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Ehefrau mit Depression will die Scheidung

FlyOver
Hallo,
meine Frau hat mich verlassen. Es ist nun ein paar Wochen her, aber es ist seltsam für mich. Den ganzen Tag komme ich gut klar mit der neuen Situation und dann, ohne das ich es bewusst merke, kommen die dunklen Wolken und ich bin wieder verzweifelt. Sie hat den Schritt vollzogen und ich habe es auch Mental klar das es keinen Sinn mehr hat. Aber Sie fehlt in solchen Momenten an allen Punkten.

Wir waren 12 Jahre zusammen und sind seit 5 Jahren verheiratet. Meine Frau ist seit mehreren Jahren an einer Depression erkrankt und war schon einige Male in diversen Psycho-Kliniken. Über ihre Krankheit konnten wir leider nicht sprechen. Auch eine Paartherapie im letzten Jahr hat sie Abgelehnt (da war es für sie die Trennung schon entschieden). Vor einigen Wochen hat sie mich belogen und wollte eine Auszeit. Na und dann kam die Trennung, die Kleidung und nun sind auch ihre Möbel weg. In einem brisanten Tempo. So schnell das ich immer nur daneben stehe und emotional nicht mitkomme.

Gesprochen wird nicht mehr. ich soll mich auch nicht mit ihr treffen, da es mir nichts mehr geben wird. Sie macht auf hilflos und kleines Mädchen und erfahren werde ich nichts von ihr. Aus dem Grund habe ich mich für einen kompletten Kontaktabbruch entschieden.
Es ist nun soweit das wir die Rechtsanwälte eingeschaltet haben. So einen Schritt hätte ich nie von ihr erwartet. Mit einem Mediator wären wir sicher auch weiter gekommen. Aber da Sie schon zwei Mal geschieden ist, kennt sie die Schritte. Ich war verliebt und habe keinen Ehevertrag gemacht. Und da dieser Schritt noch vor dem Kontaktabbruch war, hätte ich auch eine Nachricht von ihr erwartet. Aber nein, nun wird das von den Anwälten bearbeitet. Und ich darf zahlen, für diese Frau die mich so lange belogen hat.
Ihren Schritt hat sie schon vor einem Jahr bei ihrem Krankenhausaufenthalt besprochen. Ihre Zweifel hat sie nicht ausgesprochen. Auch ein begleiten ihrer Therapie durch mich als ihren Partner hat sie immer abgelehnt. So habe ich mir die Vorstellung aufgebaut das ihre Krankheit wieder besser wird und wir wieder glücklich werden. Einen kranken Partner verläßt man nicht, schon gar nicht wenn man heiratet. So war ich Hauptsächlich am Arbeiten und dann kam die Krankheit meiner Frau. Aber die Ruhe und Distanz zu sehen was wirklich in der Partnerschaft passiert, die hatte ich nicht.

Nun habe ich die Ruhe. Es ist aber auch eine große Leere da.

30.05.2020 08:34 • x 4 #1


Heffalump
Zitat von FlyOver:
habe keinen Ehevertrag gemacht

Braucht man normal auch nicht, was vor der Ehe deins, ist nach der Ehe auch deines. Warum, denkst du, bräuchtest du einen?

30.05.2020 08:38 • x 3 #2


A


Ehefrau mit Depression will die Scheidung

x 3


FlyOver
Weil ich mich so abgezockt fühle von ihr. Im letzten Jahr hat sie teilweise gar nichts verdient. Wir haben von meinem Geld gelebt. Das macht mir nichts aus. Es ist aber so das man auch über das Geld reden muss. Das ging bei ihr nicht. Na und dann hat sie eine Erwerbsminderungsrente bekommen mit einer fetten Rückzahlung. Aber haben wir als Paar darüber gesprochen? Nein. Hat sie sich wieder beteiligt? Nein.
Und nun finde ich das sehr unfair das sie überhaupt was von mir bekommt. Ich will mich da auch nicht mehr drüber ärgern. Es ist einfach so und ich muss das akzeptieren.

30.05.2020 08:59 • x 1 #3


FlyOver
Heute ist wieder so ein Tag wo ich die Welt wie sie sich im Moment für mich darstellt, nicht verstehe. Ich vermisse die Gemeinsamkeit und die kleinen Dinge. Dieser weibliche Aspekt im Miteinander. Nun bin ich alleine, da ist ehe kein Miteinander. Aber es ist noch nicht so lange her das ich die Verstellung verloren habe.
Ich weiß inzwischen das sie die Trennung schon über ein Jahr geplant hat. Sie hat davon nichts gesagt und ich habe die Zeichen nicht Wahrgenommen. Ich habe alles auf die Krankheit von ihr geschoben und eine Krankheit ist doch irgendwann kuriert. Aber nein, nun bin ich der, der ihre Weiterentwicklung hemmt. Jahrelang habe ich sie begleitet mit ihrer aktuellen Krankheit und mit ihren anderen Vorerkrankungen.

01.06.2020 07:06 • x 2 #4


L
Hört sich nicht an, als hättest du sie begleitet. Sonst wäre dir doch bewusst, dass Depression keine Krankheit ist, die mal eben so kuriert werden kann.

01.06.2020 07:25 • #5


FlyOver
Zitat von Liesel:
Hört sich nicht an, als hättest du sie begleitet. Sonst wäre dir doch bewusst, dass Depression keine Krankheit ist, die mal eben so kuriert werden kann.


Das mag man so sehen. Aber weißt du was Depresion konkret im einzelnen Fall bedeutet? Und was es für den Partner bedeutet wenn man sieht wie es immer mehr und mehr nur um die Krankheit geht? Ich bin kein Fachmann und weiß auch nicht wie man mit solchen Personen umgeht. Da ich nicht einbezogen wurde von ihr in ihre Therapie, konnte ich wenig richtig machen.

Hatte ich da eine Chance?

01.06.2020 07:32 • x 4 #6


CaveCanem
Zitat von Liesel:
Sonst wäre dir doch bewusst, dass Depression keine Krankheit ist, die mal eben so kuriert werden kann.


Selbstverständlich sind manche Formen von Depressionen kurierbar.

01.06.2020 09:42 • x 1 #7


L
Als Partner, der begleiten möchte, muss man sich informieren, sich belesen, bei Fachstellen beraten lassen. Das Abwimmeln/Zurückziehen des Kranken gehört ja mit zum Krankheitsbild, aber das würde man eben dort gesagt kriegen. Natürlich gibt es so eine Chance. Aber ich denke, die hat der TE nicht genutzt, bzw geglaubt, es würde reichen, materiell beizustehen? Nun, klar dass sie jetzt auch nur sein Geld will, mehr gibt es bei dem Mann für sie offenbar nicht zu holen. Tief in die Materie einsteigen, mit der seine Frau so kämpft, hättest du das gewollt/gekonnt, TE?

01.06.2020 11:04 • x 1 #8


FlyOver
So eine Krankheit ist doch ein langer Prozess. Sie ist seit mehreren Jahren krank. Und ich habe mir periodisch Hilfe in Beratugnsstellen geholt. Das tiefe Einsteigenn in der Krankheit war mir nicht mögilch, da ich nie in voller Tiefe eingebezogen wurde und auf der anderen Seite wurde mir von ihr versichert das es nicht an mir lag. Es sind die alten Dinge, bis hinunter zu ihrer Kindheit gewesen, die sie nun so krank werden ließen. Und so sind wir als Paar zusammen viele Schritte gegangen. Ihre mehrfachen Krankenhausaufenthalte, jeweils min. drei Monate lang. Ihre normale Therapie und andere Therapien. Und wir haben uns auch an dieser Krankheit aufgerieben. Die Energie und das verständnis für diese krankheit schwand bei mir. Ich habe so viel gegeben das ich selbst nun krank bin. Und wenn ich nicht aufpasse, ende ich dort wo sie nun ist. Aber ich will das nicht, ich will meine Arbeit behalten und wieder Hoffnung bekommen das es wieder aufwärts gehen kann.

01.06.2020 13:27 • x 2 #9


FlyOver
Zitat von Liesel:
Natürlich gibt es so eine Chance.


Was für eine überhebliche Aussage!?!

01.06.2020 13:33 • x 1 #10


FlyOver
Ich bin froh das ich Heute zur Abwechslung mal wütend auf meine getrennte Frau bin. Sonst bin ich ja eher am jammern, aber nun reicht es mir total. Es ist eigentlich auch kein Unterschied zu dem jetzigen Zustand und wenn sie im Krankenhaus wäre. Die zwei SMS und das Telefongespräch für 20 Minuten bringen mich auch nicht weiter. Jetzt weiß ich zumindest woran ich bin!

02.06.2020 17:17 • x 1 #11


Heffalump
Zitat von FlyOver:
Jetzt weiß ich zumindest woran ich bin!

Beim Anwalt?

02.06.2020 17:18 • #12


FlyOver
Zitat von T4U:
Beim Anwalt?


Na, ich mein eher bei mir. Der Anwalt ist nun eingeschaltet, was soll ich da noch machen? Aber für mich ist es nun wichtig die Trennung zu akzeptieren. Das fällt mir verdammt schwer da ich sie immer noch sehe und erwarte das sie gleich um die ecke kommt.

02.06.2020 17:32 • x 1 #13


Heffalump
Zitat von FlyOver:
Das fällt mir verdammt schwer

Kennen wir alle, leicht ist was anderes. Aber man schafft es.

02.06.2020 17:35 • x 1 #14


Mister-52
Zitat von FlyOver:
Wir waren 12 Jahre zusammen und sind seit 5 Jahren verheiratet. Meine Frau ist seit mehreren Jahren an einer Depression erkrankt und war schon einige Male in diversen Psycho-Kliniken. Über ihre Krankheit konnten wir leider nicht sprechen. Auch eine Paartherapie im letzten Jahr hat sie Abgelehnt (da war es für sie die Trennung schon entschieden). Vor einigen Wochen hat sie mich belogen und wollte eine Auszeit. Na und dann kam die Trennung, die Kleidung und nun sind auch ihre Möbel weg. In einem brisanten Tempo. So schnell das ich immer nur daneben stehe und emotional nicht mitkomme.
Gesprochen wird nicht mehr. ich soll mich auch nicht mit ihr treffen, da es mir nichts mehr geben wird. Sie macht auf hilflos und kleines Mädchen und erfahren werde ich nichts von ihr. Aus dem Grund habe ich mich für einen kompletten Kontaktabbruch entschieden.

Hallo Flyover,
mein aufrichtiges Mitgefühl für Dich und Deine Situation. Die ersten Tage sind wirklich die schlimmste Zeit, weil man von den Ereignissen und dem Tempo förmlich überrollt wird. Sind denn eigentlich Kinder im Spiel oder geht es nur um euch?

02.06.2020 17:57 • x 1 #15


A


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