Ich glaube, ich will und muss es irgendwo niederschreiben, damit ich damit anfangen kann, es zu verarbeiten. Und bin mir in ein paar Dingen derzeit unsicher.
Erst einmal die Infos: Ich M 57 und sie 55. Zusammen seit 1995, verheiratet seit 2007, für mich zweite Ehe. 2 gemeinsame Kinder, 3 Kinder aus 1. Ehe, die zeitweise bei uns im HH gelebt haben.
Meine Frau ist seit Jahren in hausärztlicher Behandlung. Sie war Migränikerin, hat das mit seiner Hilfe und einer Klärung in Lebensumständen geschafft zu überwinden. Er ist ungefähr in unserem Alter.
Im Rahmen der Migränebehandlung hat er gute Erfolge mit Akupunktur erreicht. Irgendwann vor ungefähr 5 Jahren, hat sie mir erzählt, dass Sie begleitend zur Akupunktur therapeutische Gespräche führen. Ich war da noch bei Patient bei ihm und habe daraufhin den Hausarzt gewechselt, weil ich mich damit nicht mehr wohl gefühlt hatte.
Die Therapiegespräche wurden intensiver und sie fanden in den Randstunden der Praxisöffnung statt. Sie benötigte hinterher mit der Zeit öfter Ruhe anschließend, sie ging dann in ihre eigene Praxis (sie ist selbstständig, keine Ärztin) und arbeitete noch dort oder war kaum ansprechbar, weil eben ruhebedürftig, wenn sie nach Hause kam.
Mein Bauchgefühl sagte mir seit dieser Zeit, dass da mehr ist. Ich hab das für mich immer abgetan mit den Eifersüchteleien, die man halt manchmal hat, wenn die Frau einen Vertrauten hat und auch sie hat mich grundlos einfersüchtig genannt, wenn ich das mal versucht habe, zu thematisieren.
Ich habe irgendwann gemerkt, dass sie mit ihm SMS austauscht, dann haben sie per WhatsApp kommuniziert - zusätzlich zu den meist wöchentlichen, spätestens 14-tägigen Sitzungen. Das hat sie mir nicht erzählt. Dann Anfang 2024 haben sie nach Threema gewechselt - den hat sie als Messenger nur, weil unsere Nichten und Neffen ihrer Schwester kein WhatsApp benutzen dürfen. Threema hatte ich nicht auf dem Schirm.
Am 1. Weihnachtsfeiertag ist ihr morgens, bevor sie zu ihrer Schwester fahren konnte, das Handy runtergefallen, der Bildschirm war kaputt. Ich bin der Techniker in der Familie für solche Sachen und habe ihr dann kurzfristig mein Geschäftshandy gegeben und ihres direkt nach Weihnachten in die Reparatur geschickt, wovon es auch bald zurück kam. Da aber eh der Vertragszeitraum abgelaufen war und sie eh nie ganz zufrieden mit dem Smartphone war, haben wir parallel dazu ein Neues gekauft. Das kam am 30.12. Ich habe dann ihre Daten auf das neue Handy übertragen. Bei Threema muss man immer eine extra Datensicherung machen und die dann sichern und da das beim ersten mal nicht richtig funktioniert hatte, habe ich es zweimal gemacht. Lange Rede kurzer Sinn -bei der Überprüfung, ob alles gut geklappt hat, lese ich eine Nachricht von ihrem Hausarzt in der Voransicht. Meine Bedenken waren sofort wieder präsent und ich konnte nicht anders, als den Dialog mit ihm aufmachen. Seit mehr als einem Jahr schrieben sie sich Nachrichten, teils therapeutisch (krank, Dosierung von Medis etc.) und zunehmend übers Jahr dann Texte über Berührungen, Texte über mich und so weiter, Texte, die meines Erachtens eine eindeutige S. Komponente haben und dann auch einige, bei denen klar war, dass er sie bewusst in seine Praxis bestellt hat, wenn seine Mitarbeiterinnen, darunter seine Frau, schon nach Hause gegangen waren. Es ging um eine Verabredung in ihrer Praxis, eine gelang nicht, weil er einen Akutfall bekam.
Ich habe das zunächst so angesprochen, dass ich sagte, dass ich die Texte nicht gelesen habe, sie hat dann zugegeben, dass sie aus der Akupunktur Körperberührungen gemacht hatten, parallel zu den therapeutischen Gesprächen, aber alles nur medizinisch und außerhalb intimer Regionen. Das körperliche Fühlen unterstütze den Prozess. Das stimmte so nicht ganz mit dem überein, was ich gelesen hatte. Ich kann nichts beweisen, aber Ton und Sätze, dazu auch eindeutig Übergriffiges von ihm (du bist zum anbeißen) sind eindeutig nicht therapeutisch. Sie sagt nein, es hatte nichts mit S. zu tun, sie sei verliebt gewesen und er habe das aber eine Grenze gezogen. Ich stelle fest, dass es anschließend fast intensiver wurde. Man kann es nicht beschreiben und zu oft lesen will ich das nicht, es hilft ja nichts, sich da reinzusteigern.
Jedenfalls stehe ich jetzt da - ich weiß, dass ich sie liebe und nicht verlieren will und sie war sofort einverstanden, bei ihm diese Abendtermine nicht mehr zu machen. Da sie sehr lange dauerten - bis zu 2 Stunden - kann mehr im normalen Praxisablauf nicht mehr stattfinden. Und auch die Kommunikation mittels Messenger will sie abgebrochen haben. Ich willl ihr den Hausarzt nicht nehmen, der sie seit 20 Jahren betreut - und habe sie aufgefordert, mit ihm zu besprechen, ob es ein zurück auf die professionelle Linie gibt. Sie ist sich da nicht sicher, ob das so wieder geht, aber da ja eh nichts Schlimmes passiert sei. .
Ich bin sehr unsicher, was ich tun soll, damit ich ihr wieder vertrauen kann. Ich habe ihr heute geschrieben, damit es schriftlich ist, dass ich gerne möchte, dass sie mir sagt, sollte doch etwas gewesen sein, was sie bislang negiert. Wobei die Verliebtheit in ihn, die durch sie ausgedrückte Sehnsucht nach ihm weitaus schlimmer sind.
Sie hat versucht, das alles zu bagatellisieren und ich bin fast auf das Glatteis gegangen. Ich bin zu meiner Hausärztin und habe sie gefragt, ob mein Gefühl, dass da was nicht stimmt, richtig oder falsch ist. Sie hat mein Gefühl bestätigt und damit bin ich dann zu meiner Frau und habe sie konfrontiert, woraufhin sie zumindest ein Stück weit aus der Deckung gekommen ist. Ich glaube aber nach wie vor, dass da mehr war. Und ich glaube, sie verheimlicht es, weil S. zwar an der Stelle nicht wichtig ist, eigentlich, aber das ganze dann noch einmal eine andere Bedeutung bekommen kann.
Meine Aufforderung, es seiner Frau zu zeigen und diese zu fragen, was sie herausliest, ist natürlich nicht angenommen worden.
Ich weiß nicht, ob es ausreicht, ihr zu vertrauen, was sie sagt. Ich überlege, ihn im Rahmen eines regulären Termins in seiner Praxis zu konfrontieren mit meinem Wissen, um zu sehen, wie er reagiert. Und ihm klar machen, dass er sich nicht professionell verhalten hat, er sie vielleicht sogar indirekt zu mehr, was auch immer das sein könnte, verführt hat. UNd je nach Reaktion säße seine Frau ja vorne am Counter.
Das klingt aber halt nach sehr viel lautstarkem Krach und damit wäre für meine Frau das Kapitel dieser Hausarzt beendet. Hm
Soweit mal. Ich sitze hier, in meinen Grundfesten erschüttert und bin unsicher wie noch nie in meinem Leben.
03.01.2024 15:16 •
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