Ja, wie erwartet, die Zeit ist wirklich hart im Moment. Mich nimmt das alles ganz schön mit. Sie hat mit dem Umzug am Dienstag begonnen, ist dann aber gegen 20 Uhr wieder zurück, da in der Wohnung kein Strom war. Da sie ja keine Freunde hat, musste ich ihr gestern dann beim Umzug helfen. Irgendwann blieb sie dann in der neuen Wohnung und überwachte den Elektriker, während ich dann immer wieder hin und her gefahren bin, um die Sachen rüber zu karren. Es gab kein Danke von ihr.
Sie hat jetzt seit Donnerstag letzter Woche insgesamt 3 wichtige Termine (2 x Frühförderung, 1 x U9) von unserem Großen verpasst. Heute war der 3. Es war vereinbart, dass sie heute den Großen dort hinbringt. Aber weder ist sie hier erschienen, noch hat sie mir abgesagt. Gleiches galt für die Sachen, die noch von ihr hier sind. Sie wollte diese eigentlich heute holen, aber weder ist sie erschienen, noch hat sie mich informiert, dass sie nicht kommt.
Ihr Plan war es ja ursprünglich, dass wir die Kids alle 2 Nächte zum anderen Elternteil bringen. Heute habe ich sie gefragt, ob die Jungs bis Sonntag bei mir bleiben sollen und sie hat sofort ja gesagt (per SMS). Für morgen habe ich einen Arzttermin mit dem Großen kurzfristig bekommen. Sie hat nicht mal gefragt, warum ich mit ihm zum Arzt muss. Angeblich macht sie sich natürlich Sorgen um ihn, aber sie muss jetzt in der Wohnung voran kommen, damit diese auch das Zuhause der Kids wird. Aber nicht mal fragen?
Ich kann meine Gefühle echt kaum in Worte fassen. Bin total verletzt, sauer, traurig, verzweifelt und ärgere mich so sehr, dass ich nicht einfach nach Vorne schauen kann. Ich weiß, das ist alles ganz normal. Aber trotzdem, das ist das härteste, das ich je erlebt habe.
Ständig auch dieses Kopfkino, dass sie da immerzu zockt und dann mit dem Ami rummacht. Die Angst bzw. die Eifersucht, dass sie tatsächlich bucht und rüber fliegt. Woher kommt das? Das nervt mich nur.
Im Grunde ist mir vollkommen klar, ich bin für die Kids der Stabilere, ich habe mein Leben im Griff und bekomme (zumindest im Moment noch) alles getreten. Dennoch dieser Schmerz.....
Über meinen Arbeitgeber habe ich eine Psychologin vermittelt bekommen, die mir auch sehr hilft. Diese habe ich gefragt, ob auch meine Frau ähnlichen Beistand haben könnte. Ja, das ist möglich, geht aber von meinem Kontingent runter (Arbeitgeber zahlt dafür). Ich habe sie heute gefragt, ob sie denn wirklich Hilfe braucht und auch will, oder ob das nur nice to have wäre. Sie schrieb mir daraufhin, dass sie es braucht. Also, habe ich ihr die Kontaktdaten einer weiteren Psychologin des Anbieters weitergeleitet. Allerdings werde ich nie erfahren ob sie sich denn auch tatsächlich dort meldet.
Gestern Abend saßen die Kids und ich im Spielzimmer (ja, meine Wohnung ist so groß ) und der Große wirkte sehr traurig. Ich habe ihn dann in die Arme genommen und er weinte. Daraufhin habe ich ihm angeboten, beide zu Mama zu fahren kann. Er sagte Nein, auf keinen Fall. Das ist so krass, wie sehr die beiden (3 und 5) das mitbekommen und wie sehr die das trifft. Das tut mir auch so weh.
Sie schrieb mir heute, ich würde wohl denken, dass sie aus Eis ist und ihr das alles egal wäre. Ich habe darauf geantwortet, dass ich das nicht glaube, ihr aber nicht bewusst ist, was sie hier angerichtet hat. Doch das weiß ich und das tut mir auch sehr leid, wirklich.
Sonntag werde ich dann also die Kinder zu ihr bringen. Davor habe ich richtig Angst. Zum einen davor sie zu sehen. Zum zweiten aber auch, wie die Woche ohne Kinder denn dann für mich wird.
Das ist wirklich anstrengend alles. Das schlimmste heute war dann der SMS - Terror meinerseits. Dafür könnte ich mich stundenlang ohrfeigen. Da stand nix schlimmes drin, außer meine Gefühle (siehe oben). Aber ich will gar nicht, dass sie mitbekommt, wie sehr mich das alles verletzt. Man, man, man. Eigentlich weiß ich was zu tun ist, aber ich schaffe es, im Moment, zu 50-60% der Zeit eben nicht, dem zu folgen.