Hallo Franek,
habe deinen Thread verfolgt, mich bisher aber nicht gemeldet, obwohl es mich ein paarmal in den Fingern gejuckt hat, weil mich da manches triggert. Jetzt juckt's aber zu arg, und ich hab grad ein bisschen Zeit
Zitat von Franek: ich glaube er hat ein paar Dutzend Mal bei ihr angerufen und auch Mails geschrieben. Und bis auf die eine Mail mit ihren Reisedaten, hat sie nie zurückgerufen und auch nicht zurückgeschrieben!
Und dafür kriegt sie von ihm noch Geld?
Also so ganz wundert es mich jetzt nicht, dass deine Ex von vorn bis hinten lebensuntüchtig daher kommt. Da ist in der Herkunftsfamilie schon so einiges gravierend schief gelaufen, scheint mir. Mich wundert auch nicht, dass deine Ex das, worunter sie in ihrer eigenen Kindheit schon gelitten hat, nun bei ihren eigenen Kindern wiederholt. Es scheint, als sei deine Ex irgendwo in ihrer Entwicklung stecken geblieben und selbst noch sehr, sehr unreif.
Ohne auf die anderen Thematiken einzugehen - bei rechtlichen Trennungs- und Unterhaltsfragen kenne ich mich nicht gut genug aus, um Rat geben zu können, allerdings würde ich dir dringend empfehlen, dich anwaltlich ausführlich beraten zu lassen und nur noch das aller-allernötigste zu bezahlen, dich gleichzeitig in alle Richtungen bestmöglich abzusichern ... aber den Zahn, dass deine Ex eine gute Mutter wäre, oder gar eine Erzieherin an ihr verloren gegangen sei, den möchte ich dir dringend ziehen.
Liebevoll mit Kindern umzugehen ist keine Kunst, auch nicht, diese zu bespaßen. Das sind Qualitäten, die jeder Babysitter, oder große Geschwister, mitbringen sollte.
Eine Mutter, oder auch eine professionelle pädagogische Fachkraft, zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie über die Bespaßungsebene hinaus eine zuverlässige, fürsorgliche und zugewandte Bezugsperson ist, die das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt stellt.
Große Geschwister, oder Babysitter, können übrigens auch mal für längere Zeit problemlos aus dem Familiengeschehen verschwinden, z. B. um irrwitzigen Hormonschüben nachzugehen, weil sie eben nicht der fixe Bezugspunkt des Kindes sind. Bei Elternteilen sieht das schon ganz anders aus.
Es scheint ja so, als hättest du in eurer Ehe durch Übernahme einer Art doppelter Elternrolle - einmal bei deinen Kindern, aber eben auch bei deiner Ex - allerhand von dem elterlichen Versagen deiner Ex kompensieren können, was eben jetzt erst so richtig auffällt, wenn niemand es mehr deckelt.
Was ich hier lese von verpassten Besuchskontakten, verpassten Förderterminen und Kitabesuchen, nachlässiger Fürsorge bei Krankheit und nicht zuletzt dieser gravierenden finanziellen Verwahrlosung, d.h. trotz ausreichender Einkünfte nichtmal genug Essen für die wenigen Besuchstage der Kinder vorzuhalten, finde ich wirklich haarsträubend und sowas kenne ich tatsächlich nur von der Sorte Jugendamts-Klientel, die dann irgendwann die Hilfe zur Erziehung aufgrund von Kindeswohlgefährdung aufgezwungen bekommt. Einsichtig ins eigene Fehlverhalten oder in der Lage, ernsthaft an sich zu arbeiten, sind diese Eltern dann oft nicht, genau wie bisher deine Ex. Stell dir mal vor, du wärst genauso drauf wie deine Ex. Was glaubst du, in welchem Zustand deine Familie dann jetzt wäre? Deine Kinder haben wirklich großes Glück, dass du nicht genauso tickst wie ihre Mutter! Ich glaube, du siehst deine Ex immer noch sehr durch eine rosa Brille, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ihre mütterlichen Qualitäten erst seit der Trennung so abgeschlafft sind. Ich glaube vielmehr, dass du das jetzt erst merkst, weil du es bis dahin - drei Jahre, wie du sagtest - kompensiert hast.
Die Jugendämter sind übrigens seit Jahren, derzeit aber besonders, mit wirklich schlimmen Fällen heillos überlastet und es wundert mich daher nicht, dass deine Anfrage nach Unterstützung bei der Kinderbetreuung dort mit geringer Priorität behandelt wurde. An deiner Stelle würde ich dennoch nicht so enttäuscht vom Jugendamt sein, sondern zusehen, dass die Mitarbeitenden dort dich als lösungsorientiert und kooperativ wahrnehmen. Wenn der prognostizierte Absturz deiner Ex tatsächlich eintreten sollte, und das klingt ja nach allem was bisher von dir geschildert wurde durchaus wahrscheinlich, schadet es dir ganz sicher nicht, beim Jugendamt im positiven Sinne einen Fuß in der Tür zu haben. Übrigens, mich als Steuerzahlerin würde es ziemlich ankotzen, die mütterlichen Ausfälle deiner Ex durch Leistungen des Jugendamtes, wie z. B. Kinderbetreuung, mitfinanzieren zu müssen! Auch das solltest du mal mit im Blick halten. Ich würde diese Frau jetzt in die Pflicht nehmen, wo ich nur kann. Du hast sie schon viel zu lange gepampert, genau wie ihr Vater.
So, genug davon. Wie erwähnt, triggert mich das von dir geschilderte Verhalten deiner Ex ein wenig, genau wie deine (bisherige) Unterstützung ihres Verhaltens.
Zu guter Letzt denke ich, dass auf dich noch einiges an Arbeit wartet, deine Anteile an der Beziehung aufzuarbeiten. Damit meine ich NICHT deine Anteile an der Trennung - du hattest dich an anderer Stelle gefragt, was du falsch gemacht haben könntest, was dein Anteil an ihrem Fremdverlieben und ihrem Ausbruch aus der Familie sein könnte. Ich halte das für die falsche Frage. Die richtige Frage könnte für dich vielmehr sein, warum du bereit warst, so unglaublich viel einseitig in eine Beziehung und Familiengründung hinein zu buttern, die - aus deinen Schilderungen hier - anscheinend nie wirklich eine Augenhöhe hatte, sondern eher aus einem weißen Ritter und einer launigen Jugendlichen zu bestehen schien, um das mal flapsig auf den von mir so wahrgenommenen Punkt zu bringen.