Ehefrau hat Affäre mit Hausarzt

Zitat von unbel-Leberwurst:

Und ja, er stellt ihr Wohlergehen gerade über das Eigene.
Kann man als Liebe, weichgespültes Verhalten oder ein Stück Selbstaufgabe auslegen

Ich liebe sie und ich will sie nicht verlieren. Wie sehr, wird mir grad schmerzhaft bewusst. Ich schlafe kaum, musste heute früh aus dem Haus, weil ich kaum Luft bekommen habe. Mein ganzer Oberkörper tut weh. Das Herz schlägt bis um Hals.

Wenn ich an die Zukunft denke, dann weiß ich halt auch nicht, wie das wieder körperlich gehen soll. Sie hat gestern versucht, mich zu trösten, ist vor mich gestanden - ich saß auf einem Hocker - und hat meinen Kopf gestreichelt und ihn gegen sich gelehnt. Ich musste die ganze Zeit denke - hat sie das auch mit ihm gemacht? Hab mich abgewendet und mich gelöst

Aber auch das wird sich geben, denke ich. Aber nun muss halt die Trennung von diesem Mann her, vor allem als Arzt. Weil das ja auch der Kontext war, in dem es entstanden ist.

Zitat von Ayaka:

Ohne Kontaktabbruch sehe ich keinen ernstgemeinten Versuch aus der Affäre raus.

Ja, das habe ich heute deutlich gemacht. Einen Termin, in dem sie sprechen kann, dann die Akten mitgeben lassen. Im schlimmsten Fall, das muss sie dann aber erklären, einen zweiten Termin.

Sie behauptet, es wäre schon vorbei gewesen, also der Teil mit dem S. Kontakt. Daher könne sie bleiben. Als ich's schreibe wird mir grad klar, dass das alles ja eine Folge einer emotionalen Affäre ist. Ja, das muss ich dann so noch deutlich machen. Aber sie weiß es.

Zitat von Rumtrauben:

Sie behauptet, es wäre schon vorbei gewesen, also der Teil mit dem S. Kontakt. Daher könne sie bleiben. ...

Hab ich das richtig gelesen und verstanden?

Sie stellt jetzt die Forderung, ihn als Arzt zu behalten?

Zitat von Rumtrauben:

Und was mich sehr stört, ist, dass sie ihn verteidigt. ...

Das mit dem Verteidigen kenne ich doch von irgendwoher.

Bei mir war es ja ein gemeinsamer Freund. Der wurde auch verteidigt. Ich bin da ja sogar einen Schritt weitergegangen, da meine Frau die Dauer der Affäre mir gegenüber partout nicht preisgeben wollte. Ich hab mir diese Information von ihm geholt. Der hatte eine panische Angst vor dem Treffen mit mir, ich hab das aber durchgezogen und bereue das auch nicht.

@rudi333
Bei solch einer vehementen Verteidigung gehen auch bei mir sämtliche Alarmglocken an.

Zitat von TomatenAuge:

Was soll denn diese Relativierung?

Wieso Relativierung ? Ich sehe da keine.

Zitat von TomatenAuge:

Und was ist das für ein salopper, respektloser Ton dem TE gegenüber?

Gegenfrage : Was stört dich denn daran ? Er hat sich den Nick doch selbst ausgesucht und ich finde das eine tolle Idee, ja, sogar ganz witzig, dass er sich nach einer Schokoladensorte nennt.

Zitat von Rumtrauben:

...und ihre Versuche zurückweisen müssen. Das ist seine Verantwortung in diesem Machtgefälle

Stimmt. Machtpositionen dürfen nicht ausgenutzt werden. Egal, wieviele Versuche da kommen. Das ist Vorschrift und steht sogar im Arbeitsvertrag mit drin. Nur hat der liebe Herr Doktor sich nich daran gehalten und deswegen vermute ich, dass da eine gewisse gegenseitige Sympathie besteht.

Zitat von Islantilla:

Was stört dich denn daran

Fand die Bezeichnung respektlos.

Zitat von Islantilla:

Wieso Relativierung ? Ich sehe da keine.

Auf mich wirkte das wie eine Relativierung, ja mei, was soll die arme Frau machen, ist eben passiert und nicht so schlimm.
Aber lassen wir das, so sieht jeder das dann eben anders.

Hier fand systematischer Betrug statt, vermutlich immer noch.
Menschen können durchaus traumatisiert aus solch einer Geschichte hervorgehen.
Da fand ich deinen Beitrag einfach etwas taktlos.
Das ist alles, also weiter im Thema.

Zitat von Nephilim:

@TomatenAuge ich dachte schon nur ich sehe das so...

Nein mein Freund, nicht nur du, auch ich.
Mann in Führungsposition... Hoffentlich liest hier auch einer seiner Untergebenen

Zitat von Rumtrauben:

Ich liebe sie und ich will sie nicht verlieren.

Deine Frau hat dich da in eine extrem blöde Situation gebracht. Und damit meine ich nicht nur die Affäre, sondern vor allem auch das danach was sich gerade abspielt.

Anstatt von sich aus alles zu tun damit eure Ehe wieder den Platz im Leben bekommt, den sie haben sollte, spielt sie mit verdeckten Karten, schiebt ihre Krankheit vor um ihren Lover weiter Treffen zu können (ich weigere mich so ein Verhältnis dann noch unter Arzt/Patient einzuordnen). Nett, dass sie dich tröstet, kostet ihr ja nichts. All die Dinge die klar sein sollten, die vor allem für den verletzten Partner wichtig wären, lässt sie aus purem Egoismus aus.

Normalerweise fährt man den Kontakt zurück, wenn sich eine Affäre anbahnt. Beim Auffliegen ist meiner Meinung nach der letzte Zeitpunkt an dem man das Ruder noch rumreißen kann und das tut sie nicht.

Ich an deiner Stelle würde mir echt überlegen wie viel das noch der Partner ist, den du an deiner Seite haben willst und wie viel davon einfach Gewohnheit ist.

Wenn du jetzt nachgibst fürchte ich jedenfalls, dass dieses Spiel noch ewig weitergehen wird. Gibt hier einige Threads die wunderbare Beispiele dafür sind, dass Nachsicht nur weitere Verletzungen provoziert. Zumindest mit dem Kontaktabbruch wäre ich hart, sollte sie da weiter drum herumwinden wäre mein Vertrauen am Ende.

Wie sieht es mit Schritten aus um die Affäre aufzuarbeiten - Paartherapie, Anpassungen im Beziehungsleben, Öffnen der Beziehung, ... kamen da Vorschläge von ihr oder nur ein verzeih mir und es wird nie wieder passieren.

Irgendeinen Grund muss es ja dafür geben, das sie bei anderen sucht. Was fehlt ihr...

Zitat von rudi333:

Sie stellt jetzt die Forderung, ihn als Arzt zu behalten?

Wenn das so ist und der TE zustimmt, darf er sich sonderlich wundern wenn sich die Geschichte wiederholt.

Hallo zusammen,
Update: wir haben einen Paartherapietermin am 18. Januar.
Ich habe dem Herrn Doktor einen Brief geschrieben, in dem ich ihn auffordere, das Patientenverhältnis zu beenden, wenn sie es nicht hinbekommt. Und ihm eine Frist dafür gesetzt und gedroht, seine Frau - die in seiner Praxis arbeitet - und die Ärztekammer zu informieren, sollte er das in diesem Monat einhalten.
Ich muss ihr einen gewissen Vertrauensvorschuss geben, das tu ich allerdings mit großen Bauchschmerzen. Denn ihr erster Gedanke, als ich ihr vom Paartherapietermin war die Angst, ich könnte Namen genannt haben. Und dass die dann von sich aus bei der Ärztekammer anzeigen müssten.
Ich glaube ihr, dass sie bei mir bleiben will, so ganz bereit, diesen Preis zu bezahlen, ist sie noch nicht. Das liegt in der Komplexität, weil sie beruflich bedingt, viele Ärzte hier in der Region kennt. Ich kann ja, wenn ich möchte, dass das was wird, sie und ihre Bedürfnisse nicht völlig ignorieren.
Wir haben jetzt seit Silvester jeden Tag stundenlan gesprochen, manches Mal auch gestritten. Viele alte Verletzungen schaffen sich da natürlich Bahn - weshalb es wichtig ist, dass es bald eine Moderation der Gespräche gibt. Damit es nicht eskaliert und Dinge da mit reinspielen, die da nicht hingehören.
Ich habe ihr heute früh noch einmal gesagt, dass es wichtig ist, dass alles auf dem Tisch liegt. Sie noch einmal überlegen soll - und ihre Ausweichbewegung dazu ist teils nachvollziehbar - weil ich sie kenne und weiß, wie sie tickt, vor allem, wenn sie unter Stress denkt und agiert - , teils halt nicht. Ich habe deutlich gemacht, dass, wenn durch einen Zufall, wie der, der alles ans Tageslicht gebracht hat, in einiger Zeit Dinge herauskommen, das die Chance auf jeden Neuanfang zunichte machen wird oder einen erfolgten wieder zerstören wird. Sie sah zumindest nachdenklich aus - das weist darauf hin, dass mein Bauchgefühl stimmt. Meine Vermutung ist, dass das alles schon länger geht, als sie derzeit zugibt oder dass es schon einmal war, wieder aufgehört hat und sie es wieder begonnen haben.
Was ich nicht will, das habe ich gesagt, sind Details. Wir haben drüber gesprochen, auch darüber, dass es mit ihm anders war - aber nicht konkret. Nun sitze ich da und überlege, dass, sollten wir wieder miteinander schlafen, alles was anders ist, bei mir vielleicht den Gedanken auslöst, dass sie das von ihm hat. Und derzeit kann ich mir kaum vorstellen, wie es sein kann, wenn ich weiß, dass er sie genauso gesehen hat wie ich, dass er sie berührt hat.
Mir geht es nach wie vor nicht gut und das wird brauchen. Die Wunde ist frisch. Ich kann kaum an etwas anderes denken.
Jedenfalls werde ich jetzt für die Paartherapie die für mich noch offenen Fragen formulieren und aufschreiben. Schreiben ist ein wichtiger Kanal für mich, die Dinge zu beleuchten.
DAnke für Eure unterstützenden und auch kritischen Fragen.
Entgegen meiner sonstigen Art bin ich so gar nicht sauer, eifersüchtig oder sehr wütend - sondern eher sehr aufmerksam und hellhörig - und zutiefst verletzt. Ich muss kein Männerding machen, der Brief an ihn was das Maximale an Konfrontation, das ich (derzeit) benötige. Ich bleibe misstrauisch, will aber nicht hinter allem, was sie tut, gleich das Schlechteste vermuten - denn sie wirklich krank und hat auch beruflich ziemlich Stress. Aber auch auf keinen Fall darf etwas weggeschoben oder bagatellisiert werden.

@Rumtrauben

Hast Du das mit dem Brief mit Deiner Frau abgesprochen?

Ich hätte vermutlich erstmal ein enges Ultimatum gesetzt, in der Zeit sie es selbst regeln darf. Erfahrungsgemäß wäre das aber vermutlich ohne endültiges Ergebnis offen geblieben.

Also, ich find Deine Vorgehensweise erstmal sehr gut, auch wenn sie jetzt erstmal Druck erzeugt. Aber das nützt ja nichts.

Ich würde zumindest nochmal darauf drängen, dass sie die Dauer der Affäre vernünftig benennt.

Ich sehe da Paralellen zur Affäre meiner Frau, da wurde wirklich nur scheibchenweise etwas zugegeben, die komplette Dauer der Affäre hab ich mir dann vom AM bestätigen lassen. Ich verstehe nicht, warum man die Fakten nicht auf den Tisch packen kann. Dieses scheibchenweise verlängert den Schmerz und die Wut nur ungemein.

Dieses Anders bei Zärtlichkeiten war auch bei uns Thema. Ich habe kein Problem damit, etwas dazuzulernen, dass ich keine Kopie des AM werde, das hab ich klar herausgestellt. Es ist manche Male komisch, aber das vergeht.

Zitat von rudi333:

Hast Du das mit dem Brief mit Deiner Frau abgesprochen?

Hallo,
nein, das habe ich nicht. Und ich finde tatsächlich, dass es da nichts abzusprechen gibt. Sie ist nach wie vor auf dem Tripp, dass sie diejenige ist, die ihn verführt hat - um es mal so zu umschreiben. Ich finde nach wie vor, dass er der Arzt ist und hier ganz klar eine Grenzüberschreitung begangen hat. Er hat seine Rolle verloren. Er steht in der Verantwortung.

Ich hätte nie geschrieben, wenn er nicht diese Funktion hätte. Ich habe aber nach wie vor die Hoffnung, dass sie es selbst hinbekommt.

Zitat von Rumtrauben:

Ich finde nach wie vor, dass er der Arzt ist und hier ganz klar eine Grenzüberschreitung begangen hat. Er hat seine Rolle verloren. Er steht in der Verantwortung.

sehe ich zu 100% ganz genauso.