule. Dann arbeite ich weiter im Home-Office.

Um 15 Uhr hole entweder ich oder meine Frau unsere Tochter von der Schule ab. Kommt ganz darauf an, wer hier ist und Zeit hat. Die Nachmittage verbringen wir selten zusammen miteinander. Mal spiele ich mit meiner Tochter Spiele oder verbringe die Zeit im Garten. Wenn ich nachmittags zum Sport fahre, macht meine Frau etwas mit unserer Tochter. Wir wechseln uns ab. Wir funktionieren für unsere Tochter. Die Situation macht mich aber natürlich unglücklich, weil ein richtiges Familienleben lebt auch von gemeinsamen Unternehmungen. Das ist in letzter Zeit sehr selten geworden.

Abends essen wir zusammen. Mal lese ich meiner Tochter etwas vor, mal tut es meine Frau. Dann endet der Tag. Schließlich geht jeder in sein Zimmer ins Bett.

22.07.2021 16:01 • x 1 #106


K
Zitat von Heffalump:
Stell dir diesen Start nicht so einfach vor. Du hast viel Kopfkino und sie wird möglicherweise rasch zur Tagesordnung übergehen An Ehe 2.0 sollten Beide arbeiten wollen, nicht nur Einer!

Ich kenne diesen Start in abgeschwächter Form aus meiner damaligen Studienzeit, als ich mit meiner Ex-Freundin wieder zusammen kam. Zu diesem Zeitpunkt war ich aus der Tiefphase raus, hatte wieder Spaß am Leben und war offen für Neues. Unser Aufeinandertreffen war ein glücklicher Zufall, ohne das der andere hart an sich arbeiten musste und ohne das man überhaupt die Absicht einer erneuten Beziehung hatte. So leicht werde ich es nicht wieder haben. Ehe, Haus und Kind sind ganz andere Kaliber.

22.07.2021 16:05 • x 2 #107


A


Ehefrau will ausziehen - gibt es noch eine Zukunft?

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K
Ich habe noch etwas Wichtiges vergessen! Wir haben nächste Woche unseren zweiten gemeinsamen Termin bei einem Paartherapeuten. Ich habe das angeregt, sie hat schließlich eingewilligt. Aus ihrem Freundeskreis war eine wohl ganz begeistert, dass der Mann auf so eine Idee kommt, wenn die Ehe diese Schieflage hat. Schön, schön, nur bringt mich das jetzt auch nicht wirklich voran.

Die Frage bleibt, was so eine Therapie bringen soll. Oft ist es ja so, dass eine nicht vorhandene Kommunikation angeregt werden soll und die Paare sich vor einem neutralen Dritten austauschen. Das Problem haben wir aber nicht. Wir reden ja jetzt miteinander. Mir war es aber dennoch wichtig, diesen Schritt zu gehen, weil ich nicht untätig sein wollte. Hätte sie der Beziehung überhaupt keine Zukunft gegeben, hätte sie sagen müssen, dass sie sich die ganzen Euros sparen will, weil sie definitiv keine Zukunft sieht. Das wäre wieder rational. Tatsächlich kann es auch sein, dass sie meine Bemühungen sieht und diese nicht konterkarieren will, auch wenn ihre Entscheidung möglicherweise schon fest steht. Damit wäre es lediglich ein Akt des Mitleids.

22.07.2021 16:10 • #108


commitmentor
Kritisch sehe ich eine Paartherapie unter dem Einfluss von Fremdverliebtheit - in Eurem Fall also unter der Sogwirkung des "interessanten" Kur Mannes - wenn in den Gesprächen bzgl. der dritten Person nicht offen und ehrlich kommuniziert wird.

Der Rückzug Deiner Frau trat klar nach dem Eintritt dieses Mannes in Ihr Leben auf. Das Vorhalten von alten - aus Deiner Sicht längst inzwischen abgeschlossenen Dingen - danach wirkt stark wie Rechtfertigung und leider auch wie Ablenkung.

Wenn die Therapie tatsächlich - wie Du schreibst - "etwas bringen" soll, dann besser mit aufrichtigen Dialogen und damit ohne Ablenkungen (Irreführungen)

22.07.2021 17:24 • x 1 #109


EngelohneFlügel
@Begonie

Danke für dein Kompliment. Namen zitieren geht in dem du ein @ davor setzt

22.07.2021 17:58 • x 1 #110


Urmel_
Zitat von commitmentor:

Der Rückzug Deiner Frau trat klar nach dem Eintritt dieses Mannes in Ihr Leben auf. Das Vorhalten von alten - aus Deiner Sicht längst inzwischen abgeschlossenen Dingen - danach wirkt stark wie Rechtfertigung und leider auch wie Ablenkung.

Wenn man mal Moral gänzlich aus der Gleichung nimmt, dann bleibt ja als Faktor an sich nur noch Eigeninteresse übrig. Aber eben befreit von den Grenzen der Moral.

In so einem Gedankenspiel ergibt es keinen Sinn, wenn eine Frau Konkurrenz offen ins Spiel bringt. Gibt nur Ärger. Da würde man sich Gefühle weniger trennen und Wochen später hat man sich zufällig und ungeplant verliebt.

Vor allem, wenn man Moral im klassischen Sinne einbezieht, dann möchte man den alten Partner nicht zusätzlich durch Konkurrenz verletzen.

Man könnte, aber das würde den Rahmen sprengen, sogar überlegen, ob Moral als feste Instanz für Frauen nützlich ist oder aber ob, von Fall zu Fall entschieden wird, ob man sich den Regeln der gängigen Moral unterwirft oder eben nicht.

Aber der TE hat Konkurrenz und er hat die Gefahr der Trennung in Kombination mit einer Frau, die diese Dinge aktiv in die Beziehung bringt.

Ich bleibe dabei: der TE soll mal den Nachbrenner zünden, der Dame ist langweilig mit dem Kuschelbär, der keine (emotionale!) Herausforderung mehr ist, an dem sie sich reiben kann.

22.07.2021 18:43 • x 2 #111


K
Zitat von commitmentor:
Kritisch sehe ich eine Paartherapie unter dem Einfluss von Fremdverliebtheit - in Eurem Fall also unter der Sogwirkung des interessanten Kur Mannes ...

Sehe ich auch so. Sowas kann meiner Meinung nach nur funktionieren, wenn kein Nebenbuhler vorhanden ist, der aktiv und vielleicht auch um die Krise wissend vorsätzlich Störfeuer praktiziert. Offenheit ist oberstes Gebot. Ansonsten kann ich das Geld auch wirklich sinnvoller investieren.

22.07.2021 18:47 • #112


K
Zitat von Urmel_:
Wenn man mal Moral gänzlich aus der Gleichung nimmt, dann bleibt ja als Faktor an sich nur noch Eigeninteresse übrig. Aber eben befreit ...

Die Langeweile, die zweifelsohne seit der Coronazeit eingetreten ist, kann ich nicht von der Hand weisen.

Moral ist hier wahrscheinlich situative Auslegungssache. Die ganze Aktion hat mit Moral nicht viel zu tun.

Das Wort Trennung und Auszug verwendet sie ja bereits. Zunächst wollte sie nichts überstürzen. Dann kam neulich der Hinweis, dass sie nicht weiß, wie lange sie mit der Situation hier Zuhause noch umgehen kann. Es klingt nach einem gewissen Druck, den ggf. ein Dritter ausübt. Warum sollte man sonst (interimsweise?) bei den Eltern unterkommen. Es klingt eher nach einem Zwischenstopp auf dem Weg in einen neuen Heimathafen. So kann es sein, muss es aber nicht.

Dem Kurschatten hatte sie abgeschworen und das mehrfach bestätigt. Mag sein. Vielleicht war der Typ auch nur der gefühlsmäßige Einstieg zum Ausstieg.

22.07.2021 18:56 • x 2 #113


Gorch_Fock
Kai, das Problem ist halt, dass bei Affairen sehr stark gelogen wird. Da kann sie Dir noch so viel abschwören - den Punkt haben halt viele von uns hier schon erlebt. Wenn musst Du sie offen konfrontieren bzw. um Einsicht in das Mobiltelefon fragen. Die wenigsten Frauen in einer Affaire können die Gefühle zu dem Affairenmann einfach so abschalten. Dafür ist das dort entwickelte Gefühl und die regelmäßigen Nachrichten ein viel zu großes Suchtmittel. Und oft ist halt der AM auch vermeindlicher Garant für eine gemeinsame Zukunft. Dabei geht es in der Affairenkommunkation ab einem gewissen Zeitpunkt einfach darum, wann die Trennung vom Ehepartner ausgesprochen wird. Sehr oft lassen sich hier Frauen aus der Reserve locken und beenden die Beziehung dann mit der Hoffnung, den AM binden zu können. Wenn eine Frau diesen Weg nicht geht, hat das meist zwei Gründe: 1. Fehlende Möglichkeit der Bindung des AMs. Meist ausgelöst durch die EF des AM bzw. die dort vorhandenen Kinder.
2. Mangelnde finanzielle Leistungsfähigkeit des AM. Somit wird bei dem EM verblieben, dann aber in einer Zweckgemeinschaft ohne S. und Co. Gerne auch als BruderSchwester-Ehe bezeichnet.
Die Gefahr sehe ich auch bei Euch, da ja schon in getrennten Zimmern geschlafen wird und der Alltag nicht mehr aktiv geteilt wird.
Da man Gefühle auch nicht herbeitherapieren kann, sind die Chancen einer solchen Therapie überschaubar. Aus meiner Sicht nutzt sie das Ganze nur um Zeit zu schinden. Entweder um die Bindung zum AM noch aufzubauen oder einfach um einen günstigeren Zeitpunkt zum Absprung zu finden (Ende der Sommerferien, etc.). Mach Dir bitte klar, dass viele Frauen Trennungen generalstabsmäßig vorbereiten. Du stehst dann irgendwann vor den knallharten Fakten. Also bereite Dich auf diesen Tag vor. Durch rechtliche Beratung und emotionale Vorbereitung.

22.07.2021 19:47 • x 4 #114


alleswirdbesser
Zitat von meineMeinung:
Solche Personen schwärmen oft ihren Freunden bzw. Freundinnen vor, wie toll diese neue Freiheit ist und wie beschissen die Zeit in der Beziehung doch eigentlich war. Ob das stimmt oder nicht, sei dahin gestellt

Echt? Also auf die Idee bin ich nach meiner meiner Trennungen gekommen.

22.07.2021 20:21 • #115


alleswirdbesser
Zitat von Hola15:
Ich würde es tatsächlich darauf ankommen lassen und dein Aufenthalts(mit)bestimmungsrecht anführen.
Zumindest solltest du nicht so hopp la hopp zustimmen, dass sie eure Kleine so weit von dir und ihrem gewohnten Umfeld entfernt.

In manchen Bundesländern kann man das Kind ohne Einverständnis des anderen Elternteils nicht ummelden.

22.07.2021 20:32 • #116


K
So, es gibt ein Update... ich habe ihr soeben berichtet, dass mir die Sache komisch vorkommt mit dem Einzug bei den Eltern auf dem Dorf, weil zu viele faule Kompromisse eingegangen werden. Ich habe daraufhin die direkte und ungeschönte Konfrontation gesucht, und gefragt, ob es einen anderen Mann gibt oder es sich irgendwas abzeichnet, privat, im Freundeskreis oder bei der Arbeit. Es wurde verneint. Der Grund ist einzig und allein, dass sie hier in unserer Kleinstadt niemanden hat, mit dem sie diese Phase durchstehen könnte. Ihre Freunde haben entweder beengte Räume und/oder wenig Zeit. Es ist ihr einziger Weg. Ihre Stimme wurde zittrig. Es flossen leichte Tränen. Ich dagegen habe in ca. 5 km am anderen Ende Verwandtschaft, die ganz klar zu mir halten würde.

Der Vorschlag, dass sie mal eine Woche zur Probe zu ihren Eltern ziehen könnte, wurde mit der Begründung abgelehnt, dass sie viele Jahre dort gewohnt hatte und die Situation kenne, auch mit einem festen Job. Das stimmt soweit, allerdings ist das auch schon 10 Jahre her.

Ich bin jetzt etwas schlauer als vorher. Ich habe gemerkt und gesehen, dass sie unter der jetzigen Situation leidet. Eine Lösung weiß ich dennoch nicht. Wir warten mal auf das Therapiegespräch. Danach sehen wir weiter. Das betrifft auch die Sache mit unserer Tochter, d.h. ich werde das Thema bis dahin wohl vertagen.

22.07.2021 21:14 • x 1 #117


Gorch_Fock
Zitat:
Ich habe daraufhin die direkte und ungeschönte Konfrontation gesucht, und gefragt, ob es einen anderen Mann gibt oder es sich abzeichnet, privat, im Freundeskreis oder bei der Arbeit. Es wurde verneint.

Okay, gut dass Du sie mal direkt konfrontierst hast. Eine Sicherheit hast Du dadurch leider immer noch nicht, da Teil einer Affaire auch immer die sog. Salami-Taktik ist. Das heisst, dass nur das zugegeben wird, was auch nicht mehr zu leugnen ist. Da Du bis dato keine weiteren Ermittlungen angestellt und vermeindliche Beweise hast (insb. Handy), ist es leicht für sie diesen Punkt abzustreiten. Aus der Forenerfahrung gibt es viele Fälle, wo die Affaire nur nach längere Zeit und intensiverem Nachfragen gestanden wurde.

Aber selbst wenn jetzt niemand dahinter steckt ist ihre Absicht ja klar. Wegzug mit Eurer Tochter und das dauerhaft und ohne Rückkehroption. Ansatzpunkte für die Paartherapie halte ich unter diesen Umständen für schwierig. Noch mal der Rat, Dich umgehend insb. um Punkte wie Aufenthaltsbestimmungsrecht und rechtliche Möglichkeiten gegen den Umzug Eurer Tochter zu informieren. Faktisch ist ein Umzug über diese Distanz auch eine Form der geplanten Umgangsvereitelung, da ein regelmäßiger Umgang über eine solche Distanz nur schwer durchführbar ist. Insb. wenn die Kinder noch so klein sind, dass sie nicht alleine Verkehrsmittel wie die Bahn nutzen können. Dazu ist das Deutsche Familienrecht auch so gestrickt, dass Du auch nur in wenigen Fällen eine finanzielle Beteiligung von der Kindsmutter bzgl. des Umgangs fordern wirst können. Durch den Umzug wird sie Fakten schaffen und Dich dadurch zum Zahlesel degradieren. Schau morgen mal nach einem guten Anwalt für Familienrecht in Deiner Region. Du musst hier ganz schön Gas geben. Sie hat Vorsprung im Trennungsprozess.

22.07.2021 21:29 • x 5 #118


K
Es ist Wochenende. Früher hat man die Wochenenden gemeinsam als Familie geplant, jetzt macht jeder mehr oder weniger sein eigenes Ding. Meine NF trifft sich heute Abend mit einem alten Schulkollegen. Das hatte sie mir mitgeteilt, als sich sagte, ich müsse abends einem Kollegen noch ein paar Sachen vorbei bringen. Okay, hier konkurrieren also zwei Planungen. Nur einer kann fahren, wegen der Betreuung unserer Tochter. Ich habe zurück gesteckt. Das mag auf den ersten Blick verrückt klingen, weil ich damit in eine Defensive gehe und ihr wieder Dinge ermögliche, die in der jetzigen, nennen wir es mal Testphase eigentlich falsch sind. Deswegen ist das Wort Zurückstecken hier nicht richtig, denn ich gewinne dadurch Zeit mit meiner Tochter und werde diese voll und ganz nutzen. Früher hatten wir immer einen gemeinsamen Fernsehabend mit irgendwelchen Märchen im TV. Das ist langsam eingeschlafen. Ich werde diesen Abend heute reaktivieren und kann mir ihr strahlendes Gesicht schon jetzt vorstellen.

23.07.2021 12:45 • #119


K
Ich möchte noch etwas ergänzen, was meine derzeitige Lage etwas besser beschreibt. Vor etwa 4 Wochen waren wir - trotz der Probleme die wir haben - gemeinsam mit unserer Tochter in eine Ferienwohnung an einem See gefahren. Unsere Tochter hat sich riesig darauf gefreut, wir zu Beginn des Jahres gebucht.

Die Fahrt dahin war schon etwas angespannt, allerdings nicht so, wie die letzten Tage. Wir sind angekommen, haben ausgepackt und die Aussicht genossen. Im nahegelegenen Ort haben wir eingekauft, sind etwas am Wasser spazieren gegangen und haben abends gemeinsam gegessen. Ein Familienleben wir im Bilderbuch. Als unsere Tochter im Bett war, kam es zu einer kleinen Auseinandersetzung um unsere Beziehung. Ich weiß nicht mehr, worum es genau ging. Fakt war aber, dass ICH gesagt habe, dass ich in der FeWo im Wohnzimmer auf der Schlafcouch penne. Eine halbe Stunde später kam sie und bat mich, ins Schlafzimmer zurück zu kommen. Wir haben geredet und sind sogar aneinander eingeschlafen. Damals sah die Welt noch besser aus. Am zweiten Tag bin ich im Schlafzimmer geblieben, wir hatten an diesem Tag sogar 6 ! Ich hatte das Gefühl, dass sich unsere Eheprobleme ganz langsam etwas entspannen. Nach 8 Tagen waren wir wieder Zuhause. Ich habe schließlich gefragt, wie sie den Urlaub fand. Sie sagte, der Urlaub war schrecklich. Sie fühlte sich eingeengt. Ich war einen kurzen Momentan aber eine gefühlte Ewigkeit sprachlos. Kann es sein, dass die Wahrnehmungen zweier Menschen wirklich so unterschiedlich sein konnten? Hab mein Gefühl geschildert, dass es zwar angespannt war, aber keinesfalls so schrecklich. Sie hat ihre Einschätzung schließlich etwas relativiert. Sie sagte selber, dass es schöne Momente gab, an denen alles gut war, und auch schlechte Momente, wo ihr alles zu viel wurde. Direkt nach dem Urlaub wäre eine räumliche Trennung von ein-zwei Wochen vielleicht das Richtige gewesen, was aber aus unterschiedlichen Gründen nicht funktioniert.

Das ist - wie gesagt - ca. 4 Wochen her. Seitdem wir Zuhause sind, hat sich die Lage verschlechtert. Damals war von einer gravierenden Beziehungskrise die Rede, die wir auf meine Initiative mit externer Hilfe gemeinsam angehen wollten. Jetzt stehen wir schon bei dem Kapitel Trennung/Auszug, sind also einen Schritt weiter Richtung gefühltem Abgrund gegangen.

Was war passiert? Die Frage kann ich mir nicht beantworten. Es war wahrscheinlich so, dass wir auf einmal wieder in der Alltagswelt angekommen sind, mit all seinen täglichen Herausforderungen (Arbeit, Kind, Haus...). Dieser Alltag, gepaart mit meinem inneren Wunsch auf Entspannung der Situation, hat womöglich genau das Gegenteil bewirkt. Dazu kommt ihr neuer stressiger Job, der ihr viel abverlangen wird. Der Ruhepol und Anker in schwerer See Zuhause bin ich. Kann es sein, dass sie auch deswegen in so einer merkwürdigen Phase ist, weil sie sieht, dass ich Haus Kind mit meinem Job gut vereinbaren kann und sie die letzte Zeit nur am rotieren ist?

Sie merkt natürlich auch, dass unsere Tochter die letzten Monate mehr Zeit mit mir verbringen möchte, weil ich mir Zeit nehme und mit ihr schönere Dinge mache. Kann sie mir vorwerfen, dass ich mich nicht weiter entwickelt habe, weil mein Schwerpunkt nicht auf einer steilen Karriere liegt sondern ich auch für meine Tochter bzw. für meine Familie da sein möchte? Schließlich habe ich nur eine Familie und nur eine Tochter. Ist das Gefälle zwischen ihr und mir auch ein Grund für ihre insgesamte Unzufriedenheit, die sie vielleicht auf unsere Beziehung projiziert? Fühlt sie sich überlegen bzw. haben wir keine Augenhöhe mehr? Das Definieren der Augenhöhe allein auf Basis des Berufs halte ich insgesamt für falsch.

23.07.2021 13:08 • #120


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