855

Ehefrau hat neue Liebe gefunden und trennt sich

R
Alles Mist, oder?

Man hat doch in dieser Situation fast die ganze Zeit schei..
Und das für Wochen oder Monate.
Und man kann nichts dagegen tun.
Sie sind einfach da.

Und jetzt kommt das Gute.
Du lernst trotz dieser Gefühle auch Spaß zu haben, cool zu sein, dich zu konzentrieren, zu arbeiten und so weiter.

Glaub mir, das hat langfristig Supereffekte.

Trotz heftiger Gefühle einwandfrei zu funktionieren.

25.03.2017 21:02 • x 1 #121


B
Hallo Horst,

dann drück ich mal die Daumen, dass der Vermieter den Vertrag ganz schnell schickt. Vielleicht kannst Du ja schon früher einziehen.

Und wenn nicht, sei so wenig wie möglich zu Hause, wenn Deine Ex da ist.

Diese permanente sie sieht mich an und behandelt mich wie ein Katzenklo-Tour ist leider ein völlig normaler Ausdruck des sich Entliebens bzw. Festzurrens der Trennung seitens Frauen. Ich hab das auch - kann ich gar nicht verhindern. Und es ist für beide besser, wenn die Trennung schon vollzogen ist, wenn es passiert.

Wenn ich noch emotional an einen Mann gebunden bin (er mir also nicht völlig egal ist), aber der Entschluss steht, dass es das mit uns war, dann hebt sich der gutmütig interpretierende Er ist mein Mann-Schleier und kehrt sich ins genaue Gegenteil um: Ich sehe dem Mann beim Schneiden einer Tomate zu und mir fällt erstmals auf, wie dämlich er sich dabei anstellt, obwohl er sie schneidet wie all die Jahre zuvor. Außerdem atmet der Kerl plötzlich so blöd. Und dann steht der entspannt in der Tür und ich denk nur noch, was das denn für eine unmögliche Körperhaltung ist und wie ich den Mann all die Jahre so stehen gesehen habe, ohne dass mir das auffiel.

Es fühlt sich für Dich schrecklich an. Ich fand das als Täterin auch immer grausam, wenn sich diese anti-rosarote Brille in mir breit machte und ich den Typen keine Sekunde länger ertragen konnte, ohne innerliche Aggression und Abneigung zu verspüren. Das war nichts, was ich bewusst steuern konnte. Mein eigenes Gehirn hat mir den Mann in gleicher Weise und Intensität madig gemacht, wie es in der Verliebtheit jeden seiner Pupse als Rosenduft registriert hat.

Das beste ist wirklich, wenn man während dieser Phase keinerlei Berührung mehr zu dem biochemisch in Ungnade Gefallenen mehr hat, dann kann einem sowas nicht auffallen und man behält in so in Erinnerung, wie man ihn all die Jahre zuvor sah. Wenn das anti-rosarote Gewitter vorübergezogen ist und die emotionale Abnabelung vollzogen ist, ist auch der Katzenkloblick weg und das Gehirn spielt einem beim Anblick des Menschen keine Anti-Bilder mehr ein.

Nur bei einem Ex, mit dem ich wirtschaftlich erzwungen noch mehrere Wochen unter einem Dach leben musste, nachdem alles gesagt war, haben sich diese Anti-Bilder so in mir eingebrannt, dass ich, wann immer ich ein Bild von ihm in der Presse sehe (lokaler Promi), nicht übersehen kann, dass er schlimme X-Beine und einen merkwürdigen Hals hat. Die hatte er sehr vermutlich schon während unserer Beziehung. Und die sind vermutlich gar nicht soo auffällig, wie sie mir immer noch ins Auge stechen. Und emotionale Bindung besteht seit über 15 Jahren nicht mehr. Aber dadurch, dass wir während der Entliebung ständig aufeinander hockten, haben sich Bilder eingebrannt, die gar nicht entstanden wären, wenn ich beim ersten unbegründbaren Ekelanfall sofort in eine Pension gezogen wäre.

Es hat also nichts mit Dir zu tun. Und Du kannst auch, außer ihr in der nächsten Zeit erstmal nicht unter die Augen zu treten, nichts tun, um es zu verhindern. Sobald sie die emotionale Bindung gekappt hat, wird sie Dich wieder wie einen normalen Menschen sehen und hoffentlich auch behandeln.

Es tut mir wirklich leid für Dich, dass Du das miterleben musst und auch sensibel genug bist, das zu erkennen. Das fühlt sich bestimmt so richtig mies an.
Aber es hat wirklich nichts, aber auch gar nichts mit Dir als Mann oder Mensch oder mit eurer vergangenen Beziehung zu tun. Lass Dir davon bitte nicht das Selbstwertgefühl vermacken.
Ganz im Gegenteil: Mit der Intensität, mit der sie Dich geliebt hat, macht ihr Gehirn ihr jetzt Dich madig. Je fieser sie Dich ansieht und je kälter sie Dich behandelt, desto heftiger muss ihr Gehirn arbeiten und Ekelbilder schicken, um sich von Dir abzunabeln. Den Abnabelungprozess zu diesem Zeitpunkt stoppen kannst Du aber nicht. Und sie auch nicht. Egal, was Du tust, es wäre falsch.

Entzieh Dich. Sei nicht ihre Projektionsfläche für alles, was sie sowieso schon immer an Dir blöd fand oder hätte blöd finden müssen.
Du warst jahrelang ihre Liebe. Und willst als solche auch in Erinnerung bleiben.
Mach Dich rar.

25.03.2017 22:03 • x 10 #122


A


Ehefrau hat neue Liebe gefunden und trennt sich

x 3


V
@Bekannte
Danke für den Einblick in die weibliche Gedankenwelt. Genauso kommt es bei mir an. Das Augenrollen bei diversen Alltagssituationen... Sprüche, wie das hätte ich all die Jahre schon wissen müssen Und in mir der Impuls, es ihr ja auch recht zu machen...Ich werde versuchen, mich rar zu machen. Wird nicht ganz einfach mit den beiden Kindern über 5 Wochen.
Was es mir so schwer macht, ist diese Kombination aus aggressiver Abgrenzung und der Rede vom offenen Ende, da kommt eben sofort ein Hoffnungsimpuls, der schwer einzuhegen ist.
Selbstwertgefühl ist ein gutes Stichwort. Das wird schon sehr herausgefordert. Sie hat es erst heute ihren Eltern erzählt. Die Reaktion ihres Vaters: Er ha sich schon gefragt, wie lange sie sich das noch antun will... Irgendwie wußten alle mehr bzw. haben alle mehr gesehen als ich. Ich muss wirklich blind gewesen sein in den letzten Monaten
Naja, ich halte mich derzeit an das Motto von Oli Kahn: Weiter, immer weiter!

25.03.2017 22:21 • x 1 #123


P
Zitat von Kaetzchen:
[...]
Ein großes Problem erlebe ich immer wieder - Frau redet und nörgelt dauernd, Mann hört nicht zu bzw. ändert nichts, Frau hört irgendwann auf, zu reden, Mann ist erleichtert und denkt: na Gottseidank, alles wird wieder gut.
Aber wenn Frau aufhört, über die Beziehung zu reden (und zu nörgeln dann bedeutet das bloß, dass sie innerlich bereits abgeschlossen (resigniert) hat. Das Schweigen nach dem Nörgeln ist also ein absolutes Alarmzeichen. Das leider die meisten Männer nicht verstehen.


Ja, so war das bei mir wohl auch... ist jetzt ein paar Wochen her, dass meine Frau mir gesagt hat, dass sie mich nach fünf Jahren verlassen bin… In der Tat dachte ich in der letzten Zeit, uns geht's besser…

Warum ist das so? Warum sagen Frauen nicht klar, was Sache ist? Impliziert das nicht wieder, dass der Mann der starke ist, der die Führung hat? In einer gleichberechtigten Beziehung würde ich mir das eigentlich anders vorstellen…

25.03.2017 22:58 • #124


V
Zitat von paul_f:
Zitat von Kaetzchen:
[...]
Ein großes Problem erlebe ich immer wieder - Frau redet und nörgelt dauernd, Mann hört nicht zu bzw. ändert nichts, Frau hört irgendwann auf, zu reden, Mann ist erleichtert und denkt: na Gottseidank, alles wird wieder gut.
Aber wenn Frau aufhört, über die Beziehung zu reden (und zu nörgeln dann bedeutet das bloß, dass sie innerlich bereits abgeschlossen (resigniert) hat. Das Schweigen nach dem Nörgeln ist also ein absolutes Alarmzeichen. Das leider die meisten Männer nicht verstehen.


Ja, so war das bei mir wohl auch... ist jetzt ein paar Wochen her, dass meine Frau mir gesagt hat, dass sie mich nach fünf Jahren verlassen bin… In der Tat dachte ich in der letzten Zeit, uns geht's besser…

Warum ist das so? Warum sagen Frauen nicht klar, was Sache ist? Impliziert das nicht wieder, dass der Mann der starke ist, der die Führung hat? In einer gleichberechtigten Beziehung würde ich mir das eigentlich anders vorstellen…


Also ich muss ehrlicherweise im Nachhinein sagen, dass man Frau schon ziemlich klar gesagt hat, was Sache ist. Ich habe die Dimension ihrer Aussagen schlicht unterschätzt und die Situation für lösbar gehalten.

25.03.2017 23:01 • x 1 #125


B
Der Olli Kahn Ansatz ist für jetzt gerade gut, blend das so gut aus, wie Du kannst. Denn das ist doch alles in diesem Zwischenstadium völlig überdreht und in zwei Monaten schon nicht mehr wahr.

Und dass ihre Familie Dich jetzt schon immer oder eine ganze Weile blöd fand, spricht für deren Familienzusammenhalt, hat aber mit dem, was zwischen Dir und Deiner Frau wirklich ablief, nichts zu tun. Zieh Dir da bloß keinen Schuh an und rechtfertige Dich nicht. Denn Deine eigenen Anteile, Fehler, Versäumnisse, wirst Du selbst in ein paar Monaten überhaupt erst klar sehen. Und dann ist es wurst, was andere denken oder meinen. Du wirst dann wissen, wann was schief gelaufen ist und daraus Deine eigenen Schlüssel ziehen. Bis dahin würde ich lediglich denken (und falls jemand fragt oder gar anklagt, auch sagen): Ich weiß selbst noch nicht genau, wann die Beziehung den falschen Abzweig genommen hat und wer das hätte verhindern müssen. Ich weiß derzeit nur, dass es mich traurig macht, dass es so gekommen ist. Und dass zu einer glücklichen Ehe immer zwei gehören.

Mit dem offenen Ende kann sie im Grunde nur zwei Dinge meinen.
A) Entweder tust Du ihr so leid, dass sie denkt, sie würde Dich mit so einem keiner weiß, was die Zukunft bringt-Satz schonen, dem Ganzen die Tragik der Endgültigkeit nehmen.
Das ist in den allermeisten Fällen kein bewusstes Hoffnung-schüren oder gar Spielen, sondern etwas Vergleichbares mit dem männlichen Du verdienst etwas Besseres wenn der ehrliche Satz lauten müsste Ich will Dich nie mehr wiedersehen, aber der Mann die Frau nett und schonend behandeln will.

B) Oder es ist ein Hinweis auf ihre akute Entliebungsphase. Dann weiß sie aus Erfahrung, dass ihre derzeitige Abneigung gegen Dich eben keine Wahrheit, sondern eine Phase ist. Und mit offenem Ende ist gemeint Jetzt lass mich doch erstmal die Entliebung vollziehen. Ich weiß doch noch gar nicht, wie ich über Dich denke und fühle, wenn wir richtig getrennt sind. Das muss sich erst noch zeigen.

Zu den 5 Wochen bis zum Auszug:
Auch wenn es der schmerzlichste Gedanke überhaupt ist, durchleb ihn am besten kontrolliert in von Dir ausgesuchten Stunden schon mal als Abhärtung im voraus, bevor es soweit ist. Und bereite proaktiv vor, wie Du in der Zeit, in der Deine Kinder nicht bei Dir sind, Du bei ihnen und sie bei Dir sein können.

Wie häufig werdet ihr telefonieren?
Behältst Du ein Kuscheltier von jedem Kind bei Dir? Ich nehme mal an, es gibt einen Hauptteddy, den das Kind immer bei sich hat, egal, wo es ist, und ein paar andere, die das Kinderbett bevölkern und von denen Du Dir zusammen mit dem Kind einen aussuchst, der dann immer bei Papa ist bleibt.

Klebst Du ein Foto von Dir an eine Stelle, an dem es die Kinder jeden Tag sehen? Bei Hochbetten oder Betthäupten mit Rausfallschutz ist die der Raummitte nähere Innenseite des Rausfallschutzes eine tolle Stelle. Sie sehen es vor dem Einschlafen und beim Aufwachen und wann immer sie wollen, ohne dass es die Ex nerven könnte. Und es hat etwas beschützendes.

Bei älteren Kindern gehen auch Fern-Rituale, z.B dass Du ihnen pünktlich 5 min vor der Schlafengehenszeit den Sandmann schon mal auf den Weg zu ihnen rüber schickst. Oder dass ihr gemeinsam (jeder an seinem Fenster) euch vor dem Schlafengehen Gute Nacht sagt.

Es tut mörderisch weh am Anfang, sich darüber Gedanken zu machen und das mit dem Kind zu besprechen und einzurichten. Aber es tröstet ungemein, dass man nie ganz aus der Welt ist - es tröstet die Kinder UND Dich. Es nimmt Dir das Gefühl, in den Alleinzeiten nicht für sie da sein zu können und gibt ihnen das Gefühl der ständigen Verbundenheit trotz Distanz.

Mach es halt möglichst so, dass es wirklich zwischen Dir und den Kids ablaufen kann, ohne der Kindsmutter zu sehr ins Auge zu fallen oder ihr das Gefühl zu geben, Du wolltest Dich in ihren Raum und ihre Zeit mit den Kindern reindrängen. (Deshalb Bettinnenseite und nicht lifesize-Foto im Flur.) Aber genauso, wie Du mit Deinen Kids Abendrituale hast, die ihr schon immer macht und auch weiter machen werdet, wenn sie bei Dir sind, kommen neue Rituale hinzu (bzw. ist es gut, wenn ihr sie einführt) für Zeiten der Trennung. Ob jetzt wg des Wechselmodells oder später bei Schullandheimaufenthalten o.ä. - es tut Dir und den Kindern gut, in Gedanken bei einander zu sein und über Fotos oder Telefon Kontakt haben zu können, bis man sich wiedersieht.

Denk Dir da was Schönes, Alltagstaugliches aus, was dann nur zwischen Papa und den Kindern besteht und die Trennung abfedert.

25.03.2017 23:14 • x 3 #126


B
Zur Meta-Ebene Frauen an und für sich:

Neben dem von Kätzchen absolut präzise beschriebenen Nörgeln-Schweigen-Gehen-Frauendreisprung, gibt es noch das den Partner am eigenen Hadern teilnehmen lassen-Temperament, zu dem ich gehöre und ein paar extrovertierte andere weibliche Bekannte:

Mal angenommen, ich liebe den Kerl noch, finde die Beziehung aber so unterirdisch, dass ich schon längst gegangen sein müsste, dann nehme ich den armen Tropf live und in Farbe über Wochen mit auf meine innere Erkenntnisreise, die da lautet: Entweder haben wir allerdemnächst einen gewaltigen Durchbruch und lösen unsere Probleme oder ich bin sowas von weg.

Haben wir während dieser Entscheidungsphase einen Moment der Nähe und Verständigung, dann schlage ich ihm einen gemeinsamen Urlaub vor oder ein neues Sofa, falle ihm um den Hals, schöpfe sichtbar Hoffnung oder lasse ihn wissen, dass das mit uns ja zu schaffen sei und wir unsere Probleme lösen können.

Habe ich in dieser Zeit ein Dejá-vu​, macht er wieder etwas, von dem ich ihm schon x mal gesagt habe, dass ich es unmöglich finde, kommt ein fatalistisches Das wird mit uns nie mehr was vernünftiges. Oder Wir passen einfach nicht zusammen. Und ich melde schon mal an, dass ich bei der Trennung aber die Waschmaschine mitnehmen werde.

Statt zu erkennen, dass ich ihn gerade dabei zusehen lasse, wie ich vor der Weggabel stehe und mich entscheide, ob ich nach links gehe / in ihn noch zusätzliche Mühe, Toleranz und Verständnis investiere oder nach rechts gehe und der röchelnden Beziehung die lebenserhaltenden Maßnahmen entziehe, halten mich Partner in diese Phase gerne für hormonell instabil oder schlicht verrückt geworden.

Und nicht wenige Männer hören dann den Schuss nicht, sondern beklagen sich, sie wüssten gar nicht, was auf einmal mit ihrer Frau los ist. Den einen Tag will sie ein Kind von ihm. Den nächsten Tag spricht sie von Trennung. (Erst neulich wieder von einem Freund, der wirklich nicht auf den Kopf gefallen ist, gehört. Der hatte es wirklich nicht kapiert, obwohl seine Frau sowas von bilderbuchmäßig haderte...)

Und nicht wenige Männer erschrecken dann vor dem Unbekannten, Unberechenbaren, Wankelmütigen und begehen den gröbsten Fehler, den man in so einer Phase machen kann: Sie tun erstmal gar nichts und warten, bis die Frau sich beruhigt hat.

Wer kann, biegt dann nach rechts ab. Denn dem Mann scheint an der Beziehung und ihrer Rettung ja mal gaaar nichts zu liegen, wenn er so völlig passiv und desinteressiert auf dem Sofa hockt, während sie ihm gerade mit Sportlerpuls das Tor zur Hölle und zum Paradies zeigt.

Einen Vorteil hat dieser Klassiker der Fehlkommunikation dann allerdings doch: Die Frau kann guten Gewissens gehen, denn ihm war es ja augenscheinlich völlig wurst, ob sie bleibt oder geht.
Und der Mann leidet weniger, denn die Frau, die da ging, hatte ja offensichtlich kurz zuvor überraschend den Verstand verloren oder war in den Wechseljahren oder hätte sonstwas, wogegen er völlig machtlos war und was sie als Partnerin, bei genauerem Nachdenken, für die Zukunft eh deutlich weniger geeignet erscheinen ließ.

26.03.2017 00:15 • x 8 #127


R
Superinteressant meine Gute.
Mehr davon bitte.

All dem (nörgeln, hadern, was gib's noch?) scheint ein ändere dich gefälligst ! zugrunde zu liegen, was, wenn es passieren würde, am Ende auch nicht passt.

26.03.2017 00:38 • x 1 #128


B
Wenn sich ändern nicht im Sinne von den Charakter auf links ziehen gemeint ist, sondern im Sinne von sei bitte wieder mehr der Mann, der Du warst, als ich mich in Dich verliebt habe, dann ja.

Und nein, das würde dann absolut passen und wäre sehr Recht, wenn aus dem wahlweise selbstbezogenen oder langweiligen oder ständig rumkränkelnden oder festgefahrenen oder wurstigem Mann wieder der engagierte, interessierte, aufmerksame, rücksichtsvolle und Ideen entwickelnde Mann würde, als der er sich anfangs verkauft hat und in den Frau sich auch verliebt hatte.

Wenn diese Jäger und Sammler Vergleiche jemals was taugten, dann der Löwenvergleich für Männer: auf der Jagd noch blitzschnell, kraftvoll und wendig. Und nach Erlegen der Gazelle liegt er vollgefressen und faul in der Sonne und macht sich erst wieder für den nächsten Jagderfolg straff. Oder halt, wenn die vermeintlich erlegte Gazelle wieder aufspringt und wegläuft.

Und der die meiste Zeit des Tages unter dem Baum liegende Löwe beschwert sich dann, dass die Frau ihn erst wollte und jetzt doch nicht und ihn gefälligst so lieben soll wie er ist.

26.03.2017 00:54 • x 6 #129


Balance
Zitat von Bekannte:
Hallo Horst,

dann drück ich mal die Daumen, dass der Vermieter den Vertrag ganz schnell schickt. Vielleicht kannst Du ja schon früher einziehen.

Und wenn nicht, sei so wenig wie möglich zu Hause, wenn Deine Ex da ist.

Diese permanente sie sieht mich an und behandelt mich wie ein Katzenklo-Tour ist leider ein völlig normaler Ausdruck des sich Entliebens bzw. Festzurrens der Trennung seitens Frauen. Ich hab das auch - kann ich gar nicht verhindern. Und es ist für beide besser, wenn die Trennung schon vollzogen ist, wenn es passiert.

Wenn ich noch emotional an einen Mann gebunden bin (er mir also nicht völlig egal ist), aber der Entschluss steht, dass es das mit uns war, dann hebt sich der gutmütig interpretierende Er ist mein Mann-Schleier und kehrt sich ins genaue Gegenteil um: Ich sehe dem Mann beim Schneiden einer Tomate zu und mir fällt erstmals auf, wie dämlich er sich dabei anstellt, obwohl er sie schneidet wie all die Jahre zuvor. Außerdem atmet der Kerl plötzlich so blöd. Und dann steht der entspannt in der Tür und ich denk nur noch, was das denn für eine unmögliche Körperhaltung ist und wie ich den Mann all die Jahre so stehen gesehen habe, ohne dass mir das auffiel.

Es fühlt sich für Dich schrecklich an. Ich fand das als Täterin auch immer grausam, wenn sich diese anti-rosarote Brille in mir breit machte und ich den Typen keine Sekunde länger ertragen konnte, ohne innerliche Aggression und Abneigung zu verspüren. Das war nichts, was ich bewusst steuern konnte. Mein eigenes Gehirn hat mir den Mann in gleicher Weise und Intensität madig gemacht, wie es in der Verliebtheit jeden seiner Pupse als Rosenduft registriert hat.

Das beste ist wirklich, wenn man während dieser Phase keinerlei Berührung mehr zu dem biochemisch in Ungnade Gefallenen mehr hat, dann kann einem sowas nicht auffallen und man behält in so in Erinnerung, wie man ihn all die Jahre zuvor sah. Wenn das anti-rosarote Gewitter vorübergezogen ist und die emotionale Abnabelung vollzogen ist, ist auch der Katzenkloblick weg und das Gehirn spielt einem beim Anblick des Menschen keine Anti-Bilder mehr ein.

Nur bei einem Ex, mit dem ich wirtschaftlich erzwungen noch mehrere Wochen unter einem Dach leben musste, nachdem alles gesagt war, haben sich diese Anti-Bilder so in mir eingebrannt, dass ich, wann immer ich ein Bild von ihm in der Presse sehe (lokaler Promi), nicht übersehen kann, dass er schlimme X-Beine und einen merkwürdigen Hals hat. Die hatte er sehr vermutlich schon während unserer Beziehung. Und die sind vermutlich gar nicht soo auffällig, wie sie mir immer noch ins Auge stechen. Und emotionale Bindung besteht seit über 15 Jahren nicht mehr. Aber dadurch, dass wir während der Entliebung ständig aufeinander hockten, haben sich Bilder eingebrannt, die gar nicht entstanden wären, wenn ich beim ersten unbegründbaren Ekelanfall sofort in eine Pension gezogen wäre.

Es hat also nichts mit Dir zu tun. Und Du kannst auch, außer ihr in der nächsten Zeit erstmal nicht unter die Augen zu treten, nichts tun, um es zu verhindern. Sobald sie die emotionale Bindung gekappt hat, wird sie Dich wieder wie einen normalen Menschen sehen und hoffentlich auch behandeln.

Es tut mir wirklich leid für Dich, dass Du das miterleben musst und auch sensibel genug bist, das zu erkennen. Das fühlt sich bestimmt so richtig mies an.
Aber es hat wirklich nichts, aber auch gar nichts mit Dir als Mann oder Mensch oder mit eurer vergangenen Beziehung zu tun. Lass Dir davon bitte nicht das Selbstwertgefühl vermacken.
Ganz im Gegenteil: Mit der Intensität, mit der sie Dich geliebt hat, macht ihr Gehirn ihr jetzt Dich madig. Je fieser sie Dich ansieht und je kälter sie Dich behandelt, desto heftiger muss ihr Gehirn arbeiten und Ekelbilder schicken, um sich von Dir abzunabeln. Den Abnabelungprozess zu diesem Zeitpunkt stoppen kannst Du aber nicht. Und sie auch nicht. Egal, was Du tust, es wäre falsch.

Entzieh Dich. Sei nicht ihre Projektionsfläche für alles, was sie sowieso schon immer an Dir blöd fand oder hätte blöd finden müssen.
Du warst jahrelang ihre Liebe. Und willst als solche auch in Erinnerung bleiben.
Mach Dich rar.


Danke @Bekannte

Deine Worte beschreiben diesen Prozess perfekt.

Liebe Grüsse

26.03.2017 02:43 • #130


virtualSoul
lul .. 3

26.03.2017 06:04 • #131


Tina50
Habe mir nun vorgenommen auf eine schnelle räumliche und wirtschaftliche Trennung hinzuarbeiten.

Hallo,
das ist genau richtig. Eine schnelle räumliche und wirtschaftliche Trennung ist wichtig für Dich. Es klingt jetzt vielleicht komisch. Aber wer weiß wozu es gut ist. Ich habe auch gerade eine Trennung hinter mir. War zwar nicht so lange wie bei Dir aber das ist ja auch egal...Gefühle sind Gefühle. Je mehr Du jetzt mal für Dich tust und Dir selbst vor Augen führst was für ein toller Mensch Du bist und was Du alles geschafft hast desto mehr fühlst Du dich besser.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, neuen Mut neue Wege zu gehen und wie gesagt...wer weiß was noch kommt

26.03.2017 06:16 • x 2 #132


R
Wenn ein Mann allzu sehr den Pfau markiert und eigentlich eine Presswurst ist, dürfte das innerhalb von einigen Jahren spätestens klar sein.

Beziehungen, die in die Brüche gehen und viele Jahre angehalten haben, lassen sich mit dem Löwenvergleich nicht mehr so einfach beschreiben.

Die Komponente sie liebt nicht mehr, sucht nach dem Schuldigen und findet ihn in Form eines minderwertigen Loosers der getäuscht hat (und ihr Hirn macht ihn dazu) kommt dann ins Spiel.
Es passt nicht mehr (was OK ist!) wird zu Du fauler Sack bist Schuld

Das ist allerdings *beep* und ich komme zu dem Ergebnis, bei Aufkommen von nörgeln und hadern bereits das Weite zu suchen.

26.03.2017 09:50 • #133


K
@bekannte, mir ist es ganz genauso ergangen. Ich hab bloß viel zu lange gewartet, bei mir haben sich all diese Bilder (und Gefühle) sehr tief eingebrannt in Bezug auf meinen Ex-Mann. Wenn man nachts wutschnaubend das Ehebett verlässt und aufs Sofa umzieht, weil man die Atemgeräusche des Mannes neben sich nicht mehr ertragen kann ... oder beim Essen schon die Hand mit dem Messer zuckt, weil er so schmatzt ... bei mir war diese neue, negative Wahrnehmung wohl vor allem das Ergebnis einer vorausgehenden Entfremdung. Mein eigener Mann war mir trotz räumlicher Nähe so fremd geworden, dass ich sogar eher eine Beziehung mit dem Postboten hatte. Und ich habe das als schrecklich empfunden. Aber wenn es so weit gekommen ist, dann kann man da meiner Meinung nach auch nichts mehr tun als Mann. Dann ist alles vorbei, da gebe ich Bekannte recht.

Und - der Löwenvergleich passt schon

26.03.2017 10:16 • x 3 #134


R
Klar Hochverehrte,
Aber die zehn Jahre, die sie länger blieb als angebracht, kann sie nicht ihm in die Schuhe schieben.

Es passt nicht mehr ist wertungsfrei.

Und die von Bekannte super beschriebenen, massiven Abwertungen der Person sind so nicht angebracht.

Wenn das die für die Psyche nötige Art der Frau ist sich zu trennen, soll sie das gefälligst für sich behalten.

26.03.2017 10:24 • x 1 #135


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag