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Ehefrau trennt sich nach 8 Jahren Ehe und will leben

micha1988
@Darren danke!

Updates gibt's noch keine handfesten.

Ich bin immer noch dabei, ihren Scherbenhaufen zu beseitigen, Dinge zu regeln und alles zu verarbeiten. Langsam wird's. Nach und nach...

Und ja, ihre rosarote Brille wackelt ab und an. Zum Beispiel, als sie mir vor Kurzem unter Tränen gebeichtet hat, dass sie Angst hat. Angst, einen Fehler gemacht zu haben und Angst, das alles in Wochen, Monaten oder Jahren zu bereuen... Naja, was soll ich da sagen. Ich hab auch Angst, aber ich bin nicht derjenige, der Mist gebaut hat.

Über einen Neubeginn habe ich mir, auf die eine oder andere Art, auch schon öfter Gedanken gemacht. Ob einer für mich in Frage kommen würde, kann ich nicht sagen. Zu viel Gefühlschaos. Und ja, das Vertrauen ist weg...

12.04.2022 18:28 • x 5 #61


Felix13125
@micha1988 kommt Zeit, kommt Rat. Wichtig wäre es im Falle des Neustarts, - die Meinung anderer ist egal - bei uns sind damals Freundschaften sie wie jetzt auch zerstört worden. Hmm.... Wenn psychosomatische Aspekte eine Rolle spielen, dann heißt es, mit Hilfe von Außen agieren. Bei uns war es anfangs ein Psychologe oder Psychotherapeut für meine Frau. Ich selbst hatte keine Hilfe und sowas sollte man AUCH gemeinsam bearbeiten und nicht NUR jeder auf SEINE WEISE. Bei uns hat dieses Weitermachen für viele dunkle Wolken gesorgt. Sie hatte es für sich weggeschoben ich wurde ständig getriggert.... Sie hat alles versucht, aus ihrer Sicht, aber letztendlich war ich damit alleine....weil jeder den Kampf mit sich alleine kämpfen wollte. Neuanfang ist fast immer möglich, dies sollte aber aus Überzeugung und nicht aus Angst geschehen...

12.04.2022 19:17 • x 3 #62


A


Ehefrau trennt sich nach 8 Jahren Ehe und will leben

x 3


micha1988
@Felix13125 danke!

Unsere gemeinsamen Freunde stehen alle auf meiner Seite. Unter anderem auch, weil meine Frau jeglichen Kontakt zu jedem abgebrochen hat(te). Wahrscheinlich, weil sie nicht verurteilt oder bewertet werden wollte. Das war ihr Neustart. Alles neu. Neue Klamotten, Frisur, Piercings, Charakter, neuer Mann. Hallo Midlife Crisis? Mit 31? Wer weiß das schon. Entschuldigt aber auch nicht ihre Taten.

Den Termin beim Psychologen hat sie versäumt... war wohl doch nicht so wichtig. Angeblich hat sie einen neuen Termin. An sich arbeiten oder das alles verarbeiten ist nicht so ihr Ding. Lieber ablenken, wegschieben, verdrängen... absolut kontraproduktiv. Ich schätze, wenn ich mit dem ganzen Thema abgeschlossen habe, wird sie erst richtig wach. Was dann passiert... keine Ahnung. Erst kommt mein Neuanfang. Das ist schon genug Arbeit.

Die Sache mit dem gemeinsamen Neuanfang liegt hauptsächlich bei ihr. Ich bin ein Freund von zweiten Chancen, da ich finde, dass Menschen Schei*e bauen können und dürfen. Kommt aber auf die Größe des Haufens an. Da aber, wie gesagt, das Vertrauen futsch ist und auch ihr Commitment in der Beziehung nie so wirklich vorhanden war, müsste sie erstmal realisieren, was sie an sich ändern muss. Und da ihre Disziplin für Veränderung auch nicht wirklich stark war, wird's schwer, diese Veränderungen durchzuziehen.

Aber das sind alles kleine Teile und Gedanken eines großen Ganzen. In meinem Kopf schwirren, wie gesagt, so viele Gedanken, Szenarien und Möglichkeiten herum, dass es mir aktuell schwer fällt, alles rational zu betrachten. Aber ich gebe mir Mühe.

13.04.2022 10:12 • x 6 #63


Felix13125
@micha1988 das ähnelt ein wenig meiner Geschichte.... Auch meine NOCH FRAU lebt ein Teenager / Happylife misst Dingens...mehr fällt mir dazu nicht ein. Unser Neustart ging am Ende schief- mit Vollgas gegen die Wand. Wobei hier noch ne Kur hinzu gekommen ist....jaja....Kur man hört davon und glaubt nicht daran...mein ungutes Gefühl hat sich nicht getäuscht. Micha, die Freunde die in dieser Zeit bleiben, sind die richtigen! Meine hat auch einiges abgebrochen und baut sich was neues auf. In vielen Jahren kommt das böse Erwachen

13.04.2022 16:38 • x 3 #64


micha1988
Da ich den Thread nun rund 1,5 Monate lang ruhen gelassen habe, gebe ich ein kurzes Update zur Situation.

Ich lebe nach wie vor in den beiden Gästezimmern meiner Eltern, bis ich zum 01.07. in meine neue Wohnung ziehen kann. Die Situation fühlt sich nach wie vor befremdlich an und ich bin, dank des überwiegen angenehmen Wetters, auch fast die ganze Zeit unterwegs. Nur noch einen Monat aushalten, dann beginnt der Neuanfang so richtig. Mittlerweile freue ich mich auch mehr darauf und habe weniger Angst vor der Zukunft. Nichtsdestotrotz widerstrebt mir nach wie vor der Gedanke, alleine bzw. Single zu sein. Aber an der Situation kann und möchte ich auch aktiv noch nichts ändern, da ich mir meines Ballasts durchaus bewusst bin.

Job läuft wieder sehr gut. Die Arbeit lenkt mich weitestgehend ab und ich mag was ich tue. Die neuen Kollegen und Vorgesetzten sind super nett und verständnisvoll (nur die beiden Geschäftsführer kenne die Gesamtsituation). Also wenigstens an einer Stelle wurde mit der Druck genommen (merke: Selbst ausgelöster Druck).

Die Therapie läuft ebenfalls super. Mein Doc sagt, dass ich auf einem sehr guten Weg bin. Meine Entscheidungen sind rational und gut gewählt. Ich selbst fühle mich zwar immer noch etwas hilflos und habe oft Rückfälle, aber mein Gesamtbild scheint positiv.

Treffen mit Freunden und Bekannten sind frequent und laufen auch runder. Seltener werden die Themen wie (noch) Frau, Trennung, etc., angesprochen. Ich kann mich mehr entspannen und kann das Zusammensein mit Anderen mehr genießen.

Nun zu den großen Themen: Kinder und Affäre.

Den Kids geht's zum Glück gut. Verhältnismäßig natürlich. Die Mama kümmert sich weitestgehend gut um die Beiden. Da sie, so wie sie es wollte, den Laden alleine schmeißen muss, bleiben Kleinigkeiten auf der Strecke. Aber was Gesundheit, Umgang und Bildung betrifft, läuft es OK bis gut. Ich habe nach wie vor meine Connections im Heimatort der Kids und bekomme regelmäßige Reports, da ich mich auf Aussagen meiner (noch) Frau nur mäßig verlassen möchte (wer ein mal betrügt, pardon, lügt, dem glaubt man nicht...). Die Kids schlafen jedes Wochenende bei mir. An Feiertagen oder jetzt bald in den Sommerferien auch mal Tage oder sogar Wochen lang. Wir gehen viel raus, unternehmen viel zusammen und versuchen unsere gemeinsame Zeit so effektiv wie möglich zu nutzen. Im Gegensatz zu Zuhause kann ich den Beiden aktuell und in Zukunft auch einen Garten und einen (Stand-)Pool bieten, was jetzt im Sommer natürlich super ankommt. Sie vermissen in der Zeit auch kaum bis gar nicht ihre Mama oder ihr Zuhause. Anders herum belagern sie regelmäßig meine (noch) Frau, dass der Papa doch wieder einziehen soll, dass sie mich vermissen und warum der andere Typ immer noch da ist (hehe). An der Front geht's also insgesamt Berg auf.

Nun zum Dude (oder Dudechen, das halbe Hemd). Der ist GESTERN abgeflogen. Ja. Der Typ war kurz nach meinem Auszug, bis gestern, also rund 2 Monate bei ihr zu Hause (ja, ihr Zuhause, da ich mit dem Thema mental und finanziell abgeschlossen habe). Anfangs war ich hin und her gerissen: Ich schmeiß den Wich*er raus. Hausverbot. Ich mach ein riesen Fass auf, etc. Nach mehreren Gesprächen mit meinem Therapeuten und meiner Anwältin habe ich mich aber dagegen entschlossen. Es bringt nichts. Außer mehr Drama. Mehr böses Blut. Mehr Stress für alle, inkl. den Kids. Denn: Was juckt es mich, was die Olle in dem Haus treibt? Was juckt mich überhaupt, was diese Frau noch treibt? Hätten wir keine gemeinsamen Verpflichtungen, hätte ich sie längst in den Wind geschossen. Damit habe ich (größtenteils) meinen Frieden gefunden. Noch nicht zu 100%, denn es sind erst rund 2 Monate vergangen, aber ich fühle mich besser.

Zu meiner allgemeinen Gefühlswelt, unbeachtet der Aussagen meines Therapeuten, meiner Freunde und Bekannten: Schwierig. Körperlich fühle ich mich super. Ich trainiere nach wie vor täglich und sehe auch erste, nicht nur minimale, Ergebnisse. Ich fahre nach wie vor viel Rad und bin unterwegs. Ernähre mich gesünder, etc. Meine alten Klamotten passen mir nicht mehr, also habe ich mich größtenteils neu Ausgestattet. Ebenfalls neue Brille, neue Caps, etc. Quasi wie der angebliche, klischeehafte Haarfarbenwechsel bei Frauen, den man aus den Medien kennt. Mein Kopf sieht das teilweise anders. Ich vermisse meine (noch) Frau nach wie vor extrem doll. Ich hatte nicht nur meine Frau, sondern auch meine beste Freundin verloren und das schmerzt nach wie vor wie die Hölle. Nur eins hat sich geändert: Ich kann jetzt das Vermissen von der Liebe unterscheiden. Es fühlt sich nach immer weniger Liebe an. Wenn ich so darüber nachdenke, glaube ich sogar, dass ich sie gar nicht mehr liebe. Also im Ehemann liebt Ehefrau Sinne. Ich würde ihr wohlmöglich mittlerweile auch keine zweite Chance geben wollen, sollte es von ihr aus dazu kommen, was ich bezweifle. Sie lebt nach wie vor recht realitätsfern ihr eigenes Leben (wobei sie jetzt erst so wirklich alleine ist). Reue, etc. zeigt sie keine. Von der Person, in die ich mich damals verliebt habe, die ich geheiratet habe, ist nichts mehr übrig. Und bis sich dieser Zustand nicht ändern, sehe ich keinerlei Zukunft mit dieser Person, außer eben die Zweckgebundene. Evtl. fängt sie ja jetzt mal an, den ganzen Mist zu verarbeiten und wird sich ihres riesen Scherbenhaufens bewusst. Oder sie vergräbt sich nach wie vor vor ihrem PC und verdrängt weiter.

So viel zur aktuellen Situation. Es wird sich in den kommenden Wochen wohl auch nicht viel ändern. Der Einzug in die Wohnung und die Sommerferien sind aktuell die einzigen Highlights. Außer es passieren doch noch Zeichen und Wunder auf der Seite meiner (noch) Frau, was ich mir aber nicht vorstellen kann.

29.05.2022 12:11 • x 11 #65


K
Hallo Micha. Inzwischen dürftest Du ja in die neue Wohnung eingezogen sein. Wie geht es Dir inzwischen, bist Du übre die Ex hinweg?

Weiterhin alles Gute Dir. Dein letzter Beitrag liest sich sehr stark und reflektiert, und da waren es ja noch nicht viel mehr als zwei Monate seit der Trennung.

07.07.2022 14:48 • x 3 #66


micha1988
@Kini91 Danke!

Diese Woche bin ich erst richtig in der Wohnung angekommen. Die letzten Tage musste ich, neben meinem Beruf, noch viel tapezieren, streichen und einrichten. Es wird aber langsam wohnlich und es fühlt sich an, wie ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Es vergeht aber nach wie vor kaum ein Tag, in dem ich, auf die eine oder andere Weise, nicht an sie denken muss. Ich vermisse sie oder das, was sie mal war oder was wir hatten, nach wie vor. Das teilweise alleine sein in der neuen Wohnung macht die Situation nicht leichter, obwohl ich mich langsam an die Einsamkeit im neuen Zuhause gewöhne (und auch lerne, die Vorteile zu genießen). Ich bin weder über sie, noch über das, was sie getan hat, hinweg. Aber ich lerne damit umzugehen und merke auch, dass es langsam etwas leichter wird. Ich habe nach wie vor Momente, in denen ich heule wie ein Schlosshund. Aber auch die werden immer weniger.

07.07.2022 22:40 • x 14 #67


X
@micha1988

Zitat von micha1988:
Ich recht frisch bin in Therapie. Einige meiner Freunde unterstützen mich teilweise, aber meist auch nur telefonisch oder über WhatsApp. Ich fühle mich aktuell einfach alleine.

Wie läuft die Therapie und wie kommst du mit der Trennung zurecht?

Viel Kraft auf deinem Weg

07.07.2022 23:34 • x 1 #68


micha1988
@XSonneX Danke!

Die Therapie hat mir sehr geholfen. Mir wurden so einige Charakterzüge meiner (noch) Frau bewusst, die ich so vorher anscheinend verdrängt oder schön geredet habe. Situationen, in denen ein anderer Kerl schon lange das Handtuch geworfen hätte. Das über die Jahre immer weiter abbauende Commitment meiner (noch) Frau, was die Beziehung betrifft. Dass sie nicht mehr wirklich für mich da war, wenn ich sie gebraucht habe. Ihre Manipulative und eiskalte Art mir gegenüber in den letzten Monaten unserer Beziehung.

All das führe ich mir vor Augen, wenn ich sie mal wieder vermisse, bzw. das Idealbild meiner (noch) Frau und nicht das, was langsam aus ihr wurde. Und dafür danke ich meinem Therapeuten, da er mir durch das einfache, erneute durchspielen und hinterfragen diverser Situationen geholfen hat, das alles besser verstehen und verarbeiten zu können.

Ich bin seit einem Monat trocken, also quasi therapielos. Ich darf mich jedoch jederzeit melden, sollte ich einen Schwächeanfall erleiden. Bis jetzt klappt's jedoch ganz gut. Klar, ich habe noch, wie weiter oben erwähnt, vereinzelt Momente, in denen mich das alles überrollt und ich einfach nur los heule. Das sind Momente, in denen ich versuche zu verstehen, wie mir der Mensch, den ich über alles geliebt habe, so etwas antun konnte. Darauf gibt es aber keine Antwort. Oder Momente, wie ich gestern einen erleiden musste, in denen mir einfach nur (m)ein Partner (nicht explizit meine (noch) Frau) fehlt und ich mich extrem einsam fühle.

Was für mich wichtig ist/war: Schritt für Schritt alles langsam angehen. Sich selbst keinen Stress und keinen Druck machen. Klare Ziele setzen. Für sich selbst sorgen. Den Kontakt abbrechen (was in meinem Fall keine Option ist...). Keine Freundschaft eingehen. Ich hab's versucht, es ist mentaler Selbstmord (zumindest so früh). Sich nicht mit Fragen quälen, auf die es keine Antwort gibt und selbst wenn, wäre es keine Antwort, die man kennen möchte (leichter gesagt...). Sich beschäftigen (Hobbies, Arbeit, raus gehen, etc.).

08.07.2022 19:30 • x 10 #69


X
@micha1988

Die Therapie scheint richtig gut gelaufen zu sein,wenn ich das so sagen darf. Es ließt sich sehr Diszipliniert, reflektiert,das du daran hart arbeitest merkt man! Ich merke aber auch,deine hohe Erwartungshaltung an dich selbst,kann das sein? Hab Geduld und Verständnis für dich selbst.
Zudem ist es sehr gut ausgedrückt,was die Schilderung deines inneren angeht. Weiter so

08.07.2022 20:08 • x 2 #70


micha1988
@XSonneX nochmal danke.

Meine Erwartungshaltung richtet sich teilweise nach meinem Umfeld. Ich möchte für meine Kids stabil sein. Die Beiden sollen sich keine Sorgen um mich machen müssen. Das ist Sache vom Papa. In meinem neuen Job läufts derzeit zum Glück sehr gut. Trotzdem will ich auch dort so viel Gas geben, wie möglich, da ich mich derzeit noch in der Probezeit befinde.

Ich selbst gebe mir aber die Zeit, die ich benötige. Wenn ich unterwegs oder alleine bin, lasse ich alles ruhig angehen und versuche so gut es mir möglich ist, die Vorteile meiner aktuellen Situation zu sehen und zu genießen.

08.07.2022 20:50 • x 13 #71


D
@micha1988 Darf man fragen wie es dir mittlerweile geht und wie die letzten 6 Monate für dich gelaufen sind? Deine Geschichte ging einem wirklich nah.

02.01.2023 00:32 • x 4 #72


G
Zitat von Darren:
@micha1988 Darf man fragen wie es dir mittlerweile geht und wie die letzten 6 Monate für dich gelaufen sind? Deine Geschichte ging einem wirklich ...

Würde.mich auch interessieren. Gibt da einige Parallelen. Danke

21.02.2023 19:26 • x 1 #73


A


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