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Ehefrau hatte 2 Jahre Affäre, ich komm nun nicht klar

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michael 2000 schrieb:
Zu deiner Frau - ich glaube Sie versteht dich auch ein bisschen wie es dir geht - Sie hat jedoch Angst. In dieser Zeit wurde es Ihr zu viel und Sie wusste nicht mehr weiter, Sie hatte keine Ahnung wohin sie gehen sollte - oder was tun. Eine offene Zukunft ohne Wegweiser - denn der Wegweiser warst ja bisher auch du... Ich will nicht sagen dass es deine Schuld ist - Sie konnte einfach nicht damit umgehen und dabei nahm Sie einiges in Kauf.

Erstmal supervielen Dank für deine Unterstützung. Wahnsinn! Danke, echt! Mit Skype hat leider nicht geklappt, hab eh keine Webcam, machen wir also auf diesem Wege weiter.
Was du an Beweggründen für meine Frau so geschrieben hast, ja, das kommt so hin. Ich glaube ihr, dass sie da auch so reingerutscht ist. Der andere hat ihr anfangs das gegeben, was ihr fehlte. Sprüche wie du bist toll - wie du das alles machst, schöne Frau, ich liebe dich usw... Und dann hat er schnell zu verstehen gegeben, dass er S. will. Das wäre - so schrieb er mir dann - die logische Konsequenz der großen Liebe. (Aua, aua, das sind so Sachen, die vergisst du nie). Schnell bedeutete dann jedes Treffen S.. Und wenn es auch nur ne halbe Stunde war. Rein rauf runter raus.
Warum macht eine Frau das mit, frage ich mich immer. Gut, er hat ihr geschrieben, ich stehe zu dir, wenns rauskommt. Und ihre Schwester wusste auch von nichts anderem und ist auch davon ausgegangen, dass das was wird. Nur das ist meine logische Erklärung, warum sie den vielen S. dann erduldet hat, zumal sie auch noch sagt, ich hätte darauf gerne verzichtet. Wenn man das dann glaubt. Keine Ahnung. Warum sollte sie das also sonst gemacht haben? Nur, weil er ihr danach sagt, du bist toll? Wohl nicht.
Ich bin auch gerne bereit, das zu verstehen und nachzuvollziehen. Das blöde ist nur, dass ich mit den Konsequenzen nicht leben kann. All das, was da so stand, an wievielen Orten sie es schon getan hätten, man könne ja ein Buch über die Orte schreiben, und sowas gibt es sicherlich kein zweites mal usw. Und er hat ihr dann SMSen geschrieben, schick mir doch mal ein versautes Foto von dir. Da hat sie ihm dann von sich ein im Vergleich hart P. - Foto geschickt.
Dann die Demütigungen... Klar, offensichtlich war ich mit meinen Depressionen derjenige, der zeitweise nur gelegen hat und sich immer verkrochen hat, sobald Besuch kam. Weil mir mein Anblick selbst peinlich war. Das war ne harte Zeit für sie.
Ich hoffe immer, dass ich mich hier nicht ins gute Licht stelle.
Ich könnte auch schreiben, was fällt ihr wohl ein, ich bin schon schwer krank und sie hintergeht mich noch und schiebt mir die Schuld zu.
Oder könnte ich absolut böse sein auf ihre Schwester, die das ganze deckte und mitgemacht hat. Sie kenne ich schließlich auch 20 Jahre. Was ist das jetzt wert gewesen. Es kamen eher noch die Vorwürfe, als man sich fragte warum ich das nicht sehe, dass sie fremdgeht, ich wüsste das bestimmt, würde aber nur darüberhinweg sehen und froh sein, wenn ich meine Ruhe habe und ein Mittagessen. Dabei war ich so in der Depression gefangen, dass ich nichts wahrgenommen habe.
Fazit: Für meine Frau war es eine hammerharte Zeit, das weiß ich jetzt (leider zu spät). Sie hat ein Ventil gebraucht, derjenige hat sie ausgenutzt (obwohl sie auch sagte, es war interessant und insgesamt eine gute Zeit mit ihm). Ich kann jedoch mit dieser Last extrem schlecht leben. Aber das versteht sie überhaupt nicht.
Immer und überall werde ich an die Sache erinnert. Ob ich will oder nicht. In der Zeitung steht etwas, was ich damit verbinde, sehe ich das Auto, das er auch fährt, bekomme ich einen Kloß im Hals, sehe ich ein Polizeiauto dito (er ist ja Polizist, Hüter von Recht und Ordnung und schön auf unsere Steuergelder während seiner Dienstzeit zum *beep"... gefahren, sorry!), mein zu Hause ist nciht mehr mein zu Hause. Es ist so als würden wir eine WG haben und der Typ ist virtuell da.
Ich bin damals mit meiner Frau an jedem Ort gefahren, an dem sie es gemacht haben, Parkbank, Wald, Toilette, Auto. Ich bin in jedem Hotel gewesen, wo sie waren. Anfangs war alles unerträglich, ich dachte nur, wenn du dir alles ansiehst, wirds bestimmt besser. Pustekuchen. Es wurde phasenweise einfach nur anders, aber nicht besser sondern erdrückender.
Ich gehe nur daran zu Grunde, wenn ich dann meine Kinder nicht mehr täglich sehe. Bzw der Moment, in dem ich sage, wir müssen uns trennen. Das wird auf kein Verständnis stossen, da wird dreckige Wäsche gewachen und in meine Richtung geschossen. Die Kinder werden mich als denjenigen sehen, der die Ehe beendet. Mich beruhigt es heute nur wenig, dass sie es später mal verstehen werden. Schließlich sind es meine Ideale gewesen, dass wir uns niemals trennen werden. Aber für den Grund habe ich nunmal nicht gesorgt. Meine Krankheit habe ich mir ganz bestimmt nicht ausgesucht. Habe dadurch meinen guten Job verloren, der wirklich gut war. Das hat sehr am Ego genargt. Das Selbstbewusstein war eh im Eimer, nun habe ich noch die Affäre aufgedeckt und es ist nichts mehr da, kein Reststolz.
Meine Frau kann doch aber auch nicht zufrieden damit sein, dass sie ab jetzt Null Zärtlichkeiten von mir bekommt. Ich mache das ja nicht absichtlich, innerlich streube ich mich. Völlig krank, aber wenn ich sie küsse, küsse ich gleichzeitig den anderen Mann. Bzw. habe im S.video gesehen, wie es mündlich zur Sache ging. Dann brauche ich nicht schreiben, was ich denke, wenn ich sie küsse. Ich will das mit aller Gewalt verhindern und wieder normal sein, aber es will nicht klappen.
Und jetzt ist es gleich 23 Uhr und ich habe Schiss vorm Einschlafen. Wirklich, jede Nacht habe ich übelste Albträume. schei., ich schreibs jetzt mal. Träume, in denen der Typ auf mich uriniert, er es mit meiner Frau treibt und mich auslacht, meine Kinder die sich für den anderen entscheiden als er sie danach fragt. Horror. Und das fühlt sich so echt erlebt an, dass ich tagelang diese Angst spüre, als wäre es tatsächlich so gewesen.
Der Verlauf bei mir macht mir Angst. Was kommt als nächstes? Ich habe seit Bekanntwerden nen flotten Otto, egal was ich mache. Medizinisch/organisch bin ich kerngesund, hab mich schon im Krkhs checken lassen und jeder sagt mir, es ist die psychische Belastung.
Deren Theorie: Ich habe durch meine Anwesenheit bei meiner Frau und dem Umfeld und dem regelmäßigen Kontakt zur Schwester meiner Frau und deren Eltern, ständig die Konfrontation mit der Sache. Und befände mich wie in einem Strudel fest drin und hätte ohne Veränderung keine Chance, wieder rauszukommen. Der Arzt meint, beobachte einfach weiterhin deinen Körper. Es wird nicht dabei bleiben, wenn du es einfach aussitzt.
Tja, aber ich tu mich mit der Trennung nun mal enorm schwer. Ich erhalte hier wohl etwas aufrecht, was es seit 7 monaten eh nicht mehr gibt. Ich hätte so gerne, das alles so ist wie es mal war. Geht nicht. Und dann sehen mich meine Kinder an und die große ahnt etwas und sagt, wir wollen immer alle zusammen bleiben und malt mir Bilder mit diesem Satz... AUA! Ich weiß echt nicht mehr weiter, kann nicht vor und nicht zurück. Habe in der gesamten Zeit nie Wut gespürt, mich nie großartig aufgeregt. Wenn Wut, dann auf mich, weil ich bzw die Krankheit den Grund geliefert hat. Und ja, ich weiß es ist Blödsinn, aber gefühlsmäßig habe ich die Schuld bzw die Affäre herbeigeführt und ich hätte Schuld, wenn die Ehe jetzt in die Brüche geht und würde das meinen Kindern antun. schei. Gefühl! Trotzdem weiß ich, es kann nicht so weiter gehen. Wenn die Träume bestehen bleiben oder - so stelle ich es mir horrormäßig vor - ich eines Tages Traum nicht mehr von Realität entscheiden kann, nein, dann mag ich nicht mehr. Dann müsste man es wohl unter ... das war für einen mit Depressionen wohl zu viel ... verbuchen. Ich danke euch!

02.02.2013 23:05 • #46


V
Hallo Michael,

erstmal....ganz klar du musst zur Ruhe kommen.....eine Auszeit, Kur, Kurzurlaub....einfach mal für DICH Zeit nehmen
den flotte otto bekommst du mit Flohsamen in den griff (Reformhaus/ Apotheke) gibts auch MIT Geschmack *g*

Zitat:
wir müssen uns trennen. Das wird auf kein Verständnis stossen, da wird dreckige Wäsche gewachen und in meine Richtung geschossen. Die Kinder werden mich als denjenigen sehen, der die Ehe beendet. Mich beruhigt es heute nur wenig, dass sie es später mal verstehen werden.

deine Kinder machen sich ihre eigene Meinung! ich schätze deine kids mal als gute persönlichkeiten ein, die vllt. hören was andere sagen, sich aber ihr eigenes Bild machen.....
und du hälst es ja in ihrer Nähe nicht aus......also mache den Schritt! so wie du Kopfkinokarussell fährst KANNST du das nicht vergessen, geschweige verzeihen!

lass alle reden.....erkläre deinen kids wie du es erklären magst, schonens aber wahr, du meinst ja die kids kennen ihn? also...mama und papa haben sich nicht mehr lieb....sicher kommt ein wenn ich mich mit meinem besten Freund streite reden wir 3 tage nicht und dann versöhnen wir uns wieder....ja....kinder können das so toll...erwachsene eben nicht,
und papa und mama seid ihr nach wie vor!

dein ganzer Körper schreit ...schreit nach Ruhe...nach Hilfe...nach ich bin am ende....höre auf deinen Körper......pass auf dich gut auf.....denk and DICH
das ist noch ncihtmal ein zustand zu Hause.....und weisst du was......es hat vllt. sollen sein...was immer dein Leben dir noch bringt.....es wird auf alle Fälle besser!
drück dich !

02.02.2013 23:33 • #47


A


Ehefrau hatte 2 Jahre Affäre, ich komm nun nicht klar

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M
Ja, Danke!

Wobei da haben wir es wieder, ich schreibe dir Ja, danke und weiss, ich habe nicht die Kraft, kurzfristig was zu ändern. In mir brodelts, der eine Teil hat sich lebenslang geschworen, eine Trennung wird es bei dir niemals geben. Der andere Teil sieht, dass es ein Zustand ist, in dem es nicht mehr weiter geht.
Beide Hälften kämpfen gegeneinander. Ein Tag überwiegt das eine, am anderen Tag das andere.
Ich kriege es noch ncihtmal hin, eine Entscheidung zu treffen.
Ich bin ganz schön enttäuscht von mir und mag mich nicht. Oh *beep*, soweit hats der Typ aus der Affäre als gebracht. Na Glückwunsch, wenn er dies mal lesen sollte.

Flohsamen gegen flotten Otto? Du glaubst nicht, was ich schon alles ausprobiert habe. Selbst die verschreibungspfl. Sachen helfen nicht. Darmspiegelung, alles schon gemacht. Ja, es stimmt, ich bekomme vom Körper viele Signale und der schlechte Schlaf, aber.... ja was aber, aber ich werde wohl morgen abend hier wieder so sitzen und vermutlich nächste Woche und nächsten Monat auch. Schrecklich diese Unentschlossenheit, ich mag mich nicht mehr. Danke für eure tolle Unterstützung.

02.02.2013 23:45 • #48


V
Michael,

du kannst hier so oft und lange sitzen wie es dir guttut!

manchmal geht es besser...dann können die theman anderer Foris auch einen runterziehen, oder du hilft einfach nur anderen....manchmal geht es schlechter, dann sind wir da für dich

es muss raus.....alle gedanken und gefühle.....WIR verstehen dich, alles kämpgen mit den gedanken und gefühlen, also fühl dich verstanden.....

und was wärst du für ein mensch, der Liebt, aber in 4 wochen wieder oben auf ist?
NEIN....wir sind menschliche wesen.....der eine braucht länger...der andere weniger lange......der nächste schafft es nach einer weile, der übernächste meint es nicht zu schaffen

aber der einzige whare fruend im moment ist für mich die zeit.....ich lasse sie mir helfen......was immer sie mir bringt....es wird ....auch wenn die zeit langsam tickt......manchmal sehr langsam und manchmal auch stehen bleibt......
mit der zeit wird es besser...( jaaaaaaaaaaaaa-dummer spruch....aber wahr !) man sieht klarer und wird wieder innerlich stark....
alte Muster.....eine Ehe...bis dass der Tod euch scheidet...wie in guern so in schlechten zeiten......es tut mir leid, wenn man so leidet ist es nichts wert an alten Mustern/Werten festzuhalten.
ja ...es tut mir sehr leid dich zu enttäuschen.....eine Hälfte deiner gedanken muss den kürzeren ziehen ....und du weißt auch welche...denn du sagtest es ja klar......du kannst sie nicht mal küssen ohne ihn zu sehen......
ich wünsche dir ganz ganz ganz viel Kraft und Mut, und das Allerbeste!

03.02.2013 00:03 • #49


J
Hey Michael,

dass dir diese Bilder und das demütigende Verhalten deiner Frau dir gegenüber nicht aus dem Kopf gehen ist völlig verständlich und normal. Meiner Meinung nach musst du die Bilder zulassen und zwar ganz bewusst und regelmäßig, um sie dahin zu stellen, wo sie hingehören: Uninteressant und damit wertlos. Versuche dann dabei dich in die beiden hineinzuversetzen:
Für den Polizisten war die Situation deiner Frau ein gefundenes Fressen. Er hat sie total ausgenutzt und komplett verarscht, kann das Lachen wahrscheinlich heute noch nicht sein lassen. Dazu ist er wahrscheinlich sadistisch veranlagt und hat sich daran aufgegeilt, deine Frau dazu bewegt zu haben, solch mieses Verhalten dir gegenüber an den Tag gelegt zu haben. Fazit Polizist: Versager, der mit kindlichen Tricks wie du bist toll, hübsch, blabla versucht aus seiner vermutlich stink langweiligen Ehe zu flüchten. Hat dafür genug Blöde gefunden, die auf diese Tricks reinfallen, und damit wären wir bei deiner Frau. Sie ist darauf eingegangen, weil ihr dieses Gehabe imponiert und sie sich gebauchpinselt gefühlt hat. Außerdem hat es sie s.uell erregt, in deinem Beisein solche Sachen zu chatten. Dieses Jeden-Moment-Auffliegen-Gefühl und Mal-was-Verbotenes-machen-Prickeln. Sie hat sich in den Versager verliebt, nur um hinterher festzustellen, dass er sie von Anfang an verarscht hat. Sie leidet also auch (und das hat sie verdient), jedoch bringt dir das rein gar nichts. Erklärt nur, warum sie so gereizt ist und letztlich noch bei dir abhängt. Fazit deine Frau: Durch deine Krankheit war sie überlastet und ist einem Macho auf den Leim gegangen. Da sie noch Fotos von ihm bei Facebook anschaut, ist sie noch immer verliebt in ihn und wünscht ihn sich zurück.
An dieser Stelle kann ich mir ein Zitat nicht verkneifen:
Der allgemeine Charakter der Deutschen ist Dummheit und Niederträchtigkeit.
Du siehst, du hast es mit zwei stinknormalen Deutschen zu tun. Das Gute an der Nachricht ist: Du bist um Längen ein besserer Mensch, weder dumm noch niederträchtig. Freu dich darüber und starte endlich in ein gutes Leben, ohne sie. Wirf sie raus, zeig ihr mal, wer das Sagen hat. Genügend Zündstoff dafür solltest du angesammelt haben. (Natürlich nicht vor Augen deiner Kinder.) Und mach ihr klar, dass SIE das Sorgerecht für die Kinder verlieren könnte, niemals du. Stelle es einfach felsenfest so hin, wirst sehen wie sie dann ins Wanken gerät ganz plötzlich.
Und die Kinder werden es hundertpro nicht dir in die Schuhe schieben, die lieben dich. Das allein zählt. Verstehen müssen sie das auch gar nicht, es reicht schon, wenn du ihnen klarmachst, dass sie daran keinen Funken Schuld tragen. Das ist natürlich das A und O, wirst du aber hinkriegen.
Ich an deiner Stelle würde mich freuen auf ein neues Leben ohne diese tonnenschweren Altlasten, das Zeug dazu hast du allemal.

Mach dir jetzt nen B. auf und pfeiff ne ganze Zeit lang auf die werte Damenwelt. Prost!

03.02.2013 01:26 • #50


F
Wo hast du das idiotische Zitat denn aufgerissen ? Selten so nen Mist gelesen.

03.02.2013 08:11 • #51


J
Dir soll es ja auch nicht helfen. Es geht doch einzig darum, dass er die Träume in den Griff bekommt und seinen Frieden schließen kann, oder habe ich da was falsch verstanden? Dann mach mal einen besseren Vorschlag, wie man solche Bilder aus dem Kopf kriegt, bin gespannt.
Das Zitat ist von Johann Gottfried Seume.

03.02.2013 09:07 • #52


F
Ne soll es nicht, wie soll so etwas ihm oder sonst jemandem irgendwie helfen ? Ist er denn kein deutscher ?

Zitate sind ne feine Sache, aber ich denke an der passenden stelle in einem passenden Kontext.

Das macht überhaupt keinen Sinn so.
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist . . .

Hilft dem te sicher ebenso gut oder ?

Der zweite Teil deines Beitrages, der hilft.!

03.02.2013 14:20 • #53


Z
Lieber Michael!

Möchte mir morgen endlich Zeit nehmen, dir zu antworten und durch deine weiteren beiträge hoffe ich, dass dir meine Zeilen dann ein bissi bei der entscheidungsfindung helfen könnten, denn aus deinem eröffnungspost sind schon so viele gedanken in mir hochgekommen aus eigenem erlebten und bis jetzt treffen sie immer noch zu.

Ich weiß heute aber schon, dass es länger werden wird und möchte mich im vorhinein dafür entschuldigen...

kurz und knapp kann ich sagen, hätte ich es vorher gewusst, wie es sich entwickelt, hätte ich auf den betrug meines mannes anders reagiert.
und eben waren bei uns auch kinder im spiel, damals 8 und 6 jahre alt.

bis bald, zuversicht

03.02.2013 19:48 • #54


M
Das wäre schön zuversicht, wenn du mir ausführlich schreiben willst.
Vielen Dank vorab schon mal. Es hilft mir immer sehr, so entscheidungsunfähig ich trotzdem im Moment noch bin.

04.02.2013 08:33 • #55


F
Hallo Zuversicht,

Bin ich auch wirklich und ehrlich gespannt auf deinen Beitrag.

04.02.2013 12:08 • #56


M
Ja, ich bin auch schon ganz gespannt.
Es ist heute genau 8 Monate her, dass ich von dieser 2,5 jährigen Affäre erfahren habe.
Ich habe mich in den Monaten sehr verändert, von an ihr klammern, bis aktiver sein (also ich war aktiver als ich eigtl konnte), eine Kur gemacht - bis dahin war es ja - was die Beziehung betrifft noch halbwegs i.O. - aber ca. 2 Monate vor der Kur also im August 12 habe ich gemerkt, dass sich da gefühlsmäßig vieles verändert hat. Das habe ich noch nicht so richtig einordnen können und habe extra viel Nähe gesucht um dem Gefühl entgegen zu wirken. Ging aber schief, es wurde schlimmer. Es fällt mir heute verdammt schwer, sie in den Arm zu nehmen. Und darüber bin ich selbst enttäuscht, wie kann ich mich jetzt nur so anstellen?
Ich meine, das hat sich bei mir i.wie krankhaft entwickelt, dass der andere Typ noch so präsent ist am Tag und besonders in den Träumen.
Ich sehe irgendwie ganz schön viele Nachteile auf mich zukommen, wenn die Trennung ansteht. Kann Unterhalt zahlen, Haus wird verkauft und ich habe die Kinder nicht mehr täglich bei mir.
Oft habe ich auch das Gefühl, es steht mir gar nicht zu sie zu verlassen, schließlich war sie ja in den Jahren der Krankheit da und hat sich nicht getrennt. Obwohl, ehrlich gesagt wäre mir das im Nachhinein lieber gewesen, als jetzt zu wissen, dass man belogen und hintergangen wurde und sich zudem noch jemand lustig gemacht hat über mich.
Damals ist meine Frau geflüchtet weil sie den Zustand von mir so schlecht ertragen konnte. Als die Affäre anfing, war ich nicht am Tiefpunkt der Krankheit. Ich habe ihr gesagt, dass ich nun deswegen nicht geheilt bin und sich die Depressionen immer wieder äußern und sie ja jetzt auch noch unzufriedener ist, weil ich ihr keine Nähe geben kann.
Also sie hat meine Krankheit noch zu ertragen und zusätzlich kann ich ihr nicht das geben, was sie braucht.
Einerseits muss ich ja jetzt befürchten, dass sie es mit dem nächst besten wieder eingeht. Das Gefühl habe ich aber noch nichtmal und sie sagt mir auch, wenn der mich damals nicht so angebaggert hätte, hätte ich das von mir aus nicht gemacht. Glaube ich ihr auch.
Nur die Folgen aus ihrer Affäre, die ich ja jetzt ziemlich gut kenne, die machen eine richtige Partnerschaft dann doch nicht mehr möglich. Es wäre höchstens ein Zusammenleben und Mutter und Vater sein für die Kinder. Mehr nicht.
Aber sie sieht das jetzt überhaupt nicht ein, dass ich die Probleme habe. Die Therapeuten wären eh alle nur Quacksalber und sie würde es so wie es jetzt ist nicht mehr lange aushalten. Dann habe ich sie gebeten, doch evtl. Hilfe aus der Familie, gerne Ihre Seite, anzunehmen. Aber sie will es nicht. Es wird ihr peinlich sein. Ich denke, sie will viel lieber, dass wenn es endgültig aus ist, mir die Schuld zuweisen und sagen, ich konnte einfach nicht mehr mit ihm zusammen sein, er hat jeden Tag wieder mit dem Thema angefangen und das konnte ich nicht mehr.
Und ich befürchte, dass das so auch indirekt zu den Kindern geht. Die können das ja noch nicht verstehen, was mir da so schwer fällt.
Ich kenne mich, ich werde jedes Mal daran zerbrechen, wenn ich meine Kinder sehe, bei mir habe und sie dann wieder abgeben muss. Ich sehe es schon kommen, dass ich diese Besuche irgendwann vermeide und bin damit dann ein schlechter Vater. Ich bin nun mal psychisch nicht belastbar, ob ich will oder nicht, das muss ich mir wohl eingestehen. Und es allen recht zu machen und bei allen möglichst gut dazustehen, das wird in diesem Fall wohl nicht möglich sein.
Ich verstehe sie, und lasse auch den Gedanken zu, dass sie da so reingerutscht ist (obwohl auch da einiges dagegen spricht), aber ich weiß nicht, warum sie jetzt für mich so gar kein Verständnis hat.
Dann wirft sie mir auch vor, immer muss ich für dich Verständnis haben und nie fragt einer mich. Aber ich habe sie in den Jahren oft gefragt, schaffst du das noch alles, wir können uns auch trennen, es wird wohl so bleiben mit mir. Aber da hat sie immer gesagt, es wäre alles ok. Naja, sie hatte ja auch den anderen in der Hinterhand. Somit hatte sie hier ihre augenscheinliche Familie mit Kindern, finanziell abgesichert und den Spass hat sie sich woanders geholt.
Ich meine, meine Krankheit war keine freie Willensentscheidung von mir - im Gegenteil, wer will sowas schon. Die Affäre und der viele S. und das, was so geschrieben wurde - das hat sie doch mit klarem Verstand gemacht und somit gewollt. Das kann ich mir nicht anders vorstellen.
Und jetzt kann sie sich so gar nicht in mich hineinversetzen, dass ich richtige Probleme bekommen habe und ihr das nicht mehr geben kann, was ich müsste. Ich werde daraus nicht schlau.
Zuversicht, ich bin mal gespannt was du schreibst. Danke vorab!

04.02.2013 15:26 • #57


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Hallo, Michael!

sorry, dass ich noch nicht geschrieben habe, aber ich habe grad aktuell probleme mit meiner tochter.
finde grad keinen freien kopf, werde ich aber ganz bald nachholen, bin jetzt einfach zu müde.

Kurz nur, ich habe meinem mann auch verziehen, ich hatte nur drei monate zeit, um darüber reden zu dürfen, obwohl die affäre damals schwanger war und dann das kind verloren hat, ich hab mir tatsächlich jeden noch so kaputten, unpassenden schuh angezogen, den er mir vor die füße stellte und hab an mir gearbeitet, die kinder noch mehr betreut, weil er so genervt war, noch sparsamer gelebt und noch mehr nebenjobs angenommen.

das hat mich auf die dauer dermaßen ausgelaugt und ich wollte nicht aufgeben für die kinder und weil ich die hoffnung nicht aufgab, den mann wieder zu bekommen, den ich geheiratet habe.

das hat weitere sechs wertvolle jahre gekostet, die kinder sind in die pubertät gekommen (die, wie ich finde, schlimmste zeit für eine trennung) und er hat sich darauf verlassen, dass ich entweder nicht draufkomme oder aber wieder aushalte.

ich hätte sogar wieder ausgehalten, wenn er nicht so provokant streitsuchend gewesen wäre, die zwei jahre vorher auch schon wieder in denen er mit seiner sekretärin zusammenkam), sodass er wohl hoffte, ich würde den schlussstrich ziehen, damit er aus dem schneider war.

beim ersten mal durfte ich nach drei monaten kein wort mehr darüber verlieren, obwohl seine damalige affäre schwanger war, aber das baby verlor, beim zweiten mal hatte er bei seiner freundin schon lange einzug gehalten, während ich ihn immer noch auf montage glaubte, obwohl er sich schon längst für den innendienst beworben hatte und gar nicht mehr so oft auf montage aushelfen musste.

beide freundinnen wussten über seine familie bescheid, bekamen urlaubs- und alltagsfotos von uns dreien gezeigt, es wurde auch über mich geplaudert, mit der zweiten machte er regelmässig telefonspäßchen, sodass die kids schon genervt waren von den lustigen anrufen usw.

und jedes mal war er ziemlich streitsuchend, auch den kindern gegenüber, vor allem beim zweiten mal (von dem ich weiß).

ich bin, so hab ich nach der trennung vor drei jahren erfahren, vorher schon in eine depression gerutscht, weil ich dermaßen überfordert war mit dem gefallenwollen, dass ich eigentlich jede laune von ihm ertragen habe, trotzdem noch zu ihm gestanden bin, weil ich nie mehr nur irgendeinen grund geben wollte, sich von mir trennen zu müssen.
dabei ist er allerdings immer dreister geworden, das hat sogar seine schwester bemerkt und die wohnt ebenfalls weit weg.

ich glaub, ich müsste einzelheiten berichten, denn so grob kann man sich das nicht vorstellen.
auch wollte ich damals vor 9 jahren eine auszeit, um mir für mich klar zu werden, was ich eigentlich möchte bzw. damit er merken könnte, was er an mir bzw. uns hat und dann wirklich mit vollem herzen da ist.
es war nämlich so, dass durch die schwangerschaft damals von seiner freundin der kontakt von ihm zu ihr jäh abgebrochen wurde und als sie das baby verlor, war ich wirklich und ehrlich als mutter richtig betroffen, er war kalt wie eis und sogar noch böse auf mich, dass ich mich nicht auch freuen konnte.

ich glaube, ich hab all die jahre die ganzen wesenszüge, die ich vor zu zu gesicht bekam, verdrängt, denn sonst hätte ich eine entscheidung treffen müssen, die ich nie im leben je so wollte (alleine vielleicht, aber mit kindern...).

im nachhinein weiß ich, dass mich das meine gesundheit gekostet hat.
ich hatte migräneanfälle, bekam abszesse am ganzen körper, hatte nackenschmerzen, hatte oft nervenentzündungen in armen und beinen und fühlte mich noch mehr motiviert, trotz allem noch besser zu funktionieren.
der grund dieses absatzes ist, dass ich nach der trennung, weder kopf- noch nackenschmerzen hatte und seit knapp zwei jahren kein abszess mehr aufkam.
das einzige, das blieb, sind die ständigen gliederschmerzen.

die bettzeiten, die dann jeweils nach bekanntwerden noch mehr wurden, verebbten nach ca. einem halben jahr wieder, weil er oft vorher streit suchte oder müde war oder ziemlich ungepflegt.
nach streit, vor allem auch mit den kindern, wurde erwartet, dass ich das wohl trennen könne, aber ich hatte da immer ein bild vor mir, dass ich mich wirklich ekelte.
ganz im gegenteil sogar, manchmal wollte ich ihm zu viel nähe, wollte auch mal schmusen oder so, aber das warf er mir als klammern vor.
vielleicht war es das unbewusst auch.
ich zog mich dann auf seine bitte hin wieder zurück, bis er weniger stress hätte im job, um mir dann wieder anhören zu müssen, dass er mit mir zu wenig ventil hätte und er darum so launisch wäre.

heute denke ich, ich hätte geld streuend *beep* im dreieck springen können, es wäre nie richtig gewesen.

ganz abgesehen vom kopfkino, das durch den betrug schon entsteht.
und ich hatte noch nicht mal mails gelesen.

sodala, jetzt ist es doch sooo lang und ich merke auch, sooo wirr geworden.

ah, und vielleicht noch viel wichtiger für dich, warum ich dir auch schreiben wollte, mein jetziger partner ist vor 12 jahren an depression erkrankt, nachdem er eine lebensbedrohliche infektion mit schwerer medikamententherapie überlebte.

seine damalige frau erinnert mich laut den erzählungen von ihm und seiner familie stark an deine und seine therapeutin riet ihm damals, sich von ihr zu trennen, um gesund werden zu können.
er hat das nicht gemacht, stattdessen hat sie ihn verlassen und vorher noch demontiert mit schlimmen aussagen.
seine kinder wollten sogar bei ihm bleiben, sie ist aber mit ihnen ausgezogen, als er arbeiten war.

die große (heute 19) ist aber nach einem monat wieder zu ihm zurück gezogen, die kleine (heute 14) blieb bei der mutter, war aber täglich von nachmittags bis abends bei ihm.
das fängt aber erst jetzt an, weniger zu werden, weil die kleine jetzt andere interessen bekommt, ihr freunde und freizeit grad wichtiger sind.
trotzdem ist sie ziemlich regelmäßig wenigstens 5-6 mal im monat bei ihm oder seiner mutter (oma).

das allerdings würde auch passieren, wenn man eine intakte familie hätte, ich seh's rundum, sie werden einfach natürlicherweise flügge und wollen einen dann nimmer so brauchen.
meine kinder leben bei mir, aber dass sie ab einem gewissen alter freizeit mit mir verbringen wollen, das ist schon sehr selten.
war bei mir als teenie nicht anders.

mei, es gäbe noch so viel zu schreiben, aber ich bin so müde und es wird immer noch konfuser.
ich sag dann mal gute nacht (das wünsch ich dir).

ah, da fällt mir ein, ich konnte nach dem zweiten auffliegen auch nicht schlafen und war am tag groggy, ich ließ mir was verschreiben und ich muss sagen, das hat mich tatsächlich durchschlafen lassen.
und je kräftiger und ausgeruhter ich wurde umso besser konnte ich das unsägliche kopfkino in schach halten, geordneter denken und stark für die kinder und mich werden.

beim ersten mal hab ich nichtmal mit jemanden darüber geredet so geschämt hab ich mich und wollte ihn nicht in verlegenheit bringen, um ihm ja alles so einfach wie möglich zu halten.
das war ein sehr großer fehler, denn erstens hatte er mich mit seinen ständigen vorwürfen voll in der hand, niemand war dadurch da zum reflektieren.

beim zweiten mal hab ich die telefonseelsorge angerufen, familie und freunde belagert und zugequatscht, eine familienstelle mit gratisberatung aufgesucht und mir einen therapieplatz besorgt.
außerdem hatte ich neben dem bett einen block, in den ich jedes stichwort aufschrieb, wenn ich aufschreckte.
damit wusste ich, daran brauch ich mich jetzt nicht aufzureiben, weil ich es eh aufgeschrieben habe und so wurde das aufgestaute immer loser.
das war aber ein langer prozess, muss ich auch dazusagen, aber nach dem aufschreiben und rauserzählen wurde mir besser.

und je mehr ich mich selbst erzählen hörte oder las, umso mehr wurde mir bewusst, was da in der zeit eigentlich passierte.
wie sehr schon so lange für mich nix mehr stimmte, wie sehr ich mich verleugnete.

meinem freund geht es übrigens seit der trennung immer besser, seit ca. 1,5 jahren braucht er keine medikamente mehr und für geballte themen (er muss auch die wohnung verkaufen und hat vor vier monaten seinen job verloren), nutzt er noch 1-2x im monat seine langjährige therapeutin.

und, was mir als partnerin auffällt, ich habe noch nie einen so einfühlsamen, verständnisvollen, herzlichen, hilfsbereiten und sensiblen mann kennengelernt. weder im berufsleben noch im freundes- und bekanntenkreis.

aber jetzt wirklich, liebe grüße, zuversicht

p.s. meine großschreibtasten spinnen

05.02.2013 23:08 • #58


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guten Morgen, Michael!

Hab eben nochmal meinen beitrag von gestern durchgelesen, der ist so durcheinander. Ich merke, wie alles raussprudeln möchte und das so lange Zeit danach.

eines noch: Ich hab mich auch als 2. wahl gefühlt, weil die erste freundin 400 km weit weg wohnte.
ich hatte immer im hinterstübchen, dass, wenn es für ihn leichter gewesen wäre, diese affäre zu leben, er wahrscheinlich schon weg wäre.

eben wollte ich auch eine auszeit, eine räumliche trennung, damit ich mir selbst klar werden kann, was ich will und er sich klar werden kann, was er will. er hat so vehement versucht, an mir rumzuschrauben, wollte auf biegen und brechen selbstständig werden, hat sich für das alte haus geschämt bei anderen leuten, gab immer wieder unterschwellige kommentare ab, was wer besser hätte.
und ich erhoffte mir durch die räumliche trennung, dass, wenn er sich dann für mich bzw. uns entscheidet, er das mit voller überzeugung, aus vollem herzen macht.

leider hat er sich geweigert, vorübergehend in das we-haus seiner mutter zu gehen (eh nur 3 orte weiter und er war ohnehin nicht viel da), stattdessen meinte er, ich solle mit den kindern gehen, wenn ich schon meine, eine räumliche trennung zu brauchen.
alle drei wurden in dieser zeit auch nacheinander krank, ein magen-darm-infekt und es lief weiter wie bisher, denn mich hatte es nur gestreift und ich wollte so wie du die starke spielen.
das war sicher ein großer fehler, nicht darauf zu bestehen bzw. tatsächlich selbst eine auszeit zu nehmen, aber ich sah mich damals nicht darüber aus, zu dritt wo unterzukommen bzw. stand der wechsel vom kiga in die schule an.

beim zweiten mal vor drei jahren, nachdem ich wieder mal nicht schlafen konnte (hatte da auch noch nichts verschreiben lassen) und durchs haus geisterte, war er selbst auch unten im wohnzimmer.
ich sprach ihn darauf an, warum er mich so hintergangen hätte und nicht vor dem betrug offen mit mir redete, ist er nur wütend geworden, hat ein paar t-shirts genommen, seine hosen waren schon gar nicht mehr hier, und ist noch in der nacht mit den worten: du kannst einfach nicht ruhe geben, jetzt kannst du den kindern erklären, warum ich gehe, gegangen.
hätte ich meinen mund gehalten, wäre er noch dageblieben (was natürlich humbug ist - danach hab ich erst bemerkt, wieviel von seinen sachen schon fehlte).
dabei sind da erst knapp zwei monate vergangen, dass er mir eröffnete, dass er seine freiheit braucht und die enge der familie nicht mehr ertragen kann und erst zwei wochen, dass ich erfahren habe, dass es doch schon jemand anderen gibt.

und bei meinem freund war es so, dass sie, während er arbeiten war, so viele kleinigkeiten schon in die neue gemeindewohnung packte und an diesem samstag dann das kinderzimmer noch siedelte.
er war damals auch schon wieder am besserwerden, hatte aus der tagesklinik und dem projekt dort raus arbeit gefunden, seine frau hatte die ganze zeit schon seit beginn der erkrankung unterstützung für sich und die kinder in form einer familienhelferin, die wochentags jeden nachmittag für drei stunden kam.

alles schien für ihn, dass es wieder aufwärts geht, nie wollte sie für sich selbst hilfe in anspruch nehmen, weil sie ja nicht die depperte wäre.
er hat erst im nachhinein gemerkt, wie abwertend das ganze für ihn war, weil er sich selbst schon wunderte, dass es einfach nicht so schnell besser wurde und er in kurzen abständen heftige schübe bekam.

ah, und was ich noch schreiben wollte: ich hab mich gesundheitlich auf sämtliche geschlechtskrankheiten durchchecken lassen, weil ich so angst hatte damals und dann wieder.
damals war er ja offensichtlich ohne Kond. intim und als ich bat, dass er sich bitte auch untersuchen lässt, bekam ich zur antwort, dass, wenn ich nichts hätte, er ja auch nichts hat.
die wartezeit bis zum endgültigen ergebnis war die hölle für mich, aber ich stieß auf völliges unverständnis.

so im nachhinein weiß ich, wie ich bewusst gedemütigt wurde und wie ich mich selbst erniedrigt habe.
weißt du, ich hab mir auch so viele vorwürfe gemacht, dass ich dies und jenes tun oder lassen hätte sollen, energischer auf seine launen reagieren hätte sollen usw. . bei mir kam leider auch hinzu beim ersten mal, dass ich mir immer winter sehr kompliziert das waden- und schienbein brach und ich auf hilfe angewiesen war, die eh nur in form von meiner mutter und meinen freundinnen kam. ich war da drei monate außer gefecht und selbst das hab ich mir im nachhinein vorgeworfen beim zweiten mal.

es war dann so, dass ich die putzjobs lassen musste, weil es wirklich eine blöde geschichte war mit meinem bein, ich aber einen tollen angemeldeten job für vormittags angeboten bekam, bei dem ich die ferien auch frei hatte. optimal eigentlich, hab es auch angenommen, obwohl er zu mir sagte, dass ich mich selbst darüber aussehen müsste, er würde mir am we nicht helfen, weil er eben so viel arbeiten ist.
ich hab das geduldet, obwohl ich heute weiß, dass er ja nur so viel weg war, gearbeitet hat er wie jeder andere auch von den stunden her, nur konnte er mit seiner freizeit nicht umgehen und hat sich selbst so gesehen.
er wollte mich auch nicht unterstützen mit den kids, als ich eine fortbildung in der neuen sozialen richtung machen wollte, da hätte er am samstag da sein müssen bzw. er halt das mit den kids regeln müssen.
ich hab's natürlich immer wieder rausgeschoben, weil ich meiner mutter nicht zumuten wollte (mein vater war Alk.), außer freitag nachmittag die kids auch noch samstags zu haben.

bei unserem ende, als ich meinte, er hätte mir, wenn er ja wusste, dass er gehen will, wenigstens noch bei der ausbildung helfen können, damit wir dann nicht so dastehen mit wenig geld, sagte er, ich wäre selbst schuld, ich hätte es halt einfach tun sollen und als ich fragte, wie ich das alles schaukeln hätte sollen mit vormittagsjob (ca. 400 euro), freitag und samstag colleg und lernen und haushalt und kids ab mittag, sagte er, ich würde ja so viele leute kennen, ich hätt halt die fragen sollen.

bei meinem freund war's ähnlich, jeder schritt in ein weiterkommen wurde ziemlich erschwert, über fortschritte durfte er sich kaum freuen, weil seine frau sich dann in ihrer freiheit eingeschränkt sah.
ihr war es nicht unrecht, dass er viel zuhause war, dort nach möglichkeit mithalf bzw. die kinder hütete, damit sie ihre wohlverdiente freizeit nehmen konnte (nichtmal ironisch gemeint).

sein erster job war eine hausmeistertätigkeit von zeitig in der früh bis vormittags und er ist ein sehr häuslicher typ, hat anfallende haushaltsarbeiten dazu übernommen, obwohl er was anderes vor der erkrankung ausübte und sie hat sich dafür geschämt.
sie war auch unzufrieden, dass es, wenn urlaub möglich, den nur noch mit der bahn gab (er musste das auto verkaufen damals wegen des geldes) und als er ihr vorschlug, dass sie auch stundenweise arbeiten gehen könne, die kinderbetreuung wäre ja durch ihn gesichert, meinte sie, dass sie das sicher nicht tun würde, weil sonst die begünstigungen durch seine krankheit wegfallen würden und sie außerdem nicht in den 70ern wären.

ganz oft hat er sie gebeten, mit zur therapeutin zu kommen, damit sie sich gemeinsam über die nun ständig ändernden umstände auszutauschen und neue wege zu finden, er wäre den weg seiner gesundung und die damit verbundenen fortschritte und rückfälle gerne mit ihr gegangen, aber sie wollte das nicht, weil er ja der kranke wäre und nicht sie.

das vertrackte dabei ist aber, dass, egal welches ereignis (ob krankheit oder sonst ein einschneidendes erlebnis) und die veränderungen dabei, immer beide partner betrifft.
durch ignorieren zieht man das nur unnötig in die länge oder maximiert sogar.

ich hoffe auch, dass du dir verinnerlichst, dass diese krankheit wirklich nicht selbst gewählt ist, genau so wenig, wie andere schlimme krankheiten oder unfälle, die meist sogar noch eine depression nach sich ziehen.

vielleicht schaffst du es, deine frau von dieser unterschwelligen schuldzuweisung abzubringen und eure tatsächliche ehe anzuschauen, vielleicht auch schon die vor der depression?

sodala, ich muss jetzt los, die zeit verrinnt so erschreckend schnell.

baba, zuversicht

06.02.2013 09:19 • #59


M
man, das ist ja wirklich eine harte Geschichte, die dir da passiert ist. Und wievie Zeit dabei verstrichen ist. Im Nachhinein hättest du bestimmt auch einiges anders gemacht. Sobald Kinder im Spiel sind sieht die Sache ja auch wieder ganz anders aus und man hat eine große Mitverantwortung.

Bei mir spüren wohl einige, dass es auseinanderbrechen könnte. Nun hat sich aktuell meine eigene Familie zu Wort gemeldet. Und will mich mit aller Macht davon abhalten, über eine Trennung nachzudenken.
Meine Frau hätte schließlich in den Jahren, in denen es mir schlecht ging, zu mir gehalten und hätte alles ertragen. Ich müsse an die Kinder denken, die eh schon Auffälligkeiten im Verhalten zeigen, die kleine wird dieses Jahr eingeschult. Ich müsse an die Finanzen denken und daran, dass ich unser Haus usw verliere. Auch würde ich danach alleine da stehen.

Naja, ehrlich gesagt, wenn ich mir das dann so anhöre, mache ich einen Rückzieher, meine Depression bekommt wieder ordentlich Futter, weil alles schei.. Anderereits ist es mein Leben und ich muss entscheiden. Kann das aber irgendwie nciht, ich entscheide für meine Kinder mit. Und die wünschen sich eine intakte Familie. Die es aber in der Form nciht mehr gibt. Vielleicht bin ich auch einfach zu egoistisch und müsste mich besinnen. Deren Rat ist, ich solle nicht mehr so oft darüber nachdenken und das zum Thema machen. Anderen würde das auch passieren.
Familiäre Unterstützung ist mir sehr wichtig. Die ist nun so gar nicht da. Zumindest Verständnis hätte ich gebraucht. Ist aber nicht so. Höchstwahrscheinlich bin am Ende tatsächlich ich der jenige, der kleinkariert ist und darüber hinweg sehen sollte.
Es ist und bleibt trotzdem eine Tourtour. In meinem Leben fühle ich mich so, als wenn du früher mal einen kratzigen Wollpullover angehabt hast, es ist unangenehm. Meiner Frau werde ich nicht mehr das geben können, was man einer Frau geben müsste. Bei meinen Kindern bin ich blockierter denn je, mit ihnen was zu unternehmen. Das quält mich ziemlich. Dabei war ich kurz vor Bekanntwerden der Affäre soweit, dass ich jobmässig wieder Fuss gefasst hätte. Jetzt ist wieder alles aussichtslos. Ganz blöde Gedanken entstehen. Naja.
Ich wünschte, meine Frau findet einen guten Mann, den die Kinder mögen und sie wird glücklich. Ich könnte dann so oft meinen Kinder sehen wie ich will und... ja, das wars dann irgendwie.
Aber eine Trennung, aus meiner Richtung angeschoben, trifft auf kein Verständnis. Und das bräuchte ich. Da gibts jetzt zuviele Hürden.
Ich denke, keiner kann das nachvollziehen wie man sich fühlt, wenn man betrogen wurde. Gut, mag daran liegen dass ich so ein Fass aufmache, weil ich psychisch instabil bin.
Mein Körper rebelliert, hab jetzt wieder was neues dazu. Meine beiden Ärzte verschreiben mir nichts mehr. Sie wissen, dass das psychischer Natur ist und körperl. / organisch alles ok ist. Sie haben mir den Spiegel vorgehalten und klipp und klar gesagt, dass ich mich nur noch quäle in meinem alten Leben.
Aber jetzt gibts noch zudem eine neue Hürde, eine große. Nämlich dass meine Familie es nicht mitträgt. Und die Bindung ist enorm groß dazu.
Ich hatte eine Reha vor. Was dort passiert ist mir jetzt schon klar: Wenn ich da bin, wirds mir besser gehen. Komme ich wieder... Flucht bringt nichts. Ich sitze es wohl weiter aus, weil ich mich zu sehr von anderen abhängig mache. ich weiß es und ändere nichts. Armselig.
Meine Ärztin meinte, bleiben sie ruhig da und ändern nichts. Und achten sie mal auf Ihren Körper, der wird sich schon mit neuen Beschwerden melden. Und sie sollte recht behalten.
Aber du bist ja auch sehr durch dick und dünn gegangen, Zuversicht. Alle Achtung.
Vielleicht braucht alles seine Zeit. Zeit um zu erkennen, dass der Stress sich legt und vielleicht kann ich anders zurecht komme mit meiner Frau im gewohnten Umfeld. Oder Zeit um zu erkennen, dass es tatsächlich nicht mehr geht, weil man körperlich / psychisch am Ende ist. Danke!

06.02.2013 11:28 • #60


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