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Ehefrau mit psychischen Problemen

I
Hallo Forum!

Ich, m, 53, verh. seit 1999 mit meiner Frau mit psychischen Problemen, sie 50. Wir haben einen Sohn, 20, ist schon ausgezogen wegen Ausbildung.

Wegen der psychischen Probleme meiner Frau befinde ich mich in einer Sackgasse: In ihren guten Phasen ist sie der liebenswürdigste Mensch der Welt, leider gibt es viel zu oft auch schlechte - dann ist sie launisch, missmutig, sagt spontan gemeinsame Termine ab und heult dann stundenlang, was mich dann natürl. total sauer macht. Außerdem traut sie sich nichts zu, hat kein Selbstbewusstsein, legt jedes Wort auf die Goldwaage. Obwohl unser Sohn längst aus dem Haus ist, arbeitet sie nicht, weil sie aus o.g. Gründen Angst davor hat, obwohl ich ihr mehrfach gesagt habe, dass ich möchte, dass sie arbeitet!

Sie hat schon mehrere Therapien halbherzig gemacht, immer mit dem Kommentar entweder taugt der Psychologe nichts oder es helfe ja doch nichts. Um ein stationäres Therapieangebot, das sie angeboten bekam, kümmerte sie sich zunächst, um es dann am Ende wieder abzusagen.

Ich finde, als Partner hat man die Pflicht, alles zu tun, um wieder psychisch Fuß zu fassen, was sie nicht tut!

Ich habe mich, als der Sohn noch zu Hause war, aus Rücksicht auf ihn nicht getrennt, aber jetzt bin ich so zermürbt, dass ich keine Lust mehr habe (übrigens auch 6uell, weil mich das alles abturnt). Es gibt sozusagen nur noch 'Pflicht'6.

Denke ich dann an ihre liebenswerten Seiten und dass sie nach einer Trennung mit psychischen Problemen auf sich allein gestellt wäre, bricht mir das das Herz und ich schaffe die Trennung nicht - auch wegen des gemeinsamen Sohnes und der gemeinsamen 20 J. Aber dann bleibe ich mit meiner schlimmen Unzufriedenheit zurück. Ich bin definitiv unglücklich!

Ich habe auch noch eine weitere Vermutung, warum ich mich nicht trenne: Meine Mutter versorgte mich mehr, als dass sie mich wirklich liebte, sprich wirkliche Nähe gab es nicht. Viell. habe ich Angst davor, beim alleine leben wieder in eine Situation der Nicht-Nähe zu kommen, weil das in meinem emotionalen Gedächtnis so verankert wurde?

Wobei ich mich jetzt als Erwachsener sehr gut selbst organisieren kann.

Was meint Ihr dazu? Bin schon gespannt danke vorab.

30.12.2019 12:47 • x 3 #1


P
Hey Du !

Wenn sie so oft bei Therapeuten/Psychologen war, da müsste es doch auch eine Diagnose geben.

Kennst Du die Diagnose ?

Allerdings ist es nicht gut wenn sie keinen richtigen Willen hat bzw. keinen echten eigenen Leidensdruck.

Für sie ist es halt fester Bestandteil ihrer Persönlichkeit und sieht ohne Deinen Druck auch nicht wirklich einen Grund da selbst aktiv zu werden, das kann ihre Halbherzigkeit da begründen bzw. sie hat da Altlasten und Dämonen denen sie sich nicht stellen mag aus Angst.

Das Andere, siehe Zuckerbrot und Peitsche, wobei die Peitsche öfters kommt, das ist oft typisch für kranke Menschen. Zum sterben ist es noch zu viel bezüglich Beziehung, gleichzeitig aber auch zu wenig um wirklich zu lieben/leben.

Gerade so viel an Positivem das man nicht abspringt und wenn es halt dann einfach die Verantwortung und Deine Abhängigkeit erhält die Du vielleicht von Deiner Mutter da vorgelebt bekommen hast.

Sind wirklich sehr sehr belastend und kräftezehrend solche Partnerschaften generell.

Habt Ihr denn mal ohne Druck und Erwartungshaltung über das Problem geredet ?

30.12.2019 13:49 • #2


A


Ehefrau mit psychischen Problemen

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M
Ich kann den Teil bzgl des Selbstwertes, Heulkrämpfe, deine verminderte Lust nach S. sehr gut nachempfinden. Ich kenne ähnliche Situationen - jedoch nicht aus einer Beziehung die so lange ging.

Hast du da mal ganz offen mit ihr drüber gesprochen ? Das du darüber nachdenkst dich zu trennen aufgrund der Situation ?

30.12.2019 13:50 • #3


B
Zitat von InDerSackgasse:
Ich habe mich, als der Sohn noch zu Hause war, aus Rücksicht auf ihn nicht getrennt, aber jetzt bin ich so zermürbt, dass ich keine Lust mehr habe (übrigens auch 6uell, weil mich das alles abturnt). Es gibt sozusagen nur noch 'Pflicht'6.

Viell. habe ich Angst davor, beim alleine leben wieder in eine Situation der Nicht-Nähe zu kommen, weil das in meinem emotionalen Gedächtnis so verankert wurde?

Euch hält wahrscheinlich eure Angst zusammen und könnt beide nicht eure Kompfortzone verlassen, wenn du es allein nicht schaffst aus deinem Angst-Muster auszusteigen kann dir eine Therapie helfen dich weiterzuentwickeln, so lebst du immer noch in deiner Vergangenheit.
Heute kannst du wählen und hast mehrere Möglichkeiten um dir ein besseres Leben zu erschaffen.

30.12.2019 13:54 • x 2 #4


P
Denke nicht das für ihn dieser Zustand Freude, Erfüllung und Bequemlichkeit ist.

Ich sehe auch keine Angst bei ihm das zu beenden.

Es ist seine Situation von Verantwortung für ein abhängiges Mündel selbst ohne echte Liebe.

Wie die Mutter wahrscheinlich bei ihm.

Die Liebe ist nicht mehr da bzw. die Leidenschaft aber die Verantwortung die sich aus einer echten Partnerschaft ergibt, die ist halt geblieben.

Er denkt zu viel an ihr Wohl und zu wenig an sein eigenes Wohl und verbrennt dabei.

Ich denke man kann sich, nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten, guten Gewissens trennen. Sich befreien, wieder Luft und Freude verschaffen. Und dabei trotzdem den Anderen unterstützen und nicht fallen lassen !

Es geht gleichzeitig !

30.12.2019 14:03 • x 5 #5


S
Ich sage es mal klar und deutlich. Mitleid ist kein Maßstab für eine Beziehung. Wenn es ihr schlecht geht, dann ist das so, aber es gibt ihr nicht das Recht dich als ihren Fußabtreter zu betrachten und es ist nicht deine Aufgabe sie zu therapieren.
Wenn es nicht mehr geht, geht es nicht mehr und wenn sie nicht bereit ist an ihrem Problem zu arbeiten und ihr Umwelt leiden lässt, dann wird es ernsthaft Zeit sich Gedanken zu machen. Kein Mensch muss sich runter ziehen lassen, auch nicht vom Partner.

30.12.2019 14:08 • x 4 #6


OxfordGirl
Zitat von InDerSackgasse:
beim alleine leben wieder in eine Situation der Nicht-Nähe zu kommen,

Fühlst du denn echte Nähe zu deiner Frau? Oder ist der Zustand der Nicht- Nähe nicht längst auch in eurer Ehe angekommen?

30.12.2019 14:33 • x 1 #7


P
Partner von psychisch kranken Menschen brauchen auch dringend Hilfe. Warst du selber denn schon in Therapie oder in Beratung, wie, was du da machen kannst oder solltest?
Denn hier gelten oft andere Regeln als man - gesund - denkt oder erwartet.

30.12.2019 14:40 • x 3 #8


Kamill
Wenn dich nichts mehr bei deiner Frau hält, ist die Trennung vielleicht doch das Beste. Partner von einem depressiven Menschen zu sein ist wirklich nicht einfach, es ist etwas ganz anderes, als jemanden mal durch schlechte Zeiten helfen. Die schlechten Zeiten kommen in Phasen und hören selten komplett auf, sind rational nicht begründbar und die Personen benehmen sich, je nachdem, nicht sonderlich beziehungskonform oder gar zerstörerisch.

Grad weil deine Frau nichts gegen ihren Zustand ernsthaft unternehmen möchte, wäre für mich die Grenze erreicht. Es ist sowieso sooo schwierig, eine realistische Grenze zu sehen, weil man immer im Kopf hat aber der andere hat doch Depressionen, er/sie kann ja nichts dafür. Das stimmt, aber man kann etwas dafür tun, dass es besser wird.

30.12.2019 14:45 • #9


P
Aber sein Verantwortungsgefühl und Verantwortungsbewusstsein ist eine Stärke.

Man kann nicht töten, verletzen, dabei zusehen wenn der Andere sich selbst vernichtet wenn man mal wirklich geliebt hat.

Aus den Augen, aus dem Sinn, das nur bei irgendwelchen Freaks funktioniert aber sicher nicht bei guten Menschen die sich wirklich binden.

Aber man darf sich selbst nicht töten lassen mit einer guten Eigenschaft oder der eigenen Liebe wenn der Andere da absolut weder Einsicht noch das Gleiche geben kann aber daran sich durchs Leben schmarotzt und tragen lässt.

30.12.2019 14:50 • x 2 #10


I
Zitat von Puffeltierchen:
Kennst Du die Diagnose ?


Depression und ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung

30.12.2019 14:53 • x 1 #11


I
Zitat von Puffeltierchen:
Aber sein Verantwortungsgefühl und Verantwortungsbewusstsein ist eine Stärke.

Man kann nicht töten, verletzen, dabei zusehen wenn der Andere sich selbst vernichtet wenn man mal wirklich geliebt hat.

Aus den Augen, aus dem Sinn, das nur bei irgendwelchen Freaks funktioniert aber sicher nicht bei guten Menschen die sich wirklich binden.

Aber man darf sich selbst nicht töten lassen mit einer guten Eigenschaft oder der eigenen Liebe wenn der Andere da absolut weder Einsicht noch das Gleiche geben kann aber daran sich durchs Leben schmarotzt und tragen lässt.


Genau das sind die zwei Pole, zwischen denen ich seit Jahren hin und her gerissen bin, und das meine ich mit Sackgasse. Wie komme ich da nur raus?

30.12.2019 14:57 • x 2 #12


P
Zitat von InDerSackgasse:

Genau das sind die zwei Pole, zwischen denen ich seit Jahren hin und her gerissen bin, und das meine ich mit Sackgasse. Wie komme ich da nur raus?


Gehen und sich selbst retten und helfen, sie kann es nicht, dabei menschlich bleiben und ihr trotzdem beistehen in schweren Zeiten.

Das kann man trennen wenn man will, Beziehung nein, Verantwortung/Mitgefühl statt Gleichgültigkeit, ja !

Ich würde es so tun zumindest, auch für meinen eigenen moralischen Kompass und für mein gutes und ruhiges Gewissen.

30.12.2019 15:00 • x 4 #13


Kamill
Ja, ich denke auch, du kannst ihr immer noch ein guter Freund sein, aber für eine Beziehung reicht es nur, wenn du dich aufopferst. Und das willst du nicht mehr, das Aufopfern, weil du darunter leidest.

30.12.2019 15:03 • x 3 #14


N
Ihr scheint Rückhalt in der Ehe zu fehlen. Du klingst wenig Liebe und verständnisvoll.

30.12.2019 15:06 • x 5 #15


A


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